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und still. Ein Sanitäter deckt die verstümmelte Leiche mit einem weißen Tuch ab. Dina würgt und hält sich eine Hand vor dem Mund. Polizisten suchen ein Feld ab auf dem das tote Pferd des Mädchen gefunden wurde. Einige Meter weiter liegt eine zweite Trage, auf der ebenfalls eine junge Reiterin liegt. Dina und Mark erkennen diese beiden Mädchen. Es sind die beiden Reiterinnen, die ihnen bei ihrer Abfahrt entgegen kamen. Das Mädchen auf der Trage kämpft verbittert um ihr Leben. Notarzt und Sanitäter versuchen verzweifelt, die stark blutende Wunde in ihrem Brustkorb zu versorgen und die Blutung zu stoppen, doch es scheint ihnen nicht zu gelingen. Dina klammert sich an Mark fest. Mit weit aufgerissen, schmerzverzerrten Augen streckt das Mädchen geistesabwesend einen Arm dem Himmel entgegen, als wolle sie Gott um Hilfe bitten. Der Notarzt setzt sein ganzes Können ein, um die Blutung zu stoppen, doch es läuft weiter. Zu tief wurde die Wunde geschlagen, die langsam ihren Tribut fordert. Angsterfüllt ruft sie leise nach ihrer Mutter, doch der hohe Blutverlust lässt ihre Kräfte schwinden. Ihre Atmung wird flacher und ihr ausgestreckter Arm sackt nun langsam zu Boden. Ein letztes Mal ertönt ein sehr schwaches: „Mama?”

      Der Arm liegt am Boden und rührt sich nicht mehr. Dann ist es still. Keine Bewegung ist mehr von ihr zu sehen. Nur eine Träne rinnt aus ihren offenen, bewegungslosen Augen. Der Notarzt gibt auf. Ein weißes Tuch,…

      Ein weißes Tuch verdeckt nun den verlorenen Todeskampf …

      Ein weißes Tuch, das nun beginnt, sich langsam Rot zu färben.

      Mark, Dina und Doc stehen da, als hätten sie soeben eine fremde Welt betreten. Wie in einer Schockstarre können sie ihre Augen nicht von den beiden Tragen mit den blutgetränkten Tüchern wenden. Die drei kehren schließlich zu Marks Wagen zurück und Doc öffnet die hintere Tür. Mark legt Dina auf den Rücksitz und möchte sie gern beruhigen, aber dazu kommt er nicht. Blitzartig springen mehrere Polizisten in ihre Streifenwagen und rasen los Richtung Autobahn A3. Ein Polizeihubschrauber schießt über dem Labor hinweg und folgt den Streifenwagen. Das Autoradio ist eingeschaltet. Mark dreht etwas lauter. Ein Hubschrauber des Fernsehsenders AT-Entertainment fliegt über der Autobahn. Eigentlich sind diese vier Männer Staumelder, doch was sie nun vor die Kamera bekommen sollten, wird alle bisherige Aufnahmen in den Schatten stoßen. Die Männer halten ihre Kamera ausgerichtet und starren auf eine langhaarige blonde Frau in recht knapp gehaltener bauchfreier brauner Bärenfellbekleidung, die auf einem Pferd mit ungewöhnlich hohem Tempo in westliche Richtung reitet. Ihr Haar zu einem Zopf gebunden und mit zwei gekreuzten Schwertern auf ihrem Rücken. An jedem Stiefel sind ebenfalls Messer befestigt. Eine Kleidung aus grauer Vorzeit. Am Gurt ihrer Hüfte hängt die goldene Harfe. Der Staujäger Thomas, ein schwarzhaariger Ökotyp in Jeanskleidung, der sein Haar zu einem Zopf gebunden hat, nimmt sein Mikrofon: „Staujäger Tommy an alle Autofahrer auf der A3 Richtung Würzburg, Achtung! Dort bewegt sich eine Frau auf einem Pferd mit äußerst starkem Tempo. Die Polizei ist bereits hinter ihr! Es gab bereits mehrere Unfälle. Ich wiederhole. Eine Frau auf einem Pferd in Richtung Würzburg. Achtung, die Frau schlägt mit einem Schwert wild um sich!”

      Laufende Sendungen werden unterbrochen und die Verfolgung wird live im Fernsehprogramm übertragen. Auch andere Sender schalten sich blitzartig zu. Eine solche Verfolgung hat es bis heute noch nie gegeben.

      Mark und Doc sehen sich einige Sekunde an. Mit dieser Situation sind sie maßlos überfordert, dann springen sie schließlich doch ins Auto und Mark gibt Gas. Die von der Frau überholten Autos rasen vor Schreck in die Leitplanken. Ein Polizeiwagen kann sich mit einhundertzwanzig Km/H neben ihr setzen. Der Fahrer hält die Geschwindigkeit. Der Beifahrer öffnet das Fenster, setzt sich auf die Tür. Mit einer Hand hält er sich am Blaulicht fest, richtet mit seiner anderen Hand seine Pistole auf sie und brüllt: „HALT, sofort anhalten!!!”

      Dann ist er still, als sie sich bei ihrem Tempo zu ihm dreht. Geschockt starrt er in ein zwar hübsch geformtes, aber scheinbar totes Gesicht. Ihre Haut von weiß-grauer Färbung am ganzen Leib. Ihr kalter Blick mit den rotglühenden Augen, umschlossen von nachtschwarzen Ringen durchbohrt ihn förmlich und ihre Lippen, mit einem gelblichen schimmeligen Schimmer bewuchert. Ein fieses Grinsen ermöglicht den Blick auf ihre so tiefschwarzen Zähne, als bestünden sie aus Leder. So ist das schauernde Bild komplett. Mark rast die Autobahnzufahrt hoch. Streifenwagen jagen bereits auf der Autobahn. Sirenen sind aus allen Richtungen zu hören. Mark gibt Gas Richtung Würzburg. Doc sieht sich wild um. Auf dem Beschleunigungsstreifen kommen sie an einem großen Loch in der Leitplanke vorbei, vor dem zwei Streifenwagen stehen. Mehrere Polizisten laufen umher und sichern die Stelle ab. Mark sieht noch mal in den Rückspiegel. „Hey Doc“, sagt er etwas leise. „Wie in unserem Labor. Da ist keiner von der Autobahn runter geflogen. Da ist was durch die Leitplanke auf die Autobahn geschossen.”

      Mark beschleunig …

      Auf dem Standstreifen steht ein Fahrzeug mit stark deformierter Front. Einige Polizisten kümmern sich um die Insassen. Mark beschleunigt weiter …

      Ein paar Meter weiter steht das nächste Fahrzeug auf dem Standstreifen. Zwar unbeschädigt, doch muss sich das Auto gedreht haben.

      Die Front steht in Gegenrichtung. Vor dem Fahrzeug tröstet ein Vater sein kleines schreiendes Kind. Mark gibt weiter Gas. Überall, wo sie lang fahren stehen zerstörte Fahrzeuge. Einige davon haben sich überschlagen. Zerstörung und Chaos auf der Autobahn. Mark gibt Gas, jetzt schon bei Tempo einhundertachtzig. Langsam kommen sie näher und fahren etwa dreihundertfünfzig Meter hinter der Frau auf dem Pferd. Sie sehen wie Fahrzeuge in die Leitplanken knallen. Mark steuert nach links, dann nach rechts. Trümmer schleudern umher und Mark weicht aus und gibt Gas. Noch immer sitzt der Polizist auf der Tür und schreit wieder los, dass sie stoppen soll. Dann holt sie mit ihrem Schwert weit aus und schlägt kräftig durch die Frontscheibe auf den Fahrer ein. Glassplitter fliegen umher. Dieser Treffer katapultiert die halbe Fahrertür heraus. Schwer getroffen schreit der Fahrer um sein Leben. Er beginnt zu schlenkern. Vor Schreck lässt der Polizist auf der Tür seine Pistole fallen. Nur mit Mühe kann er sich festhalten. Wieder holt sie weit aus. Der nächste Treffer zerfetzt den Fahrer nun endgültig. Der Beifahrer hat starke Mühe sich zu halten. Unkontrolliert schleudert der Wagen von links nach rechts und umgekehrt. Mark kommt näher und näher. Doc reißt seine Augen auf: „Ich glaub es nicht! Siehst du, wer da vor uns reitet!”

      „Ja, Ich sehe es. Halts Maul jetzt”, sagt Mark während er langsam vom Gas geht, um nicht von hinten auf das Pferd auf zu fahren. Er fährt nun ebenfalls einhundertzwanzig Km/H. Sein Herz pocht doppelt so schnell wie sonst, vielleicht sogar dreifach. Weitere Trümmerteile schleudern ihnen entgegen. Dem Polizisten auf der Tür gelingt es nicht, ins Wageninnere zu gelangen. Mit der Geschwindigkeit haltend knallt der Streifenwagen durch die rechte Leitplanke, seitlich gegen ein Autobahnschild. Der panisch schreiende Beifahrer wird eingeklemmt und brutal in Stücke gerissen.

      Der Rest des Fahrzeugs schleudert neben der Fahrbahn, über den Geräuschwall und kommt erst in dem Garten eines Einfamilienhauses zum Stillstand. Der Polizist verteilt sich über die ganze Autobahn. In Einzelteilen schlägt er Mark und den anderen Streifenwagen auf die Frontscheibe. Nur der Scheibenwischer ermöglicht eine etwas klare Sicht. Immer wieder schlägt Kaßandhra auf Fahrzeuge ein, an denen sie vorbei reitet. Sie scheint von Minute zu Minute wilder und brutaler zu werden. Noch immer ist der AT-Hubschrauber über der Autobahn und Tommy hält weiter die Kamera drauf. Live überträgt er die Jagd und die dabei entstehenden Unfälle. In einem Polizeihubschrauber macht sich ein Scharfschütze bereit. Er setzt sein Gewehr an und zielt auf ihren Kopf, feuert und Treffer, doch zeigt dieser keine Wirkung. Er setzt noch mal an und wieder feuert er auf ihren Kopf,… noch mal und noch mal, wieder keine Wirkung. Der Scharfschütze ist ratlos. Kaßandhra sieht zu ihm rauf während er neue Munition einlegt und erneut ansetzt. Sie greift ihr zweites Schwert und schleudert es kraftvoll in Richtung Hubschrauber. Der Schütze reißt seine Augen auf, doch es ist zu spät. Ein dumpfer Knall und der mächtige Treffer des Schwertes zerteilt den Schützen im ganzen Hubschrauber. Mit einem lauten Knall durchschlägt das Schwert die Außenwand. Selbst der Pilot wird von Blutspritzern und Resten des Schützen überhäuft. Durch den Schreck reißt der Pilot den Steuerknüppel rum und stürzt zu Boden. Er macht eine brutale Bruchlandung auf einen Parkplatz und schiebt dabei mehrere Fahrzeuge in einander, an denen Mark vorbei fährt. Auch auf

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