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Kriegerin der gekreuzten Schwerter. Sandy Sponhauer
Читать онлайн.Название Kriegerin der gekreuzten Schwerter
Год выпуска 0
isbn 9783738011364
Автор произведения Sandy Sponhauer
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
Tommy gibt sofort übers Radio weiter: „In den Gegenverkehr! In den Gegenverkehr! Augen auf Richtung Nürnberg! Hier kommt Ihnen eine Frau auf einem Pferd entgegen - Entgegen!”
Wild schreiend und ihr Tempo haltend schießt Kaßandhra weiter und schlägt auf jedes Fahrzeug ein, die knapp und hupend an ihr vorbei rasen. Egal welcher Art, ob Kleinwagen oder LKW. Für sie sind all das Gegner. Hilflos müssen Mark und Doc zusehen, wie dutzende Fahrzeuge umherschleudern und Unfälle folgen. Wieder und wieder knallt es sehr heftig. Die Polizei feuert immer weiter, doch es scheint alles nichts zu nützen. Die Situation ist aussichtslos. Und Kaßandhra schlägt weiter brutal auf jedes Fahrzeug ein, was ihr entgegen kommt. Sogar LKW katapultiert sie von der Autobahn.
Mit starrem Blick hält Tommy die Kamera drauf. Menschen, zerfetzt in der Luft. Dutzende Fahrzeuge, zerfetzt in der Luft. Kaßandhra! Die Kriegerin der gekreuzten Schwerter, nun kein sensationeller Fund mehr, sondern grausame Realität. Die entfesselte Brutalität aus finsteren Vorzeiten in unserer Welt. Getrieben von einer scheinbar unstillbaren Blutgier schreit und schlägt sie weiter um sich. Der Fahrer eines Wohnmobils kann Kaßandhra nicht mehr ausweichen. Brutal knallt sie samt Pferd durch die Frontscheibe, sowie durch das ganze Fahrzeug bis sie durch die Rückwand wieder auf der Straße aufsetzt. Doc kann nicht glauben, was hier gerade geschieht und Mark schüttelt auch den Kopf. Sie sehen was vor ihnen geschieht, sie sehen die Fahrzeuge wie Spielzeuge durch die Luft schleudern. Kaßandhra setzt zu einem mächtigen Sprung über eine Autobahnbrücke an, über der gerade ein Benzinbeladener LKW fährt. Ein gewaltiger Knall und sie durchschlägt den Anhänger. Trümmer schleudern durch die Luft. Benzin spritzt umher, Funken sprühen, eine mächtige Explosion folgt und bringt die Brücke zum Einsturz, unter der Mark noch gerade mit geducktem Kopf durchrast. Donnernd begraben die riesigen Brückenteile einige Streifenwagen. Brennende Menschen rennen schreiend und panisch umher. Auf der A3 herrscht das blanke Chaos. Wieder ein mächtiger Sprung aus dem Gegenverkehr direkt zwischen zwei Streifenwagen, die dicht vor Mark fahren. Sofort eröffnen die Polizisten das Feuer. Kaßandhra kontert mit brutalen Schwertschlägen auf beide Fahrzeuge und fetzt diese gerade zu auseinander. Der Wagen rechts von ihr schießt über den Standstreifen in die Außenleitplanke, überschlägt sich mehrfach. Der zweite Wagen kracht über die Mittelleitplanke in den Gegenverkehr, in das unzählige Fahrzeuge hinein rasen. Kaßandhra hält ihr Tempo bei und springt erneut, unter Beschuss der Polizei in den Gegenverkehr. Durch einen weiteren mächtigen Sprung, direkt durch ein riesiges Autobahnschild, fliegt sie in einen Wald in dem sie etliche Bäume abknickt und Kaßandhra ist verschwunden! Mark macht eine Vollbremsung und sein Wagen steht. Auch die übriggebliebenen Streifenwagen stoppen. Nun ist es still. Keine Schüsse, keine quietschenden Reifen. Nur Schreie von Verletzten und Eingeklemmten sind zu hören. Mark und Doc steigen aus und sehen zurück, auf eine verwüstete Autobahn und wild umher laufenden Menschen. Mit einigen Polizisten eilen Mark und Doc zu der Stelle, wo Kaßandhra in den Wald eindrang und verschwand. Doc ist entsetzt: „Mein Gott! Sie hat die Bäume einfach abgeknickt. Diese dicken Bäume.”
„Ich sehe es, aber denk an die Autos, die wir umher fliegen sahen! Wie ist all das möglich?”, so fragt er sich. Einige Polizisten versuchen bereits den Verletzten zu helfen, doch es ist schwierig. Während Mark und Doc die Stelle weiter untersuchen bemerken sie nicht, dass die immer noch geschockte Dina langsam aus den Wagen steigt und sehr schwer atmet. Weinend läuft sie über die total verwüstete Autobahn und blickt auf unzählige Autowracks und grausam entstellte Leichen. Immer wieder jammert sie leise: „Es tut mir leid, Es tut mir so leid.”
Nach einigen Metern kommt sie zu einem auf dem Dach liegendem Fahrzeug. Ein etwa fünfjähriger Junge hängt noch schreiend im Anschnallgurt und kann sich kaum bewegen. Sein kleiner Arm wurde zwischen Fahrzeugdach und Fahrbahn eingequetscht. Dina hält sich eine Hand vor den Mund. Blutend schreit der Junge nach seiner Mutter, doch von der ist keine Reaktion mehr möglich. Ihre Überreste liegen über mehrere Meter verstreut. Schnell eilen Polizisten herbei. Gemeinsam können sie den Wagen ein Stück anheben und der Kleine bekommt den Arm nun doch frei. Die ersten Hilfskräfte treffen ein. Rettungshubschrauber landen neben der Autobahn. Auch die Feuerwehr trifft ein. Unzählige Einsatzfahrzeuge verteilen sich an die unendlichen Einsatzorte auf der Autobahn, so wie auch rechts und links neben der Fahrbahn, wo zum Teil noch in vierzig Metern Entfernung zur Autobahn Fahrzeuge zu finden sind. Den Helfern bietet sich ein noch nie dagewesenes Bild. Die Feuerwehrleute wischen sich einmal die Stirn ab. Doch um zu realisieren, was hier geschehen ist, bleibt keine Zeit. Schnell beginnen sie mit ihrer Arbeit. Die Autobahn wird nun über eine Länge von zehn Kilometern voll gesperrt. Geschockt und etwas wackelig auf ihren Beinen geht Dina ein paar Schritte weiter und kommt zu einer Frau, die auf der Straße hockt. Ihr Blick richtet sich auf einen auf der Straße liegenden Kindersitz. Nur die Rückseite des Sitzes ist zu sehen. Unter dem Sitz ragt ein kleiner Kinderarm hervor. In der Hand, ein kleiner Teddy. Doch die Kraft, den Teddy zu halten wurde dem Kind brutal genommen. Zuviel für Dina. Sie bricht zusammen und weint. Mark kommt angerannt, packt seine Frau und nimmt sie auf seine Arme. Dina klammert sich wimmernd an ihn fest.
„Was haben wir getan? Was haben wir da bloß getan?”, sagt sie unter Tränen winselnd .
Mark versucht seine Frau zu beruhigen: „Wir haben gar nichts getan. Beruhig dich, mein Engel. Wir haben nichts getan.”
„Doch! Das haben wir getan!“, weint sie weiter. „Sieh dich doch mal um. Das waren wir, das haben wir getan.“
„Nein, sei ruhig jetzt“, schimpft Mark. Er meint es nicht böse und möchte nur ihre Selbstvorwürfe stoppen. Behutsam trägt er sie zu seinem Wagen, wo Doc bereits die Hintertür geöffnet hat. Vorsichtig legt Mark sie wieder auf die Rückbank und schließt die Tür.
„Sie ist ganz schön fertig oder Mark?”, fragt Doc.
„Ja, das ist alles ein bisschen viel, mein Gott. Doc, was passiert denn hier?”, antwortet Mark die Autobahn heruntersehend.
„Ich habe keine Ahnung”, sagt Doc in die gleiche Richtung starrend. Fast eine ganze Stunde verbleiben sie auf der Autobahn. Es wird nach der Unruhestifterin gesucht, doch es fehlt jede Spur. Nach einigen Metern verlaufen die Abdrücke der Hufe ins Leere.
Das Militär hat auf Grund der Ereignisse eine Sonderzentrale zusammengestellt. Mark und Doc konnten die Rettungskräfte tatkräftig unterstützen, bis ein Polizist an Mark heran tritt: „Dr. Marino, es gibt eine Sonderzentrale. Sie möchten bitte daran teilnehmen. Sie drei!”
„Ok, wo müssen wir hin?”, fragt Mark. Der Polizist übergibt Mark die Koordinaten. Die beiden steigen zu Dina in den Wagen. Ein kurzer Blick auf die Rückbank zu seiner Frau, dann fahren sie los. Dieses Ereignis ist wahrlich ein Grund für eine Sonderzentrale. Doch war das hier heute nichts zum dem, was in den nächsten Tagen folgen sollte …
Der Fluch ist erwacht!
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