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Bademantel heraus.

      „Oh, Mon Dieu! So viele Locken! Was haben Sie mit Ihren Haaren gemacht?“

      „Nichts! Das sind meine Naturlocken!“

      Jetzt war sie erstaunt. Was war daran nicht zu verstehen? Sie kämmte sie mir durch.

      „Wie soll ich die glatt bekommen? Das hat mir niemand gesagt. Nur Haare aufstecken. Aber wie soll ich die aufstecken?“

      Jetzt war ich erstaunt über ihre Aussage. Normalerweise hat eine Friseurin alles dabei. Und aufstecken war das einfachste bei meinen Haaren, da die Locken schon vorhanden waren und man sie nicht noch lockig machen musste. Und außerdem, machte man die Haare vorher nicht nass, wenn man sie hochstecken wollte. Was war das für eine Frisörin? Eine Anfängerin? Sie holte ein Glätteisen und wollte sie mir noch nasser glätten. Da streikte ich. Dann versuchte sie, die Haare mit Bürste und Föhn glatt zu föhnen, was natürlich auch misslang. Mit viel Spray und Gel bekam sie die Haare hin und hinten machte sie mir einen Bummel mit extra Löckchen noch. Ich sah aus wie eine abgeschleckte Katze, der man den Schwanz toupiert hatte. Sie befand es für sehr wundervoll, machte noch einige Fotos, freute sich über ihr Werk und ging dann endlich. Als sie weg war, besah ich mich auch noch einmal im Spiegel und befand, dass man so nicht aus dem Haus gehen konnte. Machte noch ein Beweisfoto, stellte mich unter die Dusche und wusch mir den ganzen Lack raus. Danach föhnte ich mir die Haare, nahm zwei Klammern und teilte sie so auf, dass die vorderen Haare etwas glatt erschienen. Als ich fertig war, klopfte es schon wieder an meiner Tür. Wer war es diesmal? Ich hatte mich noch nicht schminken können. Adolf stand schon vor der Tür.

      „Du bist ja noch gar nicht fertig!“

      „Wieso?“

      „Ich soll dich doch um 17 Uhr abholen!“

      „Und wer hat mir das gesagt?“, fragte ich böse zurück.

      „Die Frisörin sollte dir doch die Haare machen, schminken und bis 17 Uhr in dein Kleid helfen.“

      Ich sah auf die Uhr.

      „Wir haben noch eine viertel Stunde Zeit!“, und verschwand im Bad.

      Ich schminkte mich, so gut es ging. Brauchte ja nicht so viel wie so manch andere.

      „Bringst du mir bitte ein Kleid vom Kasten?“, rief ich aus dem Bad zu Adolf.

      Den hatte ich mit jemandem sprechen gehört. Er hielt mir dann ein Kleid mit den passenden Schuhen dazu ins Bad, ohne selbst zu gucken. Ich zog das rote mit den silbernen Pailletten am Hals an. Mir war es egal, welches. Sie sahen alle gut aus. Nur hatten wir etwas vergessen. Ich hatte keine Strumpfhose dabei und gekauft hatten wir auch keine. Das bemerkte ich erst, als ich schwer in die Schuhe kam. Also musste es so auch gehen. Als ich rauskam, telefonierte er gerade noch.

      „Ja, wir beeilen uns …“, dann blieben ihm die Worte im Hals stecken.

      „Wow!“, brachte er nur raus.

      Dann hörten wir jemanden aus dem Telefon.

      „Ja … ja wir kommen schon!“, und er legte auf.

      Er starrte mich nur an.

      „Können wir jetzt gehen?“, fragte ich nach.

      Er kam von irgendwoher zurück.

      „Ja“, und machte mir dir Tür auf.

      Ich schnappte mir noch meine Tasche und wir konnten schon gehen.

      „Das geht nicht! Die Tasche passt nicht zum Kleid.“

      „Das ist mir jetzt egal. Denn ohne Tasche gehe ich nicht. Wo soll ich sonst meine Brieftasche, das Handy und meinen Schlüssel hingeben?“, sagte ich störrisch.

      Er sah sich verlegen um. Dann ging er zu einer anderen Tür, griff unter die Fußmatte, holte einen Schlüssel raus und ging in das Zimmer.

      Was wollte er denn da jetzt? Er kam mit einer roten Tasche, weißem Jäcken und sogar mit einer Strumpfhose daher. Er gab es mir und sagte: „Beeil dich!“

      Ich ging zurück in mein Zimmer, zog mir rasch die Strumpfhose an, packte meine Tasche um, und war auch schon wieder draußen.

      „Passt es jetzt so?“

      „Ja!“, und zog mich schon zum Aufzug.

      „Das wäre uns bei Gucci nicht passiert!“, sagte er etwas verärgert.

      Ich sah ihn an und antwortete darauf: „Gicci, Gucci, Gaga!“

      Wir fingen laut an zu lachen. Das hielt noch an, bis wir beim Auto waren. Er war wieder mit der Limousine unterwegs. Herr von Behringen wartete schon im Auto.

      „Guten Abend!“, sagte ich vergnügt, als ich einstieg.

      Alfons

      Adolf kam pünktlich bei mir an.

      „Und habt ihr alles eingekauft, was ich aufgetragen hatte?“

      „Ja, und sogar noch mehr. Die Rechnungen liegen im Fach“, gab mir Adolf zur Antwort.

      Ich besah mir sofort alles und zählte automatisch zusammen.

      „Was habt ihr da alles eingekauft? Da komme ich nicht zurecht.

      „Zwei Tageskleider, ein Cocktailkleid, ein Hosenanzug mit Bluse, ein Kostüm mit Bluse, Unterwäsche und drei Abendkleider und fünf Paar Schuhe!“, erklärte er mir.

      „Das kann sich nicht ausgehen, Adolf. Die Abendkleider müssten schon um die 3.000 Euro kosten! Und der gesamte Einkauf kommt nur auf ca. 2.000 Euro.“

      „Bitte auf die Marke und die Beträge sehen. Sie hat mir bei Gucci und Co gestreikt.“

      Jetzt besah ich mir das genauer. Und wirklich, es stimmte alles, was Adolf gesagt hatte. Ob sie da etwas Gutes bekommen hatte?

      „Sieht sie dann nicht aus wie eine Vogelscheuche?“

      „Nein, wie eine Cinderella. Sie werden es heute Abend sehen.“

      Ich war jetzt mehr als neugierig und trieb alle zur Eile an, um eventuell noch zu retten, was noch zu retten war. Doch als ich sie sah, konnte ich meine Augen nicht mehr von ihr lassen. Sie sah aus, als käme sie aus einem Märchen. Sie setzte sich ganz ungezwungen zu mir und sagte: „Guten Abend“, als wäre sie das schon gewohnt.

      Annabell

      Ich sah in sein überraschtes Gesicht. Was war jetzt wieder los? Adolf hatte mir von Agnes heimlicher Kleiderkammer erzählt, wo man zur Not etwas ausborgen konnte, sollte etwas schief gehen. Er wusste es, weil ihm das schon ein Mädchen gezeigt hatte. Und Agnes hatte sicher nichts dagegen. Nur Alfons war … sprachlos! Ja, sprachlos. Das kannte noch nicht mal Adolf. Er fuhr los zum Restaurant.

      „Passt etwas nicht?“, fragte ich ihn sorgenvoll.

      Nach seinem Gesichtsausdruck wurde ich nur noch nervöser.

      „Adolf, wir hätten doch nicht so viel einkaufen sollen. Jetzt ist er böse auf uns, weil wir so viel ausgegeben haben. Und wer wird das jetzt bezahlen?“, fragte ich ihn ängstlich und fast in Tränen aufgelöst.

      Jetzt wurde auch Alfons wach. Adolf sah nur irritiert von einem zum anderen.

      „Nein, nein, mein Mädchen, du siehst toll aus! Und du hast weitaus weniger ausgegeben als viele andere. Die haben einen regelrechten Kaufrausch bekommen bei Gucci, Channel usw. Aber hätte nicht eine Frisörin kommen sollen und dich herrichten?“

      „Ja, war auch eine da, aber die hat mich zur abgeschleckten Katze degradiert. Also musste ich mich noch einmal duschen und mir selbst die Haare machen. Ich war froh, als sie weg war. Willst du sehen, wie ich ausgesehen habe?“

      Schon zückte ich mein Handy und zeigt ihm das Foto. Er begann herzhaft zu lachen. Sogar Adolf erschreckte sich. Als er sich beruhigt hatte, fragte er mich: „War nicht Sabine da?“

      „Ich weiß nicht, wer da war, denn sie hat sich

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