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Nähe“, und grinste mich auch an.

      „Bin damit einverstanden“, und hielt ihm die Hand hin.

      Er nahm sie und hielt sie etwas länger in seiner Hand. Dann waren wir auch schon da. Adolf fuhr in die Tiefgarage. Für ihn war ein eigener Parkplatz reserviert. Dort parkten wir und gingen miteinander zum Aufzug. Wir fuhren in den 31. Stock, dort stieg Adolf aus, zeigte ums Eck und meinte: „Hier wohne ich, Zimmer 3115. Die interne Telefonnummer ist die gleiche. Wünsche noch eine gute Nacht.“

      Dann schloss sich auch schon die Aufzugtür. Jetzt war ich allein mit Alfons. Wir fuhren einen Stock höher und stiegen dort aus. Er schloss mit seiner Karte die Tür auf und ließ mich eintreten. Nach ein paar Schritten ging das Licht an. Ich blieb stehen und musste mich erst umsehen. Das Wohnzimmer war größer als mein ganzes Haus. Von dort zweigten zwei Türen ab. Bei Türen fiel mir sofort etwas ein. Ich sollte dringend auf die Toilette. Ich drehte mich zu Alfons um und fragte ihn, wo es eine Toilette hier gibt.

      Er drehte sich auch um und sagte: „Hier ist das Gäste-WC.“

      Während ich zur Tür ging und den Lichtschalter suchte, sagte hinter mir Alfons: „Das Licht geht automatisch an.“

      Als ich gerade den Kopf reinsteckte, um drinnen den Schalter zu suchen, ging das Licht auch schon an.

      „Danke!“, rief ich zurück und verschwand rasch hinein.

      Das WC entpuppte sich als halbes Bad. Nur die Wanne oder die Dusche fehlte. Es gab zwei Türen für je eine Toilette. Im Vorraum gab es vier Waschtische. Das war das Gäste-WC!? Wie sahen dann die anderen aus? Ich machte mich dann frisch und kontrollierte mein Make-up. Es sah noch super aus. Die Kosmetikerin hatte wieder gute Arbeit geleistet. Dann fiel mir ein, wenn ich das ganze Wochenende hierbleiben sollte, wer machte dann mein Make-up? Und ich hatte zu wenig Kleidung mit. Hatte nur Kleidung für die Heimreise mit dabei. Und die bestand aus einer Jeans, einer hellblauen Bluse und einem schon etwas abgetragenen Pullover. Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich noch etwas anderes mitgenommen. Aber jetzt war es zu spät. Vielleicht konnte ich Agnes fragen, wo man günstig etwas kaufen konnte.

      Schon etwas ruhiger kam ich wieder aus der Toilette. Alfons wartete auf dem Sofa auf mich. Er hatte sich schon sein Jackett ausgezogen. Langsam ging ich zu ihm und sah mich um.

      „Und wie gefällt dir mein Reich? Hier bin ich, wenn ich wieder mal von einer Reise zurückkomme. Mein Zuhause ist es auch nicht wirklich. Ich bin nirgends richtig zu Hause, oder überall.“

      Ich sah mich um und auch aus dem Fenster. Doch durch die vielen Lichter konnte man den Blick über die Stadt nicht genau sehen. So, als könne er meine Gedanken lesen, fragte er: „Soll ich das Licht abdrehen, dass du bessere Sicht hast.“

      „Ja, das wäre nett, danke.“

      Auf einmal klatschte er zweimal in die Hände und das Licht ging aus.

      „Wenn man nicht mehr so beweglich ist, muss man es so angenehm wie möglich machen.“

      Dann war er still und ich konnte den Ausblick genießen. Nach einer Weile räusperte er sich.

      „Wie wäre es mit etwas Flüssigkeit? Meine Kehle ist schon fast ausgetrocknet.“

      „Ja bitte, aber keinen Alkohol. Den habe ich für das nächste halbe Jahr vorgetrunken.“

      Er sah mich an und fing an zu lachen. Stand auf und holte etwas zu trinken. Die Augen hatten sich schon an die Dunkelheit gewöhnt. Von der Stadt fiel noch genug Licht herein, dass man etwas sehen konnte. Er kam mit zwei Gläsern zu mir. Er hatte sich etwas Alkoholisches genommen. Mir gab er ein Glas Mineralwasser. Dann stieß er an und sagte „Danke.“

      Ich nahm auch einen Schluck und fragte nach.

      „Wieso Danke?“

      „Dass du mitgekommen bist. Du kennst mich nicht, hast mich heute erst kennen gelernt. Das macht nicht jede. Ich will dir jetzt auch nicht erzählen, wie es sonst mit den Damen abläuft. Du bist anders. Und das wusste auch Agnes. Frag mich jetzt nicht, wieso. Das erzähle ich dir später.“

      Weil ich schon angesetzt hatte zu fragen. Also unterließ ich es. Wir sahen noch etwas auf die Stadt, die nicht zu schlafen schien. Es war jetzt schon bald Mitternacht. War Adolf noch wach oder konnte er etwas schlafen, fiel mir kurz ein. Was hatte er morgen vor? Das fragte ich ihn auch sofort.

      „Was willst du morgen mit mir unternehmen? Ich müsste mir dann noch andere Kleidung besorgen. Da Agnes nichts gesagt hat, habe ich nur etwas für die Heimfahrt mitgenommen.“

      Er grinste wieder.

      „So etwas habe ich mir schon gedacht. Adolf wird mit dir etwas einkaufen gehen. Ich habe leider vormittags noch einen Termin. Mittags gehen wir wieder essen. Keine Sorge, nicht wieder in dieses Lokal. In ein, sagen wir mal, normaleres Restaurant. Dann können wir nachmittags gemeinsam etwas unternehmen. Ist das okay für dich?“

      Was sollte ich sagen? Nein?

      „Gut. Aber dann sollte ich schlafen gehen, damit auch Adolf ins Bett kommt. Wenn wir morgen zeitig einkaufen gehen.“

      „Adolf wird dann so gegen halb 10 Uhr bei dir sein.“

      „Halb 10 Uhr?“, fragte ich überrascht, „Wieso so spät?“

      Ich gab mir die Antwort auch selbst.

      „Ach ja, er muss Sie ja noch zu Ihrem Termin bringen.“

      „Annabell!“

      Ich starrte ihn an. Was war jetzt los?

      „Erstens machen die Geschäfte vor 9 Uhr und manche erst um 10 Uhr auf. Und zweitens hast DU mich schon wieder gesiezt! Das heißt, ich bekomme jetzt einen Kuss von dir.“

      Mir war das so rausgerutscht. Ich hatte es zu spät bemerkt. Und hoffte, er würde es überhören. Doch weit gefehlt. Also musste ich ihm einen Kuss geben. Da wir beide gleich groß waren, ging das leicht. Ich ging auf ihn zu, legte meinen Kopf auf die Seite und berührte seine Lippen mit meinen Lippen. Ich wollte ihm nicht ein schnelles Küsschen aufdrücken. Eigentlich sollten wir ja noch einmal anstoßen und uns dann küssen. Ich stellte es mir schon vor. Wie er mich hielt, mit seiner Zunge über meine Lippen bewegte und es mehr als nur ein kurzes Küsschen wurde. Dann stand ich da, sah in seine glänzenden Augen und er sagte: „Danke!“

      „Wofür?“, fragte ich mich. Ich war aber so verwirrt. Alfons drehte sich in dem Moment um und ging zum Telefon. Er rief Adolf an.

      „Er wartet im 31. Stock auf dich. Gute Nacht und träum etwas Schönes. Adolf wird dich dann morgen abholen. Schlaf dich in Ruhe aus.“

      Er brachte mich noch bis zum Aufzug. Ich war so verwirrt, das ich vergaß, auf den Knopf zu drücken. Er hatte mich zu nichts gedrängt. Auch nicht danach gefragt. Es war wirklich nur ein Essen. Der Aufzug setzte sich in Bewegung. Oh nein! Jetzt fuhr ich los und Adolf sollte ja auf mich warten. Ja, er wartete wirklich im 31. Stock auf mich. Er hatte den Aufzug geholt.

      „Er ist ein netter Mann“, sagte er ganz ruhig.

      „Ja, das ist er. Kennst du ihn schon länger?“

      „Nein, bin erst seit einem halben Jahr sein Chauffeur und Begleiter. Fliege auch oft mit ihm mit. Um mich um seine Sachen zu kümmern. Das hatten die anderen nie machen müssen. Dafür bekomme ich auch mehr Gehalt als die anderen. Und er war noch nie böse auf mich, wenn etwas nicht gleich funktionierte.“

      Dann waren wir auch schon in der Tiefgarage. Wir steuerten nicht die Limousine an, sondern ein anderes Auto.

      „Die Limousine ist da zum Angeben oder für besondere Anlässe. Jetzt fahren wir mit einem gewöhnlichen Mercedes.“

      Ich musste lachen. Mit einem gewöhnlichen Mercedes.

      „Mir wäre ein anderes Auto genau so recht.“

      Er hielt mir die hintere Türe auf. Doch ich schloss sie wieder.

      „Ich sitze lieber vorne, wenn es dir nichts ausmacht.“

      „Nein“,

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