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hat insgemein viele Hunde, meistens kleine Dächsel

       und andere, manchesmal brennt den Hunden auf dem

       Schwanz ein Licht. Manchesmal zieht er mitten durch

       die Häuser, und da tut er niemand etwas, wenn nur die

       Leute sich ruhig verhalten und sich an nichts kehren.

       177. König Abels Jagd

       König Abel, der Brudermörder, war Zeit seines Lebens

       ein gewaltiger Jäger, und als es mit ihm zum

       Sterben kam, wünschte er sich, statt der ewigen Seligkeit,

       ewig jagen zu dürfen. Dieser Wunsch ward ihm

       gewährt zur ewigen Strafe. Kohlschwarz im Gesicht,

       von zehn manchmal feurigen, aber kleinen Hunden

       begleitet, auf einem kleinen Pferde reitend, durchzieht

       er die Lüfte mit Lärm und Getöse und gellem Hornruf.

       Sein Schrei tönt: Hurra! Hurra! – Es war zur Zeit

       König Abels Leben nicht gut, ihm zu begegnen, und

       ist's auch heute noch nicht. Ein alter Bauer aus Dorf

       Danewerk erzählte, wie seiner Großmutter ihre Großmutter

       noch eine junge Dirne gewesen, da hätte um

       das Danewerk herum noch viel Gehölz gestanden,

       dahinein hätte die Dirne die Kühe getrieben und gehütet.

       Da habe sie einmal unversehens in der Luft ein

       fürchterliches Ramentern vernommen und wäre König

       Abel in Lüften dahergesaust mit seiner Jagd. Zehn

       Hunde, ganz weiße, hatte er bei sich, die hatten feurige

       Zungen aus dem Halse hängen. Ach, dachte die

       Dirne, nun bin ich so ganz allein, wie soll das wohl

       gehen? Sie hatte ein weißes Schürztuch um, das band

       sie ab, und wickelte es um ihren Kopf, und setzte sich

       bei einen großen Baum und weinte. König Abel kam

       nun heran und machte gar ein grausiges Geprassel

       und Getöse bei ihr herum, und dann zuletzt machte er

       sich wieder von dannen. Von den Hunden des Königs

       Abel kam aber einer zu der Dirne heran, und sprang

       ihr in den Schoß, und legte sich still hinein. Wie nun

       der Lärm vorüber war, so nahm sie den Hund im

       Schoß mit nach Danewerk, und da hat er sein Geschlecht

       vermehrt, daß noch immer solche Däckel dort

       gefunden werden. König Abels Jagd hat aber seitdem

       nicht mehr zehn Hunde, sondern nur noch neun.

       König Abels Pferd braucht auch Futter. Auf dem Hesterberg

       bei Schleswig bringen die Bauern aus

       Mielberg, wenn sie ein Stück Land mit Hafer besäen,

       einen Sack voll mehr mit, als sie brauchen, nachts

       kommt hernach allemal jemand, der den Hafer für

       sein Pferd braucht. Darum gerät aber auch der Hafer

       auf dem Hesterberg am allerbesten in ganz Schleswig.

       178. Der Wode

       Im Lauenburger Lande heißt der wilde Nachtjäger

       Wode, mag wohl ein Namensnachhall des altheidnischen

       Sachsenvolkgottes Wodan sein. Der Wode jagt

       vornehmlich, wie der Harz-, Thüringerwald- und

       Vogtland-Wilde Jäger in der Adventszeit und in den

       Zwölften. Er reitet das altheilige große weiße Roß,

       und es folgen ihm vierundzwanzig Hunde. Sein Pferd

       hat nur drei Beine. Wenn die Wodensjagd auf Zäune

       stößt, krachen sie gleich zusammen, über Nacht richten

       sie sich von selbst wieder auf. Des Woden Hunde

       bleiben bisweilen ermattet liegen, schnaufen, heulen

       und winseln, so geschah es in Wulfsdorf, in Fühlenhagen

       u.a. Andern Tages holt sie der Wode wieder.

       Läßt eine Frau zur wilden Jagdzeit Wäsche im Freien

       hängen, so wird sie von den Wodenshunden in Fetzen

       gerissen. Bäckt jemand zu dieser Zeit, so kann er es

       erleben, daß die Brotlaibe als Jagdhunde auf- und davonfliegen.

       Läßt jemand die Haustüre unversehens

       offen stehen, so kann er gewärtigen, daß das Wodensheer

       hereinzieht, und hindurch, und daß die Hunde

       auffressen, was sie vorfinden, absonderlich den Brotteig.

       Doch weiß der Wode solchen Verlust auch zu

       vergüten. Einst klagte ein Bäuerlein erbärmlich, was

       es denn nun mit den Seinen essen sollte, und ob es

       keinen Schadenersatz erhalten sollte. Der Wode

       schrie: Jo jo! ho ho! – schmiß einen toten Hund aus

       der Luft herunter dem Bauer vor die Füße und schrie

       dazu: Wirf's Aas durch den Schornstein! – Der Bauer

       erschrak und tat's. Der tote Hund war schwer. Auf des

       Bauern Herd zerplatzte der Hundebalg, und es rollte

       die Küche voll Goldstücke.

       Der Wode jagt, wie der wilde Jäger im Vogtland,

       die Wichtel, Holzweibel und Moosleute, die kleinen

       Waldfrauen, die Erd- und Bergmännchen, die die

       Leute dort im Lauenburger Lande Unterirdische nennen.

       Er vertilgte sie so ziemlich von der Erde. Sein

       Hauptjagdweg geht um Krumesse herum über das

       Moor nach Beidendorf zu.

       Ein Beidendorfer Bauer wollte einmal abends nach

       Krumesse zu, da kam ein ganzer Schwarm Unterirdischer

       dahergelaufen, waren aber dasmal gar nicht

       bange und riefen: Heut kann er uns nicht kriegen, heut

       soll er uns wohl in Ruhe lassen, heut hat er sich nicht

       gewaschen! – Als der Bauer ein Stück weiter gegangen

       war, fuhr der Wode daher und fragte den Bauer:

       Was riefen sie?, und der Bauer antwortete: Sie sprechen,

       du hättst dich von heut morgen nicht gewaschen!

       – Gleich ließ der Wode sein Pferd halten, ließ

       es stallen und wusch sich damit – dann ging die Jagd

       los. Ehe der Bauer Krumesse erreichte, sah er den

       Wode schon wiederkommen: der hatte ganze Bündel

       Unterirdische hüben und drüben am Pferde baumeln,

       wie Krammetsvögelklubs, und hatte sie mit den Haaren

       aneinandergebunden. Jetzt jagt der Wode bloß

       noch in der Luft, denn die Unterirdischen, meinen

       viele, hat er bereits alle von der Erde fortgebracht.

       Auch im Mecklenburger Lande wird der wilde

       Jäger der Wode genannt, und werden

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