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hausten, steckte sich hinter die Säcke

       und sah richtig in der Nacht ein solches Männchen

       alles tun, mit ungeheurer Kraft und Schnelligkeit,

       aber dabei verzehrte es das Restchen Butterbrot. Das

       Manneken war ganz nackt, das tat dem Müller leid, er

       bestellte ihm beim Schneider ein Kleidchen nach ohngefährem

       Maß und legte es ihm hin und ein großes

       Butterbrot daneben. Dann verbarg sich der Müller,

       das Klabautermännchen kam, tat einen Freuden-

       sprung, aß schnell das große Butterbrot, zog die

       Kleidchen an, verschwand und kam nimmermehr wieder.

       Nun wußte aber der Müller, daß die Klabautermännchen

       jeden Abend über einen Steg am Mühlbach

       schritten, und da lauerte er ihnen auf. Als sie kamen,

       waren alle nackt, und er ließ sie vorüber, bis das letzte

       kam, welches der Müller gekleidet hatte. Nach diesem

       langte er und rief: Hab ich dich? – da schrie es:

       Hülfe! Hülfe! aus dem Mühlbach, mit der Stimme

       von des Müllers Frau; der Mann erschrak, sah sich

       um, glitt aus vom Stege und plumpste selbst hinunter

       in das Wasser. Die Klabautermännchen aber schwanden

       hinweg und kamen niemals wieder. Ein anderer

       Kaboutermannekensberg liegt zwischen Turnhout und

       Casterle; die darin wohnten, waren aber böse von

       Natur, anderwärts gibt es hingegen viele gute, und

       wer sich gut mit diesen Manneken versteht, dem dienen

       sie gern und oft, häufig aber üben sie auch Tücke,

       besonders gegen solche, die ihnen abhold sind. Sie

       verderben die Butter, saugen die Kühe aus, treiben

       mannigfachen Spuk und Schabernack. Sie werden

       auch Rotmützchen und Klabbers genannt.

       Ein Bauer hatte ein gar hülfreiches Rotmützchen

       im Hause, das butterte ihm, leistete ihm allerlei

       Dienst, half ihn allmählich reich machen. Der Bauer

       kaufte Kühe, baute das Haus neu, und das Männchen

       tat mehr als drei starke Knechte, es pflügte auch und

       bestellte den Acker in aller Weise. Einmal hatte es der

       Bauer zu sehen bekommen, es trug sich ganz rot,

       hatte ein grünliches Gesicht und grüne Hände. Des

       guten Rotmützchens hülfreicher Fleiß verdarb jedoch

       den Bauer, er tat selbst gar nichts mehr, gewöhnte

       sich an das Wirtshausleben, an Trunk und Spiel. Rotmützchen

       warnte ihn, aber sein Warnen fruchtete

       nicht, ja eines Abends, als er spät und trunken nach

       Hause kam, schimpfte und schalt er den Hülfsgeist.

       Das Klabautermännchen verschwand. Am andern

       Tage lag die Frau des Bauern krank, das Vieh fiel in

       den Ställen, in den Strümpfen, die der Bauer nach und

       nach mit harten Talern gefüllt und wohl verborgen

       hatte, staken Kohlen und faule Kartoffelscheiben, die

       Felder hatte ein Hagel zusammengeschlagen und

       furchtbar verwüstet, das Haus hing auf eine Seite und

       drohte den Einsturz. Der Bauer ging in sich, bereuete,

       gelobte Besserung – das war alles vergebens. Hohnlachen

       erscholl um das Haus herum, das mehr und mehr

       verfiel. Der Bauer starb in Armut und Elend.

       Ein armer Bauernbursche liebte heftig ein reiches

       Mädchen und sie auch ihn, aber der Vater sagte nein.

       Wer nicht tausend blanke Gülden besitzt und aufzählt,

       die sein eigen sind, wird nicht mein Schwiegersohn,

       sagte er. Der arme Bursche schlich traurig heim,

       mochte seine Barschaft gar nicht zählen, er hatte nicht

       hundert Batzen, geschweige tausend Gulden. Ging

       hinaus zu Feld und Busch und dachte: Was liegt am

       Leben, wenn es nicht Liebe krönt? Willst's abwerfen.

       Siehe, da stand ein Klabautermännchen vor ihm, wie

       hergeschneit oder aus dem Boden herausgewachsen,

       und fragte ihn: Was fehlt dir? – Da klagte ihm der

       Bursche sein Leid. Wenn's weiter nichts ist, sagte der

       Klabautermann, zähle doch nur erst einmal dein

       Geld. – Ich hab's gezählt, es langt nimmer. – Hast nur

       nicht recht gezählt, geh, zähl noch einmal, es muß

       treffen! – Der Bursche ging, halb ungläubig, halb hoffend;

       er zog seine kleine Habe hervor und begann zu

       zählen und zählte und zählte und zählte immerfort, bis

       tausend Gülden voll waren, und da war's alle, nicht

       einer darunter, nicht einer darüber. Welch ein Glück!

       Er rannte wieder ins Feld hinaus, er wollte danken, er

       rief: Kaboutermänneken! Kaboutermänneken! – Ja

       guten Morgen, da war kein Kaboutermänneken weder

       zu hören, noch zu sehen. Nun lief er heim, hob und

       schleppte seinen Schatz zum reichen Bauer hin, zählt'

       ihm die blanken Gülden vor, bekam des Mädchens

       Hand und des Alten Segen und wurde ein glücklicher

       Mann.

       Im Kasteelberg bei Beveren im Hennegau wohnten

       auch Kaboutermannekens. Die wuschen den Leuten

       die Wäsche gegen Empfang von etwas Butter, Eiern,

       Milch, Mehl und wenigem Geld, bleichten sie auch

       im Mondenscheine ganz blütenweiß und hielten oft,

       derweil die Wäsche bleichte, in den Waschkufen

       einen Ball. Hernachmals sind die Männchen fortgezogen,

       man weiß nicht warum und wohin. Nur ein ganz

       altes blieb zurück. Das sehen bisweilen die Leute droben

       auf dem Berge sitzen, es hat einen eisgrauen Bart,

       der langt bis auf die Füße nieder, es sitzt und sinnt

       und schmökt seine Pipe und macht mit den Daumen

       die Mühle, ganz wie ein echter alter Holländer.

       152. Nix Flerus

       Nixen wohnen in Holland allenthalben, sie heißen

       dort Neck, in der Mehrzahl Necker, und führen auch

       zum öftern noch besondere Namen. Zu Lessinghe bei

       Ostende, am Canal de Furnes, war ein Bauernhof,

       darinnen hauste ein Nix, des Namens Flerus, als hülfreicher

       Hausgeist, welcher gleich Kludde und Lodder

      

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