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Kulturelle Nachhaltigkeit lernen und lehren. Группа авторов
Читать онлайн.Название Kulturelle Nachhaltigkeit lernen und lehren
Год выпуска 0
isbn 9783706561921
Автор произведения Группа авторов
Жанр Документальная литература
Серия Pädagogik für Niederösterreich
Издательство Bookwire
5.7 Einen nachhaltigen Beitrag zur Erinnerungskultur in Baden entwickelte eine Studierende der PH NÖ im Zuge ihrer Bachelorarbeit
Im Rahmen ihrer Bachelorarbeit „Schule in Niederösterreich während der NS-Zeit – Wie hat sich die Erziehung und der Unterricht in der Schule durch den Nationalsozialismus verändert?“ führte Anna Schütz zwei Gespräche mit Zeitzeuginnen aus Baden bei Wien durch. Eine der Interviewpartnerinnen wurde 1936 in Baden geboren und besuchte während des Krieges die Volksschule am Pfarrplatz. Sie berichtete im Gespräch vom Schulalltag in der NS-Zeit und den Auswirkungen des Krieges auf das Schulleben. Die andere Interviewpartnerin, Jahrgang 1929, war Schülerin des Mädchengymnasiums Frauengasse von 1939 bis 1947. Diese Zeitzeugin erinnerte sich im Gespräch mit Schütz außerdem an das jüdische Leben in Baden vor 1938 und an Schikanen, denen jüdische Menschen am Pfarrplatz nach der nationalsozialistischen Machtergreifung ausgesetzt waren. In Form eines Podcast wurden diese Erzählungen aufbereitet. Sie können dadurch in der Primarstufe nachgehört werden und tragen zur Sensibilisierung für eine politische Indoktrination sowie altersgerechte Friedenserziehung bei. Dadurch kann eine nachhaltige Erinnerungskultur bei jungen Lerner*innen gefördert werden.
Literatur
Bergmann, Klaus & Rohrbach, Rita (2005). Kinder entdecken Geschichte. Theorie und Praxis historischen Lernens in der Grundschule und im frühen Geschichtsunterricht. Schwalbach: Wochenschau Verlag.
Erdmann, Elisabeth, Kuhn, Bärbel, Popp, Susanne & Ultze, Regina (2017). Orientierungsrahmen für den Lernbereich Globale Entwicklung. Teilausgabe Geschichte. In Engagement Global. Service für Entwicklungsinitiativen (Hrsg.). Bonn.
Erll, Astrid (2008). Kollektives Gedächtnis und Erinnerungskulturen. In Ansgar Nünning & Vera Nünning (Hrsg.), Einführung in die Kulturwissenschaften. Theoretische Grundlagen – Ansätze – Perspektiven (S. 156–185). Stuttgart, Weimar: Metzler.
Fally, Marlies (2018). Nationalsozialismus in Ternitz. Baden: Bachelorarbeit PH NÖ.
Hockerts, Hans Günter (2002). Zugänge zur Zeitgeschichte: Primärerfahrung, Erinnerungskultur, Geschichtswissenschaft. In Konrad H. Jarausch & Martin Sabrow (Hrsg.), Verletztes Gedächtnis. Erinnerungskultur und Zeitgeschichte im Konflikt (S. 39–73). Frankfurt/M.: Campus.
Kainig-Huber, Margarethe & Doria, Rita (2015). Notrationen. Weltwirtschaftskrise, Ständestaat, Nationalsozialismus und Nachkriegszeit im Triestingtal. Berndorf: Kral Verlag.
Kainig-Huber, Margarethe & Vonwald, Franz (2018). Schreckensherrschaft in Niederösterreich 1938–1945. Alltag in der nationalsozialistischen Zeit. Berndorf: Kral Verlag.
Kammerstätter, Johannes & Diesenberger, Nina (2019). Das Erbe lebt. Trotz traumatisierter Familien und deformierender Geschichtsbilder. Band 4. Wieselburg: Eigenverlag.
Kreutmayer, Barbara (2020). Über Geschichte stolpern? Mit Volksschulkindern auf Spurensuche zum jüdischen Leben in Wiener Neustadt. Baden: Bachelorarbeit PH NÖ.
Meissner, Renate S. (Hrsg.) (2014). Erinnerungen. Lebensgeschichten von Opfern des Nationalsozialismus. Wien: Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus.
Reeken, Dietmar von (2012). Historisches Lernen im Sachunterricht. Eine Einführung mit Tipps für den Unterricht. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren.
Reiter, Margit (2006). Die Generation danach. Der Nationalsozialismus im Familiengedächtnis. Innsbruck: Studienverlag.
Schütz, Anna (2019). Schule im Nationalsozialismus während der NS-Zeit. Wie haben sich die Erziehung und der Unterricht in der Schule durch den Nationalsozialismus verändert? Baden: Bachelorarbeit PH NÖ.
Toman, Hans (2015). Historisches Lernen in der Grundschule und Sekundarstufe 1. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren.
Vonwald, Franz & Fritthum, Gerhard (2015). Gegen das Vergessen. Lebenserinnerungen aus Ramsau bei Hainfeld/1930–1950. Berndorf: Kral Verlag.
Vonwald, Franz & Kainig-Huber, Margarethe (2019). Wege der Erinnerung in Niederösterreich – Schattenseiten des kulturellen Erbes in der Zeit von 1938-1945. Anregungen für den Zeitgeschichteunterricht. Baden: PH NÖ.
Abbildungen
Abbildung 1: Schüler*innen der vierten Klassen der Mittelschule St. Veit/Gölsen (Johann Gastegger)
Abbildung 2: Fenster der Erinnerung der Mittelschule St. Veit/Gölsen (Johann Gastegger)
1 Allgemeinbildende Höhere Schule
2 Berufsbildende Mittlere/Berufsbildende Höhere Schule
3 Polytechnische Schule
4 Vgl. https://wien.orf.at/stories/3047858/ und https://zpb.phwien.ac.at/wp-content/uploads/Kurzfassung_Studie_Sch%C3%BClerinnen-Wissen-zu-Nationalsozialismus-4.pdf, Zugriff: 12.11.2020
5 Bezirk Scheibbs im Mostviertel
6 http://town-wiener-neustadt.at/, Zugriff: 18.01.2021
Anke Kramer
Nachhaltige Blütenlese
Aspekte einer Literaturdidaktik der Pflanzen (Tieck, Droste-Hülshoff, Olfers)
1. Einleitung
Eine Didaktik, die sich kulturelle Nachhaltigkeit zum Ziel setzt, muss ihr Interesse auf die Pflanzen richten. Pflanzen sind mit Nachhaltigkeit schon begriffshistorisch eng verknüpft, denn der Begriff der Nachhaltigkeit wurde durch Hans Carl von Carlowitz’ forstwissenschaftliche Schrift Sylvicultura oeconomica (1713) entscheidend geprägt (vgl. u.a. Schlechtriemen 2019, 29–34). Pflanzen sind die Basis des Lebens auf der Erde; ohne Pflanzen gäbe es keine Tiere und keine Menschen. Das aktuelle Massensterben der Pflanzen erfährt allerdings deutlich weniger öffentliche Aufmerksamkeit als das der Tiere. Zu einem großen Teil liegt dies sicherlich an einem Phänomen, das „Plant blindness“, Pflanzenblindheit, genannt wird (Wandersee & Schussler 1999): das weitverbreitete Unvermögen von Menschen, Pflanzen angemessen wahrzunehmen und wertzuschätzen. Ziel einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) muss eine verstärkte Wahrnehmung und Wertschätzung von Pflanzen sein, die auch deren kulturelle Dimension sichtbar macht und dadurch Grundlagen und Motivationen für nachhaltiges Handeln schafft.
Die Literaturdidaktik kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten; auf welche Weise dies geschehen kann, zeigen die folgenden Überlegungen auf. Literarische Entwürfe von Pflanzen beleuchten deren ästhetische