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Minuten 70 Grad aufweisen. Mahlzeiten aus der Mikrowelle sollte man zwischendurch umrühren, um die Hitze zu verteilen. Das Essen nicht lange warm halten, sondern besser schnell abkühlen lassen und neu erhitzen.

      Auch Kälte hält Mikroorganismen in Schach: Aber darauf muss man wirklich achten: Alles, was gekühlt werden muss, nach dem Kauf schnell in den Kühlschrank stellen – am besten direkt aus der Kühltasche. Fleisch und Fisch gehören ins kälteste Fach unten, Milchprodukte in die Mitte. Am wärmsten ist es oben. Dort hält sich z. B. Senf. Gemüse sollte im Gemüsefach lagern. Speisereste am besten in verschließbare Glasgefäße oder abgedeckt lagern. Der Kühlschrank darf nicht zu dicht bepackt werden, damit die Luft zirkulieren kann. Die Höchsttemperatur sollte 7 °C betragen.

      Gefrorenes im Kühlschrank auftauen: Gefriert man Speisen ein, sterben Keime meist nicht ab, sie befinden sich nur im „Tiefschlaf“. Taut man Gefrorenes im Kühlschrank auf, kann man damit ihre Vermehrung verhindern. Dafür das Gefriergut in eine Schüssel oder ein Sieb legen. Das Tauwasser sobald wie möglich entsorgen.

       Welche Möglichkeiten hat das Immunsystem, um sich zur Wehr zu setzen?

      Sobald unser Immunsystem die Virusinfektion bemerkt, wendet es verschiedene Strategien an, um die Eindringlinge zu bekämpfen, zum Beispiel:

      Phagozytose: Die sogenannten „Fresszellen“ unseres Immunsystems attackieren, fressen und verdauen die Viren. 400 000 weiße Blutkörperchen enthält ein Blutstropfen. Bruchstücke der Eindringlinge präsentieren diese Fresszellen nun auf ihrer Oberfläche. Erkennt eine T-Helferzelle diese Bruchstücke, beginnt sie andere Immunzellen zu aktivieren, die die eingedrungenen Viren unschädlich machen. Die sogenannten Antikörper heften sich an die von den Viren befallenen Zellen, die sie erkennen und miteinander verkleben. In dieser Form kann der Körper sie dann beseitigen.

      Andocken verhindern: Antikörper und spezielle Eiweiße unseres Immunsystems heften sich an die Viren, die noch nicht in Zellen eingedrungen sind, und hindern diese so daran, an die Wirtszelle anzudocken. Diese „verhinderten“ Viren kann unser Immunsystem unschädlich machen; es ist Bestandteil der spezifischen Immunabwehr. Dazu gehören die Antigenpräsentierenden Zellen (APC) sowie zwei weitere Gruppen von Zellen: die sogenannten T- und B-Lymphozyten, die die Antikörper gegen Eindringlinge richten. Nach einem Befall durch Krankheitserreger bleiben spezifische Antikörper und Gedächtniszellen erhalten, um bei erneutem Kontakt mit dem Erreger binnen kurzer Zeit eine angemessene Abwehrreaktion zu ermöglichen.

      Nachbarzellen informieren, Immunzellen herbeirufen: Befallene Wirtszellen schlagen sozusagen Alarm, indem sie den Botenstoff Interferon herstellen und ihn an Nachbarzellen abgeben. Dadurch werden die umliegenden Zellen, die ebenfalls von Viren befallen sind, gewarnt und das Interferon hemmt und verlangsamt die Vermehrung der Viren. Dazu kommt, dass das freigesetzte Interferon spezielle Immunzellen anlockt. Diese können die virusbefallenen Zellen zerstören und verhindern damit, dass weitere Viren in ihnen hergestellt werden.

      Die Zellen des Immunsystems zirkulieren in den Blutgefäßen und Lymphbahnen; sie kommen in allen Geweben des Körpers vor. Das Immunsystem ist äußerst komplex. Dieses Abwehrsystem müssen die Viren ausschalten können, um uns krank zu machen.

      Aufgrund unseres Immunsystems kommt es nicht immer zu einem Ausbruch der Vireninfektion. Es hängt davon ab, um welchen Erreger es sich handelt und wie unser gesundheitlicher Zustand ist. Folgende Faktoren sind dabei wichtig:

      – Wie stark ist das jeweilige Immunsystem?

      – Wie hoch ist die Anzahl der Erreger?

      Nicht jede Virusinfektion erfordert zwangsläufig das Einschreiten eines Arztes. Kleinere Infekte (z. B. eine Erkältung) kann der Körper in der Regel selbst bewältigen, sodass Medikamente – sofern man überhaupt welche hat, die die Viren ursächlich bekämpfen –, meistens nicht notwendig sind.

      Leider gibt es jedoch auch Fälle, in denen unser Immunsystem mit der Virusinfektion alleine nicht fertig wird. Das geschieht zum Beispiel dadurch, dass das Virus so schnell Zellschäden hervorruft, dass dem Immunsystem nicht genug Zeit bleibt, dem Virus mit einer Immunreaktion Herr zu werden (z. B. beim Ebola-Virus). Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass sich die Viren (z. B. bei Aids) in speziellen Zellen des Immunsystems vermehren und diese dabei zerstören. Dies schwächt das Immunsystem so stark, dass es sich nicht mehr wehren kann.

       Welche Wirkungen lassen sich mit den hier vorgestellten Präparaten erzielen?

      Es gibt verschiedene Möglichkeiten Viren zu „bremsen“:

      – Hemmung der Neuraminidase:

      Das Enzym (s. Anhang, Lexikon) Neuraminidase benötigen manche Viren, um sich von der befallenen Wirtszelle zu befreien. Wird das Enzym gehemmt, bleiben die Viren in der infizierten Zelle „eingeschlossen“. Das führt zu ihrer Inaktivierung. Damit wird auch der Virenbefall benachbarter Zellen verhindert und eingedämmt.

      – Steigerung der Interferonbildung.

      – Steigerung der Phagozytenfunktion (Phagozyt, s. Anhang, Lexikon):

      – Hemmung der RNA- oder DNA-Polymerase: Dies entdeckte man zum Beispiel in dem Wirkstoffgemisch der Mariendistelfrüchte (s. S. 70, Silymarin). Im Modellversuch hemmte Silymarin die RNA-Polymerase. Dieses Enzym ist im Wesentlichen für die Vermehrung des Virus nötig.

      Verschiedene Virus-Typen

      Um sich bei der Fülle verschiedenster Viren leichter zu tun, unterteilt man diejenigen, die Menschen krank machen, nochmals in DNA- und RNA-Viren. DNA und RNA sind die Abkürzung für Desoxyribonukleinsäure (DNA, mit A für engl. acid = Säure) und Ribonukleinsäure. Beide sind die biochemische Form der Erbsubstanz, die wir auch in unseren Zellen haben, die DNA im Zellkern, die RNA außerhalb davon. Sie unterscheiden sich etwas in ihrer Biochemie. Viren genügt zur Ausprägung ihrer Eigenschaften eine Sorte des Erbmaterials, also DNA oder RNA.

      Neben der Form der DNA gibt es noch andere Einteilungskriterien, etwa die Symmetrie der Virushülle. Zahlreiche DNA-Virus-Kapside haben zum Beispiel eine kubische Form, ihr Kapsid gleicht also einem vielflächigen Würfel (lat. cubus = Würfel). Viele davon sind Ikosaeder (Zwanzigflächner). Andere Kapside haben zwar keine Würfelform, sind aber trotzdem regelmäßig gebildet (z. B. Pockenviren). Man unterscheidet drei große Gruppen:

       DNA-Viren

      DNA-Viren enthalten in ihrer Erbsubstanz nur DNA. Sie reicht aus, um sich in den Wirtszellen zu vermehren, die Zelle umzuprogrammieren, sodass sie nur noch Viren produziert. Sie haben eine Eiweißkapsel, das sogenannte Kapsid, um ihre DNA zu schützen. Auch die DNA kann in unterschiedlichen Variationen vorliegen. Dies ermöglicht es Wissenschaftlern, DNA-Viren verschiedenen Virusfamilien zuzuordnen. Die wichtigsten der 20 DNA-Virusfamilien sind:

      4. Herpesviren (z. B. Herpes-simplex-Virus, Zytomegalievirus)

      5. Papillomaviren (z. B. humanes Papillomavirus)

      6.

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