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Ahlrich Meyer legt eine neue Darstellung der ›Endlösung der Judenfrage‹ in Frankreich vor und benennt die verantwortlichen Akteure. Neben Originaldokumenten aus französischen und deutschen Archiven wertet er erstmals auch die protokollierten Verhöre von Tätern und Helfern aus der frühen Nachkriegszeit und den sechziger und siebziger Jahren aus. Das historische Geschehen und die Selbstrechtfertigungen der Täter werden miteinander kontrastiert. Auf welche Weise versuchten diejenigen, die an der ›Endlösung der Judenfrage‹ in Frankreich mitgewirkt hatten, sich nach 1945 selbst zu entlasten? Warum übernahm niemand eine Verantwortung? Wie erklärt es sich, dass niemand ein Wissen um die Massenvernichtung zugestand? Der Autor kommt zu dem Schluss, dass die meisten Entlastungsstrategien und das mangelnde Unrechtsbewusstsein der Täter nicht auf bloßen Lügen beruhen, sondern in den Ereignissen selbst ihren Ursprung haben.

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Die historische Forschung zu Krieg und Frieden hat in den letzten Jahren eine Ausweitung und Differenzierung erfahren: Sie hat sich politik-, sozial-, kultur-, geschlechter- und mentalitätsgeschichtlichen sowie neuen methodischen Ansätzen geöffnet. Für einen Zeitraum von 300 Jahren – vom Westfälischen Frieden 1648 bis zum Zweiten Weltkrieg – stellt Edgar Wolfrum in einem systematischen Zugriff zentrale Forschungskontroversen dar. Er diskutiert zunächst Theorien zu Krieg und Frieden sowie die wesentlichen wissenschaftlichen Ansätze zu ihrer Erforschung. Probleme der Friedenssicherung seit dem Westfälischen Frieden geraten ebenso in den Blick wie Veränderungen und Zäsuren infolge der Französischen Revolution (Nationalisierung, Aufhebung der Trennung von zivilem und militärischem Bereich, Volksbewaffnung und Volkskrieg, neue Legitimierung des Krieges). Weitere Gegenstände sind die Kriegsursachenforschung mit ihrer Schlüsselkontroverse »Staatenkrieg oder Staatenbildungskrieg« und das Verhältnis von Militär und Gesellschaft. Schließlich werden die beiden Weltkriege des 20. Jahrhunderts unter der Perspektive einer ›Totalisierung‹ des Krieges erörtert. Der Ausblick behandelt u.a. Möglichkeiten der Kriegsvermeidung und Friedenssicherung unter den Bedingungen der Globalisierung.

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Mit der Wahl Rudolfs zum römisch-deutschen König 1273 begann die große Geschichte der Habsburger. Als erster König seines Geschlechts fand er 1291 sein Grab in der Speyerer Kaisergruft. 800 Jahre nach Rudolfs Geburt (*1218) präsentiert dieser Band in reicher Vielfalt Etappen des Aufstiegs bis zur habsburgischen Weltgeltung unter Kaiser Maximilian I. (†1519). Dabei treten auch Speyer und sein Dom als einzigartiger Erinnerungsort deutscher Geschichte hervor. Seinen Söhnen sicherte König Rudolf I. die Herzogsherrschaft in Österreich. Durch Eheverbindungen seiner Kinder mit vornehmen Herrscherdynastien begründete er die legendäre habsburgische Heiratspolitik. So wurde der Grund für den Aufstieg zu königlichen und kaiserlichen Würden im Heiligen Römischen Reich und in Europa gelegt. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz präsentieren in diesem Buch ihre neuesten Forschungsergebnisse zu dieser habsburgischen Erfolgsgeschichte im Mittelalter.

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Die Reformation brach – nach Vorankündigungen im Spätmittelalter – die religiöse Einheit Europas auf. In der Folge entwickelten sich in Böhmen, in der calvinistischen Schweiz, in Skandinavien, den Generalstaaten der Niederlande oder in England unterschiedlichste Ausprägungen von Kirchen und Religion. Auch die politische Landkarte wurde neu geschrieben – die gewalttätigsten Auswirkungen findet dieser Umbruch im Dreißigjährigen Krieg. Volker Leppin, der mit seiner Luther-Biographie auch international große Anerkennung fand, ist heute der führende deutsche Spezialist zur Reformationszeit. Er legt einen überaus klar gegliederten Überblick über alle Aspekte der europäischen Reformation mit Schwerpunkt auf dem Reich vor: von der spätmittelalterlichen Frömmigkeit mit ihren neuen Glaubensformen über erste reformatorischen Ansätze in Städten und bei Fürsten über die Auswirkungen auf das Reich insgesamt, die Ausdehnung auf Europa und die Reaktion des Papsttums bis zum Erreichen eines Status quo.

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Im antiken Griechenland genoss der Reisende außerhalb seiner Heimat keinen Rechtsschutz. Er stand aber unter dem Schutz des Zeus Xenios, des Gottes der Fremden. Gast und Gastgeber tauschten Erkennungszeichen untereinander aus. Solche Gastfreundschaften konnten Generationen überdauern, einige griechische Staaten waren sogar durch ihre Verfassung verpflichtet, Gastfreundschaft zu gewähren. In Rom war der Ausländer ebenfalls rechtlos: Hier schützte Jupiter hospitalis den Fremden. Stand er in einem klientelähnlichen Verhältnis zu einem römischen Bürger, so übernahm dieser die Vertretung seiner Interessen. Private Gastfreundschaft war bei Römern und Griechen eine selbstverständliche Ehrenpflicht. Wer sie gegen Bezahlung ausübte wie der Gastwirt, galt daher als ehrlos. Erst aus dem Geist frühchristlicher Gastlichkeit entwickelte sich die Einrichtung von »Herbergen für fremde Gäste«, aus denen bis heute wirkende Institutionen wie »Hospitien« oder »Hospitäler« und damit letztlich unser Krankenhauswesen hervorgegangen sind. Der Autor stellt die wichtige Rolle der Gastfreundschaft für die Grundstruktur der antiken Gesellschaft heraus. Deutlich wird, dass die Kenntnis dieses Zusammenhangs Voraussetzung für das bessere Verständnis von Besonderheiten der Sozialgeschichte ist.

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Léo Baeck gilt als einer der bedeutendsten Vertreter des liberalen Judentums in Deutschland und Europa. Lange Zeit war er die unangefochtene Führungsfigur und der Repräsentant der deutschen Judenheit. Insbesondere in der Nachkriegszeit prägte Baeck als Überlebender des Konzentrationslagers Theresienstadt das Judentum und zählt zu den wichtigsten Erneuerern des Judentums in Europa nach dem Holocaust. Die vorliegende Biographie von Maurice Ruben Hayoun beschreibt in einem leicht zugänglichen und gut lesbaren Stil, aber dennoch fachlich fundiert und anspruchsvoll das Leben Baecks von seiner Geburt 1873 in Schlesien bis zu seinem Tod in 1956 London und geht dabei auf all die Ereignisse und Begegnungen ein, die sein Denken und Handeln beeinflussten. Neben Baecks Leben wird auch sein Werk in den Blick genommen, sodass eine umfassende Biographie zu dieser bedeutenden Persönlichkeit der deutschen und jüdischen Geschichte entsteht.

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Am 15. März 1938 bejubelten die Wiener nach dem 'Anschluss' Österreichs auf dem Heldenplatz Adolf Hitler. Nach dem Krieg gelang es Österreich erfolgreich, sich als «erstes Opfer der Hitler'schen Eroberungspolitik» zu stilisieren und den Nationalsozialismus als rein «deutsches» Problem erscheinen zu lassen. Während die bundesrepublikanische Täterforschung seit den 90er Jahren grundsätzlich das Bild der Verantwortlichen für Kriegsverbrechen verändert hat, steht dies für Österreich noch aus. Dabei war in der Geschichtswissenschaft seit längerem aufgefallen, dass bspw. Dreiviertel aller Kommandanten der Vernichtungslager aus der ehemaligen österreichisch-ungarischen Monarchie stammten. Erstmals werden in dieser repräsentativen und breit angelegten Studie 51 Täter des Führungspersonals von Sicherheitspolizei (Sipo) und SD analysiert, eine Leistung, die absolut neue Erkenntnisse für die 'Ostmark', für die Geschichte Österreichs im Nationalsozialismus erbringt.

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Pädagogik und Ethik sind seit Jahrhunderten eng miteinander verbunden. Zum einen ist Ethik die Voraussetzung allen pädagogischen Handelns und begleitet dies auf Schritt und Tritt: Schülerinnen und Schüler sind unter Wahrung von Fairness- und Ge­rechtigkeitsgesichtspunkten zu fördern. So sollen Fähigkeiten aufgebaut werden, die nicht nur kurzfristig nützlich, sondern auch langfristig sinnvoll und in ethischer Hinsicht wünschenswert sind. Zum anderen sind pädagogische Prozesse eine wesentliche Voraussetzung für die Umsetzung ethischer Anliegen. Die Erhaltung einer Gesellschaft, die ethische Minimalkriterien erfüllt – Rechts­staatlichkeit, Gerechtigkeit, Sensibilität für die Erhaltung der Umwelt etc. –, setzt auf Seiten der Bürger ethische Kompetenzen voraus. Mit dem vorliegenden Band liefert Thomas Kesselring auf knappem Raum und klar strukturiert einen Führer durch die vielen Schnittstellen zwischen Ethik und schulischem Unterricht bzw. Ethik und Erziehung, Ethik und Bildung.

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Bis heute wird die Phantasie des Publikums angeregt von den materiellen Überresten einer kleinen Minderheit innerhalb der Gesellschaft, die der Frühen Neuzeit ihren Stempel aufdrückte wie keine andere Gruppe: Der Adel. Landsitze, Burgen und Schlösser, Gemälde und Berichte vermitteln uns immer noch einen lebendigen Eindruck von den großen Höfen mit ihren prunkvollen Staatsakten, opulenten Festen und bisweilen verruchten Vergnügungen. Wie stimmig ist dieses Bild? Es porträtiert wiederum nur einen Bruchteil dieser Minderheit, meint Michael Sikora, und zeigt auch nur Ausschnitte der Lebenswirklichkeit, die weit weniger verlockend aussah, als wir es uns vorstellen. Der Autor führt systematisch und verständlich in alle Aspekte des Adels ein. Er zeigt Grundlagen und Funktionen des Adels, Lebensraum, Lebensweise und Kultur der Nobilität und schildert die Machtverhältnisse. Wer die Funktionsweise der frühneuzeitlichen Gesellschaft verstehen will, kann sich dem Phänomen ›Adel

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Das breite Werk des Nikolaus von Kues (1401-1464) erstreckt sich von philosophischen Schriften über Werke zu Theologie, Kirchenpolitik bis zu mathematischen Abhandlungen. Das macht ihn zu einer der faszinierendsten Gestalten der europäischen Geistesgeschichte. Zum 550. Todestag erscheint endlich erstmals ein umfassendes Handbuch zu Nikolaus von Kues, das alle Aspekte seines Lebens und Werkes berücksichtigt. Internationale Fachgelehrte bieten hier eine Einführung in die Zeit und eine chronologische Darstellung des Lebens des Nikolaus von Kues. Eine Vorstellung aller seiner Schriften wird mit ausführlichen Kommentaren zu Wirkung und Rezeption der cusanischen Werke ergänzt. Der schnelle Zugriff auf Informationen zu allen Schaffensbereichen des Ausnahmedenkers wird durch eine Zeitleiste zum Leben des Gelehrten, ein Register und eine Bibliographie erleichtert. Ideal auch als Einstieg in das beispiellose Werk des Nikolaus von Kues!