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Die territoriale Zersplitterung Polens im Hochmittelalter wurde im 14. Jahrhundert überwunden: Der mächtige Doppelstaat Polen-Litauen beeinflusste für die nächsten 400 Jahre die Geschicke Mittel- und Osteuropas entscheidend. Nach der schweren Niederlage des Deutschen Ordens in der Schlacht bei Tannenberg (1410) stieg das aus Polen und Litauen hervorgegangene Großreich zu einer der führenden Kontinentalmächte auf und war lange Zeit der größte Staat Europas mit Einflusssphären vom Baltischen zum Schwarzen Meer und von der Adria bis an die Tore Moskaus. Im ersten Band der ›Deutsch-polnischen Geschichte‹ setzt das deutsch-polnische Autorenduo Norbert Kersken und Przemystaw Wiszewski diesen Aufstieg Polens in Bezug zur Entwicklung des mittelalterlichen Heiligen Römischen Reiches und analysiert die politische Rivalität ebenso wie den vor allem kulturellen und demographischen Austausch zwischen den beiden beherrschenden zentraleuropäischen Mächten.

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Über 1100 Kilometer erstreckt sich Finnland von Helsinki im Süden bis in das arktische Lappland. Die frühesten Siedlungszeugnisse finden sich aus der Zeit um 8500 v.Chr., seit etwa 2000 Jahren gibt es rege Handelsbeziehungen mit Europa und Russland, ab dem Jahr 1000 ist das Land christianisiert. Im Mittelalter entwickelt sich eine europäische Gesellschaft, wobei das Land immer stärker in den Einflussbereich des erstarkenden schwedischen Reiches gerät, bis es Teil desselben wird. Im 19. Jh. zum Zarenreich gehörend, erkämpft es im 1. Weltkrieg seine Unabhängigkeit und wird Republik. Nach dem 2. Weltkrieg ist es einer der führenden neutralen Staaten, nach Zusammenbruch des Ostblocks wird es 1995 Teil der EU. Diese erste Kulturgeschichte Finnlands zeichnet in sechs Kapiteln die Entwicklung des Landes von der Prähistorie bis heute nach. Dabei wird dessen großer kultureller Reichtum ebenso deutlich wie die vielfältigen Einflüsse durch Finnlands Mittlerlage zwischen Russland und Schweden.

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Im Sommer 1914 brach der Erste Weltkrieg aus. Mit seiner ganzen Zerstörungskraft prägte er nicht nur die Zeitgenossen, sondern wirkte noch weit in das 20. Jahrhundert hinein. Bis heute ist er deshalb eines der wichtigsten Themen der Zeitgeschichte. Anlässlich des 100jährigen Jahrestages des Kriegsausbruchs versammelt Wolfgang Kruse zentrale Aufsätze der letzten Jahrzehnte mit aktuellen Beurteilungen zu zentralen heute in der Lehre relevanten Aspekten des Themas. Dabei finden Aspekte wie militärische Kriegspolitik und Kriegserfahrung der Soldaten ebenso Berücksichtigung wie die Sozialgeschichte der wilhelminischen Klassengesellschaft im Krieg und die Kulturgeschichte des Krieges. Von der Kriegswirtschaft über die sozialen Verhältnisse, die Frauenarbeit und die Geschlechterverhältnisse über den militärischen Zusammenbruch des Deutschen Reiches bis zu Kriegsbegeisterung, Kriegspropaganda und der zivilisationsgeschichtlichen Bedeutung der Erfahrung des modernen industrialisierten Krieges diskutiert der Band die zentralen Forschungsfragen. Für den akademischen Unterricht wie für die Prüfungsvorbereitung ist er unverzichtbar.
Mit Beiträgen von Ute Daniel, Wilhelm Deist, Gerald D. Feldman, Uta Hinz, Bernd Hüppauf, Jürgen Kocka, Eberhard Kolb, Wolfgang Kruse, Susanne Rouette, Reinhard Rürup, Anne Schmidt und Bernd Ulrich.

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Die einen sahen in Napoleon den Befreier und Schöpfer des modernen Europa, anderen erschien er als Tyrann, dessen Feldzüge Hunderttausende das Leben kosteten. Über 1848 hinaus spielte der Napoleon-Mythos eine bedeutende Rolle in der deutschen Kultur. Aus dem Nationalfeind der Befreiungskriege wurde erst ein Held des Liberalismus, schließlich sogar eine nationale Identifikationsfigur im frühen 20. Jahrhundert. Dabei wurde diese nationale Identifikation durch einen identifikatorischen Dichtermythos vorbereitet. Wie mit literarischen Napoleon-Texten nach 1933 über Hitler debattiert wurde, zeigt ein eigenes Kapitel in Barbara Beßlichs Literaturgeschichte des deutschen Napoleon-Mythos von 1800 bis 1945. Die Arbeit erschließt bisher unbekannte Quellen und deutet Leittexte (etwa von Heine, Grabbe und Nietzsche) neu. Im Spiegel Napoleons erscheinen die unterschiedlichsten poetologischen und politischen Einstellungen von Schriftstellern wie Hölderlin, Kleist und Goethe über George bis zu Thomas Mann.

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Die Literatur der Jahrhundertwende lässt sich aufgrund der Vielfalt der literarischen Produktion und poetologischen Programmatik nicht auf einen Epochenbegriff bringen, doch in einem Punkt sind sich sogar widerstreitende Literaturhistoriker einig: Für sie lag die Literaturproduktion um 1900 (1880 – 1914/18) ausschließlich in männlicher Hand. Schriftstellerinnen werden entweder gar nicht oder nur beiläufig erwähnt, mit Ausnahme von Ricarda Huch, gelegentlich Gabriele Reuter und in Verbindung mit Nietzsche und Rilke Lou Andreas-Salomé. Während die Literatur von Frauen um 1900 von der zeitgenössischen Kritik als aktuell und innovativ gewürdigt wurde, sind die Autorinnen aus dem bestehenden literarischen Kanon weitestgehend ausgeschlossen. Dieses Buch versteht sich nicht zuletzt auch als Plädoyer dafür, ihnen einen angemessenen Platz in der modernen Literaturgeschichtsschreibung einzuräumen. Außerdem möchte es dazu anregen, die zu Unrecht vergessenen Schriftstellerinnen des Fin de Siècle wieder zu entdecken und ihre Werke neu zu lesen.

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Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781) gehört zu den einflussreichsten Vertretern der Aufklärung im deutschsprachigen Raum. Dieses Studienbuch für die neuen Bachelor- und Masterstudiengänge führt übersichtlich und klar strukturiert in sein Werk ein. Die Aufmerksamkeit gilt zunächst übergreifenden Themen wie Ästhetik und Poetik, Drama und Theater, Literaturkritik oder Schreibweisen. Anschließend werden ausgewählte Gedichte und Fabeln, »Der junge Gelehrte«, »Minna von Barnhelm«, »Emilia Galotti« und »Nathan der Weise« in Einzelanalysen vorgestellt. Deutlich wird dabei, inwiefern Lessing typisch für seine Epoche ist und worin seine charakteristischen Leistungen und Besonderheiten liegen. Auf diese Weise ermöglicht der Band zugleich einen exemplarischen Zugriff auf die Befindlichkeiten, Strömungen, Kontroversen und Moden, die Lessings Zeit kennzeichnen.

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In unserer immer enger zusammenrückenden Welt treffen – virtuell und real – Menschen unterschiedlicher Sprachen aufeinander. Mehrsprachigkeit wird damit zu einer wesentlichen Bedingung zur Teilhabe an der globalisierten Gesellschaft. Die Autorin zeigt, dass sich nicht nur der Stellenwert, sondern auch der Charakter von Mehrsprachigkeit geändert hat. Ausgehend von Bestrebungen zur Förderung der Mehrsprachigkeit auf europäischer Ebene diskutiert sie die gegenwärtige Situation in den Schulen. Charakterisiert ist diese durch eine Schülerklientel, die bereits in hohem Maße verschiedene Sprachen in die Schulen trägt, und durch die Aufgabe, Mehrsprachigkeit durch Fremdsprachenunterricht zu befördern. Hinzu kommen geänderte, zukunftsorientierte Anforderungen an Sprachunterricht, der auf eine positiv gelebte Mehrsprachigkeit der Schüler und Schülerinnen abzielt. Lernautonomie, Differenzierung und Individualisierung kommen damit als wichtige Dimensionen von Sprachunterricht in die Diskussion.

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Gibt es Grenzen der Meinungsfreiheit? Was ist an öffentlichen Äußerungen, die religiöse Systeme als »gotteslästerlich« kennzeichnen, zumutbar? Nicht zuletzt die Anschläge in Paris auf die Satirezeitschrift Charlie Hebdo haben diese Fragen wieder ins Zentrum gerückt. Toleranz ist die Bereitschaft, Ja zu etwas zu sagen, das man eigentlich ablehnt, aber um eines höheren Gutes willen doch akzeptiert. In Europa ist dieses höhere Gut gewöhnlich das friedliche Zusammenleben in einer pluralistischen Gesellschaft. Ist dieses Zusammenleben nicht aber auch auf klare Positionen angewiesen, die eben nicht alles tolerieren? Der vorliegende Band geht dem Verständnis und der Bedeutung von Toleranz für Europa aus unterschiedlichen Blickwinkeln nach. Er zeigt, dass Toleranz ein Wert ist, der sich erst langsam im Laufe der Geschichte herausgebildet hat und fest mit den Grundpfeilern der europäischen Wertegemeinschaft verbunden ist.

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Die völkische Bewegung war ein loses Konglomerat von Vereinen und Parteien, die in ihrer Ideologie Rechtsnationalismus, Kritik an der Zweiten Moderne und Mittelstandsorientierung verbanden. Nach einem Höhepunkt Anfang der 90er Jahre des 19. Jahrhunderts erlebten sie einen Niedergang, um nach dem Ersten Weltkrieg wieder einen starken Zustrom zu erfahren, der sowohl Massenorganisationen wie den Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbund hervorbrachte als auch völkische Flügel bei Parteien wie den Deutschnationalen entstehen ließ. Die NSDAP versuchte mit Erfolg, sich selbst als treibende Kraft der völkischen Bewegung zu profilieren. Vor dem Hintergrund des Nationalsozialismus ist heute jede Beschäftigung mit der Völkischen Bewegung zu sehen. Stefan Breuer, einer der wichtigsten Autoren zu den rechten Strömungen im 19. und 20. Jahrhundert, zeichnet in seiner Studie das gesamte heterogene Spektrum der Völkischen Bewegung nach und untersucht Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Gruppierungen.

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Empirische Bildungs- und Unterrichtsforschung stellt die Dichotomie Frontalunterricht vs. offene Unterrichtsformen schon seit geraumer Zeit infrage. Verfahren und Maßnahmen, nach denen die Lehrkraft nicht mehr als ein Lernbegleiter ist, der selbstbestimmtes Lernen zu erleichtern versucht, erteilen diese neuen Studien eine eindeutige Absage. Stattdessen soll die Lehrperson im schulischen Unterricht wieder eine zentrale Rolle spielen und die Lernprozesse der Schülerinnen und Schüler aktiv steuern und gestalten. Lernwirksam sind demnach Unterrichtsmethoden, die zu Unrecht in Verruf geraten sind wie z.B. die Direkte Instruktion. Ausgehend von der Direkten Instruktion, die durch weitere Verfahren zu ergänzen ist, stellt Inez De Florio-Hansen erstmals detailliert dar, welche Konzepte eines lernwirksamen Unterrichts sich daraus für das deutsche Schulsystem ableiten lassen. Darüber hinaus gibt sie Lehrkräften praktische Anweisungen an die Hand, wie ein solcher Unterricht aussehen kann.