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Martin Correa, Zweiter Steuermann auf dem spanischen Expeditionsschiff «San Nicolas», war empört über den Schinder-Kapitän, der ihn eiskalt einem ungewissen Schicksal überließ, indem er befahl, ihn auf der Insel San Salvador – von den Indianern «Guanahani» genannt – auszusetzen, angeblich, um das Eiland zu vermessen! Aber auf den geheimen Befehl des Kapitäns hin sollte er dort nach Gold graben. Martin Correa schwieg und gehorchte – angesichts der Tatsache, daß er anderenfalls in der nächsten halben Stunde an der Rah baumeln würde. Don Rafael, der Kapitän, hatte die absolute Macht an Bord der Galeone, unterstützt von den Seesoldaten, die er als seine Leibgarde betrachtete…

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Vor Erschöpfung hatten die Mannen der «Santa Barbara» abwechselnd, jeder ein, zwei Stunden geschlafen. Wie die Teufel hatten sie gegen die Brände gekämpft, die an Bord infolge des Vulkanausbruchs entstanden waren. Jetzt waren sie wieder wach – verdreckt, verrußt, immer noch abgeschlafft und mit kleinen Brandwunden übersät. Die blauen Flecken zählten sie erst gar nicht mit, die sie sich geholt hatten, als die Galeone verrückt spielte. Der Tag begann mit einer Entdeckung, die niederschmetternd war, als sich Hasard auf dem Achterdeck umschaute. Überall sah er Brandlöcher im Holz, aber das war es nicht, was ihn so entsetzte. Ungläubig starrte er auf das Kompaßhäuschen. Das war nur noch ein Trümmerhaufen – der Kompaß war zerschmettert…

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Als sich Fong mit seiner Dschunke auf gleicher Höhe mit den «weißen Teufeln» auf der «Santa Barbara» befand, eröffnete er ohne Vorwarnung das Feuer. Die Chinesen standen am Schanzkleid, legten mit den Armbrüsten an und schossen. Gleichzeitig zischten die Brandsätze in die Luft. Am Himmel platzten sie auseinander. Riesige bizarre Verästelungen in den Farben Rot, Grün und Weiß standen plötzlich über der Galeone – Feuerbäume. Es heulte, krachte und dröhnte ohrenbetäubend, und der Himmel färbte sich blutrot – Flammenblumen. Schließlich sank ein rosaroter Regen auf die «Santa Barbara» – Pfirsischblüten. So nannten die Chinesen ihre Raketen, aber die blumige Sprache täuschte…

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Sie kniete regungslos. Wei Tan, der Koloß von einem Henker, war bereit zum tödlichen Schlag. Einer der hohen Mandarine gab dem Scharfrichter das Zeichen, doch urplötzlich überstürzten sich die Ereignisse. Denn da steckte auf einmal ein fast armlanger Pfeil tief im Hals des Henkers. Wei Tan taumelte, das Richtschwert entglitt seiner Hand. Nie würde er erfahren, daß ein graubärtiger Riese namens Big Old Shane diesen Pfeil mit ungeheurer Präzision aus einer unvorstellbaren Entfernung abgeschossen hatte. Die schwarzhaarige Frau, die das Schwert hatte treffen sollen, federte vom Richtblock hoch…

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Es wurde ein erbarmungsloses Duell zur See – einer gegen zwei, die «Isabella» Philip Hasard Killigrews gegen die Dschunke Khai Wangs, den sie die «Geißel des Gelben Meeres» nannten, und gegen die Piratengaleone des Portugiesen Vinicio de Romaes. Und wenn Khai Wang und der portugiesische Pirat gedacht hatten, mit der Galeone des englischen Freibeuters leichtes Spiel zu haben, so sahen sie sich getäuscht. Und dann zitterten sie nur noch – und begriffen zu spät, daß sie zwar Wind gesät, aber Sturm geerntet hatten. Sturm war noch milde, denn sie hatten einen Orkan entfesselt…

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Die beiden Galgenstricke ließen El Tiburon gleichzeitig los. Er hatte keine Möglichkeit, sich festzuklammern. Nur eines konnte er noch tun: Im Rutsch nach unten entriß er dem einen Kerl das Messer – und ab ging die tödliche Reise über die blankpolierte Rille. Auf dem Rücken und mit vorgestreckten Beinen schoß er ins Wasser, begann sofort zu schwimmen und versuchte das Ufer zu erreichen. Aber die Haie lagen bereits auf der Lauer – sie kannten ihren Futterplatz. Wenn dort etwas ins Wasser klatschte, dann wußten sie, das es etwas zu fressen gab. Ein Hai pfeilte heran. El Tiburon tauchte und entging mit knapper Not den zuschnappenden Zähnen. Der Hai schnellte wieder herum…

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Spanier hatten den kleinen Stamm der Malaien vertrieben. Sie waren vor den Dons auf eine unbekannte Insel geflohen – nur wußten sie nicht, daß bereits jemand diese Insel beherrschte, jemand der die Menschen haßte – Bulbas, der Tiger. Und jede Nacht schlug der Mörder zu und holte sich seine Opfer. Das Grauen ging auf der Insel um. Zitternd vor Angst krochen die Malaien in Höhlen, um dem Mörder zu entgehen. Für Phillip Hasard Killigrew war es selbstverständlich, den Malaien zu helfen. Allein trat er dem Mann-Killer gegenüber…

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Die Männer vom Preßkommando der «Marygold» merkten zu spät, auf was sie sich eingelassen hatten, als sie den Mann aus Cornwall vor der Hafenkneipe einkreisten. Und als sie es merkten, war bereits der Teufel los – denn Philip Hasard Killigrew, genannt der Seewolf, war noch wilder als der Sturm, der gerade über Plymouth hinwegfegte…

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Die «Tortuga» hatte einen Ruderversager und raste mit voller Fahrt auf die «Le Vengeur III.» zu. Jenkins selbst hatte das Ruder übernommen, und es gelang ihm noch, die «Le Vengeur III.» um eine Idee nach Steuerbord wegzudrehen, so daß die Rammung nicht zu stark erfolgte, aber das war auch alles, was er tun konnte. Der Bugspriet der «Tortuga» spießte sich durch die Backbordwanten des Fockmastes der «Le Vengeur», wobei die Blinde zerfetzte. Dann verhakte sich der Bugspriet in den Wanten, und die Backbordplanken der Back wurden vom Steven der «Tortuga» eingedrückt – über der Wasserlinie sehr stark, unter der Wasserlinie offenbar etwas schwächer…

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Unbemerkt von den Spaniern hatten sich die «Empress of Sea» und die «Le Griffon» jenseits der Riffbarriere bis dicht an das Flagschiff «Snat Jago» pirschen können, und als sie das Feuer eröffneten, war der Teufel los. Aus nur etwa sechzig Yards Entfernung jagten die normannischen Schrats des Edmond Bayeux die Ladungen ihrer acht Steuerbord-Culverinen in die «Sant Jago». Die «Empress of Sea» befand sich noch dichter am Gegner, und die Mannen Old O'Flynns setzten die Drehbassen ein. Das dröhnte, krachte und rauchte, Splitter und Trümmer wirbelten durch die Luft, Pulverschwaden waberten über die See…