Аннотация

Die drei spanischen Kriegsgaleonen waren Jäger. Südlich der Insel Wight patrouillierten sie, um ihr Wild zu stellen: die Seewölfe mit Ihrer «Isabella». Sie meinten, leichtes Spiel zu haben, auch wenn ihr Gegner Philip Hasard Killigrew hieß. Was konnte ein einzelnes Schiff schon gegen drei schwer armierte Galeonen Seiner Majestät des Königs von Spanien ausrichten! Nichts! Sie würden ihre vollen Breitseiten sprechen lassen und die «Isabella» zu Kleinholz zerschießen. Nur ging ihre Rechnung nicht auf, denn als sie den Gegner gestellt hatten und ihre Stückpforten nach unten rasselten, löste sich bereits ein zischendes und fauchendes Ding von der Back der englischen Galeone und zog eine funkensprühende Bahn über das Wasser – auf das spanische Flaggschiff zu…

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Die Strolche, die sich die Schatzbeute des Ex-Gouvemeurs von Kuba holen wollten, saßen wie die Ratten in der Falle. Der Ausgang aus den Schatzhöhlen war blockiert, aber Wasser strömte in die Kavernen und begann sie aufzufüllen. Die Kerle hatten Zuflucht auf den Schatzkisten und Fässern gesucht. Beim Kampf um diese erhöhten Podeste hatte es Mord und Totschlag gegeben. Jeder war sich selbst der Nächste. Wer ganz oben hockte, meinte, sein Leben verlängert zu haben. Zwölf Kerle waren es noch, und sie saßen buchstäblich auf Gold, Silber, Edelsteinen, indianischem Schmuck und kostbarem chinesischem Porzellan. Aber jetzt konnten sie damit nichts mehr anfangen und sich nicht einmal einen Weg aus dem höllischen Verlies freikaufen…

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Der düstere Zweidecker eröffnete das Feuer auf die West-Bastion von Santiago de Cuba. Brüllend spien seine Riesengeschütze Feuer, Rauch und Eisen aus. Dann geschah das schier Unfaßbare: Einer der schweren Brocken der «Caribian Queen» durchbrach die Bastion und landete genau im Pulverdepot. Ein gellender Schrei, von mehreren Spaniern gleichzeitig ausgestoßen, ertönte – und dann platzte die Festung auseinander. Ein Feuerball glomm dort, wo der Kern der Explosion war. Rauch stob nach allen Seiten. Die Trümmer wirbelten hoch in die Luft, die Gestalten der Soldaten wurden wie Puppen ins Wasser oder auf die Landzunge katapultiert…

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Die Drehbassenkugeln der «Empress» hackten in die Bordwände der spanischen Zweimast-Schaluppe, deren Kapitän geglaubt hatte, mit den «englischen Piraten» leichtes Spiel zu haben. Aber das Blatt hatte sich gewendet, seit der «Nigger» seine Brandpfeile abgeschossen hatte. Jetzt herrschte Zustand auf der Schaluppe. Die Dons brüllten und fluchten und wußten nicht, was sie zuerst tun sollten: die Lecks abdichten, das Feuer löschen oder auf den Feind schießen? Und schon rasten zwei weitere Pfeile heran, dieses Mal Pulverpfeile. Der eine bohrte sich mitten ins Deck und platzte krachend auseinander. Der andere fuhr in den Großmast und explodierte dort…

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Al Conroy und Bob Grey hatten aufgepasst. Als der Sargento drüben auf der Sklavengaleone die Lunte anzündete, senkten sie bereits die glimmenden Lunten auf die Bodenstücke ihrer Drehbrassen. Es zischte und knisterte, dann donnerte es zweimal kurz hintereinander, und die Rohre spuckten Feuer, Rauch und Eisen aus. Die Kugel rasten auf die Kuhl der «Santa Teresa» zu, wo der Sargento mit verzerrtem Gesicht und geduckt hinter der Drehbrasse stand, die er auf die «Estrella de Málaga» gerichtet hatte. Noch bevor er feuern konnte, waren die Kugeln Al Conroys und Bob Greys heran. Sie lagen voll im Ziel und rissen den Sargento von der Drehbrasse weg. Mit einem wilden Schrei flog er über das Deck und wurde außenbords katapultiert…

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Der Kutscher beugte sich über die Mumie. Die feinen Seidentücher lagen so eng an, daß jede Einzelheit des Gesichtes zu erkennen war. Dennoch löste er mit vorsichtigen Griffen die Hülle und untersuchte eingehend den Kopf. Was er feststellte, ließ eine Tragödie ahnen – immerhin war die Mumie ein toter Spanier. Jemand mußte ihn erschlagen haben. Von hinten hatte der Unbekannte angegriffen, mit einem Stein oder einem anderen harten, spitzen Gegenstand. Und der Schlag war tödlich gewesen…

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Batuti hatte die Sehne gespannt und visierte den Spanier am Schanzkleid der Kriegsgaleone an. Sein Gesicht war starr wie eine Maske. Er öffnete Daumen und Zeigefinger de rechten Hand, und der Pfeil surrte, von der Sehne geschnellt, durch die Dunkelheit auf den Spanier zu. Sekunden später kippte der Mann kopfüber ins Wasser. Die Jolle war inzwischen an die Ankertrosse der Galeone getrieben. Jetzt schlugen Montbars und Ferris Tucker mit Cutlass und Axt abwechselnd zu. Die Kardeele platzten und brachen in Sekundenschnelle auf. Die Trosse faserte an der Bruchstelle auseinander, die beiden letzten Kardeele rissen von selbst – sie reichten nicht mehr aus, das riesige Gewicht der Galeone zu halten. Sie begann zu driften…

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Die Masse der braunen Leiber drohte die wenigen Seewölfe an Bord der «Isablla» zu erdrücken. Immer dichter rückten sie zusammen, und bald war die Kuhlgräting die letzte rettende Insel im Meer des Grauens. Da nutzte es auch nichts mehr, daß Arwenack von den Fockwanten aus Kokosnüsse auf die Köpfe der buntbemalten Krieger warf. Es war nur noch eine Frage weniger Augenblicke, bis der Widerstand der elf von der «Isabella» kläglich zusammenbrach. Rundum-Verteidigung war ihre Devise, aber zu viele braune Krieger hatten die «Isabella» geentert. War das das Ende?

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Der Sturm trieb die «Isabella IX.» unaufhaltsam auf Legerwall zu, wo sie auflaufen und zerschellen würde. Da half kein Beten und kein Fluchen, ihrer aller Schicksal schien besiegelt zu sein. Ob die beiden Buganker, die als Manöver des letzten Augenblicks geworfen werden würden, faßten und hielten, wußte kein Mensch. Genausogut konnten auch die Ankertrossen brechen, und dann war es endgültig aus mit der «Lady» und ihrer Crew. Vor Topp und Takel lenzend bewegte sich das Schiff durch die aufgewühlte, kochende See. Unablässig blickten die Männer in die Richtung, in der sich die Küste befinden mußte. Sie konnte nicht mehr weit entfernt sein. Und dann nahm das Rauschen und Tosen der Brecher plötzlich zu. Es war deutlich zu hören – die Brandung! Ja, es mußte die Brandung sein, die gegen die Küste anstürmte…

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Struzzos schriller Befehl hallte weit über das Wasser. Der Henkersknecht stieß die Felsbrocken nach Backbord von der Bugplattform. Black wurde von den beiden Brocken, an die er mit einer Kette gefesselt war, mitgerissen. Indem er den Oberkörper zur Seiter krümmte, konnte er eben noch verhindern, daß er mit dem Kopf auf den Dollbord schlug. Er pumpte Luft in die Lungen, obwohl er nicht glaubte, daß es ihm noch etwas nutzte. Das Wasser schlug über ihm zusammen. Die Zentnergewichte der Felsbroken zogen ihn in die Tiefe. Rasch schwand die Helligkeit des Sonnenlichts. Blacky sank tiefer und tiefer, er spürte den zunehmenden Wasserdruck, Schleier begannen vor seinen Augen zu wallen, er lehnte sich verzweifelt gegen das Schwinden seiner Sinne auf…