Скачать книгу

wieder die Freude erleben, die von der Urgemeinde ausging, als alle in Gemeinschaft miteinander und mit dem Herrn lebten.2

      Was für ein unglaubliches Bild! Und es wird Wirklichkeit werden, wenn wir erkennen, dass wir nicht mehr länger unabhängig voneinander leben können. Gott möchte in seinem Reich Vater- und Mutterschaft wiederherstellen, und das beginnt mit seiner Verheißung, ein Vater für uns zu sein. Aber damit gläubige Menschen echtes Familienleben erfahren, müssen die Väter ihre Verantwortung als geistliche Eltern annehmen.

      Väter bringen Stärke, Stabilität und Ausgewogenheit in die Familie ein. Ein leiblicher Vater sollte Beschützer, Ratgeber und Führer seiner Kinder sein, sodass sie unter der Liebe und Führung ihres Vaters geborgen heranwachsen können. Wenn es ihnen an einem gesunden väterlichen Vorbild fehlt, können Kinder nicht in ihre Bestimmung hineinwachsen. Dr. David Cannistraci zufolge ist gesunde Vaterschaft auf allen Ebenen der Gesellschaft eine notwendige Erfolgsvoraussetzung:

      Heutige Statistiken zeigen eine Gesellschaft mit besorgniserregendem Gefälle hin zum Verfall der Familie. Ehen gehen kaputt, Eltern sind nicht da – und Kinder zahlen den Preis, den die emotionalen, finanziellen, körperlichen und geistlichen Konsequenzen fordern. Noch vor einigen Jahren war man landläufig der Meinung, externe Faktoren wie Straßenkriminalität, schlechte Schulen und nachteilige wirtschaftliche Verhältnisse seien schuld an der Krise des Familienlebens. Die Kritiker von heute stellen diese Sichtweise in Frage. Heute denkt man, der Zusammenbruch der Familie sei ursächlich für diese und andere soziale Missstände.

      Nur wenn es uns gelingt, die Familie wiederherzustellen, kann daraus für unsere Gesellschaft Heilung erwachsen. Ken Canfield sagt es so:

      Ähnlichkeiten zwischen geistlichen und natürlichen Vätern

      1. Väter zeigen Liebe. Die Liebesbeziehung zwischen einem Vater und seinem Sohn bietet den idealen Rahmen für die Heranbildung und Ausformung von Leben und Charakter des Sohnes. Ohne Liebe mag ein Sohn zwar heranwachsen, aber gedeihen kann er nicht. Väter geben ihren Kindern Bestätigung und die freundschaftliche Gewissheit, dass es ihnen ohne Wenn und Aber prinzipiell um ihr Wohlergehen geht.

      2. Väter unterweisen und erziehen. Väter haben einen kräftigen Anteil daran, dass ihre Kinder klare Wegweisung und Führung hin zu Aktivitäten und Haltungen erfahren, die sie erfolgsfähig machen. Ein wirklicher Vater übernimmt Verantwortung für seine Kinder. Die biblische Vaterrolle besteht darin, dass ein Vater seine Kinder zur Reife und Fruchtbarkeit führt.

      3. Väter sind Versorger. „Versorgen“ bedeutet erhalten und bereichern. Womit versorgt ein geistlicher Vater seine geistlichen Kinder? Mit einem Erbe des Segens Gottes. Ein geistliches Vermächtnis kann nur von einem geistlichen Vater auf seine geistlichen Kinder übergehen.

      4. Väter reproduzieren sich. Im allergrundlegendsten Sinne sind natürliche Väter Männer, die körperlich dazu beigetragen haben, dass ein neues Leben entstand. Geistliche Väter vermitteln neugeborenen Kindern im Glauben geistliches Leben, indem sie sich als Werkzeuge zur Verfügung stellen, durch die jene Kinder zur Neugeburt gelangen. Dann führen sie ihren Dienst als Väter dadurch fort, dass sie die neugeborenen Kinder auch aufziehen und in deren Leben ihren eigenen geistlichen Dienst reproduzieren.

      5. Väter segnen und beschenken. Viele Väter wissen sehr gut, wie sie ihre Kinder lieben, versorgen und heranbilden können; doch die Fertigkeit, die die großen apostolischen Väter der frühen Kirche so gewinnbringend einsetzten, geht ihnen ab: nämlich geistlichen Segen auszuteilen. Der Apostel Paulus stellte Gott den Vater als denjenigen dar, der uns als seine Kinder durch unsere Beziehung zu Christus mit allen geistlichen Segnungen segnet (vgl. Eph 1,3). Paulus legte seine Hände auf seinen geistlichen Sohn Timotheus und wurde von Gott gebraucht, ihm Gaben und Segnungen weiterzugeben, mit denen Timotheus seinerseits in Verantwortung umgehen sollte (vgl. 2 Tim 1,6). Diese Weitergabe göttlichen Lebens ist eine der vornehmsten Verantwortlichkeiten eines geistlichen Vaters. Aus eigenem Erleben kann ich sagen: Das ist eine der größten Erfahrungen, die ein geistlicher Sohn überhaupt machen kann.

      Das Vertrauen in die Väter wiederherstellen

      Wenn das Herz der Väter – sowohl der natürlichen als auch der geistlichen – sich nicht wieder ihren Kindern zuwendet, wird der Herr „das Land mit dem Bann“ schlagen bzw. verfluchen, betont Maleachi 3,24. Wenn die Generationen einander entfremdet werden, sind sie geradezu buchstäblich verflucht. Gott möchte eine Generation, die durch den Zusammenbruch der Familienbindungen verflucht ist, an die Hand nehmen und ihr Vertrauen wiederherstellen. Sein eigener Sohn, Jesus, ist gekommen, um zerbrochene Beziehungen zu heilen – sowohl die Beziehung zwischen dem himmlischen Vater und der Menschheit als auch die Beziehung zwischen Vätern und ihren Kindern. Diese Familienbande sind ein Mittel des Segens und der Wiederherstellung zwischen den Generationen.

      In unserer heutigen Gesellschaft zerbricht das Vertrauen häufig daran, dass Eltern im Interesse ihres eigenen Lebensglücks oder schlicht aufgrund ihrer vollen Terminkalender ihre Kinder vernachlässigen. Scheidungen lassen Kinder verwundet zurück – Kinder, die hin- und hergerissen sind zwischen streitenden, mitunter einander feindseligen Eltern, und häufig frustriert, verwirrt und unsicher werden. Dieselbe Art von Fluch kann sich auch zwischen geistliche Eltern und ihnen entfremdete geistliche Kinder legen. Leiter in der Gemeinde Jesu sind oftmals so ausgelastet von ihren Gemeindeprogrammen und diversen Besprechungen, dass sie keine Zeit haben, ihre geistlichen Kinder zu künftigen geistlichen Eltern heranzuziehen. Das liegt wie Mehltau auf der Kirche und lässt künftige Leitergenerationen verkümmern.

      Ich habe gehört, Kinder sollten ihren Eltern vergeben, dass sie nicht perfekt sind, und Eltern sollten alle Mühe daranwenden, dass ihre Kinder ihnen so wenig zu vergeben haben wie irgend möglich. Wenn der Schaden aber schon passiert ist, müssen sowohl natürliche als auch geistliche Kinder eine gewisse Reife erlangen, die ihnen ermöglicht, ihren achtlosen Eltern zu vergeben, sonst werden sie voller Zorn und Misstrauen heranwachsen.

      Unser Gott möchte natürliche und geistliche Väter, die ihrer Verantwortung nicht gerecht geworden sind und sich hauptsächlich um ihre eigenen Angelegenheiten gekümmert haben, von ihren Versäumnissen überführen. Nur er allein kann den Schaden heilen und Väter wieder mit ihren vereinsamten Kindern in Verbindung bringen. Väter müssen über ihre Selbstsucht und Nachlässigkeit Buße tun und sich auf den langen Prozess einlassen, das Vertrauen ihrer Kinder wiederaufzubauen. Der Herr möchte die Beziehungen

Скачать книгу