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Breathe Free. Katie Weber
Читать онлайн.Название Breathe Free
Год выпуска 0
isbn 9783969873304
Автор произведения Katie Weber
Жанр Языкознание
Серия Keep Breathing
Издательство Bookwire
»Warum nicht? Weil es so für dich einfacher war, mich zu vergessen?«, fragte ich verbittert.
Annie schüttelte den Kopf und lächelte kapitulierend. »Weil es einfacher war, das hier nicht zu tun«, hauchte sie plötzlich gegen meine Lippen und küsste mich. Zuerst ganz vorsichtig und sanft, doch als sie merkte, dass ich mich genauso sehr danach gesehnt hatte wie sie, wurde der Kuss immer inniger und tiefer.
Erlösend stöhnte ich in ihren Mund hinein, als sie ihn erwartungsvoll für mich öffnete und ich ihren zierlichen Körper an mich presste. Verdammt, es fühlte sich unbeschreiblich an. Unbeschreiblich gut. Und so verflucht richtig! Als wären ihre Lippen nur für meine gedacht und ihr Körper gehörte zu meinem.
Mit nur einer schnellen Handbewegung öffnete Annie den unordentlichen Dutt und ließ ihre langen Haare offen über ihre Schultern fallen, als sie sich für einen kurzen Moment von mir löste. Ihr Blick war dunkel und voller Lust, so sehr, dass es mich wahnsinnig machte.
In diesem Augenblick war uns beiden vollkommen egal, wo wir waren oder ob uns jemand dabei erwischen konnte, es war uns egal, wie es dazu gekommen war oder was danach aus uns werden würde. Es zählten nur der Moment und das, wonach wir uns sehnten. Und genau das… nahmen wir uns. Wie zwei hungrige Wölfe auf Beutejagd.
2
Annabelle
Endlich Freitagnacht! Ich hatte das Gefühl, ewig darauf warten zu müssen nach dieser endlos harten Woche. Nicht nur dass im Labor nichts, aber auch wirklich gar nichts so klappen wollte wie es sollte, auch die Abgabe der beiden Hausarbeiten für Biomedizin und Biochemie zerrte unglaublich an meinen Nerven in den letzten Tagen. Ich dachte schon, ich würde es niemals schaffen sie fertigzustellen. Zumindest nicht so, dass ich zufrieden damit war.
Jetzt aber schien bis Montag erst einmal alles vorbei und vergessen. Keine Hausarbeiten, kein Labor, keine Seminare und damit auch endlich keine schlaflosen Nächte mehr. Heute Abend wollte ich einfach nur Spaß haben, feiern und am nächsten Morgen ausschlafen. Genau das, was auch meine Mitbewohnerin Hayden, die mit mir zusammen molekulare Biomedizin studierte, für heute Nacht geplant hatte.
Zusammen mit zwei weiteren Freundinnen gingen wir in einen neuen, angesagten Club in der Nähe des Campus. Kein Wunder also, dass es hier nur so von Studenten wimmelte, als wir endlich am Türsteher vorbei ins Innere huschten, aus dem es bereits ohrenbetäubend laut nach elektrischen Klängen hallte. Eigentlich nicht unbedingt meine Musik, doch zum Spaß haben und einen Abend lang loslassen reichte es vermutlich.
»Gefällt mir hier«, schrie Vicky über die Housemusik hinweg zu Hayden und mir hinüber, nachdem sie einige nicht ganz unansehnliche Kerle an der Bar entdeckte. Mir war das egal. Männer waren nicht gerade das, was ich zurzeit gebrauchen konnte. Ich war weder auf der Suche nach ihnen, noch hatte ich nach Jonah tatsächlich einen anderen gehabt. Wozu auch? Ich hatte alles, was ich wollte. Ich studierte in Harvard und tat genau das, was ich liebte. Auch wenn es manchmal echt hart und anstrengend war, ich würde es dennoch gegen nichts auf der Welt eintauschen wollen. Nichts außer meinen Bruder…
Ben fehlte mir nach wie vor. Jeden verdammten Tag! Und ich wünschte mir, er würde all das mit mir gemeinsam erleben können. Ich wünschte, er könnte sehen, was aus mir geworden ist und dass ich es schaffte meinen Traum zu leben. Es würde ihn glücklich machen, dessen war ich mir sicher. Doch vielleicht schaute er mir tatsächlich aus den Sternen zu, so wie Jonah immer sagte? Zumindest tröstete mich dieser Gedanke ein wenig.
»Hör auf so ein Gesicht zu machen, Parker! Wir sind hier, um Spaß zu haben und zu trinken, also runter mit dem Zeug. Du hängst schon zwei Drinks hinterher.« Grinsend drückte Hayden mir einen hochprozentigen Shot in die Hand und wartete darauf, dass ich ihn in einem Zug herunterstürzte. Ich tat es ohne Widerspruch. Denn sie hatte absolut Recht, wir waren hier, um den Alltag hinter uns zu lassen und Spaß zu haben. Erinnerungen an Ben oder jemand anderen waren also absolut fehl am Platz und mussten auf der Stelle aufhören.
Mit noch leicht verzogenem Gesicht vom letzten Shot griff ich entschlossen zum nächsten, der, wie noch vier weitere, auf einem großen Tablett an unserem Stehtisch stand. Tief holte ich Luft und kippte auch ihn weg als wäre es nur Wasser.
Dieses Ritual wiederholten die Mädels und ich… weiß Gott wie oft. Denn nach nicht einmal zwei Stunden wusste ich schon gar nicht mehr, wie die Drinks überhaupt immer wieder an unseren Tisch kamen, geschweige denn, wer sie bezahlte. Dennoch war ich nicht betrunken – noch nicht zumindest. Jedoch bereits auf einem gewissen Level, bei dem ich mich nicht mehr mit diesen dämlichen, hohen Schuhen auf die Tanzfläche traute.
Ich wusste wie viel ich vertrug und deswegen stieg ich bereits bei der letzten Runde lieber brav auf Wasser um, bevor mich noch eine meiner Freundinnen an irgendeinen dubiosen Typen von der Bar verkauften.
»Heilige Scheiße, Mädels, seht euch mal den an!«, stieß Hayden plötzlich leicht lallend aus, als ich gerade zum gefühlt hundertsten Mal auf mein Handy starrte und Jonahs eingehenden Nachrichten ungelesen löschte. Ich wollte nicht an ihn denken. Und erst recht wollte ich nicht wissen, warum er mich seit Stunden wie ein Irrer volltextete.
»Liegt das an mir oder sieht der Typ ihm wirklich zum Verwechseln ähnlich?«, hörte ich Gabrielle fragen und wurde neugierig.
»Wer sieht wem ähnlich?«, fragte ich verwirrt, da ich während des Löschens von Jonahs Nachrichten kaum zugehört hatte, worüber sich meine Freundinnen unterhielten.
»Der sieht doch aus wie Jonah Reeves!«, kreischte Vicky auf einmal zu uns herüber und ich zuckte augenblicklich zusammen. Hatte ich mich verhört? Vermutlich! Schließlich hatte ich eben noch an ihn gedacht, da war das sicher nur Einbildung. Dennoch schaute ich verunsichert auf, folgte den Blicken meiner Freundinnen und erstarrte vor Schreck zur Salzsäule, als ich in Richtung der Menschentraube sah, die sich wie das Meer vor Moses Füßen plötzlich zu teilen begann, aus dessen Mitte tatsächlich ein zufrieden grinsender Rockstar geradewegs auf mich zulief.
Was zum – ?
»Ladies.« Jonah zwinkerte meinen Freundinnen kess zu, als er direkt vor mir stehen blieb und mich anschließend von oben bis unten ausgiebig musterte.
»Jonah?!«, quetschte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und starrte ihn finster nieder. Was zum Teufel machte er hier? Ich hatte ihn nicht um einen Besuch gebeten! Schon gar nicht an diesem Wochenende.
»Annabelle.« Jonah lächelte ein Siegerlächeln, das mich skeptisch die Stirn runzeln ließ. Dieser Kerl hatte doch wieder einmal etwas vor, ich konnte den Braten längst riechen. Die Frage war nur, was heckte er diesmal aus?
Nach Luft schnappend hörte ich meine Freundinnen neben mir laut tuscheln, bis mich eine von ihnen vor Unglauben kopfschüttelnd anschaute. »Wartet mal! Ihr kennt euch?«
Jonah lachte belustigt auf. »Oh, und ob wir uns kennen! Annie und ich kennen uns seit unserer Kindheit sogar, nicht wahr, Sommersprosse?«
Entschuldigend verzog ich das Gesicht und widerstand dem Drang die Augen zu verdrehen, als Hayden und Vicky der Mund gleichzeitig aufklappte und sie Jonah anstarrten, als wäre er vom anderen Planeten. War er vermutlich auch, so verdammt gut, wie er heute wieder einmal aussah!
»Scheiße Annie, wie konntest du uns all die Jahre verschweigen, dass du den verdammten Jonah Reeves kennst?«, quietschte Gabrielle mit deutlich zu hoher Stimme, als es vermutlich gesund für sie war.
Ihre Frage ignorierend blickte ich zu dem Blödmann vor mir und schnaubte. »Was zum Teufel machst du hier und wie hast du mich überhaupt gefunden?«, fragte ich wütend und konnte noch immer nicht fassen, dass er tatsächlich hier war. In einem Club! In Boston! In dem es nur so von weiblichen Fans und Studenten wimmelte, die ihm gleich um den Hals fallen könnten.
Jonah schien das aber nicht sonderlich zu interessieren. Mit zufriedenem Grinsen auf den Lippen zuckte er mit den Schultern. »Deine Mitbewohnerin Mary-Louise hat gesagt, ich würde