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auf das Osterfest“, meinte Hoothie strahlend. Der Schuppen hinter Hoothies Haus wurde als Bastelwerkstatt hergerichtet. Dort werden in jedem Jahr die Eier bemalt und in kleinen Körbchen für die Verstecke fertiggemacht. Liebevoll richteten die drei die Ablage für die Eier mit Stroh aus.

      Roxi und Flocks schoben den Karren bereits auf den Waldweg in Richtung Hühnerhof. Der Weg führte durch den Wald und die großen Bäume warfen auch an sonnigen Tagen ihre großen dunklen Schatten über ihn. Der Hühnerhof lag gleich hinter dem Wald. Als Hoothie sich dem Ende des Weges näherte, hatte er das Gefühl, dass etwas nicht stimmte.

      „Hoothie, Hoothie, es ist etwas Schreckliches passiert!“ Aufgebracht näherte sich Rufus. Er war ein stattlicher Hahn, immer sehr ruhig und freundlich. Doch an diesem Tag war er schrecklich aufgeregt und flatterte ihnen bereits entgegen.

      „Aber Rufus, was ist denn passiert?“, fragte Hoothie.

      „Die Eier sind alle weg! Grimmold, der Fuchs, hat sie gestohlen. Letzte Nacht war er da und hat uns bedroht. Oh, Hoothie, du weißt ja gar nicht, wie böse er ist.“

      „Alle Eier?“, fragte Hoothie ungläubig.

      „Ja, sie sind weg!“, krächzte Rufus.

      „Aber was machen wir denn jetzt?“, fragte Roxi mit großen Augen.

      „Die ganze Lieferung! Das sind mehr als die Hälfte der Eier, die ich benötige! So kann ich nicht genug Osterüberraschungen basteln. Was will Grimmold denn mit so vielen Eiern?“, fragte Hoothie.

      Betrübt setzten sich die vier auf einen Heuballen.

      „Was hast du jetzt vor?“, fragte Flocks.

      Hoothies Ohren hingen herunter und seine Augen glänzten. „Ich weiß es nicht! Dann kann ich nur ein paar Überraschungen basteln und wem soll ich sie schenken? Nur den Hühnern, nur den Pferden? Da beschenke ich lieber gar niemanden. Oh, das ist so gemein!“, jammerte Hoothie. „Ich werde zu ihm gehen!“, sagte Hoothie auf einmal und stand auf.

      „Du willst ihn besuchen?“, fragte Roxi ungläubig.

      „Wie stellst du dir das vor? Du kannst nicht einfach zu Grimmold gehen, er frisst dich vielleicht auf!“, rief Rufus entsetzt.

      „Du weißt doch gar nicht, wo er wohnt!“, meinte Flocks.

      „Aber ich weiß, wer mir das verraten kann! Angst habe ich auch keine!“, meinte Hoothie mutig.

      „Ja, noch nicht!“, warf Roxi ein.

      Hoothie schob den Karren in Richtung Waldweg. Flocks und Roxi warfen sich einen kurzen Blick zu und folgten ihm dann in den Wald. „Ich werde Buhu fragen. Er ist sehr schlau und kann uns sicher sagen, wo der Fuchs wohnt.“

      Flocks und Roxi gefiel diese Idee überhaupt nicht. Dort, wo die Bäume am höchsten waren und die Sonne nicht mehr auf den Boden langte. Genau an dieser Stelle hatte es sich Buhu auf einem Baum gemütlich gemacht. Sein Haus lag so weit oben in den Ästen einer Tanne, dass man von unten laut rufen musste, um ihn zu wecken, zumindest um diese Tageszeit. Denn er war eine Eule und schlief am Tag.

      „BUHU!!!!“, fingen die drei im Chor an zu schreien.

      „Was ist denn das für Lärm um diese Uhrzeit!“, schimpfte jemand.

      „Buhu, wir müssen dich sprechen. Es ist wirklich wichtig!“, versuchte es Hoothie noch einmal.

      „Hoothie, was ist denn passiert?“, fragte Buhu vom höchsten Ast.

      „Grimmold, der Fuchs, hat den größten Teil meiner Ostereier gestohlen. Wir möchten ihn finden und zur Rede stellen. Kannst du uns sagen, wo er wohnt?“

      „Hoothie, Grimmold kann ein böser, alter Narr sein. Ich kann nicht zulassen, dass ihr drei euch in Gefahr begebt“, erklärte Buhu.

      „Bitte Buhu! Ohne die Eier kann ich die Osterüberraschungen nicht basteln! Bitte sag uns, wo wir ihn finden können.“

      „Gut, aber sagt nicht, ich hätte euch nicht gewarnt! Er kann gefährlich sein. Er wohnt am großen Felsen und nun lasst mich in Ruhe schlafen!“ Mit diesen Worten verschwand er wieder. „Der Weg zum großen Felsen führt gleich dort vorn um die Baumgruppe.“ Die drei schoben den Karren in die beschriebene Richtung. Der Wald schien in diesem Winkel dunkler und kühler zu sein. „Hoothie, das war bestimmt keine gute Idee! Er wird uns alle auffressen!“, jammerte Roxi.

      Der Felsen sah gefährlich aus. Die Höhle war groß und schwarz, das konnten die drei von Weitem sehen.

      „Grimmold, bist du da?“, rief Hoothie.

      „Wer wagt es, mich bei meinem Namen zu rufen? Wer traut sich so nah an meine Höhle heran?“, schallte es aus der Dunkelheit.

      Flocks und Roxi wichen vor Angst zwei Schritte zurück. Hoothie blieb tapfer stehen und antwortete: „Mein Name ist Hoothie, ich bin der Osterhase und das sind meine Freunde. Wir sind gekommen, um die Eier zu holen, die du gestohlen hast!“

      „Der Osterhase Hoothie traut sich an meine Höhle. Möchtest du mein Mittagessen werden?“, fragte Grimmold spöttisch.

      „Wir möchten die Eier zurück! Wozu solltest du sie brauchen?“, entgegnete Hoothie.

      „Wozu? Das fragt der Richtige! Jedes Jahr versteckst du Eier für deine Freunde und alle anderen. Nur mich hast du nie beschenkt. Dabei habe ich dir oder deinen Freunden nie etwas getan. Du versteckst für mich nur nichts, weil ich ein Fuchs bin. Und ein Fuchs ist ja immer böse, nicht wahr? Da wollte ich mir selbst Ostereier verstecken, auch ohne deine Hilfe!“ Nun sah Grimmold gar nicht mehr böse aus, nur noch sehr einsam und traurig.

      „Es tut mir leid Grimmold. Ich habe nie versucht, ein Freund für dich zu sein. Bitte gib mir die Eier wieder. Ich verspreche dir, du bekommst in diesem Jahr eine Osterüberraschung. Ich möchte dich auch zu meiner Osterfeier einladen“, sagte Hoothie.

      „Das würdest du tun?“, fragte Grimmold misstrauisch.

      „Ich verspreche es!“, antwortete Hoothie.

      Grimmold überlegte und willigte schließlich ein. Er half ihnen sogar, die Eier im Karren zu verstauen.

      Zurück in Hoothies Haus, begannen die drei mit der Arbeit. Sie hatten Spaß und die Eier wurden, jedes für sich, ein kleines Meisterwerk. Als Hoothie das letzte Ei bemalt hatte, machten sie sich auf den Weg, die vorher sorgfältig ausgewählten Verstecke von Hoothie mit Osterüberraschungen zu füllen. Am nächsten Tag sollte das Osterfest beginnen und es dauerte nicht lange, bis die ersten Gäste sich im Garten einfanden. Jeder bestaunte die bunten Blumen und natürlich suchten sie auch nach kleinen Überraschungen. Als alle fröhlich feierten, kam noch ein letzter Gast: Grimmold!

      Auf vielen Gesichtern zeichnete sich Angst ab. Doch Hoothie konnte die Gäste schnell beruhigen. Grimmold trat auf ihn zu. „Hoothie, ich möchte dir danken. Heute Morgen bin ich aufgewacht und habe am Eingang meiner Höhle eine wunderschöne Osterüberraschung gefunden. Du hast dir wirklich sehr viel Mühe gegeben. Danke auch für die Einladung zu deiner Osterfeier“, sagte Grimmold.

      „Das habe ich gern getan, Grimmold! Es freut mich, dass es dir gefällt. Ich verspreche auch, dass ich dich nie wieder vergessen werde“, sagte Hoothie und klopfte Grimmold freundschaftlich auf die Schulter.

      „Ich habe mich bereits bei Rufus und den Hühnern für mein schlechtes Benehmen entschuldigt“, verriet Grimmold schnell.

      Dann kamen auch schon Flocks und Roxi mit Getränken auf die beiden zu. „Grimmold, wir wollen mit dir Anstoßen“, rief Roxi und prostete ihm zu.

      „Na, das lass ich mir nicht zweimal sagen“, grinste Grimmold.

      Zusammen mit Rufus und den Hühnern feierten die vier das bis dahin schönste Osterfest. Und es werden bestimmt noch einige fröhliche Feste folgen.

      AUF DIE FREUNDSCHAFT!

      Jacqueline Dietrich

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