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Osterhase bald!

      Bunt bemalte Ostereier

      laden ein zur Osterfeier.

      Der Osterhas’ hat viel zu tun,

      hat keine Zeit, um auszuruh’n!

      Mit seinen Helfern werkelt er,

      und tolle Verstecke müssen her!

      Im tiefen Wald unterm Eichenbaum

      ist Osterhäschens Werkstattraum!

      Hier entstehen tolle Sachen,

      die allen Kindern Freude machen!

      Doch viel Zeit hat er nicht mehr, nein,

      denn bald wird Ostersonntag sein!

      Endlich erwacht der Ostertag,

      den Groß und Klein so gerne mag!

      Schnell aus dem Bett will jedes Kind,

      und seh’n, wo Osterhäschens Verstecke sind!

      Wenn dann gefunden all die bunten Eier,

      kommt die große Osterfeier!

      Denn nach dem vielen Eiersuchen,

      gibt’s zur Belohnung Kaffee und Kuchen!

      Danach gehen wir spazieren dann,

      und dabei es passieren kann,

      dass wir sehen den Osterhas’,

      er ruht sich aus im grünen Gras!

      Wir sagen ihm leise „Dankeschön,

      bis zum nächsten Jahr, auf Wiedersehen!“

      Cosima Konrad, Jahrgang 1976, schreibt seit 2002. Ihr erstes Gedicht „100 Jahre“ erschien im Dezember 2008 in der Papierfresserchen-Anthologie „Polkappen – Die letzte Scholle“. Seitdem wurden verschiedene Gedichte und Kurzgeschichten in weiteren Anthologien veröffentlicht.

      *

      Sterne für Nico

      Ulrich Münzer sah erst das weiße Blatt in seinen Händen, dann das gelbe Ding zu seinen Füßen erschrocken an. „W … was bist du?“, stotterte er.

      „Sieht man das nicht?“, fragte das Ding verschmitzt. „Ich bin ein Ge-Stern!“ Ulrich schien immer noch nicht zu verstehen. Gerade noch hatte er die Kinderzeichnung auf dem Blatt angestarrt und plötzlich stand da ein leibhaftiger sprechender Stern! „Ich bin hier, weil du dir doch gewünscht hast, deinem Sohn Nico einen echten Stern zu schenken. Wenn du meine kleine Aufgabe erfüllst, gehöre ich dir“, erzählte der Stern weiter.

      Ulrich dachte zwar, er sei verrückt, doch trotzdem fragte er nach. „Und … was für eine Aufgabe wäre das?“

      Der Ge-Stern lächelte: „Ich werde dich in die Vergangenheit zurückschicken, um genau zu sein, einen Tag zurück.“

      Ulrich sagte überrascht: „Ach so! Ich verstehe! Ge-Stern – gestern!“

      „Ja, richtig“, nickte der Stern. „Meine Aufgabe lautet: Sorge dafür, dass dein Sohn nicht weinend einschläft!“

      Unwohl dachte Ulrich an den gestrigen Abend zurück. Er hatte Nico ganz schön angemeckert, weil er ihn mit Fragen gelöchert hatte. Das tat ihm jetzt furchtbar leid. „Also gut, einverstanden“, sagte er deshalb.

      Der Stern verschwamm vor seinen Augen, alles drehte sich und plötzlich war Ulrich wieder im Wohnzimmer, sein kleiner Sohn saß ihm gegenüber und fragte: „Papa, was ist der Frühling?“

      Diesmal legte Ulrich seine Zeitung weg und sah den kleinen Jungen an. „Weißt du, das ist die Zeit, in der alle Tiere, die im Winter geschlafen haben, aufwachen, und in der die Bäume Blätter kriegen und die Blumen wachsen. Außerdem wird es im Frühling meistens wärmer.“

      Danach brach ein ganzer Schwall von Fragen aus dem Jungen heraus und Ulrich beantwortete alle ganz gelassen. Nico war ziemlich stolz auf seinen Papa, der so schlau war und einfach alles wusste! Am Abend schlief er lächelnd ein.

      Ulrich saß zufrieden auf dem Sofa, nahm das Blatt mit dem Stern in die Hand und sagte: „Siehst du? Aufgabe gelöst!“

      Der Stern zwinkerte ihm zu, löste sich von dem Blatt und blieb neben ihm auf dem Teppich liegen. Aber diesmal wurde das Blatt nicht weiß, sondern wieder erschien Ulrichs Kinderzeichnung. Er hob den leuchtenden Stern vom Boden auf und lief in das Zimmer seines Sohnes. „Guck mal Nico!“, rief er. „Der ist für dich!“

      Der kleine Junge lag schon im Bett, mit funkelnden Augen sah er den Stern an und fragte: „Du, Papa, was ist das denn für einer?“

      „Das, mein Junge, ist der Ge-Stern!“, verkündete der Vater stolz.

      „Aha … schön. Danke …“, sagte Nico schlapp. „Leg ihn einfach dorthin. Gute Nacht, Papa.“

      Ulrich war total verdutzt. Er legte den Stern ab und ging wieder ins Wohnzimmer. Zuerst dachte er, dass Nico einfach undankbar und frech wäre, doch da erschien wieder der sprechende Stern vor ihm und sagte: „Dein Sohn ist nicht undankbar, er wünscht sich nur etwas anderes. Du bist so mit der Arbeit beschäftigt gewesen, dass du den Kleinen ganz schön vernachlässigt hast. Er hat doch nur noch dich!“

      Ulrich schluckte. Seit Elisabeth, Nicos Mama, nicht mehr da war, hatte er sich total in die Arbeit gestürzt, um sich abzulenken. „Oh nein …“, flüsterte er. „Und … was kann ich jetzt tun?“

      „Ich bin der Lä-Stern“, sagte der Stern. „Das kommt von Lästern. Im Kindergarten machen sich viele Kinder über deinen Jungen lustig. Finde heraus, warum, dann kannst du mich behalten. Gleichzeitig bekommst du noch eine weitere Aufgabe, die du auch lösen musst.“ Der Stern erschien wieder auf dem Blatt und Ulrich ging mit einem mulmigen Gefühl im Bauch schlafen.

      Am nächsten Nachmittag holte er Nico vom Kindergarten ab. Dieser war noch draußen im Sandkasten und so nutzte er die Gelegenheit und fragte eines der Kinder aus Nicos Gruppe, warum sein Sohn geärgert wurde. Erst wollte es nicht so recht mit der Sprache herausrücken, doch Ulrich hatte einen Bestechungs-Lolli dabei.

      Schmatzend verkündete der Junge: „Joschi ärgert Nico, weil er Angst vor Monstern hat.“

      Ulrich bedankte sich, zog seinem Sohn, der mittlerweile reingekommen war, die Jacke an und sie fuhren nach Hause. Noch während sie im Auto saßen, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Er dachte für sich: „Na klar! Der Mon-Stern! Die nächste Aufgabe ist, seine Angst vor Monstern zu besiegen.“

      „Papa, worüber denkst du nach?“, fragte da sein Sohn, doch noch bevor er antworten konnte, löste sich eine Kopie des Sterns vom Blatt, das auf dem Beifahrersitz lag.

      Ulrich reichte den funkelnden Stern zu seinem Sohn nach hinten. „Hier bitteschön! Das ist der Lä-Stern!“, freute er sich.

      „Oh wow … Danke, Papa …“, flüsterte Nico.

      Ulrich verstand die Welt nicht mehr. Der Junge hatte nun schon zwei Sterne und er war immer noch nicht zufrieden! Na ja, vielleicht war er es, wenn er erst den Mon-Stern hatte.

      Abends brachte er seinen Sohn ins Bett. Vorsichtig sagte er: „Du, Nico, mir hat einer im Kindergarten gesagt, dass du nachts manchmal Angst hast.“

      Nico rief erschrocken: „Nein! Ich hab keine Angst vor Monstern!“

      Ulrich fragte: „Monstern? Ich hab doch gar nichts von Monstern gesagt. Hast du davor Angst?“ Als der Kleine nichts sagte, erzählte der Große ihm etwas. „Als ich so klein war wie du, da hatte ich immer Angst, dass nachts ein Gespenst kommt und mich erschrickt. Da dachte ich mir: So geht das nicht! Ich verkleidete mich als fürchterliche Bestie und dann erschreckte ich das Gespenst auch mal so richtig. Von da an ist es nie wiedergekommen.“

      Nico

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