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Pros & Cons: Wesley. Anne Sommerfeld
Читать онлайн.Название Pros & Cons: Wesley
Год выпуска 0
isbn 9783948457167
Автор произведения Anne Sommerfeld
Жанр Языкознание
Серия Pros & Cons
Издательство Bookwire
»Ich kann nicht glauben, dass du nichts über diesen Kerl gefunden hast«, sagte Steele. »Du könntest die Seriennummern der Himmelstore herausfinden.«
Steele und ich hatten vor der ganzen Charlie-Sache ein paarmal zusammengearbeitet. Er wusste, was ich draufhatte.
»Weil Marvin ein Dinosaurier ist.« Ich ließ mich auf die Couch fallen. »Er benutzt ein handelsübliches desktopbasiertes Programm für die Gehaltsabrechnungen. Es gibt keinen Server, kein Netzwerk, das ich finden konnte. Auf seinem verdammten Computer läuft Windows XP, und er benutzt Excel-Tabellen für die Buchhaltung!«
»Wie kann man so ein Multimillionen-Dollar-Unternehmen führen?«
»Nur sehr schlecht. Bis vor zwei Jahren, ungefähr zu der Zeit, als er Atlantis angeheuert hat, hat das Resort im großen Stil Geld verloren, und Marvin hat von einem Familienfonds gelebt. Aber das ganze Ding ist in Privatbesitz. Kein Vorstand, keine Aktionäre. Er führt dieses Resort, als wäre es ein Hostel in Daytona Beach.«
»Reizend«, stellte Carson fest. »Einfach reizend. Die Mitarbeiter könnten also missbraucht werden oder sogar Sexarbeiter sein, soweit wir wissen.«
»Ja«, bestätigte Leo. »Wir können es nicht wissen … es sei denn, wir gehen selbst dorthin.«
Ich seufzte. »Ich hab befürchtet, dass du das sagen würdest.«
»Hast du eine bessere Idee?«, fragte Leo und drehte sich zu mir.
»Nein.« Ich schüttelte den Kopf. »Wir müssen uns persönlich darum kümmern. Marks und Marvins Finanzen sind blitzsauber, genauso wie die offiziellen Bücher des Resorts und von Atlantis. Natürlich glaube ich nicht eine Millisekunde, dass das die einzigen oder sogar die ›echten‹ Bücher sind.«
»Beeindruckend«, sagte Leo.
»Dafür bezahlt ihr mich.« Ich konnte viele Dinge gut. Nur nicht, na ja, Dinge, die mit Danny zu tun hatten.
»Breck, schreibst du Danny noch mal?«, fragte ich, denn langsam machte ich mir Sorgen. Es passte nicht zu Danny, nachtragend zu sein, und normalerweise spürte er es, wenn etwas Aufregendes ohne ihn passierte. Eigentlich hätte er schon vor einer Weile hereinmarschieren und mich mit bösen Blicken quälen müssen. »Wenn wir vorhaben, dahin zu gehen, muss er bei der Planung dabei sein.«
Breck nickte.
»Also, wie kommen wir dorthin?«, hakte Steele nach. »Ich meine, abgesehen von einem Flugzeug. Was ist unsere Tarnung?«
»Ohh, kann ich einen riesigen Sonnenhut und noch mehr Badehosen kaufen?«, erkundigte sich Breck.
»Sollte ich ein paar Shirts kaufen?«, fragte Ridge säuerlich. »Oder ist das so ein Ort, an dem Klamotten optional sind?«
»Na ja, was das angeht …« Ich rief weitere Bilder auf. »Es würde unglaublich verdächtig wirken, wenn wir alle dort aufschlagen. Dieses Resort wird weit im Voraus gebucht, und obwohl ich hinter den Kulissen ein paar Strippen ziehen und einen Bungalow frei bekommen kann, kann nicht einmal ich sechs Reservierungen manipulieren, ohne dass es jemand mitkriegt.«
»Mir gefällt nicht, worauf das hinausläuft«, sagte Leo.
»Ich meine, in jedem Fall müssen wir nicht nur an die Büroleute herankommen, um herauszufinden, wo Marvin seine echten Finanzunterlagen aufbewahrt, sondern müssten auch mit den Mitarbeitern reden. Hoffentlich werden sie nicht überwacht.« Ich räusperte mich. »Ähm, spricht jemand Spanisch? Ich nehme an, dass die Mitarbeiter in den Gärten und auf den Außenanlagen am wenigsten überwacht werden.«
»Ich«, gab Carson seufzend zu. »¿Supongo que estaré sudando por el sol caliente haciendo trabajo pesado?«
»Ja. Aber ich wette, dass du entzückend aussiehst, wenn du in der heißen Sonne hart arbeitest«, antwortete ich.
Die Art, wie er den Mittelfinger hob, musste nicht übersetzt werden.
Ich rief eine Liste mit freien Stellen auf und las sie laut vor. »Im Moment fehlen dem Resort ein Wartungsmitarbeiter, ein Barkeeper, ein Hausmeister, ein Betreuer für das Kindercamp und ein Lehrer für lateinamerikanische Tänze.« Ich klatschte einmal in die Hände. »Sucht euch was aus.«
»Barkeeper«, sagte Leo. »Ich bin der Einzige hier, der den Unterschied zwischen Whisky und Whiskey-mit-e kennt.«
»Alles klar«, stimmte ich zu. »Und ich will sehen, wie du Flaschen herumwirbelst wie Tom Cruise in diesem Film.«
Er zeigte mir den Mittelfinger.
»Und ich kümmere mich um Anlage und Gärten.« Carson wimmerte beinahe. »So viel dazu, nicht braun zu werden.«
»Ich verstehe immer noch nicht, warum …«, setzte Ridge an, aber Carson schnitt ihm mit einem Blick das Wort ab.
»Ich mische mich auch nicht in Ihre Angelegenheiten ein, Mr Pfeiffer.«
Ridge schüttelte den Kopf.
»Wartung«, meldete sich Breck freiwillig. »Was? Ich bin in einem Trailerpark aufgewachsen. Ich kann viele Dinge reparieren. Autos, Klimaanlagen, Waschmaschinen. Ridgie, hilf mir mal.«
»Das stimmt. Er kann ziemlich gut Sachen reparieren«, pflichtete Ridge ihm bei.
»Außerdem, Werkzeuggürtel«, flüsterte Breck Steele laut zu. »Heiß.«
»Was wirst du machen?«, fragte Leo Ridge.
Ridge runzelte die Stirn, als er versuchte, sich die am wenigsten schlimme Stelle auszusuchen. »Tanzlehrer«, verkündete er schnell. »Ich hab Rhythmusgefühl.«
»Und du warst der beste Salsatänzer im Sportunterricht auf der Highschool«, bestätigte Breck. »Obwohl du die meiste Zeit damit verbracht hast, deine Hand auf Carrie Meyers …«
»Nein!«, unterbrach Steele und riss die Augen auf. Ihm war gerade erst klar geworden, welche Position noch übrig war. »Nein! Also … Sucht mir einen anderen Job. Hausmeister.« Er spannte seinen Oberarm an. »Leute, diese Muskeln wurden für harte Arbeit in der Sonne gemacht.«
»Aber du sprichst kein Spanisch und verstehst es kaum«, erinnerte ich ihn und hob einen Mundwinkel. »Lo siento, amigo.«
»Aber … Kinderbetreuung?« Steele wurde etwas blass und sah geradezu verängstigt aus.
Hm. Ich hätte Geld darauf gewettet, dass ihm nichts Angst machte.
»Du würdest mit Fünf- bis Zehnjährigen arbeiten, wenn du dich dadurch besser fühlst«, sagte ich und versuchte, mein Lächeln zu verbergen. »Es sind keine Neugeborenen oder so.«
»Das ist alles die Schuld meiner Mama«, murmelte Steele und sackte gegen die Couchkissen. Steeles Mutter war eine kubanische Immigrantin der ersten Generation, die mit ihrem kleinen Sohn aus Miami weggezogen war. Sie hatte sich geweigert, den Namen des Vaters zu verraten, war in eine Stadt am Rand des Okefenokee-Sumpfs gezogen, die nicht mehr als ein Fliegenschiss auf der Landkarte war, und hatte alle Verbindungen zu ihrer Familie abgebrochen. Steele sah aus wie eine heißere Version von Antonio Banderas und hörte sich, wenn er nicht aufpasste, an wie ein – na ja, wie ich mir einen Hinterwäldler aus den Sümpfen von Georgia vorstellte.
»Und du wirst in der Zwischenzeit was tun?«, wollte Leo wissen. »Mai Tais schlürfen?«
»Jap. Also mach sie schön stark, Barkeeper«, sagte ich grinsend. »Ich bin derjenige, der sich die Finanzunterlagen schnappen muss, also ist es sinnvoll, wenn ich der Frontmann bin.«
»Und Danny?«, fragte Breck.
Ich zuckte mit den Schultern. »Danny kann hier im Haus bleiben und mit Josie das Fort bewachen. In der Sonne liegen und entspannen.« Das würde mich davor bewahren, den ganzen Tag lang hart und abgelenkt zu sein.
»Hey!« Breck