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dich zufrieden zu sein und eines Tage werde ich zurückkehren und dir größere Schätze, die wertvoller sind als Gold und Edelsteine, überreichen. Ich bin sicher, dass Johannes auf dich Acht geben wird und für alle deine Bedürfnisse aufkommen wird. Ich bin mit dir alle Zeit. Joshua“

      Aus der Hand eines Händlers, der sich auf dem Weg nach Jerusalem befand, nahm der Brief seinen Weg.67

      Zum Vergleich desselben Jesusbriefs an seine Mutter aus dem Buch: „Das Mystische Leben Jesu“ von Spencer Lewis:

       Brief von Jesus-Josef an seiner Mutter

      „Liebe Mutter, sei nicht betrübt, denn alles ist gut für Vater und auch für Dich. Er hat sein Werk auf Erden erfüllt und immer edel gehandelt. Niemand kann ihn in irgendeiner Unternehmung seines Lebens der Falschheit, Unehrenhaftigkeit oder ungerechten Absicht bezichtigen. In seiner Lebenszeit hat er viele bedeutende Aufgaben erfüllt und ist wahrhaft vorbereitet aus unserer Mitte gegangen, um seine in der Zukunft wartenden Aufgaben zu lösen. Unser Gott, der Vater unser aller, ist jetzt mit ihm, wie er mit ihm zuvor gewesen war. Und gerade jetzt bewahren himmlische Heerscharen seine Schritte und beschützen ihn auf seinem Wege. Warum solltest Du deshalb leiden und weinen? Tränen werden Deinen Kummer nicht besiegen, und Deine Sorge kann durch Erregungen des Herzens und der Seele nicht überwunden werden. Versenke Dich oft in stiller Betrachtung und verbinde Dich mit ihm, der gegangen ist. Wenn du nicht untätig bist, wird für Kummer kein Raum sein. Wenn Kummer Dein Herz füllt und Angst Schmerz hervorruft, erhebe Dich in höheren Sphären und ergebe Dich dem Dienste der Liebe. Dein Dienst ist stets der Liebe gewesen und in der Bruderschaft kannst Du viel Gelegenheit finden, den Ruf der Welt nach mehr Liebe zu erwidern. Deshalb lass das Vergangene ruhn. Sei über die irdischen Sorgen erhaben und widme Dein Leben denen, die noch auf Erden leben. Wenn Dein Leben vorüber ist, wirst Du es wiederfinden in der Sonne des Morgens oder in der Dämmerung des Abends, in dem Gesange der Vögel, dem Wohlgeruche der Blumen und in dem geheimnisvollen Licht der Sterne der Nacht. Denn es wird nicht lange währen, bis auch Deine Aufgabe und Mühe hernieder beendet sein werden. Und wenn alles gezählt und geordnet ist, wirst Du für einen höheren Bereich des Strebens bereit sein und vorbereitet, die höheren Aufgaben der Seele zu lösen. Versuche deshalb zufrieden zu sein, bis ich in Kürze zu Dir komme und reichere Gaben Dir bringe, als Du jemals gesehen, bedeutendere, als jene von Gold und kostbaren Steinen. Ich bin überzeugt, dass meine Brüder für Dich sorgen werden und dich mit dem Nötigen versehen. Ich werde immer in Gedanken und im Geiste bei Dir sein.

      Dein Sohn Josef.“68

      Carlucci stellte zudem fest, dass die Beschreibungen der Prüfungen, die der Prophet in Ägypten durchmachte, sich mit den Aufzeichnungen L. Dowlings deckten. Ein Kuriosum, das den Verdacht, dass sowohl L. Dowling als auch H. Spencer Lewis aus der gleichen oder aus einer ähnlichen Quelle schöpften, immer mehr erhärtete. Aufgrund dieser Parallelen argwöhnte Carlucci, dass L. Downling die entdeckten Dokumente nach massiven Korrekturen, die wie die seiner anderen Kollegen von Evangelium-Entdeckern, hauptsächlich den Zweck hatten, das „Aquarian Gospel“ mit den Schriften aus dem Neuen Testament in Einklang zu bringen, als das Ergebnis einer vierzig Jahre langen medialen Tätigkeit ausgegeben hatte.

      Nach intensiver Analyse entlarvte sich das „Aquarian Gospel“ als eine Konstruktion aus den „Rosenkreuzer-Urkunden“ und denen der „Großen Weißen Bruderschaft“, aus dem Evangelium „Das Evangelium des Vollkommenen Lebens“, aus kanonisierten Evangelien, bestückt mit eigenen Beiträgen, Interpretationen und Auslegungen des Herausgebers.

      Merkwürdig war, dass der Forscher Carlucci das geheuchelte Wohlwollen der Priester aus den Schriften L. Dowlings, die Jesus bei seinen Prüfungen in Ägypten zur Flucht verhelfen wollten, deformiert im Barnabas-Evangelium auf einen mitfühlenden Pilatus wiederfand, der den vermeintlichen Jesus vor seiner Kreuzigung ebenso zur Flucht verhelfen wollte, um ihn vor den Juden zu retten. Eine Besonderheit, die Carlucci ein weiteres Mal bestätigte, dass die meisten entdeckten Evangelien neben Korrekturen aller Art, die je nach Absicht des Finders stattgefunden hatten, ein aus authentischen Manuskripten kunterbuntes zusammengewürfeltes, gemischtes, mit eigenen Beiträgen verunstaltetes und mit Angaben aus dem Neuen Testament ergänztes Konstrukt darstellten.

      Der Grund dafür, dass der Begriff „Christus“, den Carlucci vermisste, in einigen authentischen Schriften nicht vorkam, würde sich ebenfalls klären. Doch in diesem Fall dauerte es wiederum Jahre, bis es ihm auch aus diesem Evangelium gelang, die Spreu vom Weizen zu trennen.

      Carlucci versuchte weiter Zusammenhänge herzustellen und der Entstehungsgeschichte der Schriften auf den Grund zu gehen. Zunächst musste er herausfinden, in welchem Verhältnis die Schriften von L. Dowling und H. Spencer Lewis zu einander standen. Im Gegensatz zu H. Spencer Lewis hatte L. Dowling vermutlich den ganzen Schriftnachlass, den er vorgefunden hatte, nach eigenen Korrekturen veröffentlicht, denn seine Veröffentlichung ist bei weitem umfangreicher als das Werk von H. Spencer Lewis.

      Die Vermutung, dass L. Dowling ein unverfälschtes Originaldokument aus demselben Ort wie auch H. Spencer Lewis entnommen hatte, wurde immer wahrscheinlicher, je mehr Carlucci sich mit dem Manuskript beschäftigte. Obwohl das Evangelium von L. Dowling viele Parallelen mit den kanonisierten Evangelien aufwies, entsprach der Heiland aus seinem Fund nicht dem, den uns die Kirche lehrte, sondern einem Jesus, der ebenfalls die Vollkommenheit einschärfte und der sehr große Ähnlichkeit mit dem Essener-Täufer aufwies. Vor allem zeigten aber alle Sinn-Abweichungen aus den Originaltexten des „Aquarian Gospels“ gegenüber den Schriften aus dem Neuen Testament ausnahmslos die Handschrift des Verschwörers, der ein einziges Ziel anstrebte: Die Zerstörung des Bewusstseins einer Welt-Bruderschaft in der Art, wie der Essener Täufer sie lehrte. Noch eine Eigentümlichkeit, die den Verdacht ein weiteres Mal festigte, dass L. Dowling wie auch Spencer Lewis aus einer „irdischen“ Quelle geschöpft hatte.

      Sicherlich waren die Abweichungen zu den Evangelien des Neuen Testaments für L. Dowling, der ein Christ war und den Essener Täufer nicht kannte, ein Dorn im Auge. Carlucci war sich mittlerweile sicher, dass L. Dowling nicht in einem Zeitraum von vierzig Jahren das Evangelium auf medialem Weg empfangen hatte, sondern vierzig Jahre benötigt hatte, um das wahre Evangelium mit den Evangelien aus dem Kanon kompatibel zu gestalten, mit anderen Worten, um es zu sabotieren. L. Dowling widerfuhren die gleichen Fehler, wie auch dem Autor des Barnabas-Evangeliums, der aus der Unwissenheit über die Hintergründe der römischen Verschwörung in seinem Werk sowohl Originale als auch deren dazugehörige Fälschungen in ein und das gleiche Evangelium zusammenführte.

      Im Gegensatz zu H. Spencer Lewis hatte der Kollege L. Dowling offensichtlich die Hintergründe seines Glaubens nicht ganz verstanden. Dass zum Beispiel sein neuer „Jesus“ ein Gelehrter war und kein Analphabet; dem gelehrte Jünger folgten, und der ein Herz für

      Tiere hatte; der das Opfern von Tieren verabscheute, der behauptete, dass niemand für die Schuld eines anderen sühnen kann; dass jeder Mensch seine eigene Schuld begleichen muss; ein Jesus, der die Reinkarnation lehrte und nicht zuletzt den Christus als den unsichtbaren Geist Gottes offenbarte, den Jesus selbst lehrte – kurz, dass er im Widerspruch stand zu dem Jesus aus dem Neuen Testament.

      Ebenso war die Tatsache, dass der heilige Mann bereits zu seinen Lebzeiten seine Apostel zu den Heiden sandte nicht mit den Evangelien aus dem Neuen Testament in Einklang zu bringen, denn dadurch wäre ersichtlich gewesen, dass die Jesus-Apostel das Evangelium für die Heiden, das erst durch die Darbietung Paulus, der es im Auftrag des Geist des verstorbenen Jesus predigte, ja bereits kannten, eine Tatsache, die den Auftritt von Paulus ganz und gar überflüssig machte und wodurch man mutmaßen könnte, dass der 13. Apostel oder der Apostel schlechthin sich offensichtlich sein Evangelium der Gnade völlig aus den Fingern gesogen hatte.

      Ein Jesus, der das Kommen des unsichtbaren Christus lehrte, der im Herzen eines jeden Menschenkindes schlummert, und darauf wartet, erweckt zu werden; ein Jesus, der im Ausland lehrte, stellte die „Heilige Schrift“ auf den Kopf, denn die Evangelisten behaupteten, dass Jesus nur zu den Juden gesandt war und nicht zu den Heiden – dafür war ja Paulus zuständig. Und noch weniger durfte er die Vollkommenheit lehren, denn für die Gnade war er schließlich gekreuzigt worden.

      Carlucci vergegenwärtigte

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