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Das Geheimnis des wahren Evangeliums - Band 2. Johanne T. G. Joan
Читать онлайн.Название Das Geheimnis des wahren Evangeliums - Band 2
Год выпуска 0
isbn 9783347094499
Автор произведения Johanne T. G. Joan
Жанр Контркультура
Серия II
Издательство Readbox publishing GmbH
Der Letzte der Letzten wird Prediger für die Heiden werden, vollkommen im Willen meines Vaters […]
Und wir sprachen wiederum zu ihm: „Wann, Herr, werden wir jenen Mann treffen, und wann wirst du zu deinem Vater und auch unserem Gott und Herrn gehen?“ Und er antwortete und sprach zu uns: „Jener Mann wird aus dem Lande Cilicien ausziehen nach Damaskus in Syrien, um die Kirche, die euch zu schaffen obliegt, zu zerreißen…
Jenen Mann aber werde ich abwenden, dass er nicht hingeht und den bösen Plan vollbringt, und durch ihn wird Ehre meines Vaters eintreten. Denn nachdem ich fortgegangen bin und bei meinem Vater weile, werde ich vom Himmel her mit ihm reden, und es wird alles geschehen, wie ich es euch über ihn vorhergesagt habe.“72
In dem folgenden Kapitel aus Barnabas Evangelium ist ebenfalls von der Fälschung des Evangeliums die Rede. Parallele Wortelemente dazu finden wir in dem Brief des Clemens von Alexandrien an Theodorus, der sie ebenfalls im Zusammenhang mit der Fälschung des Evangeliums verwendet und die darauf schließen lassen, dass dieser Barnabas-Text auch als Vorlage für den Clemensbrief fungiert hat.
„Wisst ihr, was einen wahren Pharisäer ausmacht?
Er ist das Öl der menschlichen Art, denn so wie Öl auf allen Flüssigkeiten schwimmt, ist die Güte des wahren Pharisäers über alle menschliche Güte erhaben. Er ist ein lebendiges Buch, das Gott der Welt zum Geschenk gemacht hat, denn all seine Worte und seine Taten entsprechen dem Gesetz Gottes. Er ist das Salz, das verhindert, dass das Fleisch des Menschen verdirbt durch die Sünde; denn alle, die ihn sehen und hören, bereuen ihre Sünden. Er ist das Licht, das den Weg des Pilgers erhellt; denn alle, die bereuen und ihre Armut bekennen, wissen, dass unsere Güte nicht vor der Welt halt machen darf. Der Umstand aber, der das Öl ranzig macht, das
Buch entstellt, die Kraft des Salzes nimmt, das Licht auslöscht, das ist es, dass einen falschen Pharisäer ausmacht.
Der Brief des Clemens von Alexandrien an Theodorus Was nun die [Dinge] angeht, die sie fortwährend über das von Gott inspirierte Evangelium laut Markus behaupten, so sind einige ganz und gar Fälschungen und andere, auch wenn sie einige echte [Bestandteile] enthalten, trotzdem nicht getreulich berichtet.
Denn die wahren [Dinge], die mit Erfundenem vermischt sind, sind verfälscht, so dass, wie das Sprichwort [sagt], sogar das Salz seine Würze verliert.74
Carlucci wies seinen Freund Gilberto auf ein weiteres Kapitel aus dem Barnabas-Evangelium hin:
„In dem Kapitel aus dem Barnabas-Evangelium ist die Strategie der Fälschung des wahren Evangeliums in der gleichen Weise beschrieben, wie auch in dem Brief des Clemens von Alexandrien an Theodorus und in der Apokryphe „Epistula Apostolarum“:
Nach dem Gebet sprach der Hohepriester:
„Halt ein, Jesus, denn für den Frieden unseres Volkes ist es uns von großer Wichtigkeit zu erfahren, wer du bist.“ Und Jesus antwortete: „Ich bin Jesus, der Sohn Marias, aus dem Geschlecht Davids. Ich bin sterblich und fürchte Gott, dem die Ehre und Herrlichkeit durch meine Taten gebührt.“ Der Hohepriester antwortete:
„In dem Buch Moses steht geschrieben, dass unser Gott einen Messias entsenden wird, dieser wird den Willen Gottes offenbaren und der Welt die Gnade Gottes bringen. Deshalb flehe ich dich an, die Wahrheit zu sagen: „Bist du der Messias, den wir erwarten?“ Und Jesus antwortete:
„Es ist richtig, dass unser Gott dies versprochen hat, doch ich bin es nicht, denn er ist vor mir gemacht worden und er wird nach mir kommen. “
Der Hohepriester erwiderte:
„Jedenfalls, wegen deiner Worte und deiner Zeichen, wir glauben, dass du ein Prophet und ein Heiliger Gottes bist, deshalb bitte ich dich, im Namen ganz Judäas und Israels, uns um der Liebe Gottes willen zu sagen, wie der Messias kommen wird.“ Jesus antwortete:
„Es lebe Gott, in dessen Gegenwart meine Seele steht, ich bin nicht der Messias, den alle Menschenkinder der Erde erwarten, wie Gott unser Vater Abraham versprach mit den Worten: „In deiner Nachkommenschaft werde ich alle Menschenkinder der Erde segnen“. Wenn aber Gott mich von der Welt genommen haben wird, die Macht Satans wird erneut eine verwünschte Empörung verursachen und den Ungläubigen überzeugen, dass ich Gott und Gottes Sohn bin. Und meine Worte und meine Lehre werden dann so infiziert sein, dass es kaum dreißig Gerechte in der Welt geben wird. Und dann wird Gott mit den Menschen Mitleid haben und seinen Gesandten, für den er alle Dinge gemacht hat, entsenden. Er wird aus dem Süden kommen und mit großer Macht wird er die Götzen und Götzendiener zerstören und die Herrschaft, die Satan über die Menschen ausübt, hinwegnehmen. Er wird mit sich die göttliche Gnade zur Rettung jener, die an ihn glauben, bringen.“15
69 Évangile de Barnabé: Eigene Übersetzung, Kap. 72.
70 Apokryphe. Epistula apostolarum 162–163.
71 Ebenda, Kap. 162–163.
72 Ebenda, Kap. 1,71–83.
73 Èvangile de Barnabé: Eigene Übersetzung, Kap. 151.
74 Der Brief des Clemens von Alexandrien an Theodorus.
75 Évangile de Barnabé: Eigene Übersetzung, Kap. 96.
11. Kapitel
Ein halbes Jahr war seit der Fastenkur mit den Probanden vergangen. Carlucci war neugierig zu erfahren, ob die Raucher, die nach der Fastenkur das Rauchen aufgegeben hatten, dies auch weiterhin beibehalten hatten. Bei einem erneuten Treffen der beiden Freunde beantwortete Gilberto ihm diese Frage:
„Diejenigen, die psychische Probleme hatten, haben sich bis hierher gut gehalten. Nikotin- oder Alkoholabhängigkeit sehe ich als eine Art Kompensation, ein Ausweg, einer Depression auszuweichen. Soweit ich den Berichten meiner Patienten glauben kann, ist keiner von ihnen rückfällig geworden. Es handelte sich zwar um leichte Fälle, aber immerhin!
Was das Rauchen oder das Trinken anbelangt, kreist meine Bestürzung immer um den gleichen Missstand: Um unsere verlogene und schizophrene Politik. Der Staat ist ganz und gar nicht daran interessiert, auf die Zigaretten- und Alkoholsteuer zu verzichten. Um das feindliche Vorgehen des Staates gegen seine Bürger zu tarnen und auch um die Maschinerie anzukurbeln, kommt die Krankenkasse für die Medikamente und die psychologischen Betreuungskosten der Alkohol- und Nikotinabhängigen auf, die mit dem schleichenden Selbstmord aufhören wollen.
In Anbetracht der Werbung der Zigarettenindustrie, die Freiheit durch Rauchen an jeder Straßenecke auf überdimensionierten Plakaten verspricht, andererseits aber astronomische Beträge für Maßnahmen gegen die Krankheiten ausgibt, die durch Rauchen und Nikotinabhängigkeit entstehen, kann nur von einer Volksverdummung gesprochen werden. Sie wird so augenscheinlich unverfroren vorangetrieben, dass man diese Handlungsweise mit einem Dieb vergleichen kann, der in aller Ruhe am helllichten Tag einen Juwelierladen ausraubt, ohne als solches erkannt zu werden, vergleichen kann“, empörte sich Gilberto.
„Wir haben es mit einer Stopfloch-Politik zu tun“, bestätigte Carlucci. „Wie du schon sagtest, eine Hälfte der Welt ist damit beschäftigt, die andere Hälfte gesund zu pflegen. Es wird zugesehen, wie sich ein Missstand entwickelt und dann wird anschließend eine Menge Geld zu dessen Behebung ausgegeben, um Arbeitsplätze zu sichern. An dieser Misere aber profitieren natürlich nur die, die weit oben sitzen. So ist es schon immer gewesen und so wird es bleiben, bis das Volk aufwacht und merkt, was für ein Schabernack mit ihm getrieben wird. Anscheinend ist der finanzielle Aufwand für die Reparatur bei weitem geringer als die Vorteile, die der Staat aus dem Schaden zieht.
Was immer während des Fastens passiert ist“, lenkte Gilberto das Thema zu seinem Ursprung zurück, „es hat dazu geführt, dass jede Testperson einen gewaltigen Schritt in Richtung einer nachhaltigen Besserung seiner Situation gemacht hat. Alle konnten eine positive Wandlung sowohl psychisch als auch physisch verzeichnen. Ob die Patienten endgültig von ihrem Leid befreit sind, vermag ich jetzt noch nicht zu sagen, doch eins weiß ich sicher, kein allopathisches Medikament