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Mit dem Gesetz kannst du dich selbst zerstören, und mit dem Gesetz kannst du Gott erkennen. Himmelsvater!“78

      Im Essener-Evangelium finden sich leider keine direkten Beispiele, die auf die Gabe der Zunge zurückzuführen wäre, aber im Kapitel 92 des Aquarian Gospels, das der Verfälscher außerdem offensichtlich zur Konstruktion des „Stillung des Sturmes“ in dem Neuen Testament missbraucht hatte, schildert der Verfasser eine Situation, in der der Prophet ein Kind aus einem brennenden Haus rettet, nachdem er die Kraft der Feuergeister gebrochen hat. Im Barnabas-Evangelium schildert der Evangelist eine Szenerie, in der Jesus eine Hungersnot abwendet, indem durch Fasten von mehreren Menschen die Ernte günstig beeinflusst wird.

      Lazarus hatte Jesus und die Zwölf nach Bethanien in sein Heim eingeladen. Zu ihrer Ehre hatte er ein Fest organisiert. Ruth und Acher kamen aus Jericho. Acher hatte seine Gegnerschaft gegen Jesus abgelegt. Während die Gäste am Tisch saßen, erschallte ein Ruf: „Es brennt im Dorf!“

      Auf diese Worte eilten alle Anwesenden auf die Straße und sahen viele Nachbarhäuser lichterloh in Flammen stehen. In einem der oberen Zimmer lag ein Säugling im Schlaf und es gab keine Möglichkeit durch die Flammen zu gehen, um das Kind in Sicherheit zu bringen. Die Mutter, rasend vor Kummer, forderte die Männer auf, ihr Kind aus den Flammen zu retten. Dann aber gebot Jesus mit einer Stimme, die die Feuergeister zum Erblassen und Erzittern brachte: „Friede! Friede! Sei still!“

      Und dann ging Jesus durch Rauch und Flammen, stieg die Stufen der Treppe, die durch den Brand zusammenbrach, hinauf, und bald darauf kam er zurück mit dem Kind im Arm. Keine Spur von Verbrennung war weder an ihm selbst, noch an seinem Gewand, noch an dem Kind zu sehen. Und Jesus hob seine Hand und bedrohte die Feuergeister und befahl ihnen nachzulassen und die Zerstörung einzustellen.Und dann, als ob sich eine hohe Meeres welle auf die Feuerbrunst gestürzt hätte, erlosch der Brand. Und als der Zorn des Feuers überwältigt wurde, waren die Menschen gespannt den

      Mann zu sehen, der Macht hatte, das Feuer zu gebieten. Jesus sagte:

      „Der Mensch ist nicht für das Feuer gemacht, sondern das Feuer für den Menschen. Wenn der Mensch sich selbst erkannt hat, dann hat er begriffen, dass er der Sohn Gottes ist und erkennt, dass Gottes Macht auch in ihm wirkt; ist er eine Meisterseele, dann werden die Elemente der Natur seine Stimme hören und freudig seinen Willen tun.

      Zwei kräftige Esel binden den Willen des Menschen; ihre Namen sind Angst und Unglaube; sind sie gebändigt und eingeschirrt, dann kennt sein Wille keine Grenzen mehr. Er wird ein Wort sprechen und sein Wille wird ausgeführt. “79

      Wer ein wenig genauer hinsieht wird in diesem Text einige Affinitäten zum Neuen Testament finden, die im Stil und nach den Motiven des Verschwörers verändert wurden:

      • Jakobusbrief: die Dämonen glauben und zittern

      • Jesus bedroht die bösen Geister eines Besessenen, der sich ins Feuer wirft.

      • Stillung des Sturmes

      • Der Sabbat ist für den Menschen gemacht und nicht der Mensch für den Sabbat

      Im nächsten Kapitel von Barnabas Evangelium begünstigt der Prophet die Ernte, nachdem er und einige Jünger (Gerechte) zwanzig Tage fasteten:

      Als die Menschen Jesus die verdorbene Ernte und die hungernden Kinder zeigten, wurde er von ihrem Elend ergriffen und sagte:

      „ Wie lang ist es bis zur Ernte?“ Sie antworteten:

      „Zwanzig Tage!“ Da sagte Jesus:

      „Richtet alles ein, damit wir diese zwanzig Tage im Fasten und Beten zubringen!“ […] Nachdem sie neunzehn Tage gefastet hatten,

      sahen sie am Morgen des zwanzigsten Tages die Felder und Hügel mit reifem Weizen bedeckt. […] Jesus dankte und sagte:

      „Gehet Brüder und sammelt das Brot, das Gott euch gegeben hat!“ Die Männer ernteten so viel Weizen, dass sie nicht wussten, wo sie es unterbringen sollten. Dies verursachte eine Fülle in Israel.

      Die Bürger der Stadt hielten einen Rat, um Jesus zu ihrem König zu machen: als er dies erfuhr, floh er vor ihnen, worauf die Jünger fünfzehn Tage lang Mühe hatten, ihn zu finden.80

      Auch in diesem Fall sind viele Elemente mit denen des Neuen Testaments identisch:

      • Hungersnot

      • Vermehrung der Brote

      • das Wunder der Ernte

      • Fischfang

      Die folgenden Kapitel aus dem Neuen Testament zu diesem Thema:

      Er ging in die Synagogen und predigte das Evangelium des Reiches und heilte jede Krankheit und jedes Gebrechen. Als er aber die Volksmengen sah, wurde er innerlich bewegt über sie, weil sie erschöpft und verschmachtet waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Dann spricht er zu seinen Jüngern: Die Ernte zwar ist groß, der Arbeiter aber sind wenige; bittet nun den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter aussende in seine Ernte. Und als er seine zwölf Jünger herzugerufen hatte, gab er ihnen Gewalt über alle Dämonen, und Krankheiten zu heilen; und er sandte sie, das Reich Gottes zu predigen und die Kranken gesund zu machen. (Mt 9,36–10,1)

      Nach diesem aber bestellte der Herr auch siebzig andere und sandte sie zu je zwei vor seinem Angesicht her in jede Stadt und jeden Ort, wohin er selbst kommen wollte. {O. im Begriff stand zu kommen} Er sprach aber zu ihnen: Die Ernte zwar

      ist groß, der Arbeiter aber sind wenige. Bittet nun den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter aussende in seine Ernte.

      Gehet hin! Siehe, ich sende euch wie Lämmer inmitten von Wölfen. Traget weder Börse noch Tasche, noch Sandalen, und grüßet niemand auf dem Wege. (Lk 10,1–4)

      Doch am ehesten fällt auf, dass dieses Kapitel zusammen mit der Anweisung des Essener-Täufers über die Brotbereitung, die Vermehrung der Brote aus dem Neuen Testament wiedergibt, das ganz in der Ausdrucksart und nach Motiven des Verschwörers nebenbei das Essen von Fleisch (Fisch ist auch Fleisch) von Jesus legitimiert. Erneut wird der Mensch mit harter Fantastik konfrontiert, an die er glauben muss, um seinen Glauben unter Beweis zu stellen.

      Und als er hinausging, sah er eine große Volksmenge, und er wurde innerlich bewegt über sie und heilte ihre Schwachen.

      Als es aber Abend geworden war, traten seine Jünger zu ihm und sprachen: Der Ort ist öde, und die Zeit ist schon vergangen; entlaß die Volksmengen, auf daß sie hingehen in die Dörfer und sich Speise kaufen. Jesus aber sprach zu ihnen:

      Sie haben nicht nötig wegzugehen; gebet ihr ihnen zu essen.

      Sie aber sagen zu ihm: Wir haben nichts hier als nur fünf Brote und zwei Fische. Er aber sprach: Bringet sie mir her.

      Und er befahl den Volksmengen, sich auf das Gras zu lagern, nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte auf gen Himmel und segnete sie, {O. lobpries, dankte} und er brach die Brote und gab sie den Jüngern, die Jünger aber gaben sie den Volksmengen. Und sie aßen alle und wurden gesättigt. Und sie hoben auf, was an Brocken übrigblieb, zwölf Handkörbe voll. Die aber aßen, waren bei fünftausend Männer, ohne Weiber und Kindlein. Und alsbald nötigte er die Jünger, in das Schiff zu steigen und ihm an das jenseitige. (Mt 14, 14–22)

      Und hier die dazugehörige „Brotbackanleitung“ aus dem Friedensevangelium, die zur Konstruktion des Kapitels aus dem Neuen Testament gedient hat: Die Vermehrung der Brote.

      „ Wie sollen wir unser tägliches Brot ohne Feuer backen, Meister?, fragten einige mit großem Erstaunen

      Lasst die Engel Gottes euer Brot bereiten. Nässt euren Weizen, auf dass der Engel des Wassers in ihn eindringen kann. Setzt ihn dann der Luft aus, sodass der Engel der Luft in auch umarmen kann. Und lasst ihn von morgens bis abends unter der Sonne, auf dass der Engel der Sonne zu ihm kommen kann. Und der Segen der drei Engel wird bald den Lebenskeim in eurem Weizen sprießen lassen. Dann zerdrückt euer Korn und macht dünne Fladen, wie eure Vorväter es auch machten, als sie Ägypten verließen, das Haus der Sklaverei. Legt die Fladen wieder unter die steigende

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