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Die Erben der Larojaner. K.B. Stock
Читать онлайн.Название Die Erben der Larojaner
Год выпуска 0
isbn 9783737536332
Автор произведения K.B. Stock
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
Damit beendete Alex das Gespräch und sagte an Mora gewandt: „Keine Sorge, ich glaube eigentlich nicht, dass Leitner oder Gruber etwas bei dir zuhause versuchen werden, aber man kann das ja nie wissen und da du dich ja dort nicht auf alle Zeiten verstecken kannst und weiter deine Ausgrabungen in Bergen leiten willst, werde ich sicherheitshalber jetzt sofort Bill Carter zur personellen Unterstützung anfordern. Mit unserem Hubschrauber, den er selbst fliegt, kann er in rund 30 Minuten bei dir zuhause sein – ich brauche nur ein paar genauere Angaben von dir, wo er bei euch landen kann.“
Mora antwortete spitzfindig: „So, so – ‘nen Hubschrauber hat der Herr also auch, meinst du nicht, dass diese Unterstützung etwas übertrieben ist, vielleicht hast du ja in deinem Laden auch noch ein paar Panzer und Granatwerfer herumstehen – die könnten wir ja dann hübsch bei uns ums Haus herum aufstellen.“
„Sei nicht so albern, Witze reißen kannst du später noch, denn wer weiß, wen Gruber und Leitner noch als Hilfskräfte in der Hinterhand haben. Dass Gruber Geschäftsbeziehungen auf den Balkan unterhält, gibt mir zu denken“, erwiderte Alex. „Nach dem Ende der Balkankriege läuft da noch genug kriminelles paramilitärisches Gesocks durch die Gegend, bei denen ein Menschenleben nicht viel zählt. Außerdem sind dort unten noch immer sehr viele Waffen der ehemaligen jugoslawischen Armee, bis hin zu schweren Waffen, in dunklen Kanälen verschwunden. Und deshalb solltest du, meine Schöne, die von mir angeordneten Sicherheitsmaßnahmen ab sofort absolut ernst nehmen und strikt befolgen.“
„Ist ja schon gut mein Held, ich werde mich anstrengen und brav machen, was du befiehlst, oh mein neuer Herr und Gebieter. Aber das nur solange, wie du nichts Unmögliches von mir verlangst – wobei der von dir vorhin erwähnte, später im Kniefall zu machende etwaige Heiratsantrag bei guter Führung eventuell davon ausgenommen ist“, antwortete Mora mit einem verschmitzten Lächeln.
Kapitel 10 Angriff aus der Luft – 01.09.2014
In Bernhaupten angekommen erklärte Mora mit einem Fingerzeig Alex die weitere Fahrtrichtung.
„Wir müssen diese Hauptstraße ganz hinunter und da vorne wieder aus dem Ort herausfahren. Nach rund 2 Kilometern geht‘s dann rechts ab zum Sonnleitnerhof, wo wir zuhause sind. Wir wohnen nämlich nicht in, sondern bei Bernhaupten und das ist ein Detail, das Leitner übrigens nicht kennt.“
„Das hieße also, falls er, Gruber oder gar von ihm angeheuerte Balkansöldner dir wider Erwarten doch an deinem Wohnort aufzulauern versuchen, müssten sie im Ort erst mal fragen, wo du wohnst – und das bleibt uns und der Polizei in einer so kleinen Gemeinde, wie Bernhaupten, wo Fremde sofort auffallen, sicher nicht verborgen“, sagte Alex, der in diesem Moment von der Hauptstraße auf den geteerten Feldweg zum Sonnleitnerhof einbog. Schon kurz danach kam auf einer Anhöhe das hübsche Anwesen der Klausners, ein weiß angestrichener umgebauter ehemaliger Bauernhof im oberbayrischen Landhausstil, in Sicht.
Gerade als Alex und Mora ausgestiegen waren, bremste auch Max Klausner mit seinem älteren Mercedes vor der angebauten Garage. „Gut, dass wir noch so schönes Herbstwetter haben, da denke ich, dass auch Bill, wenn er den Flugplan rasch genehmigt bekommen hat, in Kürze hier eintreffen wird“, sagte Alex.
Dann erklärte er auch Max Klausner, dass er schon auf der Herfahrt einen gewieften Personenschützer aus seiner Firma als zusätzliche Unterstützung beim professionellen Personenschutz angefordert hatte.
„Papa, stell dir vor, dieser Bill wird mit dem Firmenhubschrauber von Alex hierherkommen, vielleicht machen wir heute Nachmittag ja noch einen kleinen Alpenrundflug“, platzte Mora mit einem Blick auf den grimmig dreinschauenden Alex heraus.
„Sie nimmt ihre Gefährdungslage einfach immer noch nicht ernst“, erwiderte Max Klausner in Richtung des zustimmend nickenden Alex. „Ich wusste ja, dass ihre Firma gut läuft und Sie inzwischen sehr gut verdienen, aber dass Sie sogar eine eigene Flugbereitschaft betreiben, ist mir neu“, bemerkte er gleich danach.
„Tja, in meinem eigentlichen Geschäft kommt es eben häufig darauf an, schnell über große Distanzen verlegen zu können und deshalb haben wir letztes Jahr, nachdem auch ich den Pilotenschein gemacht habe, einen gebrauchten Jet Ranger vom Typ Bell 206 L-4 angeschafft. Die Maschine wird aber meistens von Bill und seinem Bruder Nick Carter, aus meiner Gruppe Personenschutz geflogen.
Die beiden haben das Hubschrauberfliegen schon während ihrer Zeit als U.S. Marines profimäßig gelernt. Und es ist ein Unterschied, ob ein Kampfpilot fliegt oder ob ich die Kiste steuere – bei mir reicht‘s halt nur, um sicher auf einem vorgeplanten Kurs von A nach B zu kommen. Da fällt mir ein, wo kann Bill denn mit unserem Vogel landen?“
„Nun sei mal nicht sauer, mein Lieber, man wird doch noch mal ‘nen Spaß machen dürfen – aber jetzt wieder ernsthaft: Ich denke, dass unsere große Wiese hinter dem Haupthaus dafür am besten geeignet ist“, schaltete sich Mora in das Gespräch ein.
„Bringen wir doch erstmal unsere Sachen ins Haus und ich zeige Alex unser Gästezimmer, in dem er übernachten kann“, fuhr sie an ihren Vater gewandt fort. „Und mein lieber Alex, morgen Vormittag kannst du mich zu unserem Grabungsfeld bei Bergen begleiten, das liegt nur wenige Kilometer von hier.
Ich muss meinem Team zumindest sagen, was passiert ist und warum ich voraussichtlich erst wieder in einer Woche voll mit in die Ausgrabung einsteige.“
„Zuvor checke ich aber erst mal das Haus und die Nebengebäude – schließlich wollen wir keine Überraschung erleben – und außerdem sollten wir jetzt gleich unsere Fahrzeuge von der Bildfläche verschwinden lassen“, erwiderte Alex.
Dabei betrachtete er prüfend die zum Anwesen gehörende große Scheune und das Nebengebäude. „Sie, Herr Klausner, haben ja eine angebaute Garage, daher werde ich meinen BMW, sofern dort Platz ist, dort in der großen Scheune unterbringen.“
„Kein Problem“, sagte Max Klausner. „Die Scheune steht seit Jahren bis auf einen alten Traktor komplett leer und das Rolltor ist groß genug, so dass man notfalls auch noch Ihren Hubschrauber darin unterbringen könnte.
Übrigens hat unser Wohnhaus eine moderne Überwachungs- und Alarmanlage – schließlich bringen wir beide hin und wieder auch teure Kunstgegenstände zur Begutachtung mit nach Hause. Wir hätten es also schon gemerkt, wenn wir inzwischen ungebetenen Besuch gehabt hätten.“
„Gut, aber Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste, deshalb drehe ich jetzt erst mal eine Runde um Ihr schönes Anwesen – ich komme dann gleich nach, außerdem muss ich Bill noch die GPS-Koordinaten des Landeplatzes durchgeben.“
Alex begann zu telefonieren, während er sich auf den Weg machte, konnte aber auf seinem Rundgang nichts Verdächtiges entdecken. Da der Hof auf einer nicht bewaldeten Anhöhe lag, war es zudem kaum möglich, unentdeckt bis zu den Gebäuden zu kommen. „Ein Pluspunkt für uns“, dachte Alex auf dem Weg zurück zum Haus. Dann parkte er seinen Wagen in die Scheune um, nahm seinen kleinen Notfallkoffer mit Ersatzwäsche und Reisenecessaire aus dem BMW und betrat das Wohnhaus.
Schon im Flur kam ihm Mora entgegen. „Komm mit, ich zeige dir dein Zimmer“, sagte sie, „Papa hat sich etwas hingelegt, die Aufregung der letzten Tage und die heutige Hin- und Rückfahrt nach München waren ein bisschen viel für ihn, schließlich ist er nicht mehr der Jüngste.“
„Okay, gönnen wir ihm seinen Nachmittagsschlaf, draußen ist übrigens alles in Ordnung“, erwiderte Alex. „Ein hübsch ausgestattetes Bauernhaus habt ihr hier – du musst mir nachher noch die Lage der Räume erklären.“
„Du willst doch nur wissen, wo mein Schlafzimmer ist“, entgegnete Mora mit einem Augenzwinkern. „Aber so weit sind wir noch lange nicht, mein schöner Polizist.“
„Blödsinn, was denkst du eigentlich von mir!“ Alex machte eine künstliche Pause und fixierte Mora grinsend mit seinen blauen Augen, was ihr sichtbar unter die Haut ging. „Du musst aber verstehen, dass ich einen Raum- und Lageplan des Hauses brauche, wenn ich euch wirksam beschützen soll. Außerdem hast du gelobt, all‘ meinen Sicherheitsanordnungen brav Folge