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Die Erben der Larojaner. K.B. Stock
Читать онлайн.Название Die Erben der Larojaner
Год выпуска 0
isbn 9783737536332
Автор произведения K.B. Stock
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
Bei diesen Worten hatte sich Mora bereits mit raschen Schritten über die handgeschnitzte Eichentreppe zum Obergeschoss aufgemacht.
„Sehr geschmackvoll und gediegen“, bemerkte Alex anerkennend beim Anblick seines im Landhausstil eingerichteten Gästezimmers. „Gibt es oben drüber auch noch einen Dachboden?“
„Yep!“, und der Zugang dorthin führt über eine ausklappbare Leiter hier im oberen Flur“, antwortete Mora. „Ich geh‘ uns jetzt erst mal Kaffee machen und richte einen kleinen Imbiss her, aber vorher brauche ich noch etwas von dir.“
Bei diesen Worten hatte sich Mora katzengleich zu Alex herum gedreht und ihm einen heftigen, atemberaubenden Kuss aufgedrückt. „So, das muss erst mal reichen, wie du siehst, bist du nicht der Einzige, der sich ungefragt Küsse rauben darf.“
Noch ehe Alex darauf reagieren konnte, war Mora auch schon leise lachend durch die Tür und die Treppe hinunter gewirbelt. „Das kann ja heiter werden“, dachte sich Alex. „Diesen Wildfang zu zähmen, dürfte keine leichte Aufgabe werden – aber der Mensch wächst mit seinen Aufgaben – und ich wollte es auch gar nicht anders haben. Vielleicht ist das auch der Grund, warum es mit meinen Verflossenen nicht funktioniert hat, die waren mir halt mit der Zeit einfach zu oberflächlich und fade.“
In diesem Moment klingelte sein Mobiltelefon und es meldete sich Pitt Breuer, der Chef seiner Labortechnischen Gruppe.
„Hallo, Alex, ich habe einige sehr interessante Neuigkeiten für dich. Wir haben den elektronischen Footprint dieses Mitarbeiters von Frau Dr. Klausner analysiert. Demnach steht fest, dass sein Handy am Sonntagabend erst in eine Funkzelle bei Starnberg und kurz darauf in eine benachbarte Funkzelle nahe der Autobahn A95 eingeloggt war. Wenn du mich fragst, der Kerl war zur Tatzeit am Tatort.
Von diesem Gruber, den wir ja schon länger als Hehler von Kunstgegenständen verdächtigen, wissen wir bereits aus unseren bisherigen Ermittlungen, dass er in seinem Geschäft in München offenbar mit mehreren Prepaid-Handys arbeitet, die er zwar öfter mal wechselt, die wir aber nummerntechnisch alle kennen. Und jetzt kommt‘s: Eine der von ihm benutzten Rufnummern war am Sonntagabend exakt zur selben Zeit in die gleichen Funkzellen, wie das Handy von Leitner eingeloggt. Das kann ja wohl kaum mehr ein Zufall sein.“
„Dank‘ dir für diese hervorragende Arbeit. Ihr gebt das jetzt - wie besprochen – mit allen Auswertungen der Bewegungsprofile sofort an LPDir Breitner im Präsidium und EKHK Schröder im K11 in München weiter.
Meines Erachtens besteht damit dringender Tatverdacht und Kurt Schröder kann jetzt problemlos die Durchsuchungsbefehle beantragen und die beiden Figuren zur Fahndung ausschreiben. Bitte beteiligt nachrichtlich auch KOR Engel von der Kripo Traunstein. Ich werde Engel gleich anrufen, und über die Entwicklung des Falls ins Bild setzen.“
Alex wollte schon auflegen, da hörte er ein „Halt, halt!“ von Pitt aus dem kleinen Kopfhörer, den er sich zum besseren Verstehen ins Ohr gesteckt hatte. „Das Wichtigste kommt ja noch“, sagte Pitt.
„Wir sind uns inzwischen nach zweimaliger Überprüfung sicher, dass sowohl das Leitnersche Handy, als auch eine der von Gruber benutzten Prepaid-Nummern seit heute am frühen Nachmittag in der Traunsteiner Innenstadt ins D2-Netz eingeloggt sind. Damit sind die Alibis von Leitners Vermieterin und der Bürotante aus Grubers Firma ja wohl Makulatur.
Und noch etwas, Gruber hat heute Mittag längere Zeit mit einer mobilen serbischen Vorwahlnummer telefoniert, die wir aber bisher nicht zuordnen können. Und dieses serbische Handy scheint bereits zu diesem Zeitpunkt in Österreich gewesen zu sein und wir haben es, ehe es gegen 14:30 Uhr ausgeschaltet wurde, zuletzt in der Nähe des Salzburger Flughafens geortet.“
„Klasse Arbeit, Pitt, du hast keine Ahnung, wie sehr du und dein Team mir gerade geholfen habt – und jetzt mit Tempo alle Infos an das Präsidium in München und an die Kripo Traunstein.“ „Immer wieder gerne, mein Lieber, und pass auf dich und deine neue Freundin gut auf.“ Damit legte Pitt auf.
„Woher weiß er das jetzt schon wieder“, dachte Alex, „der Kerl ist ja schlimmer als die NSA, aber er ist spitze, sonst würde er ja auch schließlich nicht für mich arbeiten.“
Nachdem Alex seine wenigen mitgebrachten Kleidungsstücke ausgepackt hatte, machte er sich auf den Weg nach unten. „Und, was gibt‘s Neues?“, kam Mora fragend mit einer herrlich duftenden Tasse Espresso auf ihn zu. „Gehen wir in die Küche, da stören wir Vater nicht.“
Alex nahm seine Tasse und folgte Mora in den von ihr gezeigten, gemütlich eingerichteten Raum. „Das nennt man hierzulande bei euch also Küche“, bemerkte Alex bewundernd, „die ist ja fast größer als mein Wohnzimmer!“
Als er sich daraufhin in einen der bequemen Ledersessel setzen wollte, raste ein dunkelbraunes Fellbündel auf ihn zu.
„Und das ist unser Max, mein – zugegebenermaßen – arg verwöhnter und anspruchsvoller Kampfkater, pass nur auf, normalerweise kratzt er Fremden nämlich die Augen aus“, sagte Mora mit einem unterdrückten Lachen.
„Also ganz so, wie seine Besitzerin“, sagte Alex und machte es sich jetzt im ihm zugewiesenen rustikalen Ledersessel gemütlich. Sehr zur Überraschung von Mora sprang Max umgehend auf Alex Schoß und schmiegte sich schnurrend an ihn. „Das hat er …, das hat er ja bei Fremden noch nie gemacht“. Mora schien völlig perplex.
„Pfui, du stellst mich hier als Lügnerin hin und wirfst dich diesem Bodyguard-Kerl gleich beim ersten Zusammentreffen an den Hals?“ Kater Max schien von diesen Worten unbeeindruckt und schaute Mora laut vernehmlich schnurrend mit einem unschuldigen Augenaufschlag an. „Und gleich lässt du dir von diesem Kerl auch noch den Bauch kraulen – oder was?“
Kater Max schnurrte unbeeindruckt weiter und schloss völlig unschuldig seine Augen. Sollten doch diese beiden Zweibeiner sich weiter streiten – in seiner Katerphilosophie wusste er genau, dass sein Frauchen es gar nicht so meinte, wie sie sich gerade gab und er wusste darüber hinaus genau, dass er den fremden Zweibeiner schon vom ersten Anblick an gemocht hatte.
„Beeindruckend, wie du mit Tieren umgehen kannst“, sagte Mora. Alex grinste. „Du musst wissen, ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen und konnte schon immer ganz gut mit all unseren tierischen Mitbewohnern umgehen, Katzen eingeschlossen.
Aber zurück zu deiner Frage – ja, wir kommen voran, inzwischen dürfte die Fahndung nach Leitner und Gruber angelaufen sein und es wird Zeit, dass ich mich bei KOR Engel melde.“
Alex nahm sein Handy und schaltete den Lautsprecher ein. Als er Engel an der Strippe hatte, berichtete er ihm zunächst alle wichtigen Falldetails einschließlich der Vermutung, dass sich die beiden Täter direkt vor seiner Nase in Traunstein aufhielten.
„Das Fahndungsersuchen und die Infos der Münchner Kollegen haben wir gerade herein bekommen“, sagte der Kriminaloberrat gerade. „Und wir werden diese Brüder und ihre Helfershelfer auch schnappen, zumal wenn sie es tatsächlich gewagt haben sollten in meinem Zuständigkeitsbereich aufzutauchen.
Ich habe, neben unserem für organisierte Kriminalität (OK) zuständigen Kommissariat 4, auch meinen Kriminaldauerdienst (KDD) mit Vorrang auf diese Sache angesetzt. Und wie Sie, Herr Kranz, mich ja von früher kennen, verstehe ich in so einer Sache überhaupt keinen Spaß.“
„Ja, da habe ich keinen Zweifel.“ Alex war froh, dass er es gerade in diesem Fall mit dem überaus kompetenten Kriminaloberrat Engel zu tun hatte, den seine verbrecherische Klientel zu Recht fürchtete und der von diesen weniger als Engel, sondern eher als schlimmer Teufel betrachtet wurde.
„Ich glaube, es wäre eine gute Idee, mal die örtlichen Hotels, Gasthöfe und Pensionen, vor allem in der Innenstadt von Traunstein zu überprüfen, die Handyortung deutet