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uns vor Ort in Bernhaupten?“, fragte er dann zum Abschluss. „Nein, ich denke, ich hab‘ hier alles im Griff, zudem erwarte ich minütlich professionelle Verstärkung aus meiner Gruppe Personenschutz in Fürstenfeldbruck. Allerdings denke ich, dass wir uns morgen im Lauf des Tages mal persönlich treffen sollten – wenn's vorher was Neues gibt, rufe ich Sie an.“

      Damit legte Alex sein Handy aus der Hand und griff nach seinem inzwischen erkalteten Espresso. „Ich mach‘ dir schnell ‘nen Neuen“, Mora nahm die Tasse und war schon auf dem Weg zu ihrer Saecco-Maschine, als sich kurz nach 15:00 Uhr ein immer lauter werdendes flappendes Rotorgeräusch rasch näherte.

      „Das ist bestimmt Bill mit dem Helikopter – fast ‘ne halbe Stunde verspätet“, stellte er mit Blick auf seine Armbanduhr fest. „Wahrscheinlich musste er heute länger auf die Genehmigung des Flugplans durch die Flugsicherung warten. Ich geh‘ mal kurz raus und weise ihn ein.“

      Doch noch ehe Alex sich aus dem Sessel erheben konnte, war Mora bereits zur Hintertür hinaus gefegt und versuchte den Hubschrauber gegen die tief stehende Sonne auszumachen.

      „Dieser Hubschrauber ist aber grün und nicht rot, wie du gesagt hast und außerdem hat er Werbung auf den Türen.“

      Mora hatte den Satz kaum beendet, da sprang Alex schon vor sie hin und riss sie zurück. Und nahezu zeitgleich fielen auch schon vom Hubschrauber heraus Schüsse aus einem Schnellfeuergewehr. Alex drängte Mora zurück ins Haus und feuerte mit seiner 357er Magnum zurück, als er einen heißen Stich in der linken Hüfte verspürte. Er zuckte kurz zusammen, schoss aber dennoch sein ganzes Magazin im Combat-Anschlag leer. Auch wenn ihm klar war, dass er von der Reichweite seiner Waffe her wenig ausrichten konnte, lud er sofort mit einem Speed-Loader-Magazin nach und feuerte erneut.

      Aus dem Augenwinkel sah er, dass jetzt in nur noch geringer Entfernung der rote Bell Jet Ranger seiner Firma mit Höchstgeschwindigkeit auf die Szenerie zustrebte. Bill Carter hatte anscheinend das MG-Feuer aus dem anderen Helikopter bereits bemerkt und ging sofort in den Kampfmodus. Alex Firmenhubschrauber war nämlich nicht nur ein einfaches Transportgerät, sondern hatte nach einem firmeninternen, von den Behörden genehmigten Umbau auch Zähne in Form von einer, unter dem Bug angebrachten 20 mm-Kanone.

      Auch der blaue Helikopter hatte die anfliegende rote Maschine bemerkt, drehte ab und seine Insassen feuerten mit ihren automatischen Waffen jetzt bereits auf Bill, trafen aber nicht.

      Dagegen schoss Bill schon beim ersten Anflug den grünen Hubschrauber aus einer perfekt geflogenen Kampfkurve heraus mit seiner Bordkanone ab. „Du hättest dich besser nicht mit Profis anlegen sollen, du Affenarsch“, knurrte er in seinen Bart. Das grüne Fluggerät explodierte noch in der Luft und seine Trümmer stürzten auf ein benachbartes Feld, während Bill auf der ihm zuvor angewiesenen Grünfläche zur Landung ansetzte.

      „Das war ja ganz schön knapp“, sagte Alex mit gepresster Stimme und hielt sich die Hüfte, als er sich zu Mora herum drehte. „Mein Gott, du blutest ja“, schrie Mora entsetzt auf. Ihr Vater, wach geworden von dem höllischen Lärm, hatte die Lage sofort erfasst und hastete bereits nach dem Erste-Hilfe-Koffer im Bad. „Oh, mein Gott, du wurdest angeschossen, weil du dich direkt vor mich gestellt hast. Alex, Alex, du darfst nicht sterben, ich brauche dich doch.“

      Ehe Mora mit Tränen in den Augen völlig in Panik geriet, sagte Alex mit noch immer schmerzverzerrten Gesicht: „Es ist nicht so schlimm, wie‘s aussieht – nur ein Streifschuss; ich habe wohl nochmal Glück gehabt. Das ist nur ‘ne Fleischwunde, aber es tut dennoch höllisch weh.“

      Inzwischen waren Bill Carter und ein weiterer Mann in schwarzem Kampfkombi aus der gelandeten Maschine gesprungen und beide kamen im Laufschritt auf das Haus zu.

      „Tut uns Leid, Boss“, sagte Bill, „aber wir waren wohl nur um wenige Minuten zu spät dran, sonst hätten wir noch vor der Luft-Boden-Schießerei eingreifen können.

      Wir haben erst während des Flugs erfahren, dass heute am frühen Nachmittag auf dem Salzburger Flughafen der Hubschrauber einer Reklamefirma geklaut wurde und das passt mit dem Bewegungsprofil des serbischen Handys gut zusammen. Ich habe dann 1+1 zusammengezählt und mich, nachdem ich das MG-Feuer aus dem grünen Heli gesehen habe, dann auch nicht mehr mit Warnschüssen aufgehalten.“

      „Gute Arbeit, Bill“, lobte der inzwischen von Mora und ihrem Vater mit einem Druckverband ausgestattete Alex zähneknirschend, „Du hast alles richtig gemacht, immerhin hätten die uns wie Hühner auf der Stange abgeschossen, wenn ihr nicht so zielgerichtet und massiv eingegriffen hättet.

      Übrigens, darf ich vorstellen: das hier sind Frau Professor Dr. Klausner und ihr Vater, deren Schutz wir im Auftrag der Kripo München zu gewährleisten haben – und ich finde es gut, dass du gleich deinen Bruder Nick mit hierher gebracht hast; wie's scheint, sind beide Klausners angesichts dieses unerwarteten Angriffs aus der Luft gefährdeter, als ich bisher dachte und wir beide allein reichen da wahrscheinlich für einen nachhaltigen Personenschutz nicht aus.“

      Mora und ihr Vater begrüßten die beiden Ex-Marines und schüttelten den puertoamerikanisch aussehenden Männern dankbar die Hand.

      „Huhn Nr. 1 bedankt sich sehr, dass es zusammen mit Huhn Nr. 2 und 3 noch weiter auf der Stange sitzen bleiben darf“, meinte Mora daraufhin mit einem listig-schiefen Grinsen, „aber meinem designierten Verlobten von eigenen Gnaden beliebte ja gerade dieser bescheuerte Vergleich“, sagte Mora zu den beiden Neuankömmlingen. „So, ich denke, sie sollten erst mal ins Haus kommen, damit ich meinen Imbiss nicht völlig umsonst gemacht habe.“ Und in Richtung Alex drohte sie mit dem Zeigefinger: „Wage es ja nicht nochmal, mich so zu erschrecken und das ist zum Dank, dass du mir erneut das Leben gerettet hast!“

      Damit schnappte sie sich Alex Kopf mit beiden Händen und drückte dem Überraschten zum zweiten Mal für heute einen innigen Kuss auf. „So, das war jetzt mal wieder fällig“, sagte Mora zufrieden lächelnd, „komm deswegen aber ja nicht auf komische Gedanken.“

      Nick grinste seinen Bruder an: „Danke, lieber Gott, für diesen Augenblick, ich habe nämlich den Chef noch nie so sprachlos gesehen. Hier geht's ja zu, wie zuhause bei dir und deiner Maria.“

      „Halt die Klappe, Kleiner – kümmre dich lieber für uns um eine nahe gelegene Bleibe für die nächsten paar Tage“.

      „Das kommt ja überhaupt nicht in Frage!“, mischte sich Mora sofort in den Dialog ein. „Wir haben hier wirklich mehr als genug Platz. Vater muss nur noch unserer Hauswirtschafterin sagen, dass sie heute Abend für fünf statt für zwei Personen kochen muss. Frau Loibl, so heißt die Gute, sollte gegen 17:00 Uhr hier aufkreuzen. Ihr gehört nämlich der Hof, gleich unten an der Straße – also erschießt sie nicht gleich, wenn sie nachher an der Haustür klingelt“, fügte sie dann mit einem jovialen Lächeln hinzu.

      Während Mora so mit den beiden Amerikanern scherzte, hing Alex, trotz seiner Schmerzen schon wieder am Handy, um Feuerwehr und Polizei über den Absturz zu informieren.

      „Auch wenn‘s nicht mehr viel zu löschen gibt, müssen wir dennoch das Wrack und das, was von dem Killerkommando übrig ist, schnellstens zur Spurensuche bergen und kriminaltechnisch untersuchen lassen. Jede Wette, dass es sich dabei um die von Gruber angeheuerten serbischen Auftragskiller handelt?“

      Auf der anderen Seite der Leitung meinte KOR6 Engel gerade: Das ist schon alles veranlasst, schließlich wurden wir schon kurz nach der Explosion des Hubschraubers von Herrn Klausner alarmiert.

      Und ich habe auch zusätzlich unsere Kriminaltechniker und einen örtlichen Arzt zu Ihnen in Marsch gesetzt. Was unsere beiden Verdächtigen, Leitner und Gruber, angeht, sind wir noch nicht fündig geworden. Zufälligerweise ist aber gerade einer unserer Streifen ein schwarzer Range Rover aufgefallen, der mit hoher Geschwindigkeit in Richtung Autobahn fuhr, den sie aber leider bei der weiteren Verfolgung aus den Augen verloren haben.

      Aber Alex, wie ich höre, sind Sie bei dem Anschlag selbst verletzt worden, ich hoffe es ist nichts Schlimmes. Übrigens komme ich morgen selber zu Ihnen raus, wir brauchen schließlich auch noch Ihre und die Aussagen Ihrer Männer.“

      „Keine

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