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kann.“

      „Huch, Klasse, ich wollte schon immer mal Hubschrauber fliegen“, rief Lea Müller begeistert. Aber, Herr Kranz, eines müssen Sie mir bitte nochmal erklären, Sie sind Polizist und haben so nebenbei noch ‘ne Firma? Das klingt ein wenig verwirrend für mich.“

      „Nun, das ist ganz schnell aufgeklärt, im Hauptberuf bin ich nämlich Unternehmer in der Security-Branche, der früher auch mal aktiver Polizeibeamter war und der heute in besonderen Fällen das bayrische Innenministerium und – so wie momentan im Fall des Anschlags auf ihre Professorin – die Polizei in München auf freiwilliger Basis unterstützt. Und in diesen Fällen werde ich dann wieder auf Zeit als Polizist reaktiviert. Beantwortet das Ihre Frage, Lea?“

      „Natürlich, danke sehr“, antwortete Sven an Leas Stelle. „Ich wusste gar nicht, dass es in Bayern Reservepolizisten gibt.“ „Nun, das wissen die Wenigsten, bis sie es mit einem von uns zu tun kriegen“, gab Alex lächelnd zurück. „Aber es gibt nur eine Handvoll von uns Reservisten, die sich als Experten oder Spezialisten hin und wieder der Polizei zur Verfügung stellen – und jeder war in seinem beruflichen Vorleben ein richtiger Polizeibeamter. Aber jetzt sollten wir uns nicht länger aufhalten, ab in den Heli“, fuhr Alex gleich darauf mit einem Blick auf Mora, Sven und Lea fort.

      „Moment noch“, Mora hob die Hand und winkte einen der anderen Studenten zu sich heran. „Das ist Karl Jacobs“, stellte sie ihn den Anderen vor. „Karl, könnten Sie bis zum Eintreffen des neuen wissenschaftlichen Mitarbeiters aus unserer Fakultät, die Ausgrabungsleitung übernehmen. Es ist übrigens Dr. Ludwig Bauer, den ich beim Dekan angefordert habe und den Sie alle ja anstelle des verblichenen Herrn Leitners schon von Anfang an lieber mit dabei gehabt hätten. Ich werde Dr. Bauer noch telefonisch über unseren seltsamen Fund ins Bild setzen und auch ihn zum Stillschweigen vergattern.“

      Karl Jacobs nickte: „Geht klar, Frau Professor, Sie können sich auf mich und alle anderen hier verlassen, schließlich wollen wir uns unsere Arbeit hier nicht von wild gewordenen Sensations-Touristen oder gar der Presse versauen lassen. Und zudem ist es auch gut, wenn Sven und seine Freundin Lea mal außerhalb unseres Camps turteln können – hier gehen sie uns damit mittlerweile schon ein wenig auf die Nerven“, fuhr er grinsend fort.

      „Dann ab durch die Mitte“, sagte Mora und marschierte Alex und den beiden gerade Erwähnten hinterher zum Landeplatz des Hubschraubers, wo Bill Carter schon die Turbine der Bell 206 L-4 warmlaufen ließ.

      Kapitel 13 Laboranalysen – 02.09.2014

      Kurz vor 15:00 Uhr an diesem Dienstag landete Bill Carter den Jet Ranger auf dem Firmengelände von Alex in der Nähe des ehemaligen NATO-Flughafens Fürstenfeldbruck.

      Während Passagiere und Pilot ausstiegen, kamen bereits Techniker auf die Maschine zu gelaufen, um sie im nahe gelegenen Hangar der üblichen Nachfluginspektion zu unterziehen.

      „Wir werden wohl erst morgen zurückfliegen können“, sagte Alex gerade zu seinen Begleitern. „Die Analysen in unserem technischen Labor und die Untersuchungen im KTI werden sicher nicht vor morgen Mittag abgeschlossen sein. Ich schlage daher vor, dass ich jetzt gleich mit Lea zu Herrn Sommer ins KTI in die Mailinger Straße nach München fahre, dann kann ich anschließend auch gleich noch bei Hans Breitner im Präsidium in der Ettstraße vorbeischauen. Lea, hier ist die Telefonnummer unserer Firmen-Fahrbereitschaft, die Sie dann heute Abend wieder in München abholt und zur Firma zurückbringt und Sie erforderlichenfalls morgen früh auch wieder hinfährt. Wir haben hier auf dem Firmengelände nämlich mehrere freie Appartements für Gäste, in denen Sie beide heute übernachten können.“

      „Och, ich denke uns wird ein Appartement vollkommen genügen“, mischte sich Sven mit listigem Lächeln in Leas Richtung in das Gespräch ein. „Wir zwei Studienkameraden sind es ja auch an der Ausgrabungsstelle gewohnt, auf engstem Raum zusammen zu übernachten und heute Abend muss ich sowieso ein ernstes Wort mit meiner Freundin reden – die Blicke mit, denen Lea unseren Gastgeber auf dem Flug angehimmelt hat, sind mir schließlich nicht verborgen geblieben.“

      Alex wollte sich grinsend gerade an Bill wenden, als er bemerkte, dass Mora, inzwischen dunkelrot angelaufen, mit Zornesfalten auf der Stirn wutschnaubend auf ihn und seine beiden Gäste zukam.

      „Ich glaub, ich platze gleich! Das reinste Sodom und Gomorra – und das in meinem Camp, ich hoffe Sie beide sind sich darüber im Klaren, was passiert, wenn Sie ihre Freundschaft nicht legalisieren. Und Lea, Finger weg von meinem Leibwächter, sonst kratze ich Ihnen die Augen aus; der Kerl gehört nämlich ganz alleine mir.“

      Bill und Alex waren angesichts dieses unerwarteten Ausbruchs in schallendes Gelächter ausgebrochen. „Ganz schön temperamentvoll, deine Kleine“, raunte er Alex zu. „Ich bin nicht seine Kleine“, fauchte Mora zurück. „Und Bill, ich habe ein Supergehör.“

      „Nun spiel mal nicht gleich die Beleidigte“, versuchte Alex Kranz die noch immer schnaubende Mora zu beschwichtigen. „Und ein Ehrenmann wie ich, fängt sowieso nichts mit einem jungen Mädchen an, das seine Tochter sein könnte. Aber ehe du hier noch jemanden beißt, bringt Bill dich und Sven jetzt besser zu Pitt Breuer ins Labor.

      Aber das du mir während meiner Abwesenheit nichts mit dem gut aussehenden Pitt oder mit Bill anfängst“, konnte sich Alex zum Abschluss seiner Rede nicht verkneifen, wobei auch er fast platzte – freilich aber vor sichtbar unterdrücktem Lachen.

      „Pah, du hast vielleicht eine dreckige Phantasie“, schnaubte Mora mit gespielter Wut zurück. „Außer mir haben ja alle für heute Abend einen Schlafplatz abbekommen. Und mir bleibt dann ja wohl nichts anderes übrig und ich muss mich im Büro von Herrn Breuer auf die Couch legen – vielleicht ist er mit dem knienden Heiratsantrag dann ja schneller als du.“

      „Tut mir leid dich zu enttäuschen, meine liebe Mora, aber Pitt macht sich nichts aus Frauen und ich bin in rund zwei bis drei Stunden auch wieder hier – und was deine Übernachtung angeht, habe ich dann eine Überraschung für dich parat. So ihr beiden, und jetzt schiebt endlich mit Bill und dem Metallartefakt ab ins Labor.“

      Nachdem Alex die angehende Doktorandin Lea mit dem im Grab des Unbekannten gefundenen Bekleidungsstück im Kriminaltechnischen Institut bei seinem Ex-Kollegen Sommer abgeliefert hatte, informierte er seinen Freund Hans Breitner im Präsidium eingehend über den Stand der Dinge und die geplante weitere Vorgehensweise.

      „Ich bin in Eile“, sagte er zum Abschluss des kurzen Besuchs zu Breitner, „ich muss noch das Abendessen und die Übernachtung von Frau Dr. Klausner organisieren.“

      Dann mach mal schön dein Bett und räum deine Bude auf, damit du einen guten Eindruck bei deiner Angebeteten machst. Wenn sich da nicht einer bis über die Ohren frisch verliebt hat, fresse ich einen Besen“, sagte Breitner zum Abschied. „Schließlich sprechen deine gerade rot anlaufenden Ohren Bände – ich hoffe für dich, dass es diesmal die Richtige ist.“

      „Da kannst du ganz sicher sein“, antwortete Alex im Hinausgehen, „und meine Bude ist immer aufgeräumt, wie du weißt, also mach‘s gut und wenn du zur Hochzeit eingeladen werden willst, hältst du mich jetzt besser nicht auf.“ „Mach‘s besser, aber übertreib es nicht“, hörte er Hans Breitner ihm noch lachend nachrufen, als er dessen Bürotür beschwingt ins Schloss warf.

      Gegen 17:00 Uhr war Alex mit einem seiner Firmenwagen auf dem Weg zu seiner Schwabinger Wohnung. Vom Auto aus rief er im Münchner Szenerestaurant Tantris an und bestellte einen Tisch für zwei Personen um 20:00 Uhr. Dann telefonierte er noch mit einem ihm bekannten Blumenhändler und bestellte 300 rote Rosen, lieferbar in einer halben Stunde an seine häusliche Adresse. Bei sich zuhause angekommen, wartete der Blumenbote bereits vor seiner Wohnungstür auf ihn.

      Alex nahm die Rosen entgegen und gab ein fürstliches Trinkgeld für die überaus pünktliche Lieferung. Dann arrangierte er die Rosenzweige in seinem Wohn- und Schlafzimmer, verstreute Rosenblätter im Bad sowie auf seinem großen Bett und stellte danach noch rasch eine Menge Kerzen auf. Anschließend holte er noch ein kleines Kästchen aus seinem Tresor und machte sich mit Tempo wieder auf den Weg zur Firma nach Fürstenfeldbruck.

      Als

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