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Die Erben der Larojaner. K.B. Stock
Читать онлайн.Название Die Erben der Larojaner
Год выпуска 0
isbn 9783737536332
Автор произведения K.B. Stock
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
„Aber ich wäre Ihnen, Herr Engel, sehr dankbar, wenn Sie morgen früh gegen 09:00 Uhr hier sein könnten; Frau Klausner möchte nämlich im Verlauf des Tages noch bei ihrer Ausgrabungsstelle in Bergen vorbei schauen – und das geht nicht ohne unsere Begleitung.“ „Das ist kein Problem, bis dann also“, verabschiedete sich KOR Engel von Alex.
Die mittlerweile eingetroffene Feuerwehr hatte den Brand des noch immer schwelenden Hubschrauberwracks schnell gelöscht und die zum Tatort herbei geeilten Streifenbeamten wurden gerade von Alex in die Sachlage eingewiesen und mit der Absperrung des Absturzorts bis zur Ankunft der kriminaltechnischen Spezialisten betraut.
Alex hatte mittlerweile, im Anschluss an das Gespräch mit KOR Engel, telefonisch auch die Bestätigung von Pitt Breuer erhalten, dass mindestens eines der überwachten serbischen Handys am Ort des Überfalls aus der Luft in Betrieb gewesen war, jetzt aber nicht mehr sendete.
Kurz darauf klingelte es an der Haustür des Klausnerschen Anwesens. „Ach, Herr Dr. Bartel, vielen Dank, dass Sie so rasch vorbeikommen konnten, der Patient ist dahinten, Herr Kranz, das ist unser Hausarzt, Herr Dr. Bartholomäus Bartel“, begrüßte Max Klausner den eintretenden älteren Landarzt.
„Jetzt kriegt er endlich eins auf seine vorlaute Klappe“, bemerkte Mora zu den übrigen Gästen. „Mir erzählt er nämlich schon seit einer halben Stunde, dass ihm eigentlich gar nichts mehr weh tut, obwohl er bei jedem Schritt das Gesicht verzieht.“
Dr. Bartel ging sofort auf Alex zu und sagte: „Na, dann wollen wir uns dieses medizinische Wunder der Schnellgenesung doch direkt einmal anschauen. Grüß Gott, Herr Kranz, Sie legen sich jetzt mal auf diese gemütliche Couch dort, und zwar auf den Bauch, wenn ich bitten darf.“
Alex tat, wie ihm geheißen, schließlich – auch wenn er es nicht gerne zugab – hatte er an Hüfte und Rücken mittlerweile höllische Schmerzen, ganz so, als ob ihn ein Pferd in die Seite getreten hätte.
„Erstklassiger Verband, Mora, Sie haben ja in meinem Erste-Hilfe-Kurs an der Volkshochschule doch besser aufgepasst, als ich gedacht habe. Wollen mal sehen ...“ Dr. Bartel hatte die Hüfte von Alex, dem das sichtlich peinlich war, inzwischen bis auf dessen Shorts freigelegt und betrachtete die offene und ziemlich tiefe Fleischwunde aufmerksam.
„Bis Sie mal heiraten, spüren Sie davon nichts mehr, aber da anscheinend auch ein paar wenige Muskelstränge zum Rücken hin verletzt worden sind, haben Sie momentan sicher heftige Schmerzen. Ich desinfiziere jetzt die Wunde und gebe Ihnen dann etwas gegen die Schmerzen und dann geht‘s ab ins Bett.“
„Aber mir fehlt doch gar nichts, Herr Doktor“, setzte Alex gerade an, als ihm Dr. Bartel bereits das Wort abschnitt: „Sie beide da“, sagte er mit Blick auf Bill und Nick Carter. „Sie halten den Patienten jetzt mal kurz fest, Muckis dafür scheinen Sie ja genug zu haben. Jetzt gibt‘s erst mal einen feinen antibiotischen Puder auf diese stramme Hüfte und dann fehlt nur noch die Starrkrampfspritze ins Hinterteil.“
„Aber ich bin doch gegen Tetanus geimpft“, murmelte Alex, was Dr. Bartel aber scheinbar nicht interessierte. „Doppelt genäht hält besser“, meinte er nur – apropos, wo wir gerade beim Nähen sind, ihre Wunde werde ich nur klammern, für eine saubere Naht ist das Gewebe bereits zu stark angeschwollen.“ Dr. Bartel arbeitete rasch und ehe sich Alex versah, hatte er ihm noch eine zweite Spritze verabreicht.
„Und jetzt geht‘s ohne Umwege sofort ab ins Bett, das was ich Ihnen gerade verabreicht habe, war ein leichtes Schmerz- und Schlafmittel, also kommen Sie in Bewegung, schließlich wollen wir Sie ja nicht auch noch die ganze Treppe hinauf tragen.“
Mit Hilfe von Bill und Nick gelangte Alex zu seinem Zimmer im Obergeschoss und legte sich, wie angewiesen, ins Bett.
„So ist‘s brav und bleiben Sie ruhig liegen, sonst platzen meine Klammern wieder auf und dann zeigt Ihnen der Landarzt Bartel mal, wo sein Bruder den sprichwörtlichen Most holt.
Hier lege ich Ihnen noch eine Schmerztablette hin, die Sie – wenn‘s sein muss – heute Nacht noch nehmen können. Ich schaue dann morgen früh wieder bei Ihnen vorbei.“
Damit verließ Dr. Bartel das Zimmer und ging wieder nach unten, wo er sich von den Klausners und den Carter-Brüdern verabschiedete.
„Passen Sie mir ein bisschen auf den Patienten auf, ich habe nämlich den Eindruck, dass er sich nicht gern etwas vorschreiben lässt. Mit ein wenig Ruhe heute Nacht sollte er morgen wieder einigermaßen fit sein, aber überanstrengen darf er sich in den nächsten Tagen noch nicht.“
Nachdem Dr. Bartel gegangen war, hörte Alex noch ein undeutliches Murmeln im Erdgeschoss, wo man inzwischen beim von Frau Loibl vorbeigebrachten Abendessen beisammen saß. „Und der Held darf mal wieder hungern“, dachte er noch, ehe das verabreichte Schlafmittel seine Wirkung tat.
Kapitel 11 Ein neuer Tag – 02.09.2014
Mitten in der Nacht zum Dienstag wurde Alex wach, die Schmerzen in der Hüfte waren kaum mehr zu spüren, aber irgendetwas stimmte dennoch nicht.
Noch halb im Schlaf bemerkte er, dass ihn jemand wärmend umklammerte. Er drehte ein wenig den Kopf und sah im hellen Mondlicht, dass Mora in einem absolut verführerischen weißen Spitzennachthemd neben ihm auf dem breiten Bett lag und ihn schlafend mit beiden Armen umschlungen hielt.
„Na, wie toll – unsere erste Nacht hatte ich mir eigentlich ganz anders vorgestellt“, dachte Alex noch, ehe er wieder in einen traumlosen Schlaf wegsackte.
Als Alex am Dienstagmorgen um 08:00 Uhr erfrischt aufwachte, war er wieder allein in seinem Zimmer. „Hab ich das geträumt, oder war sie etwa doch hier?“, fragte er sich, während er sich auf den Weg ins Bad machte. Nachdem er seine mitgebrachte Jeans und ein bequemes T-Shirt angezogen hatte, ging er nach unten in die Küche, wo Mora in einem schicken Morgenmantel schon bei der Vorbereitung des Frühstücks war. Darunter trug sie ein nicht ganz unbekanntes Nachthemd aus weißer Spitze, wie Alex mit einem wissenden Lächeln registrierte.
„Na, wie geht‘s denn meinem Kugelfang heute Morgen?“, fragte sie hintergründig lächelnd. „Dank der hervorragenden Wärmepackung von heute Nacht wieder super – die Hüfte spüre ich kaum noch und der Rücken ist auch wieder einigermaßen okay“, erwiderte Alex mit einem unübersehbaren Grinsen im Gesicht. Mora lächelte verschmitzt: „Dunkel ist deiner Rede Sinn, oh mein großer Verletzter – ich erinnere mich gar nicht dass dir der Doktor gestern Abend auch noch einen Wärmeumschlag verordnet hat.
Aber wenn du schon wieder so stark bist, kannst du ja schon mal den Kaffeetisch für 5 Personen eindecken. Bill war so nett und hat heut‘ in aller Frühe schon ein paar Semmeln und Eier von seiner Joggingrunde aus dem Dorfladen mitgebracht. Der ist kein so‘n Weichei, das bis in die Puppen in den Federn liegen muss.“
Alex war mit einem Satz bei Mora und nahm sie in die Arme. „Das Weichei nimmst du sofort zurück, sonst muss ich dich auf der Stelle erdrücken und außerdem ist es gerade mal 08:00 Uhr durch.“ Mora kicherte, aber dann spürte sie eine angenehme Wärme aufsteigen und ihr Herz fing wieder ganz von allein an schneller zu schlagen. Wie war das nur möglich, dass sie so auf dieses Bild von einem Mann abfuhr. Sie schlang Alex die Arme um den Hals und beide versanken in einem zärtlichen Kuss.
„Wenn ihr mit eurer Mund-zu-Mund-Beatmung fertig seid, könnten wir dann ja mal frühstücken“, sagte Max Klausner, der plötzlich mit der Kaffeekanne in der Hand hinter der Küchentheke auftauchte, während Bill und Nick bereits in der holzgeschnitzten Essecke Platz genommen hatten. Max sah das Paar dabei lächelnd und wohlgefällig an; so glücklich hatte er seine sonst so kühl wirkende Tochter schon lange nicht mehr gesehen.
Als das Frühstück sich gegen 09:00 Uhr dem Ende näherte, fuhr draußen im Hof ein dunkelblauer 5er BMW vor. Mit seiner kurzen Funkantenne auf dem Dach war der Wagen unschwer als Behördenfahrzeug zu erkennen. Kurz darauf trat ein in Loden gekleideter kräftiger Mann durch die Eingangstür.
„Grüß Gott, Herr Engel, freut mich sie mal wieder zu sehen, wenn auch die Umstände dafür Bessere sein könnten.“ Alex war aufgestanden