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Sterano auf Artesa. Heidi Büttner
Читать онлайн.Название Sterano auf Artesa
Год выпуска 0
isbn 9783738098570
Автор произведения Heidi Büttner
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
Jetzt, in diesem Moment wurde ihm mitgeteilt, dass ein unbestimmter VORFALL im Institut für Außerartesianische Biologie geschehen war, er studierte die Bilder und Informationen und fühlte sich 70 Jahre in die Vergangenheit zurückgeschossen. Ein Ungeheuer war ausgebrochen und versetzte die Verantwortlichen auf Artesa in Angst und Schrecken. Lakolar konnte nicht genug sehen. Er war zurück in den Träumen seiner Kindertage und die Jagdlust in ihm erwacht. Er wollte es besitzen. Unterwerfen. Erkennen. Seine zerstörerische Potenz zähmen. Sich zu eigen machen.
Er richtete sich auf, und fühlte seine müden Glieder brennen. Bist du nicht schon ein wenig alt, für eine solche Jagd in der realen Welt, fragte er sich plötzlich. Alter ist kein Kriterium für Kompetenz!, fauchte er selbst zurück. Schau dir diesen Nachrichtenwust an! Es geht alles drunter und drüber. Sie sind unfähig. Perfekte Bewacher eines ewigen Friedens. Ohne diesen Frieden agieren sie wie die Idioten.
IV.
Vier Männer der Bereitschaft der Bodensicherheit von Artesa knieten um Rotam und versuchten, ihn aus der Bewusstlosigkeit zurückzuholen. Sie hatten seine Ausweise studiert und seine Mutter angerufen. Clarissa Vargun war Minuten später eingetroffen und starrte mit entsetzten Augen in das Chaos der Turnhalle. Dann hatte sie nur noch Augen für ihren Sohn.
„Geben Sie ihm noch einen Schub Adrenalin!“, sagt einer der Männer und reichte eine kleine Ampulle herüber.
„Mann, du bist Sportler, so ein kleiner Schubser kann dich doch nicht so aus der Bahn werfen!“, murmelte er.
„Ich sagte Ihnen, er muss in ein Krankenhaus!“, fauchte Clarissa.
„Und was erzählen Sie den Notärzten? Dass sein Kreislauf bei der dritten Drehfigur von Taisieh kollabiert ist?“
„Das sieht hier nicht aus wie das Ergebnis von Taisieh-Training!“, gab sie erregt zurück.
„Ma!“
„Rotam! Rotam, siehst du mich?“
„Sie hatte Flügel, verstehst du das?“
„Wovon redest du?“, fragte Clarissa zurück.
„Ma, sie ist einfach verdunstet, wie ein Licht, das ausgeht.“
„Er phantasiert!“, warf einer der Männer dazwischen.
„Sag doch endlich, was passiert ist?“
„Sie ist sehr stark.“
„Oh, Mann, auch das noch!“ Einer der Männer richtete sich auf und griff nach einem besonderen Medikamentenkoffer.
„Rotam, wovon redest du?“
„Bleib liegen, schön ruhig, wir werden dich ganz schnell von diesem Alptraum befreien.“ Während er redete, hatte er den Koffer geöffnet, einen Rechner und zwei weitere Ampullen mit blaugrüner Flüssigkeit entnommen. Clarissa warf einen Blick darauf und wurde kreideweiß.
„Nichts werden Sie verabreichen, keine Psychopharmaka, keine Schlafdrogen!“
„Er kann nicht sein ganzes Leben herumlaufen und von geflügelten Fremdwesen phantasieren!“, fuhr der Mann auf und tippte Rotams Körpergewicht in den Rechner.
„So! Und wer ist daran schuld? Er doch nicht! Und ich auch nicht!“
„Hören Sie, wir haben hier ein Präparat. Das wirkt ganz sanft. Es löscht nur das Kurzzeitgedächtnis. Nicht mehr als eine Stunde. Wenn wir jetzt noch länger warten, dann müssen wir höher dosieren.“
„Sie lassen die Finger davon! Erstens sind Sie kein promovierter Pharmakologe. Zweitens irren sich sogar promovierte Pharmakologen in der Dosierung dieses so sanften Präparates. Ich habe darüber eine Reportage gemacht.“
„Sie arbeiten für Thraxon?“
„Ja, ich bin die Lokalkorrespondentin für Simapi West“, sagte Clarissa und richtete sich auf.
„Auch das noch! Welcher Eierkopf hat diese Vorschrift geschrieben, dass die Familie zu verständigen ist? Ich will Ihnen ja nicht zu nahe treten, aber wir müssten jetzt eine Meldung machen. Wir würden einen maximalen Makel in seine Biografie schreiben. Lassen Sie mich diese eine Stunde aus seinem Gedächtnis löschen und wir können alle so tun, als wäre nichts geschehen.“
„Jetzt mal langsam! Sollten Sie versuchen, dieses Präparat anzuwenden, dann sende ich das, was mein Kind eben gesagt hat, als unkommentierten Mitschnitt auf das Lokalfernsehen. Die Abzeichen auf Ihren Uniformen sprechen dann den Rest. Ist Ihnen das lieber?“ Clarissa hielt ihr Phone hoch. Die Betriebsanzeige leuchtete und der Datenstrom war schon unterwegs zu irgendeinem Empfänger, den der Beamte nicht kannte. Es war genauso gut möglich, dass ihnen jetzt schon tausend Neugierige auf ihren Bildschirmen zu Hause zusahen. Er musste die Journalistin dazu bringen, das verdammte Ding auszuschalten.
Sagen Sie endlich, was Sie wollen?“, knurrte er.
„Wir sollten miteinander reden wie Erwachsene. Wenn Sie jetzt dieses Präparat anwenden, dann löschen Sie vielleicht wichtige Detailinformationen aus seiner Erinnerung. Und auf die dürfen Sie nicht verzichten, wenn Sie die Fremde finden wollen. Danach vergessen wir das alles. Rotam ist doch nicht blöd. Er kann schweigen und er wird auch schweigen. Genau wie ich!“ Clarissa Vargun hielt ein. Sie wendete ihren Kopf Rotam zu und löste die Härte aus ihren Gesichtsmuskeln.
„Gut. Aber stecken Sie endlich das verdammte Phone weg!“, fauchte der Sicherheitsmann zurück.
Sie tat es wirklich.
„Hat sie dir weh getan?“, fragte sie leise den großen Jungen. Sie streckte die rechte Hand aus und hob damit vorsichtig seinen Kopf an. Er hat so wirklich richtig dichtes schwarzes Haar. Clarissa lächelte. Und klare Augen. Ich lasse mir mein Kind nicht von diesen Leuten kaputt machen.
„Hat sie dir irgendwie weh getan?“, fragte sie ein zweites Mal, immer noch leise, aber sehr eindringlich.
„Nein. Wieso?“
„Und? Versuch dich zu erinnern! Wie hat sie ausgesehen?“
Aber Rotam sagte nichts. Er lächelte. Seine Augen lächelten. Kleine strahlende Sterne standen in seinen Augen. Silber strahlende Sterne, glänzend wie Wassertropfen im Scheinwerferlicht. Sie lächelten, so wie Clarissa es noch nie bei ihrem Kind gesehen hatte und so, wie sie es niemals mehr von ihm vermissen wollte.
Plötzlich wurde er ernst „Sie darf nicht hier bleiben“, sagte er leise, sodass nur sie es verstehen konnte. „Sie muss zurück in ihre Heimat. Zu ihren Leuten. Ich habe gesagt, dass sie sicher dorthin kommt, wo sie zu Hause war. Und ich halte, was ich sage!“
Clarissa wurde noch weißer im Gesicht. „Du verwechselst da bestimmt irgendetwas, Rotam. Du stehst unter Schock!“ Aber dann riss sie sich zusammen, arrangierte sich mit den Männern des Bodensicherheitskommandos und ließ sich und ihren Sohn nach Hause bringen. Eine ganze Ampulle von diesem blaugrünen Zeugs hätte sie ihm in den Hals drücken mögen. Aber dazu war es jetzt spät.
V.
Lakolar Annselarmo hatte alle Beteiligten DES VOFALLES zusammengerufen, er musste sich ein Bild machen, darüber,