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Novemberrosen. Kerstin Teschnigg
Читать онлайн.Название Novemberrosen
Год выпуска 0
isbn 9783750220904
Автор произведения Kerstin Teschnigg
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
Kapitel 8
Heute haben wir unser Ferienhaus verlassen und sind in die Stadt in eine schicke Suite im Stadthotel übersiedelt. Hier wird heute auch der Silvesterball stattfinden. Vorhin war ich noch einmal beim Arzt um meine Wunde ansehen zu lassen, er ist ganz zufrieden, dann bin ich es auch. Eine Narbe mehr, naja auch egal, in circa zehn Tagen soll ich mir die Fäden ziehen lassen. Das werde ich dann wohl am besten gleich selbst übernehmen. Im Hotel herrscht schon geschäftiges Treiben und die Vorbereitungen für den Abend laufen auf Hochtouren. Nigella ist beim Frisör während Max, Sam und Daniel an der Hotelbar sitzen als ich gerade zurückkomme.
„Und was sagt der Arzt?“
Max deutet auf den Barhocker neben ihm.
„Tja, muss wohl amputiert werden, mein Bein ist vermutlich nicht mehr zu retten.“
Ich zucke mit den Schultern und drücke ihm einen Kuss auf die Wange.“
„Freut mich, scheint also alles ok zu sein.“
Wie erwartet geht er nicht auf meinen Scherz ein. Ich setze mich auf den Barhocker und bestelle mir einen Tee.
Sam schaut auf die Uhr. „Nigella ist schon seit zwei Stunden beim Frisör, kann das wirklich so lange dauern? Was ist mit dir Luisa, keine Aufhübschung für heute Abend?“
„Mal sehen, lass dich überraschen“, entgegne ich in meiner Tasse rührend.
Ehrlich gesagt hab ich keine Lust den halben Tag beim Frisör zu sitzen, aber eine Hochsteckfrisur wie von der Verkäuferin empfohlen wäre schon toll.
„Brauchst du alles nicht, du bist sowieso schon so schön, dass ich alle Hände voll damit zu tun habe potentielle Rivalen von dir fern zu halten.“
Max küsst mich liebevoll hinterm Ohr.
„Ah da kommt sie ja, endlich, ich wollte schon einen Suchtrupp nach dir ausschwärmen lassen.“
Sam umarmt seine Frau, die ihn ob ihrer neuen Frisur zur Vorsicht ermahnt. Sie sieht wahnsinnig elegant aus, wie eine Hollywood Diva.
„Darauf trinken wir jetzt noch eine Runde.“
Daniel winkt den Barkeeper her. Ich höre mein Handy in der Tasche klingeln.
„Ich gehe nur kurz ran, es ist mein Dad.“ Ich hüpfe vom Barhocker und gehe in den Nebenraum.
„Hi Dad.“
„Hallo Luisa, ich wollte mich nur vergewissern ob bei dir alles in Ordnung ist. Du hast dich seit deiner Abreise nicht mehr gemeldet.“
„Danke, mir geht es gut, es ist wunderschön hier. Hattet ihr schöne Tage am See?“
„Ja, es hat geschneit. Ich wollte dir noch einen guten Rutsch in das neue Jahr wünschen.“
„Danke Dad, das wünsche ich dir auch. Geht es allen gut?“
„Natürlich.“
„Gut, wir sehen uns ja bald. Grüß alle von mir.“
„Bis bald Luisa.“
„Dad.“ Ich stocke kurz. „Es tut mir leid wegen unserem Streit.“
Kurz ist es ganz leise am anderen Ende.
„Das braucht es nicht. Ich habe einen Fehler gemacht.“
„Wir haben beide Fehler gemacht, ich war nicht immer fair zu dir“, falle ich ihm ins Wort.
„Luisa, du bist doch mein Mädchen.“
Ich fühle mich plötzlich wieder wie das kleine Mädchen von damals, als Dad mich in dem Arm nahm und sagte: „Luisa du bist mein Mädchen, meine Prinzessin auf dem schönsten Stern im Universum.“ Dann hob er mich hoch und wirbelte mich durch die Luft.
„Ja ich bin dein Mädchen, gutes neues Jahr Dad.“
Wir verabschieden uns mit dem Versprechen uns bald in New York zu sehen und dann noch einmal in Ruhe über alles zu sprechen. An der Bar ist gerade die neue Runde Getränke eingetroffen, ich trinke den letzten Schluck von meinem Tee aus.
„Alles ok bei deinem Dad?“
Ich weiß, er merkt genau, dass mir das Telefonat nahe geht, ich möchte aber nicht darüber sprechen, ich habe meinen Sprechbedarf bereits gestern gesprengt.
„Er hat mir ein gutes neues Jahr gewünscht.“
Ich lächle ihn an, was mir nur recht verkrampft gelingt, es fällt mir wirklich schwer ihm etwas vorzumachen und das weiß er.
„Ich leg mich ein bisschen hin.“
Ich küsse ihn auf die Wange, er sieht mich verwundert an.
„Ist sicher alles in Ordnung Luisa?“
„Ja klar, es ist alles ok, ich habe nur keine Lust mehr hier zu sitzen, ich bin müde und es wird noch ein langer Tag heute.“
Ich streiche ihm über die Wange.
„Ich komme mit, warte auf mich.“ Er hält meine Hand fest.
„Bleib doch noch sitzen, ihr habt es doch gerade so gemütlich.“
„Bist du ganz sicher?“
„Ja sicher, aber trink nicht zu viel“, flüstere ich ihn sein Ohr und gebe ihm noch einen Kuss. Nigella verspricht mir auf die Jungs aufzupassen.
„Wenn du möchtest, helfe ich dir später mit deinen Haaren?“, ruft sie mir noch hinterher.
„Ja gerne!“ Ich nicke ihr zu und gehe zum Lift.
Als sich die Lifttür schließt atme ich tief durch. Ich war so viele Jahre weg von meiner Familie und doch fühlt es sich heute komisch an das erste Mal zum Jahreswechsel allein zu sein, aber manche Dinge ändern sich eben und jetzt ist Max da, alles ist anders. Ich lasse mich aufs Bett fallen und zappe durchs TV Programm, wo ich bei einem Liebesfilm hängen bleibe, ich kuschle mich in die Decke. Meine Naht zwickt unangenehm und ganz allgemein fühle ich mich nicht in Bestform. Schon seit ein paar Wochen habe ich das Gefühl etwas auszubrüten. Mir fallen gerade die Augen zu, als mich das Klacken der Tür wieder munter werden lässt. Max ist verwunderlicher Weise schon da und springt zu mir ins Bett.
„Schon da?“, frage ich überrascht, freue mich aber.
„Ich kann dich schließlich nicht allein lassen in dem großen Bett, ich hätte es keine Sekunde länger ausgehalten.“
Er küsst mich stürmisch vom Ohr bis zum Hals.
„Bitte Max, ich sehe gerade fern und ich bin müde.“
Ich deute zum Fernseher wo gerade Richard Gere unter der Dusche steht.
„Ernsthaft? Richard Gere?“
Er verdreht die Augen. Ich schmunzle frech, obwohl Richard Gere absolut nicht mein Typ ist, wofür ich einen kleinen Klaps auf den Hintern kassiere.
Das lasse ich mir nicht einfach so gefallen, ich befreie mich von meiner Decke, während ich mich auf ihn setzte halte ich seine Arme und Hände fest über seinem Kopf.
„Willst du Streit, wir hatten doch vereinbart keine Gewalt.“
Meine Ansage kostet ihn einen Lacher, auch ich muss lachen und drücke dabei seine Hände noch fester zurück, zur Strafe.
„Korrigiere mich bitte wenn ich mich täusche, aber ich habe das Gefühl du bist hier gerade gewalttätig.“
Er grinst breit, macht aber keine Anstalten sich zu wehren.
„Ja das kann schon sein…Jetzt lasse ich dich nicht mehr los.“
Ich küsse seinen Hals liebevoll, ohne locker zu lassen. Erst nach ein paar Augenblicken packt er meine