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Warum ich?. Diana Jäger
Читать онлайн.Название Warum ich?
Год выпуска 0
isbn 9783754180105
Автор произведения Diana Jäger
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
Ich sollte einfach meinen Mund halten, aber es geht nicht:
„Und wie soll ich ihr das bitte erklären?“, fragte ich leicht angepisst.
„Wenn du heute noch gegen eine Regel verstößt, bleibst du zu Hause und wenn ich selbst dafür sorge. Verstanden?“
Irgendeine Ausrede wird mir für Miranda schon einfallen. Nur wie besänftige ich den Verrückten mir gegenüber?
„Es tut mir leid. Ich ruf´ dich an, wenn ich nach Hause will und für Miranda lasse ich mir eine Ausrede einfallen. Ich wollte dich nicht so aufregen.“
Immer noch ärgerlich antwortete Markus:
„Es geht nicht um mich, es geht um die Regeln, die du brichst. Eigentlich sollte ich dich für jeden einzelnen Regelbruch bestrafen, aber dann kämen wir zu gar keiner Arbeit mehr. Letzte Chance für heute. Ein Regelbruch und du bleibst du Hause.“
Okay, ich habe es verstanden. Wie soll ich den Tag heute noch überstehen? Am besten ich sage gar nichts mehr und tue alles, damit er sich nicht aufregt. Ellas Erzählungen heute Abend will ich auf keinen Fall verpassen. Zwar gehe ich am Freitag mit meinen Mädels aus um meinen neuen Job zu feiern, das war zumindest der Plan. So wie es aussieht, gehe ich aus um Frust zu trinken, wegen meines neuen Jobs.
„Verstanden?“, Markus würde immer eine Antwort einfordern.
Also soll er seine Antwort bekommen: „Ja, verstanden. Es tut mir leid.“
Kurz vor Mittag erklärte mir Markus, dass Daniel heute mit uns essen gehen würde und ich mich benehmen sollte, da er um einiges beharrlicher auf die Regeln achtet, als er. Ich nutzte die Chance, um etwas mehr über Daniel in Erfahrung zu bringen. Daniel war der Leiter der Abteilung, in der die meisten neuen Mitarbeiterinnen angelernt wurden. Deswegen besteht er auch auf sämtliche Regeln und erwartet absoluten Gehorsam. Daniel hatte mit Markus studiert und war ebenfalls von Dr. Schneller empfohlen worden. Es war das einzige Jahr, in dem Dr. Schneller zwei Studenten empfohlen hatte. Ich fragte Markus weiter, warum ich dann bei ihm bin und nicht in Daniels Abteilung. Aber Markus lachte nur und sagte, dass Daniel bereits genug zu tun hätte und sich nicht mit mir extra befassen konnte. Normalerweise kämen nur Frauen zu Markus, die sich bei Daniel ausgezeichnet hätten und eine Sonderbehandlung bräuchten. Markus erklärte stolz, dass allein die Androhung normalerweise reicht, damit es keine Probleme mehr gibt.
„Dann bist du also der Obersklaventreiber?“, fragte ich schließlich.
Jetzt verdrehte Markus zum ersten Mal die Augen.
„Wenn du es so nennen willst, dann ja.“
„Wieso darfst du die Augen verdrehen und ich nicht?“, fragte ich weiter.
„Weil ich dein Chef bin und jetzt komm, wir gehen essen. Ach ja, ich warne dich, Daniel hat kein Problem dich mitten im Restaurant übers Knie zu legen. Es wäre nicht das erste Mal, dass es passierte und er steht auf nackte Hintern“, Markus warf mir einen alarmierenden Blick zu. Ich glaube, er will genauso wenig, dass ich von Daniel bestraft werde, wie ich.
Dieser Daniel wird mir immer unsympathischer. Was muss das für eine Demütigung gewesen sein? Was muss das für ein Restaurant gewesen sein, damit sie nicht gleich rausgeworfen wurden? Nach meinen beiden letzten Mittagessen mit Dominik und Markus wundert mich aber auch nichts mehr.
Daher beschloss ich, mich von meiner besten Seite zu zeigen und ging die Regeln noch mal in meinem Kopf durch. Wie auch die Tage zuvor nahm mich Markus an der Taille und führte mich. Er machte das, obwohl ich nicht wegrennen würde, also muss es auch noch einen anderen Grund haben. In Dominiks Büro trafen wir auf eben diesen und Daniel.
Daniel warf mir sofort einen verächtlichen Blick zu und sagte zu Markus:
„Hast du ihr inzwischen erklärt, wie sie sich mir gegenüber benehmen muss?“
Markus ließ sich nicht provozieren und antwortete:
„Ich kann sie dir gerne für einen Tag überlassen, glaub mir, du freust dich, wenn ich sie wieder abhole.“
Ich finde es ja ganz großartig, wie über mich gesprochen wird, aber ich hielt meinen Mund. Vielleicht überstehe ich diesen Tag ohne Bestrafung.
Gemeinsam mit jetzt schon drei Psychopathen machte ich mich auf den Weg in die Mittagspause. In einem Lokal um die Ecke nahmen wir Platz. Komischerweise war sonst niemand in diesem Lokal. Ich hoffe, das liegt nicht am Essen. Markus dürfte meine Verwunderung bemerkt haben und flüsterte mir ins Ohr: „Keine Sorge, das Essen ist gut. Dominik hat dafür gesorgt, dass wir unter uns sind.“
Nach zweieinhalb Tagen mit Verrückten hinterfragte ich nichts mehr und bestellte mir eine Ofenkartoffel mit Lachs. Daniel eröffnete als erster ein Gespräch und ich erhielt vorher noch einen rügenden Blick.
„Nachdem du unser Gespräch ja heute morgen unterbrochen hast, können wir jetzt weiter reden.“
Dominik lachte nur: „Sei nicht so streng zu ihr. Im Gegensatz zu vorgestern kannst du sie schon als Engel verkaufen. Markus hat sie im Griff.“
Nur schwer konnte ich mich an meinen Vorsatz halten, die Regeln nicht zu brechen, aber ich hielt einfach meinen Mund. Nicht, dass sie mich wieder in eine Falle locken und mich Daniel gleich hier bestraft.
Markus klärte mich auf: „Nur damit du dich auskennst, Daniel und Dominik hatten gestern ein Abenteuer und wollten mir das heute morgen erzählen. Dabei haben wir die Zeit vergessen, deshalb war ich noch nicht im Büro. Da ich dich noch nicht allein lassen will, haben wir das Gespräch dann abgebrochen und beschlossen es jetzt fortzusetzen.“
Ich kann mir jetzt also anhören, wie zwei von meinen, sagen wir einmal Chefs, gestern Sex hatten? Sie hatten es geschafft, ich war aufs Neue geschockt.
Daniel begann wieder zu sprechen:
„Wir waren gestern nach der Arbeit noch in einer Bar und mir fiel ein Mädchen auf. Schlank, lange braune Haare, braune Augen. Sie war nicht nur hübsch, sie war echt klug und witzig. Und ziemlich betrunken. Sie wollte eindeutig Sex, also haben wir ihr das übliche Angebot gemacht.“
Markus unterbrach ihn wieder: „Das Angebot ist, wenn sie Sex mit einen von den beiden haben will, muss sie beide nehmen.“
„Und sie hat sich einfach so drauf eingelassen?“, fragte ich.
„Wieso redet sie immer unaufgefordert?“, fauchte Daniel Markus an.
Markus antwortete verärgert: „Sie darf das. Ich habe nur sie zu beaufsichtigen und keinen ganzen Haufen zu befehligen wie du. Da ist es mühsam, wenn sie nur nach Aufforderung spricht, also reg dich ab.“
„Von mir aus“, Daniel war jetzt auch genervt, erzählte aber weiter, „Am Anfang war sie skeptisch, um deine Frage zu beantworten, aber sie ließ sich darauf ein. Auch als wir ihr von unseren Vorlieben erzählt hatten.“
Ich musste nicht fragen. Es handelt sich eindeutig um Dominanzspielchen, wenn nicht sogar Sadismus.
„Die Maus war echt gut im Bett und für alles zu haben. Ich glaube, die muss ich mir merken. Zumindest für eine weitere Runde. Was sagst du Dominik?“
Dominik war bis jetzt ruhig gewesen: „Nimm sie. Ich will jede nur einmal.“
Das restliche Mittagessen, inklusive die gesamte Mittagspause, sowie 15 Minuten mehr, verbrachten wir in dem Lokal, wobei die Drei ausführlich diskutierten, was sie im Bett mögen. Ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass ich so ein Mittagessen noch nie hatte und hoffentlich auch nie wieder haben werde. Ich bin nicht prüde, aber das war eindeutig zu viel.
Ich überstand den restlichen Tag ohne eine weitere Regel zu brechen. Pünktlich um 17 Uhr bat ich um Erlaubnis gehen zu dürfen. Markus Abschiedsritual wurde heute durch eine Warnung ergänzt. Ich sollte nicht vergessen ihn anzurufen.
Zehn