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dazu völlig unpassende Turnschuhe die sie jedoch offensichtlich nur wegen der Wanderung in die Berge trug.

      „Du bist bestimmt Guan Tai, ich heiße Mey!“, sagte die junge Frau freundlich.

      „Hallo!“, erwiderte Guan Tai und hob etwas seine Hand zum Gruß um zu winken.

      „Der Meister hat mich gebeten hier auf dich zu warten “, sie machte eine einladende Bewegung, „komm doch rein.“

      Guan Tai folgte ihr in die Hütte, darin hatte sich wieder mal nichts verändert. Schon seit Jahren nicht. Nur roch es jetzt nach Parfum.

      „Du hast bestimmt Hunger von der langen Reise.“ Sie griff in eine große weiße Handtasche „Ich habe dir etwas gebratenen Reis aus der Stadt mitgebracht“

      Sie reichte ihm die Dose mit dem Reis.

      „Leider ist er schon kalt geworden.“

      „Das macht nichts.“

      Guan Tai bedankte sich und stellte die Dose auf den Tisch.

      „Wo ist denn der Onkel hin?“

      „Er ist in die Berge um…“, die junge Frau zögerte etwas, „ich glaube er hat was von Talismanen gesagt“, sagte sie vorsichtig, als ob sie raten würde. „Er will morgen wiederkommen.“

      „Talismane? Wozu?“, rutschte es Guan Tai heraus.

      Mey zuckte bloß mit den Schultern.

      „Ich würde ja noch gern bleiben aber ich muss langsam los bevor es dunkel wird“, sagte sie und schaute auf ihre goldfarbene Armbanduhr. „Ich warte hier schon ziemlich lange, der Meister hat mir nicht gesagt, wann genau du kommst.“

      „Entschuldige.“

      „Naja, das macht nichts. Du kannst ja nichts dafür.“ Sie packte ihre weiße Tasche und stand schon bald in der Tür: „Ich hoffe wir sehen uns bald wieder.“

      Guan Tai wusste nicht wie gut Mey sich in diesen Bergen auskannte. Es wurde immer dunkler und er wurde so erzogen, dass er eine Frau nicht nachts alleine durch den Wald gehen lassen konnte. Außerdem hatte er sowieso nichts mehr zu tun solange der Meister nicht da war, also schlug er ihr vor, sie zu begleiten.

      „Aber wenn du dann zurück läufst wird es schon sicher ganz dunkel sein“, entgegnete Mey.

      „Ich kenne diese Gegend ganz gut“, gab Guan Tai zurück. Mey lächelte.

      Die beiden machten sich auf den Weg. Schüchtern und schweigend liefen sie den schmalen Pfad entlang, den Guan Tai gerade erst gekommen war, durch das satte Grün der Wudang Berge. Doch obwohl sie sich zum ersten Mal getroffen hatten, fühlten sie sich nicht fremd, was Guan Tai nicht ganz verstehen konnte.

      Kapitel 5

       -Washington D.C., USA-

      Noch während des Gesprächs mit dem NASA General wurde Frank Cohen klar, dass er nicht nach Houston gehen würde, da er von Washington aus mehr erfahren könnte. Nur um ein Satellitenbild zu sehen würde sich die lange Reise nicht lohnen und nur kostbare Zeit verbrauchen. Alle relevanten Informationen aus Houston würde er auch hier erhalten. Jetzt musste man handeln.

      Information, das war das Schlagwort. Er benötigte mehr Information damit überhaupt etwas in Gang kommt. Frank Cohen war da nicht allein. Deshalb wurde schnell eine Versammlung einiger Experten und den wichtigsten Entscheidungsträgern einberufen, um über den Fall des fremden Planeten zu beraten. Da saß also Frank Cohen an einem runden Tisch in dem größten Bürogebäude der Welt, dem US Verteidigungsministerium, dass vielen besser als das Pentagon bekannt ist, und sah den sogenannten Experten zu, wie sie ratlos und manche sogar voller Panik, darüber spekulierten was es mit dem Planeten auf sich hat.

      Bis endlich der Verteidigungsminister eintraf. Ein älterer Herr mit grauen Haaren und einem genauso grauen Anzug. Auf ihn hatten alle gewartet. Jetzt konnte es losgehen. Er brachte sogleich Ordnung in das Gedanken- Chaos der Eierköpfe, indem er einfach und unkompliziert die Sitzung eröffnete, ohne sich wie sonst üblich vorzustellen oder zumindest ein trockenes „Hallo“ zu sagen.

      „Meine Herren“, sagte er mit lauter und bestimmter Stimme, so dass alle Anwesenden ihre Gespräche einstellten. „Ich wurde gerade eben in der Limousine über die Angelegenheit informiert also müssen Sie mich kurz auf den neuesten Wissensstand bringen und mir das alles nochmal genau erklären.“

      -Der Mann vergeudet keine Zeit,- dachte Cohen, der ihn nicht sonderlich mochte, jedoch für seine Kompetenz respektierte.

      Ein Mann mit einem Schnauzer und einer großen Brille meldete sich gleich zu Wort.

      „Herr Verteidigungsminister, nach unserer Einschätzung und auch der der NASA Fachläute haben wir drei Szenarien darüber entwickelt, was es sein könnte und ich denke keines davon wird Ihnen gefallen!

      „Einen Augenblick“, unterbrach der Verteidigungsminister, „eins nach dem anderen. Wie ich sagte wurde mir nur ein Memo überreicht, das ich erst auf dem Weg hierher durchgelesen habe. Sehr aufschlussreich war es aber nicht. Habe ich das richtig verstanden: Sie haben Satellitenaufnahmen die uns einen Planeten zeigen, der sich uns gegenüber auf der anderen Seite der Sonne befindet?“ Das alles konnte der Verteidigungsminister bereits loswerden noch bevor er sich überhaupt gesetzt hatte.

      Der Mann mit der Brille nickte. „Ja, Sir.“

      Nun saß er endlich in seinem weinroten Sessel. „Und?“

      „Wie meinen Sie das?“, fragte der Mann mit der Brille, dessen Nase etwas verschnupft schien.

      Der Verteidigungsminister öffnete seine Hände auf dem Tisch. „Was wissen wir noch?“

      „Nun“, stotterte der Mann unsicher, „wir haben Szenarien entwickelt, was es sein könnte…“

      „Was es sein könnte?“

      Der Mann mit dem Schnauzer und der großen Brille wischte sich mit einem Taschentuch über die Nase und fuhr fort:

      „Szenario 1: jemand, und das können im Grunde nur die Russen, Chinesen, Japaner und vielleicht noch die Inder sein, hat sich in unseren Orbiter gehackt und gaukelt uns mit diesem fremden Planeten etwas vor.“

      „Und das würden wir als einen aggressiven Akt gegen die Vereinigte Staaten von Amerika bezeichnen“, sagte jemand anders am Tisch, der Verteidigungsminister nickte kurz. „Aber was hätte jemand davon?“

      „Szenario 2“, der Mann mit dem Schnauzer las weiter von seinem Zettel ab: „Jemand, und das können ebenfalls nur die zuvor genannten Länder sein, besitzt eine Technologie die im Stande ist Hologramme in solchen Größen zu projizieren, dass dieser Planet den wir sehen nichts weiter ist als ein riesiges Weltraum-Hologramm. Die Frage hier ist, wieso jemand sich diese Mühe macht.“

      „Ist sowas überhaupt möglich, ich meine ein so großes Hologramm?“, fragte Frank Cohen.

      „Im Prinzip besitzt auch die USA solche Technologien, es wären nur eine Menge Satelliten dafür nötig und wenn jemand so viel von denen in den Weltraum schießt wäre es uns sicher aufgefallen“, sagte jemand am runden Tisch.

      „Außer die Operation war seit Jahren geplant und die Satelliten wurden in kleinen Phasen installiert“, widersprach ein Kollege.

      Der Verteidigungsminister schaute nun wieder zu dem Mann mit dem Schnauzer: „Sie haben gesagt Sie hätten drei Szenarien…“

      „Nun, dass dort wirklich ein fremder Planet ist“, sagte der Mann mit leiser Stimme.

      „Ich habe Ihnen noch ein viertes Szenario“, sagte der Verteidigungsminister gereizt. „Unser dämlicher Orbiter ist kaputt, oder da ist irgendein Müll der vor der Linse schwebt…“

      „Sir, unsere Experten haben das natürlich schon überprüft. Wir können getrost ausschließen, dass der Orbiter defekt ist oder dass wir es mit etwas anderem zu tun haben,

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