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abhörsicher sein!“

      Der Mann auf der anderen Seite schaute kurz zur Seite wo offensichtlich noch eine weitere Person stand, die man nicht im Bild hatte. Die Person sagte etwas zu dem Mann im Satellitentelefon. Was genau konnte Frank jedoch nicht hören.

      Dann sprach der Kollege langsam „Frank wir haben MÖGLICHERWEISE einen neuen Planeten entdeckt.“

      Frank Cohen starrte entgeistert in den Bildschirm.

      „Na und? Bei der Anzahl der Planeten im Universum. Wen wundert das. Mir wurde gesagt es ginge um die Nationale Sicherheit.“

      Frank Cohen sah wie der glatzköpfige General auf seinem Bildschirm tief Luft holte: „Frank, wo soll ich bloß anfangen? Ist Mr. Patterson noch im Raum?“

      „Natürlich!“

      „Bitten Sie Ihn uns alleine zu lassen“, sagte die raue Stimme durch das Telefon.

      Cohen schaute kurz zu seinem dünnen Begleiter. „Mr. Patterson.“

      „Aber natürlich.“ Patterson nahm sein Telefon vom Tisch und verschwand aus dem Konferenzraum.

      „Nun, wir sind allein“, sagte Frank Cohen als die Tür hinter dem dünnen Mann zufiel „ich dachte Patterson wüsste worum es geht?“

      „Wir haben ihn bloß gebeten dich zu holen Frank, ich wollte nicht dass jemand weiß dass wir kommuniziert haben. Es ist…“ Der General brach mitten im Satz ab.

      „Ok hier die Fakten“, fuhr er schließlich fort. „Heute Nacht haben wir von einem unserer Mars Orbiter ungewöhnliche Bilder erhalten. Um 23.03 Uhr Ortszeit empfingen wir Bilder von einem Planeten, der sich momentan direkt gegenüber der Erde, auf der anderen Seite der Sonne befindet. Unsere Astronomen erkannten sofort, dass es kein Planet unseres Sonnensystems ist, den wir kennen. Unseren Berechnungen zufolge hat der Planet den gleichen Abstand zur Sonne wie die Erde und auch die gleiche Geschwindigkeit. Und noch mehr: er ist auch etwa gleich groß wie die Erde. Unseren bisherigen Beobachtungen zu folge werden wir ihn vermutlich von der Erde aus nie zu Gesicht bekommen da er sich IMMER hinter der Sonne versteckt.“

      „Aber vom Mars können wir ihn sehen“, hakte Cohen nach.

      „Momentan steht der Mars in einer Position aus der wir den fremden Planeten sehen können, ja. Der Mars hat ja eine andere Umlaufbahn um die Sonne als die Erde.“

      „Sie wollen mir sagen da ist ein Planet hinter der Sonne von dem wir nichts wissen. Ist das ein Scherz“, lachte Cohen los.

      „Frank, es ist kein Scherz. Es ist das was uns unser Orbiter meldet.“

      „Aber wie ist das möglich, es war doch nie ein anderer Planet zu sehen. Ich meine selbst wenn ein Planet der Erde direkt gegenüber liegen würde…“

      „Ich weiß Frank“, unterbrach ihn der General, „dieser Planet gehört dort nicht hin.“

      „Und was ist das für ein Planet?“, fragte Frank Cohen immer noch ungläubig.

      „Wir wissen nichts Näheres, noch nicht. Unsere Leute tun alles, was möglich ist um der Sache auf den Grund zu gehen. Wir rechnen, wir analysieren, und wir haben den zweiten Mars Orbiter zu den Koordinaten des ersten geschickt um die übermittelten Bilder zu bestätigen.“

      Frank Cohen lachte wieder los. „Ist denn heute der erste April! Jon Sie hatten mich fast!“

      „Frank!“, sagte der Mann mit Nachdruck durch das Videotelefon, „es ist keinesfalls ein Scherz.“ Dann reichte ihm die Person neben ihm etwas. Der Mann im Telefon nahm es an und hob es in die Kamera. Es war ein Foto welches der Orbiter aufgenommen hatte, auf dem man tatsächlich einen Planeten erkennen konnte. Frank schaute ungläubig, doch allmählich dämmerte ihm, dass sein Kollege keinen Scherz mit ihm trieb.

      „Wie lange ist dieser Planet schon da?“, fragte er mit einem ernsten Gesichtsausdruck.

      „Wir können es nicht so genau sagen, nicht länger als ein paar Tage. Vielleicht erst seit einigen Stunden. Die Bilder die wir haben sind jedenfalls 20 Stunden alt.“

      „Und wo kommt dieser Planet so urplötzlich her? Ist es ein Naturphänomen, ein Asteroid? Was ist es?“

      „Wir wissen es nicht. Der Planet tauchte plötzlich auf, sonst hätten wir seinen Anflug bemerkt. Aber eins ist sicher, es ist kein Asteroid, es hat eine Umlaufbahn um unsere Sonne und, Frank, es gehört dort nicht hin.“

      Kapitel 4

      Wu Guan Tai sah die Hütte schon von weitem. Direkt am Fuße eines kleineren Berges stand sie da, vollkommen in die Landschaft eingebettet. Soweit er wusste war die Hütte aus gestampftem Lehm gebaut und mit Ziegeln überdacht. Um die Hütte herum gab es keinen Zaun und der Pfad, der zu ihr führte war kaum breiter als 30 Zentimeter. Der Meister überließ die Natur um die Hütte herum sich selbst, und entsprechend durchwachsen sah die Gegend hier eben aus. Im Inneren der Hütte würde aber Ordnung herrschen, das wusste Wu Guan Tai genau „Ordnung im Haus-Ordnung im Kopf“ pflegte der Meister zu sagen. Es ist nicht lange her als Guan Tai die Kunst des Feng Shui zu erlernen begann. Die Kunst mit seiner Umgebung im Einklang zu leben, das Qi der Himmelsrichtungen und der Sterne zu nutzen und durch sein Dasein die Harmonie der Natur nicht zu stören. Aber erst jetzt bemerkte er dass die Hütte eine freie Fläche vor dem Haus hatte; –Das ist der Phönix, er braucht einen freien Blick nach vorne um sich zu entfalten,- und hinter der Hütte ein Berg war. – Die Schildkröte bietet dem Haus Schutz, vor dem Haus herrscht Yang, hier fließt ein kleiner Fluss, es ist hell und es herrscht Bewegung, hinter dem Haus herrscht Yin, Ruhe und Schatten. Die Grundsätze des Feng Shui,- Guan Tai wiederholte im Kopf, was er einst gelernt hatte.

      Der Meister hatte natürlich auch kein Schloss an seiner Tür. Er hatte schließlich so gut wie nichts, alles was er besaß war eine Matratze die mit irgendwelchen merkwürdigen Algen gefüllt war, einen kleinen Tisch, einen Stuhl, Kleidung und einige Bücher. Die Bücher waren jedoch sehr alt und vermutlich nicht nur wegen ihres Inhalts wertvoll. Es waren meist Bücher zu allen möglichen Philosophien. Unter Ihnen fand man daoistische Klassiker wie das Dao De Jing, Zhuang Zi, Liezi oder Daozhang. Aber es gab dort auch buddhistische, konfuzianistische, christliche und islamische Heilige Schriften. Dazu viele Schriften über Medizin, Kampfkunst und Geschichte. In der kleinen Küche hatte er etwas Geschirr und unheimlich viele Kräuter, die er selbst gesammelt hatte. Unter dem Boden der Küche befand sich auch noch ein Erdloch, das hin und wieder als Kühlschrank genutzt wurde. Der Meister machte sich keine Sorgen um Diebe: man sollte nicht an Dingen haften, wenn was wegkommt hat es eben ein anderer, ich hoffe es nützt ihm dann genau so viel wie zuvor mir!“, antwortete der Meister einst auf Guan Tais Frage ob er denn keine Angst habe, dass jemand seine Hütte ausrauben könnte.

      Guan Tai näherte sich rasch der Hütte. Es gab immer noch etwas Sonnenlicht, welches die malerische Landschaft der Wudang Berge magisch erscheinen ließ.

      „Onkel, ich bin wieder da!“, rief er in Richtung der Hütte.

      „Onkel, bist du zu Hause?“, Guan Tai nannte seinen Meister immer Onkel, das war eine der Bedingungen, damit er von ihm als Schüler akzeptiert wurde. Es war zwar etwas ungewohnt so einer Respektperson nicht die in Asien übliche Ehrfurcht vor dem Meister auch sprachlich entgegenzubringen, also ihn auch Meister zu nennen, aber er wollte es nicht. Sein Meister war eben anders. Er war eigenartig und wie Guan Tai mittlerweile überzeugt war, war er auch einzigartig.

      „Onkel!“, Guan Tai war nur noch zwei Schritte von der Tür entfernt als diese plötzlich aufging.

      Guan Tai hatte ein breites Grinsen auf seinem Gesicht, doch in der Tür sah er jemanden, den er nicht erwartet hatte. Er stoppte überrascht vor der Tür.

      „Wo...wo ist der Onkel?“, stotterte Guan Tai.

      Vor ihm stand eine der hübschesten Frauen, die er je zu Gesicht bekommen hatte. Sie hatte lange schwarze Haare, große braune Augen und volle Lippen. An ihrer Kleidung und ihrem geschminkten

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