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Meister der Pyramiden. Artjom Maier
Читать онлайн.Название Meister der Pyramiden
Год выпуска 0
isbn 9783752922653
Автор произведения Artjom Maier
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
„Bitte, Mr. Parker“, der Sicherheitsmann machte eine einladende Geste. „Die anderen sind schon alle da. Danke, dass Sie so kurzfristig kommen konnten.“
Parker nickte und lief ein Stück hinein. Vor ihm erstreckte sich eine Art riesige Tiefgarage. Der Raum war etwa 30 Meter breit und etwa 50 Meter lang, vielleicht auch länger. Das Ende konnte er nicht sehen, da die Beleuchtung sehr spärlich war. Die Höhe des Raumes betrug etwa fünf bis sechs Meter, doch das war nur die sprichwörtliche Spitze des Eisbergs. Direkt vor ihm befand sich eine mit Hieroglyphen verzierte Wand mit einem weiteren offensichtlich antiken Eingang. Parker ging hindurch und erblickte steile Stufen, die ihn weiter in die Tiefe führten. Er begann damit die Stufen hinunter zu steigen, immer in Richtung des Lichtes, das aus einem Raum am Ende der antiken Treppe leuchtete.
Beim Hinuntersteigen erinnerte sich Parker daran, wie er das erste Mal in diesen Räumlichkeiten gewesen war. Das müsste bereits 15 Jahre her sein. Damals kam er mit seinem Mentor hierher, der ihn in die Geheimnisse der Freimaurerei einführte. Und jetzt? –Jetzt ist es endlich geschafft, wir haben es entziffert,- dachte Parker, womit er seinen im Aufzug gefassten Vorsatz sich zu beruhigen und nicht zu denken brach. –Ein klarer Geist, vollkommen frei von Gedanken ist sehr mächtig und daher wichtig für dieses Ritual.-
Endlich war er unten an der Lichtquelle angelangt. Es handelte sich dabei um einfache Neonröhren, die einen Korridor beleuchteten. Dieser Korridor war noch schmaler als der im Untergeschoss des Hotels, bestand jedoch aus sandfarbenem Stein, genauso wie man es von altägyptischen Anlagen und anderen ägyptischen Bauten aller Art erwarten würde. Er ging hinein in diesen merkwürdigen Tempel, der tief unter dem Hotel verborgen lag und von dem keine Menschenseele, bis auf einige auserwählte Kreise, etwas wusste. Ein geheimer Ort.
Parker war erstaunt darüber wie gut alles restauriert worden war! Doch schließlich hatte das auch eine Menge gekostet. Alleine die richtigen Arbeiter zu finden war schon problematisch, denn sie sollten ihren Mund halten können! Daher konnte man selbst zum Steine schleppen nur Profis engagieren und ja, die meisten waren Amerikaner. -Ein ägyptischer Arbeiter würde sich wohl kaum so brav an eine Verschwiegenheitserklärung halten, wie einer aus „unseren“ Breitenkreisen. Gerüchte würden schnell entstehen und das möchte man ja vermeiden.- Parker sah sich weiter um. Die Wände waren reich verziert mit Hieroglyphen und verschiedenen Zeichnungen von Menschen und Göttern, doch je tiefer man in den Bau ging, desto weniger sah man diese aus jedem Buch über Ägypten bekannten Zeichen. Denn nun mischten sich plötzlich der Ägyptologie gänzlich unbekannte Zeichen und geometrische Figuren hinzu. Es waren Planetenumlaufbahnen zu sehen, Sterne, Menschen in seltsamen Posen und sehr viel Text.
Er betrat einen großen Raum, der von keiner einzigen Säule gestützt wurde. Obwohl die Decke rechteckig war wusste der C.I.A. Mann, dass er sich im Inneren einer kleinen Pyramide befand, die aus vordynastischer Zeit stammte. Überall im Raum sah er Menschen, die genau wie er, nur mit dünnen hellen Baumwollhosen bekleidet waren, und im Schneidersitz hockend auf ein Blatt Papier starrten. Sie lasen etwas, manche bewegten dabei leicht ihre Lippen mit.-Sie üben die Formel.- Einer seiner Brüder kam zu ihm geeilt und wies Parker einen Platz zu. Als Parker sich setzte ging der Mann rasch zu einem anderen und meldete, dass man nun vollzählig sei: „Die Nummer 99 ist eingetroffen.“
Zwei der Anwesenden, die unmittelbar links und rechts neben dem Eingang standen, zerrten je eine Kiste, die sich hinter ihnen befand, vor und öffneten diese. Jeder der Anwesenden wusste nun was zu tun war. Die Männer bildeten zwei Reihen, wobei sich in jeder Reihe 49 Mann befanden. Auch David Parker stellte sich an, um einen Gegenstand aus einer der Kisten zu erhalten. Nur einer der Männer blieb regungslos in der Mitte des Raumes, er stand direkt vor einem Sarkophag und schloss die Augen während er etwas rezitierte. Die zwei Herren vom Eingang, gingen nun, die Kisten hinter sich herziehend, zu jedem der aufgereihten Teilnehmer. Aus den Kisten kam ein ägyptisches Kreuz hervor, das allen der Reihe nach ehrfurchtsvoll überreicht wurde. Das ägyptische Angh sieht aus, wie das Kreuz, das den Christen heilig ist. Im Gegensatz zum christlichen Kreuz hat es aber noch eine Schlaufe im oberen Teil. Es bestand aus einem merkwürdigen Material, welches zwar wie Glas aussah, jedoch kalt und für seine Größe von etwa 15 Zentimeter, sehr schwer war. Parker hatte das Ding bisher nur auf schwarzweißen Fotos gesehen, die direkt bei den Ausgrabungen dieser Pyramide gemacht wurden.
Als nun alle so ein Angh erhalten hatten, setzte man sich mit überkreuzten Beinen hin, und der Mann in der Mitte, der neben dem Sarkophag aus massiven Stein stand, offensichtlich ein Zeremonien Meister, begann zu sprechen:
„Brüder ich danke euch für euer zahlreiches Erscheinen.“ Dieser Satz schien Parker überflüssig, denn er wusste, dass jeder in diesem Raum alles dafür geben würde hier dabei sein zu dürfen. Doch der Mann fuhr fort:
„Jeder von uns hat große Opfer gebracht um hier und jetzt das zu erfahren, was wir zu erfahren wünschen. Wir haben uns 90 Tage lang allen weltlichen Vergnügens enthalten, wir haben auf Alkohol verzichtet, wir haben kein Fleisch verzehrt und keinen Geschlechtsverkehr gehabt. Des Weiteren waren die letzten neun Tage besonders hart für uns alle. Wir haben uns von jeglichem Essen ferngehalten, alles was die Schrift verlangt, haben wir erfüllt.“
Der Zeremonien Meister machte eine lange Pause und blickte in die Gesichter seiner Brüder, so als ob er prüfen würde, ob auch wirklich jeder die 81+9 Tage lang die Weisungen befolgt hatte und sich unter Kontrolle gehabt hat. Zufrieden sprach er schließlich mit einer ruhigen Stimme weiter.
„Und das alles für den heutigen Abend. Heute Abend werden wir das erlangen wonach wir alle schon sehr lange auf der Suche sind: Weisheit!“
Er beugte sich vor und tastete nach etwas auf dem Boden. Als er die Stelle gefunden hatte hob er einen kleineren Stein hoch, der als Abdeckung für eine Nische diente, die sich direkt beim Sarkophag befand. In dieser Nische befanden sich zwei merkwürdige Steinchen, Zylinderförmig, 5 Zentimeter im Durchmesser und milchig-durchsichtig. Keiner außer dem Zeremonien Meister konnte die schemenhaften Linien die sich im Stein befanden und die zackigen Einkerbungen auf der Oberfläche des Steins sehen. Er nahm die Steine vorsichtig in seine Hände, schloss die Nische und hob sein Bein um in den Sarkophag zu steigen. Darauf folgte das andere Bein und der Mann setzte sich im Sarkophag aufrecht hin, je ein Steinchen in einer Hand haltend. Alle Brüder schauten ehrfürchtig zu ihm als einer der Anwesenden eine schwarze Flüssigkeit über den im Sarg sitzenden Zeremonien Meister goss und dieser sich hinlegte. Das war das Zeichen. Die Männer, die sich hier versammelt hatten, fingen an etwas in einer unbekannten Sprache zu rezitieren und hoben das zuvor ausgeteilte Angh vor die Stirn –vor das Auge der Weisheit,- erklärte Parker sich selbst den Vorgang. Im Sarkophag zischte es. Jeder der Anwesenden wusste was zu tun war, jeder war vorbereitet, hoffentlich würde es funktionieren! Dies würde eine lange Nacht werden.
Kapitel 2
Der junge Mann machte einen tiefen Atemzug. –Frische Luft,- sagte er sich während sein Körper sich wieder mit Leben füllte. Nach einer etwas über 6 Stunden andauernden Fahrt von Wuhan nach Shiyan war Wu Guan Tai froh endlich wieder den stickigen Zug verlassen zu können. Als Sportler war er es einfach nicht gewöhnt so lange auf einem Platz zu sitzen. Außerdem war er auch ein bisschen hungrig. Er kramte in seiner hellen, modischen Jeans nach dem Mobiltelefon um sich nach der Uhrzeit zu erkundigen, doch dann fiel sein Blick auf eine Uhr auf dem Bahnhof und er ließ das Telefon in der Tasche. Durch eine einfache Kopfrechnung stellte er fest, dass er hier noch zwei Stunden Zeit haben würde, da der Bus, der ihn tief ins Wudang Gebirge zu seinem Ziel bringen sollte, erst dann abfahren würde. Nach einer