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Rechts/Rechts (RR), Links/Links (LL)

      Je nach Anordnung von rechten und linken Maschenseiten in einer Maschenware kann man sowohl die Einfaden-Maschenware als auch die Kettfaden-Maschenware in Rechts/Links-(RL)-, Rechts/Rechts-(RR)- und Links/Links-(LL)-Maschenwaren einteilen (Tabelle 2.1).

      RL-Maschenwaren

      Die durch die Einfadentechnik hergestellten RL-Maschenwaren zeigen auf der einen Seite nur rechte und auf der anderen Seite nur linke Maschenseiten (Bild 2.18). Die typischen Erkennungsmerkmale der rechten Seite sind die konisch verlaufenden Maschenschenkel (Bild 2.19), die Erkennungszeichen der linken Seite die Köpfe und Füße der Maschen (Bild 2.20). Die RL-Maschenwaren der Kettfadentechnik zeigen ebenfalls auf der einen Seite nur linke und auf der anderen Seite nur rechte Maschenseiten (Bild 2.21), jedoch erscheinen auf der linken Seite in den meisten Fällen nur die geneigten Fußverbindungen (Bild 2.22), während auf der rechten Seite durch den Zug der Fußverbindungen die Maschenschenkel reihenweise wechselnd geneigt (Bild 2.23) oder gerade auftreten können.

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      Tabelle 2.1: Einteilung der Maschenwaren

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      Bild 2.18: RL-Einfaden-Maschenware, 1 = linke Seite, 2 = rechte Seite, 3 = charakteristisches Warenbild (linke Seite), 4 = charakteristisches Warenbild (rechte Seite)

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      Bild 2.19: Rechte Warenseite einer RL-Einfaden-Maschenware, 1 = Maschenschenkel

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      Bild 2.20: Linke Warenseite einer RL-Einfaden-Maschenware, 1 = Kopf, 2 = Fuß

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      Bild 2.21: Kettfaden-Maschenware, 1 = linke Seite, 2 = rechte Seite, 3 = charakteristisches Warenbild (linke Seite), 4 = charakteristisches Warenbild (rechte Seite)

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      Bild 2.22: Linke Warenseite einer RL-Kettfaden-Maschenware, 1 = Fußverbindung (Platinenmasche)

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      Bild 2.23: rechte Warenseite einer RL-Kettfaden-Maschenware, 1 = Maschenschenkel

      Da die RL-Maschenwaren auf der einen Seite nur linke und auf der anderen Seite nur rechte Maschenseiten aufweisen, sind alle Maschen in der gleichen Richtung durchzuziehen. Dazu ist ein Nadelsystem erforderlich, das aus einer Nadelanordnung mit einzeln oder gemeinsam bewegten Nadeln besteht und alle Maschen in gleicher Richtung durchzieht (Bild 2.24).

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      Bild 2.24: Herstellung von RL-Maschenware, 1 = Einfadentechnik, 2 = Kettfadentechnik

      RR-Maschenwaren

      Die RR-Maschenwaren der Einfadentechnik (Bilder 2.25 und 2.26) zeigen auf beiden Seiten rechte Maschenseiten. Die Anzahl und Anordnung der rechten Maschenseiten werden durch die Musterung bestimmt.

      Auch die RR-Maschenware der Kettfadentechnik (Bilder 2.27 und 2.28) zeigt auf beiden Warenseiten rechte Maschenseiten. Die Maschen sind häufig reihenweise wechselnd geneigt, und durch die geringe Dehnbarkeit sind die linken Maschenseiten auf der rechten Warenseite nicht sichtbar.

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      Bild 2.25: RR-Einfaden-Maschenware

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      Bild 2.26: RR-Einfaden-Maschenware, 1 = rechte Maschenseite, 2 = linke Maschenseite

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      Bild 2.27: RR-Kettfaden-Maschenware

      Zur Herstellung von RR-Maschenwaren sind zwei Nadelsysteme (einzeln oder gemeinsam bewegte Nadeln) notwendig, die die Maschen nach verschiedenen Richtungen ausbilden (Bild 2.29).

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      Bild 2.28: RR-Kettfaden-Maschenware (Vorderseite, Rückseite)

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      Bild 2.29: Herstellung von RR-Maschenware, 1 = Einfadentechnik, 2 = Kettfadentechnik

      LL-Maschenwaren

      Die LL-Maschenware der Einfadentechnik (Bilder 2.30 und 2.31) zeigt auf beiden Warenseiten vorwiegend linke Maschenseiten. Durch Längsdehnung sind auch rechte Maschenseiten sichtbar, die aufgrund der Elastizität der Ware auf der einen Seite verdeckt und auf der anderen Seite als linke Maschenseiten in Erscheinung treten. Herstellbar ist die LL-Einfaden-Maschenware durch Maschenübergabe oder Nadelübergabe mit Doppelzungennadeln. Die Doppelzungennadeln werden nach der Maschenbildung von einem Nadelbett in ein anderes Nadelbett übergeben und bilden dadurch mit den beiden Nadelköpfen abwechselnd die Maschen in verschiedener Richtung aus (Bild 2.32).

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      Bild 2.30: LL-Einfaden-Maschenware, 1 = linke Maschenseite, 2 = rechte Maschenseite

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      Bild 2.31: LL-Maschenware der Einfadentechnik, 1 = linke Maschenseite, 2 = rechte Maschenseite

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      Bild 2.32: Herstellung von LL-Maschenware durch Nadelübergabe (Einfadentechnik)

      Die LL-Maschenware (Bilder 2.33 und 2.34) wird in der Kettfadentechnik auf Spezialmaschinen hergestellt, deren gebogene Nadeln gleichzeitig als Fadenführer ausgebildet sind und die die Maschen wechselweise übergeben (Bild 2.35).

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      Bild 2.33: LL-Kettengewirk (Kettfaden-Maschenware)

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      Bild 2.34: LL-Kettfaden-Maschenware, 1 = linke Maschenseite, 2 = rechte Maschenseite

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      Bild 2.35: Wirkelemente einer LL-Kettenwirkmaschine

      Einteilung der Maschenwaren

      Nach Aufbau und Anordnung der rechten bzw. linken Maschenseiten in einer Maschenware kann man die in Tabelle 2.1 dargestellte Einteilung vornehmen.

      Da anhand einer vorliegenden Einfaden-Maschenware nicht immer einwandfrei die Herkunft von Wirk- oder Strickmaschinen beurteilt werden kann, sind dann die Bezeichnungen Gewirke (Waren von Wirkmaschinen) bzw. Gestricke (Waren von Strickmaschinen) durch die Bezeichnung „Maschenware“ zu ersetzen.

      Da die Einfaden-Gewirke stets durch einen Kuliervorgang (vgl. Kap. 6) erzeugt werden und die Kettfadengestricke zurzeit keine Bedeutung haben, können die bisher üblichen Begriffe verwendet werden, sodass Einfaden-Gewirke als Gewirke oder Kulier-Gewirke, Einfaden-Gestricke als Gestricke und Kettfaden-Maschenwaren nur als Kettengewirke bezeichnet werden. Damit stimmt die Einteilung der Maschenwaren

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