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zusammengefasst werden. Multifilamentgarne mit einer Filamentfeinheit unter 1 dtex werden auch als Mikrogarne bezeichnet.

      Stapelfasern variieren in den Feinheiten zwischen 0,7 und 28 dtex bzw. als Regeneratfaser auch bis zu 40 dtex (vgl. Tab. 1.1). Die Schnittlängen können bei einer Baumwolltype von 32 mm bis 40 mm variieren, bei einer Langstapeltype bis 150 mm. Durch Reißkonvertieren lassen sich die Fasern auch in einer Faserlängenverteilung ähnlich der Naturfasern herstellen. Die weitere Verarbeitung erfolgt nach den entsprechenden Verfahren der Baumwoll-, Streichgarn- oder Kammgarnspinnerei. Die Garne können dabei gemischt und in gewünschten Anteilen dosiert werden.

      Beispiele für schmelzgesponnene Filamentgarne:

      PES 167 dtex f 36 sd tr tex HE

      Textiles Polyester Multifilamentgarn in 167 dtex (150 den) mit 36 Filamenten, Filamentfeinheit = 167 dtex / 36 = 4,6 dtex

      sd: semi dull / halbmattes (hm) Polymer

      tr: trilobaler Querschnitt

      tex HE: texturiert als hochelastisches Garn

      PA 6 940 dtex f 140 gl rd Z60

      Technisches Polyamid 6 Multifilamentgarn in 940 dtex mit 140 Filamenten,

      Filamentfeinheit = 940 dtex / 140 = 6,7 dtex

      gl: glänzendes Polymer ohne Mattierungsmittel

      rd: runder Querschnitt

      Z60: 60 Drehungen pro Meter in Z-Richtung

      Beispiele für lösungsmittelgesponnene Filamentgarne:

      Ecru CV 67 dtex f 24 dd S90 lobed

      Ecru: Ungefärbt

      Textiles Viskose Multifilamentgarn in 67 dtex mit 24 Filamenten

      dd: deep dull /tiefmattes (tm) Polymer

      S90: 90 Drehungen pro Meter in S-Richtung

      lobed: gelappt

      AR 840 dtex f 1000

      Aramid Mikrofilament in 840 dtex mit 1000

      Filamenten

      Bei technischen Textilien sind die Eigenschaften der verschiedenen Garntypen für den Einsatz im Produkt entscheidend. Insbesondere auch die Präparation und andere chemisch-physikalische Veränderungen auf der Faseroberfläche gestalten die Eigenschaften.

      Texturierung

      Filamentgarne sind nach dem Spinnen glatt und werden für weitere Strecktexturierprozesse nicht vollverstreckt hergestellt. Die Bezeichnung hierfür ist:

      Teilverstrecktes Spinnfilament

      POY – pre oriented yarn

      Durch Vollverstreckung oder Verstreckung in weiteren Prozessen kann ein ungekräuseltes Glattgarn hergestellt werden.

      Ungekräuseltes Glattgarn

      FOY – fully oriented yarn

      FDY – fully drawn yarn

      Die Garne können in weiteren Prozessen texturiert werden. Die Garne erhalten eine Kräuselung, wodurch das Garnvolumen zunimmt und der weiche textile Griff entsteht (Bild 1.2). Die wichtigsten Texturierverfahren sind Falschdraht-, Stauchkammer- und Luftblastexturierung. Entsprechend sind die Garnbezeichnungen:

      Falschdrahttexturierung

      DTY – draw textured yarn

      Stauchkammertexturierung

      BCF – bulk continuous filament

      Luftblastexturierung

      ATY – air jet textured yarn

      Verschiedene Glatt- und Texturgarne können in einem Luftverwirbelungsprozess, auch als Tangleprozess bezeichnet, durch Verwirbelungspunkte miteinander verbunden werden. Im späteren Flächengebilde (Bild 1.3) sind diese Punkte nicht oder kaum erkennbar.

      Bild 1.2: POY (unverstrecktes Glattgarn) und DTY (falschdrahttexturiertes Garn)

      Bild 1.3: Gestrick (links) und Gewebe (rechts) mit texturiertem Garn und Elastan Monofilament

      1.3 Stapelfasergarne

      Stapelfasern werden durch die verschiedenen Spinnerei-Vorstufen der Kurzstapel-, Streichgarn- oder Kammgarnspinnerei geöffnet und parallelisiert.

      Die parallelisierten Vorgarne oder Lunten werden dann nach dem Ringspinnverfahren, Rotorspinnverfahren oder alternativen Spinnverfahren gesponnen.

      Ringspinnverfahren

      Beim Ringspinnverfahren wird das parallelisierte und kompaktierte Vorgarn einem Streckwerk zur Verstreckung auf die gewünschte Endfeinheit zugeführt. Die Ringspinnmaschine kann über den rotierenden Kops dem Garn die notwendige Drehung geben.

      Ringgarne haben bei Weitem den höchsten Marktanteil der Stapelfasergarne. Für besonders feine oder kritische Faserstoffe lassen sich am einfachsten stabile Spinnbedingungen finden. Das Ringspinnen ist am universellsten einsetzbar. Ringspinngarne lassen sich mit niedrigen Drehungen erzeugen. Die Garnoberfläche ist sehr gleichmäßig in der Faserdrehung und mit vielen offenen Faserenden (Haarigkeit) verbunden.

      Eine Variante des Ringspinnens ist das Kompaktspinnen. Kompaktgarne zeichnen sich durch weniger Haarigkeit aus.

      Rotorspinnverfahren

      Das Rotorspinnen zählt zu den Spinnverfahren mit einem offenen Garnende. Die parallelisierten Faserbänder werden über eine gezahnte Auflösewalze bis zur Einzelfaser aufgelöst. Die Fasern werden dann durch einen Luftstrom weiter parallelisiert und in der Rotorrille abgelegt. Aus der rotierenden Rille werden die Fasern an einem rotierenden Garnende herausgezogen und über eine Abzugsdüse in Richtung Aufspulung transportiert. Durch das rotierende Garnende muss die Fasereinspeisung in regelmäßigen Intervallen durchflogen werden. Hierbei ergeben sich sogenannte Bauchbinden, die zum Teil in einem 90-Grad-Winkel zur Garnachse liegen. Die Faserenden der Bauchbinden zeigen entgegen der Garnabzugsrichtung in der Spinnmaschine.

      Die Garndrehung wird durch die Abzugsgeschwindigkeit und -düse sowie durch die Rotordrehzahl beeinflusst.

      Weitere Spinnverfahren wie Friktionsspinnen und Luftspinnen gewinnen zunehmend an Bedeutung.

      1.4 Zwirne und andere Aufmachungen

      Oft werden Garne vor der weiteren Verarbeitung in die Fläche gefacht, gezwirnt, kabliert, geflochten oder auch als Minirundgestrick (mit wenigen Nadeln) angeboten.

      Fachen

      Da die Feinheiten der Maschen bildenden Maschinen immer auch zur Garnfeinheit passen müssen, laufen in Strickmaschinen oft mehrere Garne in einen Fadenführer ein. Die zusammengefügten Garne haben keinen weiteren Fadenschluss und werden anschließend nur durch die Maschenstruktur zusammengehalten. Die Fachung an der Strickmaschine kann auch aus mehr als zwei Komponenten bestehen. Eine besondere Form der Fachung liegt an Strickmaschinen beim Plattieren vor (s. Musterungen der Strickmaschinen). Hierbei wird ein Garn so eingebracht, dass es nur auf einer Seite des Gestrickes in Erscheinung tritt.

      Zwirnen

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