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Wirkerei und Strickerei. Prof. Dr.-Ing Marcus O. Weber
Читать онлайн.Название Wirkerei und Strickerei
Год выпуска 0
isbn 9783866415041
Автор произведения Prof. Dr.-Ing Marcus O. Weber
Жанр Сделай Сам
Издательство Bookwire
Stapelfasern variieren in den Feinheiten zwischen 0,7 und 28 dtex bzw. als Regeneratfaser auch bis zu 40 dtex (vgl. Tab. 1.1). Die Schnittlängen können bei einer Baumwolltype von 32 mm bis 40 mm variieren, bei einer Langstapeltype bis 150 mm. Durch Reißkonvertieren lassen sich die Fasern auch in einer Faserlängenverteilung ähnlich der Naturfasern herstellen. Die weitere Verarbeitung erfolgt nach den entsprechenden Verfahren der Baumwoll-, Streichgarn- oder Kammgarnspinnerei. Die Garne können dabei gemischt und in gewünschten Anteilen dosiert werden.
Beispiele für schmelzgesponnene Filamentgarne:
PES 167 dtex f 36 sd tr tex HE
Textiles Polyester Multifilamentgarn in 167 dtex (150 den) mit 36 Filamenten, Filamentfeinheit = 167 dtex / 36 = 4,6 dtex
sd: semi dull / halbmattes (hm) Polymer
tr: trilobaler Querschnitt
tex HE: texturiert als hochelastisches Garn
PA 6 940 dtex f 140 gl rd Z60
Technisches Polyamid 6 Multifilamentgarn in 940 dtex mit 140 Filamenten,
Filamentfeinheit = 940 dtex / 140 = 6,7 dtex
gl: glänzendes Polymer ohne Mattierungsmittel
rd: runder Querschnitt
Z60: 60 Drehungen pro Meter in Z-Richtung
Beispiele für lösungsmittelgesponnene Filamentgarne:
Ecru CV 67 dtex f 24 dd S90 lobed
Ecru: Ungefärbt
Textiles Viskose Multifilamentgarn in 67 dtex mit 24 Filamenten
dd: deep dull /tiefmattes (tm) Polymer
S90: 90 Drehungen pro Meter in S-Richtung
lobed: gelappt
AR 840 dtex f 1000
Aramid Mikrofilament in 840 dtex mit 1000
Filamenten
Bei technischen Textilien sind die Eigenschaften der verschiedenen Garntypen für den Einsatz im Produkt entscheidend. Insbesondere auch die Präparation und andere chemisch-physikalische Veränderungen auf der Faseroberfläche gestalten die Eigenschaften.
Texturierung
Filamentgarne sind nach dem Spinnen glatt und werden für weitere Strecktexturierprozesse nicht vollverstreckt hergestellt. Die Bezeichnung hierfür ist:
Teilverstrecktes Spinnfilament
POY – pre oriented yarn
Durch Vollverstreckung oder Verstreckung in weiteren Prozessen kann ein ungekräuseltes Glattgarn hergestellt werden.
Ungekräuseltes Glattgarn
FOY – fully oriented yarn
FDY – fully drawn yarn
Die Garne können in weiteren Prozessen texturiert werden. Die Garne erhalten eine Kräuselung, wodurch das Garnvolumen zunimmt und der weiche textile Griff entsteht (Bild 1.2). Die wichtigsten Texturierverfahren sind Falschdraht-, Stauchkammer- und Luftblastexturierung. Entsprechend sind die Garnbezeichnungen:
Falschdrahttexturierung
DTY – draw textured yarn
Stauchkammertexturierung
BCF – bulk continuous filament
Luftblastexturierung
ATY – air jet textured yarn
Verschiedene Glatt- und Texturgarne können in einem Luftverwirbelungsprozess, auch als Tangleprozess bezeichnet, durch Verwirbelungspunkte miteinander verbunden werden. Im späteren Flächengebilde (Bild 1.3) sind diese Punkte nicht oder kaum erkennbar.
Bild 1.2: POY (unverstrecktes Glattgarn) und DTY (falschdrahttexturiertes Garn)
Bild 1.3: Gestrick (links) und Gewebe (rechts) mit texturiertem Garn und Elastan Monofilament
1.3 Stapelfasergarne
Stapelfasern werden durch die verschiedenen Spinnerei-Vorstufen der Kurzstapel-, Streichgarn- oder Kammgarnspinnerei geöffnet und parallelisiert.
Die parallelisierten Vorgarne oder Lunten werden dann nach dem Ringspinnverfahren, Rotorspinnverfahren oder alternativen Spinnverfahren gesponnen.
Ringspinnverfahren
Beim Ringspinnverfahren wird das parallelisierte und kompaktierte Vorgarn einem Streckwerk zur Verstreckung auf die gewünschte Endfeinheit zugeführt. Die Ringspinnmaschine kann über den rotierenden Kops dem Garn die notwendige Drehung geben.
Ringgarne haben bei Weitem den höchsten Marktanteil der Stapelfasergarne. Für besonders feine oder kritische Faserstoffe lassen sich am einfachsten stabile Spinnbedingungen finden. Das Ringspinnen ist am universellsten einsetzbar. Ringspinngarne lassen sich mit niedrigen Drehungen erzeugen. Die Garnoberfläche ist sehr gleichmäßig in der Faserdrehung und mit vielen offenen Faserenden (Haarigkeit) verbunden.
Eine Variante des Ringspinnens ist das Kompaktspinnen. Kompaktgarne zeichnen sich durch weniger Haarigkeit aus.
Rotorspinnverfahren
Das Rotorspinnen zählt zu den Spinnverfahren mit einem offenen Garnende. Die parallelisierten Faserbänder werden über eine gezahnte Auflösewalze bis zur Einzelfaser aufgelöst. Die Fasern werden dann durch einen Luftstrom weiter parallelisiert und in der Rotorrille abgelegt. Aus der rotierenden Rille werden die Fasern an einem rotierenden Garnende herausgezogen und über eine Abzugsdüse in Richtung Aufspulung transportiert. Durch das rotierende Garnende muss die Fasereinspeisung in regelmäßigen Intervallen durchflogen werden. Hierbei ergeben sich sogenannte Bauchbinden, die zum Teil in einem 90-Grad-Winkel zur Garnachse liegen. Die Faserenden der Bauchbinden zeigen entgegen der Garnabzugsrichtung in der Spinnmaschine.
Die Garndrehung wird durch die Abzugsgeschwindigkeit und -düse sowie durch die Rotordrehzahl beeinflusst.
Weitere Spinnverfahren wie Friktionsspinnen und Luftspinnen gewinnen zunehmend an Bedeutung.
1.4 Zwirne und andere Aufmachungen
Oft werden Garne vor der weiteren Verarbeitung in die Fläche gefacht, gezwirnt, kabliert, geflochten oder auch als Minirundgestrick (mit wenigen Nadeln) angeboten.
Fachen
Da die Feinheiten der Maschen bildenden Maschinen immer auch zur Garnfeinheit passen müssen, laufen in Strickmaschinen oft mehrere Garne in einen Fadenführer ein. Die zusammengefügten Garne haben keinen weiteren Fadenschluss und werden anschließend nur durch die Maschenstruktur zusammengehalten. Die Fachung an der Strickmaschine kann auch aus mehr als zwei Komponenten bestehen. Eine besondere Form der Fachung liegt an Strickmaschinen beim Plattieren vor (s. Musterungen der Strickmaschinen). Hierbei wird ein Garn so eingebracht, dass es nur auf einer Seite des Gestrickes in Erscheinung tritt.
Zwirnen
Neben dem Fachen könne Garne auch gezwirnt werden. Beim Ringzwirnen werden ähnlich dem Ringspinnen über eine Spindel zwei Komponenten miteinander verdreht. Neben dem Ringzwirnen wird aus wirtschaftlichen Gründen das Doppeldrahtzwirnen für feine und mittlere Garne viel benutzt. Zwirne lassen sich auch mehrstufig herstellen. In der Regel werden die Garndrehungen und die Zwirndrehungen in jeder Stufe entgegengesetzt eingebracht (Bild 1.4).