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Hinzu kommt die Hubanpassung des Schlittens an den Ort des aktuellen Strickens, die den Wirkungsgrad ebenfalls verbessert.

      Der Fadenführer kann durch eine Fadenführerwechseleinrichtung nach jedem Maschenbildungsvorgang (eine Maschenreihe) gewechselt werden. Der Faden gelangt von der Spule durch eine Fadenbremse, Knotenwächter und einen Fadenspanner mit Fadenwächter (Bilder 4.10, 4.11, 4.12) zu den Nadeln. Der Fadenspanner soll den Faden zu Beginn und Ende des Strickvorganges gespannt halten, damit einwandfreie Randmaschen entstehen und durchhängende Fadenschlaufen sich nicht verdrehen (Kringelneigung der gedrehten Fäden). Die Zuführung des Fadens kann durch Fournisseure (siehe auch Rundstrickmaschinen) für die Vergleichmäßigung der Fadenspannung unterstützt werden (Bilder 4.13, 4.14).

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      Bild 4.10: Fadenführung, 1 = Bremse, 2 = Fadenspanner (Fadenrückholfeder)

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      Bild 4.11: Fadenführung mit Bremse und Fadenspanner, 1 = Bremse, 2 = Fadenspanner

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      Bild 4.12: Seitliche Fadenüberwachung, 1 = Fadenwächter

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      Bild 4.13: Fournisseur für Flachstrickmaschinen

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      Bild 4.14: Fournisseur für die Garnlieferung (auch elastisch) mit Rückholvorrichtung zur Plattierung

      Die Maschen müssen für den Maschenbildungsvorgang von den Nadeln abgezogen werden. Zu diesem Zweck kann ein Abzugskamm (Anschlagkamm) (Bilder 4.15, 4.16) für abgepasste Artikel und für den Gestrick-Anfang und ein Walzen-Warenabzug (Bilder 4.17, 4.18) für Meterware eingesetzt werden.

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      Bild 4.15: Bildung des Gestrick-Anfangs mit Anschlagkamm, 1 = Netzreihe, 2 = Anschlagdraht, 3 = Draht, der die Anschlagdrähte verbindet und nach Abzug des Anschlagkammes die Fadenschleifen abzieht

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      Bild 4.16: Nadeln des Anschlagkammes mit Draht und Fadenschleifen (Netzreihe), 1 = Fadenschleife, 2 = Zungennadel, 3 = Nadel des Anschlagkammes, 4 = Draht des Anschlagkammes

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      Bild 4.17: Warenabzug, 1 = Abzugswalzen, 2 = Andruckrollen, 3 = Warenlauf, 4 = Regulierung für den Druck zwischen Abzugswalzen und Andruckrollen, 5 = Hebel mit veränderlichem Gewicht

      Da die Maschen im Strickprozess nacheinander entstehen, eignen sich als Warenabzug mehrere Teilwalzen, die auf einer gemeinsamen Welle frei beweglich gelagert sind und die durch Federn (Bild 4.19) jeweils gespannt die anfallende Ware nach Bedarf abziehen. Die Spannung der Federn wird durch Verdrehung der Abzugswalzenwelle erreicht. Diese Verdrehung wird von Schaltklinken ausgeführt und von einem Hebel mit veränderlichem Gewicht unterstützt. Unter den Teilwalzen sind Andruckrollen vorgesehen, die sich mit regulierbarem Druck der Warenart anpassen und die durch die Warenumschlingung einen sicheren und wirkungsvollen Abzug gewährleisten.

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      Bild 4.18: Warenabzug, 1 = Abzugswalze, 2 = Andruckrolle mit Feder, 3 = Hebel mit veränderlichem Gewicht, 4 = Schaltklinken, 5 = Nadelbett und Nadelfüße

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      Bild 4.19: Warenabzug, 1 = Abzugswalzen, 2 = Andruckrollen, 3 = Warenlauf, 4 = Regulierung für den Druck zwischen Abzugswalzen und Andruckrollen, 5 = vorgespannte Federn, die die Abzugswalzen in Warenlaufrichtung verdrehen

      Um eine einwandfreie Maschenbildung der strickenden Zungennadeln zu gewährleisten, muss beim Nadelaustrieb die zuletzt gebildete Maschenschleife über die Zunge auf den Nadelschaft gleiten. Diese Aufgabe übernimmt in der Regel der Warenabzug.

      In Strickvorgängen für auf Passform gearbeitete Teilstücke (fully fashion) oder für extreme Strukturmusterungen sind Hilfselemente (Einstreicher, Niederhalteplatinen und dergleichen) notwendig, um die einwandfreie Maschenbildung zu sichern.

      Die Mascheneinstreicher bewegen sich mit dem Schloss und gleiten so unter die austreibenden Nadeln, dass die Maschenschleifen auch ohne Abzug sicher aus dem Nadelkopf über die Zunge auf den Nadelschaft gebracht werden können (Bild 4.20).

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      Bild 4.20: Mascheneinstreichvorrichtung, 1 = Maschen einstreicher, 2 = Nadelbürste

      Zusätzliche Nadelbetten können oberhalb der vorderen und unteren Nadelbetten für Umhängevorgänge angebracht sein (Bild 4.21). Insbesondere für Komplettteilfertigung sind hier Vorteile in der Fertigung.

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      Bild 4.21: Nadelbettenanordnung mit zusätzlichen Umhänge-Nadelbetten, 1 = Zusatznadelbett, 2 = Standardnadelbett

      Mit Muster- und CAD-Anlagen können Design- und Strickprogramme erstellt werden. Vorprogrammierte Module für Strukturen oder Farbjacquards lassen sich in Maschinenprogrammen für die Erstellung und Archivierung von verschiedenen Strickteilen nutzen. Für die Ein- und Ausgabe von Muster- und Programmdaten können Zusatzgeräte wie Scanner (optische Erfassung von Farbvorlagen), Fotokamera, Graphik-Tablett (Übernahme von Schnitten, Skizzen und Programmdaten) sowie Drucker für farbige Ausdrucke und Strickprogramme eingesetzt werden.

      4.2 Maschenbildungsvorgänge der Flachstrickmaschinen

      Zur Herstellung von RR-Gestricken ist in der RR-Flachstrickmaschine eine gemeinsame Maschenbildung der Zungennadeln in den beiden Nadelbetten notwendig (Bilder 4.9, 4.22). Die Zungennadeln stehen sich in den beiden Nadelbetten versetzt gegenüber (Bild 4.23) und werden von den Schlossteilen durch die Schlittenbewegung entsprechend bewegt. In Bild 4.24 ist der Bewegungsablauf in einem Schloss während der Maschenbildung dargestellt.

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      Bild 4.22: Maschenbildungsvorgang der RR-Flachstrickmaschine

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      Bild 4.23: Anordnung der Nadeln mit Maschenschleifen

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      Bild 4.24: Maschenbildungsvorgang einer Flachstrickmaschine mit einem Nadelsystem, 1 = unteres Austriebsteil, 2 = oberes Austriebsteil, 3 = Abzugsteil

      Das Schloss (Bild 4.6, 4.7) bewegt sich von rechts nach links, sodass die in den Nadelkanälen gleitenden Zungennadeln mit den Füßen von links auf das untere Austriebsteil treffen. So werden sie zunächst von dem unteren und anschließend von dem oberen Austriebsteil in die Position gebracht, in der die Maschenschleife bereits aus dem Nadelkopf über die Zunge auf den Nadelschaft gelangt ist. Das rechte Abzugsteil zieht die Zungennadeln in die Nadelkanäle zurück, nachdem zuvor ein Faden in den Nadelkopf gelegt wurde.

      Die Abzugsteile können in der gekennzeichneten Weise verstellt werden (Bild 4.24), sodass sie die Nadeln mehr oder weniger weit ziehen und dadurch größere oder kleinere Maschen bilden. Die unteren und oberen Austriebsteile können ebenfalls geschaltet werden, um Musterungen (Henkel, Flottungen und Transfer) zu ermöglichen.

      Um

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