Аннотация

Es gab eine tiefe, unauslöschliche Schmach im Leben Siri-Tongs, an die niemand rühren durfte, ohne grausam dafür zu büßen. Der Mann, der sie ihr zugefügt hatte, war Caligu. Der einstige unumschränkte Beherrscher der Karibik. Längst tot, gestorben von Siri-Tongs Hand in der großen Schlacht um die Windward Passage. Aber obwohl viele Jahre inzwischen vergangen waren, die blutrote Narbe, die sich quer über ihren sonst makellosen Leib zog, sie war geblieben. Und es gab eine Insel weit jenseits der Windward Passage, auf der sich einst das Auge der Götter befunden hatte und die Todesbucht. Eine Bucht, auf deren Strand noch immer die Galeonen derer als zerfallene Wracks lagen, die versucht hatten, mit frevlerischer Hand das Auge der Götter zu berauben. Viele in der Karibik wußten davon, und sie alle mieden jene Insel und jene Bucht des Todes wie den Teufel persönlich. Nur Barabas, einen Piraten, der seinen Schlupfwinkel auf West Caicos hatte und dem es gelang, die Rote Korsarin von der Schlangeninsel zu entführen, den kümmerte das alles nicht. Er zwang die Rote Korsarin in seiner maßlosen Gier nach Schätzen, nach Silber, Gold und Diamanten, ihn zum Auge der Götter zu bringen. Er drohte der Roten Korsarin, mit ihr zu tun, was Caligu ihr einst angetan hatte. Und so traf ihn die Rache der Roten Korsarin in der Bucht des Todes und die der alten Götter, die noch immer über ihre einst heilige Insel wachten…

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Sieben Chinesen waren nötig, um den eisernen Profos der «Isabella» Edwin Carberry zu bändigen und von den Füßen zu reißen. Aber er tobte weiter, bis ihm einer von hinten einen Stein auf den Schädel schlug. Erst da konnten sie ihn fesseln und ihren Racheplan ausführen. Sie banden ihn nämlich an ein riesiges Pulverfaß, zu dem sie eine Lunte führten. Und als Carberry aus seiner Bewustlosigkeit erwachte begannen sie mit ihm zu spielen. Denn sie zündeten die Lunte an, liefen weg, kehrten dann aber zurück, erstickten die Lunte und nahmen eine neue. Das taten sie mehrere Male – und jedesmal dachte der eiserne Profos, sein letztes Stündlein habe geschlagen…

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Irgendwo zwischen Formosa und den Batan-Inseln schlug der Gott des Windes und der Wellen zu. Zuerst schralte der Wind und schickte seine Vorläufer aus Nordosten – pfeifende Böen, die bereits das Verhängnis ahnen ließen. Die See wurde kabbelig. Die «Isabella» begann in der See zu schwanken und zu taumeln. Das Wetter verschlechterte sich von Minute zu Minute. Es wurde zunehmend kälter. Dann heulte ein fast eisiger Wind durch die Wanten und Pardunen, wie er schneidender auch im Nordatlantik nicht hätte sein können. Die Galeone wurde geschüttelt und tauchte in immer tiefere Wogentäler. Ja, so kündete er sich an – «Taifung», der «Große Wind», wie ihn die Chinesen nannten, und die See war sein Schlachtfeld…

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Die erste Breitseite raste auf die «Isabella» zu. Der Seewolf hielt hartnäckig den Kurs. Die «Isabella» wandte der «Caribian Queen» die Bugpartie zu und bot nur ein schmales Ziel. Wie auf Kommando lagen die Arwenacks bäuchlings auf den Planken – keine Sekunde zu spät, denn die Kugeln waren heran. Vier, fünf Stück orgelten vorbei, an Backbord und an Steuerbord. Doch der Rest der Breitseite lag im Ziel. Es prasselte, krachte und barst, etwas schien von unten her die Galion aufzuschlitzen. Der Bugspriet ruckte hoch, die Blinden flatterten an ihren Rahen, Hämmer schienen gegen die vordere Querwand der Back geschmettert zu werden. Trümmer wirbelten durch die Luft…

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Philip Hasard Killigrew, der Seewolf, tat das, was seine Crew niemals von ihm erwartet hätte, aber er tat eben immer das Unerwartete. Er strich die Flagge. Denn die Falle, in der die «Isabella VIII.» steckte, war so perfekt aufgebaut, daß jeder weitere Kampf sinnlos war und für die Seewölfe zu einem Massaker geworden wäre. Denn die Galeone saß unverrückbar auf einer Sandbank fest, und um sie herum hatte eine Armada schwerer spanischer Kriegsschiffe Aufstellung genommen…

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Die Brandpfeile rasten wie Boten der Hölle auf die «Isabella» zu. Aus den Höhlen unterhalb der Tempel des Horus wurden sie abgefeuert. An Deck herrschte Wuhling wegen des unerwarteten Überfalls, aber die Seewölfe faßten sich schnell. Wegen der Brandpfeile gerieten sie nicht in Panik. Mit so was kannten sie sich aus. Pützen flogen außenbords, wurden wie irre Hand in Hand nach oben gehievt und über den ersten Brandherden ausgekippt. Es zischte und dampfte. Qualmwolken trieben über die Decks. «Feuer frei auf die Höhlen!» gellte Ben Brightons Stimme. Und da verwandelte sich die «Isabella» in eine feuerspeiende Festung…

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Wie eine verendete Kuh torkelte die «Isabella» durch die Fluten des Atlantik. Ein Panzer von Muscheln und Seepocken umschloß in tödlicher Umarmung ihren Rumpf. Ein Leichenschleier von Tang und Algen waberte um sie herum. Und Tanger war noch eine halbe Tagesreise entfernt. Aber da langte der Wind zu – nur mit einer samtenen Katzenpfote, jedoch von verheerender Wirkung. Unendlich langsam verneigte sich die «Isabella» nach Lee, fast demütig und zum Sterben bereit. Und den Männern standen die Haare zu Berge. Denn die «Isabella» verharrte in ihrer Schräglage, bereit zum Kentern…

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Die Jolle schoß vorwärts, von peitschenden Riemenschlägen getrieben. Vor ihrem Bug schäumte das Wasser, Gischt flog von den Ruderblättern, wenn sie nach dem Durchholen aus dem Wasser gerissen wurden. Hasard spähte über die Schulter zurück. Die Seesoldaten auf der «Revenge» hatten die Musketen angehoben. Hasard legte Ruder und steuerte die Jolle hart nach Backbord und kurz darauf wieder nach Steuerbord. Genau dazwischen krachte die Salve von Bord der «Revenge». Hasard biß die Zähne zusammen…

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Es war Ferris Tucker, der hünenhafte Schiffszimmermann der Seewölfe, dem beim Vermessen des schwarzen Seglers auffiel, daß mit den Maßen des Laderaums etwas nicht stimmte. Thorfin Njal, der Wikinger, hingegen behauptete steif und fest, es sei alles in Ordnung, er kenne das Schiff bis in den letzten Winkel. Dafür war er sogar bereit, ein Faß Branntwein zu verwetten – er verlor es. Aber was sie entdeckten, ließ ihnen buchstäblich die Haare zu Berge stehen…

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Es lag am Strand von Little Cayman, dunkel und geheimnisvoll, und noch nie hatte jemand gewagt, das Deck dieses eigenartigen Schiffes zu betreten. Man sagte, wer es dennoch täte, würde auf entsetzliche Weise sterben. Philip Hasard Killigrew und ein paar beherzte Männer seiner Crew hielten nichts von solchen Sprüchen. Nur die Rote Korsarin wußte mehr über das schwarze Schiff, aber sie schwieg, als die Männer an Bord kletterten…