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Vau = V/​VV (Nagel). Der Nagel hält die Dinge zusammen, und der Hierophant verbindet in der Gesellschaft religiöse Tradition mit sozialer Kultur.

      Pfad: 16 von Chokmah nach Chesed. Diese Verbindung unterstreicht die Verdichtung von Energie: Chokmah steht für die Manifestation des Geistes in der Idee und die Gnade Cheseds verdichtet das Feuer zu einer Form von Erkenntnis.

      Götter: Asar, Ameshet und Apis (Asar als der Erlöser, Ameshet als Kerub der Erde und Apis als Bulle), Osiris, Athene, Shiva als heiliger Stier, Venus als Herrin von Taurus

      Pflanzen: Malve (auch Riesengewächse wie beispielsweise Affenbrotbäume)

      Krafttiere: Stier, Kerub der Erde, alle Lasttiere

      Edelstein: Topas

      Wesen: Gorgonen, Minotauren

      Dämonen (Qlipoth): Adimiron, blutig (Echsen-Löwen-Hybriden aus Blut und Wasser)

      Magische Kräfte: Das Geheimnis physikalischer Stärke

      Magische Waffe: Thron (die Mühe der Vorbereitung)

      Parfüm: Storax

      Droge: Zucker

      Geomantie: Amissio

       Gematrische Korrespondenzen

      6: Geschwätz, Schwätzer, Lügner, Teil, für sich abgesondert, Zweig, Ast, Stange, Glied, Leinen, Wahrsager, Prophet, Bär(in), Lüge, Sumpf, Dach eines Hauses (Tempels, Turmes)

      12: Untergang, Verlorenes, Unterwelt, begehren, wünschen, lüstern, unbesonnenes Gelübde, plaudern, schwatzen, töricht reden, sich mehren, viel werden, Fisch, ER

      Gottheit: Die christliche Trinität als oberste geistige Autorität

      Mythen: Abendmahlschale, in der Christi Blut am Kreuz aufgefangen wurde, oder Parzival, der sich opfernde Erlöser, der den keltischen Gralskönig Amfortas in der Gralssage befreit; Berufung und Taufe der Jünger (Ursprung des patriarchalisch-dogmatischen Systems)

      Symbole: Beichte, Kommunion, Sündenerlass, festliche Orgelmusik, Prozession, Monstranz, Messias, Petrus, Papst

      Kultstätten: Peterskirche und Petersplatz in Rom; das Fußbodenmosaik im Kathedraleninneren von Chartres

      Rituale: Taufe, Weihe oder Aufnahme in einen magischen oder spirituellen Kreis; in der christlichen Tradition Gebet, Gottesdienst und Sündenerlass

      Sabbat: Buß- und Bettag

      Kraftstein: Amethyst

      Räucherwerk: Weihrauch

      Malerei: Abendmahl von Leonardo da Vinci; Moses und der brennende Dornbusch von Ernst Fuchs

      Musik: 9te von Bruckner (das Adagio hat Bruckner dem »lieben Gott« gewidmet)

      Schrift: Pentateuch (Fünf Bücher Mose)

       Die Liebenden verkörpern nicht nur das Selbstbild in der Beziehung, sondern auch das Suchbild, das also, was man im anderen in Vertretung für sich selbst anstrebt.

       Adam und Eva (Eros), Kain und Abel (Die Brüder1), Eva und die Schlange

      Astrologie: Venus/​Mars – auf einer höheren Ebene auch Sonne/​Mond

      I Ging: 31 Hiân – Die Werbung

      Runen:Kaunaz/​Kan(Feuer)und Wunjo(Licht). Kan, die sechste Rune, drückt die Potenz oder die aktive Seite der Liebenden aus, das Einbinden der Gegensätze in der Vereinigung, während Wunjo den ruhenden Mittelpunkt zwischen gegensätzlichen Bewegungen anzeigt, Harmonie und Freude, und damit das Ende disharmonischer Unausgewogenheit.

      Licht: Anziehung, Bekenntnis und freie Entscheidung, Zusammenschluss und Vereinigung der Gegensätze (die Selbstverwirklichung im anderen)

      Schatten: Unerreichbare Liebesideale, sexuelle Frustration, Entscheidungsschwäche, Selbstaufgabe

      Farben: Orange, Blassmauve, neues gelbes Leder, rötliches Grau mit Mauvestich (Liber 777)

      Tierkreis: Zwillinge, die mit dem gegenüberliegenden Schützen – XIV – Kunst – korrespondieren (Buch Thoth). Hier bezieht sich Crowley auf die paarweise angeordnete Darstellung der Kartensymbole, die dadurch einen doppelten oder zwillingshaften Charakter bekommen (hinter jeder Idee verbirgt sich ein Gegensatz).

      Kurzbeschreibung: Die Liebenden gehören mit dem Teufel und dem Jüngsten Gericht zu den drei Trümpfen im Thoth Tarot, die von der überlieferten Darstellung am meisten abweichen. Der Grund dazu liegt in dem der Karte unterlegten alchemistischen Konzept. Ein schwarzer König wird mit einer weißen Königin von einem mächtigen Zauberer vermählt. Ihr zukünftiges Kind (Befruchtung in XI – Lust) wird durch das Orphische Ei symbolisiert. Beim Akt der Trauung werden sie von zwei Kindern assistiert. Das Hauptaugenmerk liegt in der Darstellung von Dualität und Unterschiedlichkeit, die stets Ausgangspunkt für Vereinigung sind. Sie sind aber genauso Ausdruck der Entscheidungsschwäche und der Widersprüche mit sich selbst. Dabei sind sie in ihrer Symbolträchtigkeit äußerst facettenreich. Sinn und Leitmotiv liegen darin, aus allen inneren Konflikten ein gutes Ergebnis zu erzielen und die Zwei in eine Einheit zu verwandeln. Die Liebenden sind dabei der erste Teil der Erkenntnis: = Solve oder die Analyse. Die Synthese oder Teil 2 (… et coagula) folgt in Atu XIV. Dort werden wir sehen, wie sich die ganzen Hintergründe vermischen und umkehren. Deshalb sollten sie immer in Verbindung mit ihrem »Zwilling« analysiert werden.

      Analyse

      Die Liebenden – besser noch: Die Sehnsucht der Liebenden – sind ein Ausdruck des gegenseitigen Verlangens zwischen den Menschen: der paradiesische Vorhof der körperlichen Anziehung oder die Flammen der Sehnsucht nach der Vereinigung zwischen Mann und Frau. Sie drücken die Anziehung der Gegensätze aus, das Sehnen, das Verlangen zwischen den Geschlechtern, um die verlorene Einheit wiederherzustellen – also genau das, was der Pfarrer den Kindern mit anderen Worten verkündet: den Zustand vor der Vertreibung aus dem Paradies.

      Auf einer anderen Ebene verkörpert die Karte auch die Folgen nach dem Sündenfall: die Darstellung von Dualität und Unterscheidung, die stets Ausgangspunkt für Vereinigung ist. Diese Dualität, die sich in der Anziehung der Gegensätze äußert, wird durch die Liebe der Liebenden erlöst.1 In paradiesischer Verschmelzung wird aus den beiden Teilen eins, und indem sie ihre Identität um ihre Ebenbilder erweitern, verbinden sie sich in Leben und Tod und wachsen in die Ewigkeit hinein. Gerade diese Unerfahrenheit erklärt die Reinheit ihrer Absichten und die Unschuld um die Wunde, die im Leben brennt (das Christentum nennt es Erbsünde). Das gilt es im Verlauf der Reise zu erfahren: den Schmerz des Getrenntseins von dem, was jedem von ihnen zur Vollständigkeit fehlt, denn es geht um das durch den Griff nach dem Apfel verlorene Paradies, das durch die Verschmelzung auf körperlicher Ebene zumindest für Sekundenbruchteile wieder erlebt werden kann. Es ist der Lockruf der Götter, das Streben nach der menschlichen Form, das vom Funken der Fortpflanzung getragen wird. Dadurch weiten sich die Liebenden ins Überpersönliche,

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