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       Gott, der ewige Vater, ist Schöpfer, Ursprung, Erhalter und Herr alles Geschaffenen. Er ist

       gerecht und heilig, barmherzig und gnädig, langmütig und reich an beständiger Liebe

       und Treue. Die Eigenschaften und die Macht, wie der Sohn und der Heilige Geist sie

       bekunden, sind gleichermaßen Offenbarungen des Vaters.

       (Glaubensüberzeugungen der Siebenten-Tags-Adventisten, Nr. 3)

       Hoffnung, die uns trägt

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       alles (Wesentliche) über ihn – und über uns – gesagt? Gott ist wie ein liebevoller

       Vater und wie eine gute Mutter. Wer verstanden und erfahren hat, dass Gott väter-

      lich (Ps 103,13; Jes 63,16; Mt 6,8.26; Röm 8,15; Eph 3,15) und mütterlich (Ps 27,10;

       131,2f.; Jes 66,13; Mt 23,37; 1 Ths 2,7f.) für seine Geschöpfe sorgt und als der

       Ursprung, Erhalter und Herr allen Lebens stets das Beste für uns im Auge hat, der

       kann mit anderen Christen bezeugen:

       Alles, was wir Menschen über Gott zuverlässig sagen können, wissen wir nur auf-

      grund seiner Selbstoffenbarung. Deshalb sollten wir über das, was uns verborgen

       geblieben ist, ehrfürchtig schweigen. Anstatt mit seinem unvollkommenen und

       begrenzten Wissen zu prahlen, ruft Paulus aus: „Wie groß ist doch Gott! Wie unend-

      lich sein Reichtum, seine Weisheit, wie tief seine Gedanken. Wie unbegreiflich für

       uns seine Entscheidungen und seine Pläne! … Ihm gehören Lob und Ehre in alle

       Ewigkeit. Amen.“ (Röm 11,33.36 Hfa)

       Buchempfehlung:

       M. Lloyd Erickson, „Gottes Arme sind offen“,

       Advent-Verlag, Lüneburg, 176 Seiten, 9,00 €, Best.-Nr. 1843.

       Siehe auch „Gottesvorstellungen in den Religionen der Welt“ auf Seite 200f. im Anhang.

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       Hoffnung, die uns trägt

       „Ich glaube an Jesus Christus!“

       D

       as älteste Bekenntnis der Christenheit besteht lediglich aus einem Eigen-

      namen und einem Ehrentitel: „Jesus (der) Christus.“ Damit brachten seine

       Jünger – und nach der Auferstehung die ersten Christen – ihren Glauben zum Aus-

      druck, dass Jesus, Sohn eines Zimmermanns aus der galiläischen Kleinstadt Naza-

      reth, der von Gott gesandte Messias und lang ersehnte Befreier des Volkes Israel

       war und ist. Schon früh war damit die Erkenntnis verbunden, dass in ihm Jahwe,

       der Ewig-Vater (Jes 9,5), selbst zu uns Menschen gekommen war und er deshalb

       göttliche Verehrung verdient. „Mein Herr und mein Gott“, bekannte Thomas am

       Auferstehungstag (Joh 20,28). Immanuel – „Gott (ist) mit uns“ – lautet der Ehren-

      ame, der ihm bei seiner Geburt gegeben wurde (Mt 1,23). Gott, der Schöpfer, wurde

       selbst ein Mensch und wohnte (wörtlich: „stiftshüttete“) unter uns (Joh 1,14). Wer

       Jesus begegnet, schaut gewissermaßen in Gottes Angesicht (Joh 14,9).

       Ein einzigartiger Anspruch

       Keine andere Religion erhebt einen vergleichbaren Anspruch. Für fromme Juden

       wirkte die Aussage Jesu, Jahwes einzigartiger „Sohn“ zu sein (Joh 3,16), wie eine

       Gotteslästerung. Auch Mohammed ist lediglich der (letzte) Prophet Allahs, der

       unnahbar fern von uns Menschen lebt und regiert. Der Buddhismus kennt keinen

       persönlichen Gott. Andere Religionen verehren entweder eine Vielzahl von Göttern

       (z. B. Hinduismus) oder eine göttlich beseelte Natur (Pantheismus, Animismus). In

       den griechischen Mythen verkleiden sich die Götter zwar manchmal als Menschen

       und erscheinen inkognito, doch eine wirkliche Identifizierung findet nicht statt.

       Ganz anders bei Jesus: Er ist so ganz und gar Mensch geworden, dass ihn eine Frau

       geboren hat (Mt 1,18-25) und die Zeichen seines Menschseins auch nach seiner

       Auferstehung erhalten geblieben sind (Joh 20,27). Wer seine Menschwerdung (In-

      karnation) leugnet, hat – so Johannes – den Geist des „Antichristen“ (1 Joh 4,2f.).

       Die Wahrheit hat ein menschliches Gesicht

       Hoffnung, die uns trägt

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       Kapitel

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       Eine faszinierende Persönlichkeit

       Kein Zweifel, der Glaube der ersten Christen drehte sich ganz und gar um die

       Person Jesu und die Bedeutung seines Lebens und Sterbens. Das hatte mit der

       Faszination zu tun, die von dem Wanderprediger aus Nazareth ausging. Seine

       packende und anschauliche Art zu predigen (Mk 1,22), sein vorbildliches Leben

       (Joh 8,46), die Zeichen und Wunder, die er vollbrachte – all das führte dazu, dass

       das Volk zu ihm strömte. Doch der eigentliche Erfolg traf paradoxerweise erst ein,

       nachdem er gestorben war. Die Nachricht von seiner Kreuzigung und Auferstehung

       veranlasste Tausende, ihn als Herrn und Erlöser anzuerkennen (Apg 2,36-41) und

       seinem Beispiel eines Lebens nach dem Willen Gottes zu folgen.

       Offenbar entsprach die Botschaft vom „Heil“ dem tiefen Bedürfnis der Menschen

       nach Befreiung von Schuld und einer tragfähigen Hoffnung. Das Bild eines lieben-

      den, gerechten und gnädigen Gottes, das durch menschliche – nicht zuletzt auch

       religiöse – Vorstellungen entstellt worden war, wurde durch ihn wieder zurechtge-

      rückt. „Wer mich sieht, der sieht den Vater!“ (Joh 14,9) Deshalb gilt: „Niemand

       kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh 14,6)

       Ein unergründliches Geheimnis

       Noch jahrhundertelang

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