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im Sinne von „einzigar-

      tig“ oder „einziggeliebt“ (vgl. 1 Mo 22,2.12.16; Ri

       11,34).

       Erstgeborener: Es geht bei diesem Begriff nicht

       um Alter, Herkunft und Geburt, sondern um

       Vorrangstellung und Würde. So erhielt beispiels-

      weise Jakob den Status und die Rechte des Erst-

      geborenen, obwohl er jünger als Esau war (1 Mo

       25,25ff.; Röm 9,10-13). Als Ehrentitel bezeichnet

       der Begriff den absoluten Vorrang, den Jesus als

       Gottes Sohn gegenüber seinen „Brüdern“ inne-

      hat (Röm 8,29). Er ist der Erste und Rangälteste,

       (1) weil er der Schöpfer und kein Geschöpf ist

       (Kol 1,15-17), (2) weil wir unsere Auferweckung

       seiner Auferstehung verdanken (Kol 1,18; Offb

       1,5) – obwohl andere vor ihm auferstanden sind

       (Mt 27,52f.; vgl. 1 Kor 15,20; Apg 26,23) – und (3)

       weil er die Anbetung aller Geschöpfe verdient

       (Hebr 1,6). In Hebr 12,23 werden sogar die Er-

      lösten als „Erstgeborene“ – d. h. von Gott mit Vor-

      rechten und Würde ausgestattete Geschöpfe – be-

      zeichnet (vgl. Offb 1,5f.; 5,9f.).

       Hoffnung, die uns trägt

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       Gott ist uns fern

       und doch ganz nah

       V

       ierzig Tage war er nun schon unterwegs, vierzig Tage und Nächte. Es war die-

      selbe Gegend, durch die das Volk Jahrhunderte zuvor gewandert war – in umge-

      kehrter Richtung allerdings und vierzig Jahre lang. Jetzt war Elia am „Berg Gottes“

       angekommen, dem Horeb. Hier, im zerklüfteten Sinaigebirge, war der Gott Israels

       einst Mose im brennenden Dornbusch erschienen und hatte ihn berufen, sein Volk

       aus Ägypten zu befreien (2 Mo 3). Hier hatte ihm Gott seine Herrlichkeit offenbart

       – wenn auch nur hinter vorgehaltener Hand. Obwohl Mose dem ewigen und unfass-

      baren ICH BIN nur hinterhersehen durfte – „kein Mensch wird leben, der mich sieht“

       –, war er ihm doch näher gekommen als jeder andere Mensch. Gott sprach mit ihm

       von Angesicht zu Angesicht, so wie Freunde miteinander reden (2 Mo 33,11.18-23).

       An diesem heiligen Ort stand jetzt der Prophet, der wie kein anderer für Jahwe

       gekämpft hatte. Das ganze Volk hatte schließlich bekannt: „Jahwe ist Gott!“ Doch

       Königin Isebel hatte sich geschworen, Elia töten zu lassen. Da bekam er es mit der

       Angst zu tun und floh in die Wüste – bis zum Horeb. Hier sollte der Prophet nun

       Gottes Gegenwart unmittelbar erleben. „Der Herr sagte: ,Komm aus der Höhle und

       tritt auf den Berg vor mich hin! Ich werde an dir vorübergehen!‘ Da kam ein Sturm,

       der an der Bergwand rüttelte, dass die Felsbrocken flogen. Aber der Herr war nicht

       im Sturm. Als der Sturm vorüber war, kam ein starkes Erdbeben. Aber der Herr war

       nicht im Erdbeben. Als das Beben vorüber war, kam ein loderndes Feuer. Aber der

       Herr war nicht im Feuer. Als das Feuer vorüber war, kam ein ganz leiser Hauch. Da

       verhüllte Elia sein Gesicht mit dem Mantel …“ (1 Kön 19,11-13 GNB)

       Was Orkan, Erdbeben und Feuersturm nicht vermochten, das geschah beim „Ton

       eines leisen Wehens“ (EB) – Gottes verborgene Gegenwart wurde zu einer unüber-

      sehbaren und unüberhörbaren Realität. Diese überwältigende Erfahrung der Nähe

       Gottes ließ Elia die Angst vor Isebel vergessen. Im Bewusstsein, dass Gott mit ihm

       war, kehrte der Prophet durch die Wüste nach Damaskus zurück und salbte dort im

       Auftrag Gottes Jehu zum König über Israel.

       Wie man seinen „Hauch“ hautnah spüren kann

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       Hoffnung, die uns trägt

       Der Heilige Geist

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       Gott, der ewige Geist, wirkte zusammen mit dem Vater und dem Sohn bei der Schöpfung,

       bei der Menschwerdung und bei der Erlösung. Er inspirierte die Schreiber der Heiligen

       Schrift. Er erfüllte Christi Leben mit Kraft. Er zieht die Menschen zu Gott und überführt sie

       ihrer Sünde. Die sich ihm öffnen, erneuert er und formt sie nach dem Bild Gottes. Gesandt

       vom Vater und vom Sohn, damit er allezeit bei Gottes Kindern sei, gibt der Heilige Geist der

       Gemeinde geistliche Gaben, befähigt sie zum Zeugnis für Christus und leitet sie in Überein-

      stimmung mit der Heiligen Schrift in alle Wahrheit.

       (Glaubensüberzeugungen der Siebenten-Tags-Adventisten, Nr. 5)

       Wie man Wind oder Strom nicht sehen,

       aber sehr wohl fühlen kann, so kann man auch

       das Wehen des Geistes Gottes spüren.

       Wo der Geist ist, da ist Gott

       Jesus mag diese Erfahrung Elias vor Augen gehabt haben, als er zu Nikodemus

       sagte: „Der Wind weht, wo es ihm gefällt. Du hörst ihn nur rauschen, aber du weißt

       nicht, woher er kommt und wohin er geht. So geheimnisvoll ist es auch, wenn ein

       Mensch vom Geist geboren wird.“ (Joh 3,8 GNB) Neu „geboren werden aus Wasser

       und Geist“ – das konnte selbst der bibelkundige Pharisäer nicht verstehen (V. 3-5).

       Und doch – so unbegreiflich der göttliche Geist für unseren menschlichen Geist

       auch sein mag, so unübersehbar sind die Spuren, die er hinterlässt. Wie man Wind

       oder Strom nicht sehen, aber sehr wohl fühlen kann, so kann man auch das Wehen

       des Geistes Gottes spüren. Es gibt keine göttliche Aktivität, bei der er nicht direkt

      

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