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       Hoffnung, die uns trägt

       „… und siehe, es war sehr gut!“

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       as die einen von uns mit geschwellter Brust zur Kenntnis nahmen, geriet für die

       anderen zur peinlichen Vorstellung: die Bekanntgabe der Noten nach einer

       Klassenarbeit. Anstatt die Leistungsschwachen anzuspornen, waren sie dem Mitleid

       und Spott der Klassenkameraden ausgesetzt. Später wurden zwar keine Noten mehr

       verlesen, dennoch konnten wir die Ersten von den Letzten unterscheiden. Je früher

       jemand seine Arbeit ausgehändigt bekam, desto besser war die Note ausgefallen. Der

       Erste war meist der Klassenprimus, den alle beneideten – und manchmal auch ihren

       Frust spüren ließen. Je besser er (oder sie) war, desto schlechter standen die ande-

      ren da. Deshalb waren überdurchschnittliche Leistungen meist verpönt; Fleißige gal-

      ten als „Streber“.

       In unserer Welt sind Unvollkommenheit und Mittelmaß an der Tagesordnung. Für

       uns ist das ganz normal. „Nobody is perfect“, sagen wir entschuldigend. Noch ver-

      nichtender klingt der Satz: „Er hat es gut gemeint“ (aber nicht gut gemacht). Auf der

       anderen Seite gibt es die echten Könner, die unsere aufrichtige Bewunderung verdie-

      nen: die überragende Solistin, der geniale Nobelpreisträger, die ungeschlagene Mann-

      schaft. Höher – schneller – weiter. „Das Bessere ist des Guten Feind.

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