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Heiligen Geist zu

       verstehen. Besonders im 3. bis 5. Jahrhun-

       dert kam es zu anhaltenden Lehrstreitig-

       keiten, aber auch zu grundlegenden Klärun-

       gen in dieser zentralen Frage des christli-

       chen Glaubens.

       Manche Bibelleser und -ausleger betonten die

       ewige Unterordnung Jesu unter seinen Vater

       (Subordinatianismus), während andere in Jesus

       eine Erscheinungsform des Vaters sahen

       (Modalismus). In diesem Sinn und in Anspielung

       an die von den Schauspielern vor das Gesicht

       gehaltenen Masken im Theater der damaligen

       Zeit bezeichnete Sabellius (3. Jh.) Jesus als das

       Gesicht (griech.: prósôpon; lat.: persona) Gottes

       auf dieser Erde. Der Vater habe im Erlösungs-

      drama zunächst die Rolle bzw. Gestalt des Sohnes

       und anschließend die des Geistes übernommen

       bzw. angenommen (Sabellianismus).

       Dagegen lehrte Tertullian (3. Jh.), dass die drei

       göttlichen Gestalten (lat.: personae) gleichzei-

      tig existieren, aber auch gleichen Wesens (lat.:

       substantia) sind. „Diese drei sind eins, nicht

       einer.“ Um die Einheit Gottes in der Unter-

      schiedenheit der drei Personen deutlich zu

       machen, verwendete er erstmals den Begriff

       „Dreieinigkeit“ (lat.: trinitas, von triunitas).

       Der vom platonischen Dualismus geprägte

       Presbyter Arius (4. Jh.) sah in Jesus lediglich

       ein halbgöttliches Zwischenwesen (Arianis-

      mus). Daraufhin betonten die Konzilien von

       Nizäa (325) und Konstantinopel (381) die gött-

      liche Wesensgleichheit von Vater, Sohn und

       Geist. Der dafür verwendete Ausdruck „einge-

      borener Sohn“ (lat.: unigenitus) sollte gerade

       nicht die Geschöpflichkeit, sondern die

       Wesenseinheit Jesu mit Gott, dem Vater, zum

       Ausdruck bringen.

       Augustinus (5. Jh.) zog dem missverständli-

      chen Begriff „Person“ – das Wort hat einen indi-

      vidualistischen Klang – das Wort „Relation“

       vor, um die ewige Beziehung des dreieinen

       Gottes nach innen (zu sich selbst) wie auch

       nach außen (zu uns Menschen) zum Ausdruck

       zu bringen.

       Zusammengefasst: Die Trinitätslehre ist nicht

       das Ergebnis philosophischer Spekulationen

       oder der Versuch, Gott rational-logisch zu erfas-

      sen und zu ergründen. Im Gegenteil, sie will

       alle Versuche abwehren, die das göttliche

       Geheimnis für den menschlichen Verstand ein-

      sichtig und akzeptabel machen sollen. Darüber

       hinaus geht es ihr darum, die biblische Offen-

      barung vor Verfälschung zu schützen und das

       Handeln des dreieinen Gottes zu unserer Erlö-

      sung zu betonen. Gott – Vater, Sohn und Geist –

       hat stets und ständig das Heil der Menschen im

       Auge. Er setzt alles im Himmel (Vater) und auf

       Erden (Sohn) sowie in und um uns (Heiliger

       Geist) in Bewegung, um uns aus unserer Verlo-

      renheit zu retten und für immer zurückzuge-

      winnen.

       Hoffnung, die uns trägt

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       Weiterführendes, ausführliches Material zum Thema Dreieinigkeit im Internet:

       www.christsein-heute.info/hoffnung

      

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