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was, wie?“

      „Nein!“ schrie Ribault zurück. „Aber es kommt noch dicker! Wir haben euch einiges zu berichten!“

      Carberry fluchte immer noch. „Hölle und Teufel, jetzt müssen wir noch mal den Anker hieven und verholen!“

      „Was ist eigentlich los?“ brüllte der Wikinger mit einer Stimme, die geradewegs aus dem eisigen Nordland herüberzuwehen schien, von Bord des Schwarzen Seglers. Aber dann sah er ja selbst, was geschah: Ribault und die anderen „Rübenschweine“ liefen am Strand entlang auf Hasard und dessen Bootscrew zu. Man begrüßte sich stürmisch. Carberry hieb Old O’Flynn derart kräftig auf die Schulter, daß der mit seinem Holzbein umknickte und in die Düne stürzte.

      „Fein ausgedacht, was?“ brüllte der Profos dazu. „Und wie du gekichert hast, wie? Haha, jetzt führen wir die Blödmänner mal ein wenig an der Nase rum, oder?“

      Old O’Flynn begrüßte ihn seinerseits mit einer Serie von Flüchen, die aber zum Glück Marys, Gotlindes und Gunnhilds Ohren nicht erreichten. Sie waren zu weit entfernt. Andernfalls wären sie sicherlich errötet, auch Mary.

      Carberry half dem Alten auf die Beine, und sie grinsten sich wölfisch an. Wie schön, daß sie sich wiederhatten!

      „Ferris“, sagte Hasard. „Du pullst mit den anderen zur ‚Isabella‘ zurück. Verholt mit den Schiffen in die kleine Bucht. Jean, haben die Schiffe dort überhaupt alle Platz?“

      „Ja. Bequem. Und die Wassertiefe reicht allemal aus“, erwiderte der Franzose.

      Ferris, der Gambia-Mann, Roger, Luke und Gary kehrten mit der Jolle zur „Isabella IX.“ zurück. Carberry und Dan O’Flynn hingegen blieben mit Hasard bei Ribault und dem „Empfangskomitee“.

      „Kommt“, sagte O’Brien. „Wir zeigen euch jetzt die Bucht. Es ist eine der feinsten Buchten, die ich je gesehen habe.“

      Während sie am Strand entlang zu der Ankerbucht marschierten, warf Dan seinem Erzeuger immer wieder fragende Seitenblicke zu.

      „He!“ sagte er schließlich. „Ist was nicht in Ordnung mit dir?“

      „Mit mir? Was soll nicht in Ordnung sein?“

      „Du machst irgendwie einen merkwürdigen Eindruck.“

      „Ich hab’ ein neues Holzbein“, brummte der Alte.

      „Wo ist denn das alte?“

      „Das erzähl’ ich dir gleich“, entgegnete Old O’Flynn. „Aber laß mich mit deiner Fragerei in Ruhe.“

      „Meinetwegen. Aber du siehst aus wie – na ja.“

      „Wie denn?“ fragte der Alte gereizt.

      „Wie ein aufgeblasener, eitler Pfau, wenn ich ehrlich sein soll“, erwiderte Dan ungerührt.

      Old O’Flynn zog es vor, zu schweigen. Aber Jean Ribault und die anderen Männer, die Bescheid wußten, grinsten. Ihnen war klar, daß es der Vaterstolz war, der das alte Rauhbein so aufblähte.

       4.

      Die „Isabella IX.“, die „Caribian Queen“ und der Schwarze Segler liefen in die Cherokee-Bucht ein. Jetzt war der Teufel los. Es wurde gepfiffen und gejohlt, und die Männer an Bord der Schiffe und an Land warfen ihre Hüte und Mützen hoch. Man begrüßte sich mit schmetternden „Arwenack“-Rufen, und auch die Frauen lachten und winkten. Sie schienen alle völlig aus dem Häuschen zu sein.

      Smoky kippte um ein Haar über das Schanzkleid der „Isabella“ ins Wasser, als er seine Gunnhild mit Klein David auf dem Arm entdeckte. Kaum anders erging es dem Wikinger. Er röhrte noch etwas lauter als Carberry kurz zuvor, und er wackelte dabei so wild und heftig mit dem Kopf, daß der Kupferhelm ein paarmal herunterzufallen drohte.

      Als dann die „Isabella“, die „Caribian Queen“ und „Eiliger Drache“ bei den vier anderen Seglern ankerten, blieb der Seewolf am Strand stehen und betrachtete sie in aller Zufriedenheit.

      „Ja, das ist ein feines, geschütztes Plätzchen, Freunde“, sagte er, „von der Idylle ganz abgesehen.“

      „Handige Bucht“, brummte auch der Profos. „Aber was sollte das ganze Theater? Mußtet ihr wirklich so tun, als ob ihr nicht hier wäret?“

      „Das hatte seinen Sinn und Zweck“, entgegnete Jean Ribault.

      „Natürlich“, sagte Hasard. „Die Tatsache, daß wir eure Schiffe nicht gleich entdeckt haben, ist der beste Beweis dafür, wie sicher die Bucht ist.“

      „Wie wär’s denn, wenn wir unseren neuen Stützpunkt hier einrichten?“ fragte Dan.

      „Darüber wollten wir mit euch diskutieren“, entgegnete Jean Ribault.

      „Das werden wir tun“, sagte der Seewolf. „Nachher, am Lagerfeuer. Aber jetzt spannt uns nicht länger auf die Folter. Was gibt es Neues? Wo sind die algerischen Piraten?“

      „Mubaraks wilde Horde?“ Don Juan, der inzwischen ebenfalls erschienen war, sah Hasard ernst an. „Die Kerle waren wirklich noch hier. Sie versuchten, die ‚Wappen‘ und die ‚Pommern‘ von der Seeseite mit Flößen anzugreifen, aber da tauchten wir auf.“

      „Hat es einen Kampf gegeben?“ fragte Hasard.

      „Klar“, erwiderte Old O’Flynn. „Die Alis waren total verrückt. Es muß an dem langen Inselaufenthalt gelegen haben. Jedenfalls nahmen sie mit ihren Flößen Kurs auf uns. Na, und wir haben es ihnen mit den Drehbassen besorgt.“

      „Und den Rest haben die Haie erledigt“, fügte O’Brien hinzu.

      „Das müßt ihr uns heute abend noch ausführlich berichten“, sagte der Seewolf. „Unsere Befürchtung, daß sie sich noch hier befinden könnten, war also gerechtfertigt.“

      „Zehn Monate haben sie hier festgesessen“, sagte Renke Eggens. „Aber die Sonne hatte nicht nur ihre Gesichter verbrannt. Sie muß sie auch um den Verstand gebracht haben. Wie konnten sie es wagen, uns nahezu unbewaffnet anzugreifen?“

      „Das war Mut“, sagte Old O’Flynn. „Sie haben alles auf eine Karte gesetzt.“

      „Trotzdem haben sie es falsch angepackt“, sagte Jean Ribault. „Sie hätten sich als Schiffbrüchige ausgeben sollen.“

      „Das haben sie ja getan“, sagte O’Brien. „Der eine hüpfte wie ein Irrer am Strand herum. Aber wir haben ihn durchschaut. Weil Renke sich rechtzeitig genug daran erinnert hat, was hier im letzten Jahr vorgefallen war.“

      „Hallo, Mary!“ rief Dan plötzlich. Er winkte zur „Empress“ hinüber. „Wie geht’s denn so?“

      „Ich bin bester Dinge!“ rief Mary. „Und guter Hoffnung für eure Sippe!“

      „Wie soll ich das denn verstehen?“

      „So, wie ich’s gesagt habe!“ rief sie und lachte amüsiert, als sie sein Gesicht sah.

      „Augenblick mal, Miß Snugglemouse!“ schrie Old O’Flynn. „Das wollte ich doch – schön langsam und deutlich, meine ich – äh, erklären!“

      „Fängst du schon wieder an?“ stieß sie drohend hervor. „Nimm dich ja in acht, Mister O’Flynn! Ich bin ganz schön nervös!“

      Old O’Flynn schnappte nach Luft. Dan wandte den Kopf und sah seinen Alten völlig entgeistert an.

      „Sag mal!“ stieß er hervor. „Ist das dein Ernst?“

      „Mach’ ich vielleicht Witze?“ fragte Old O’Flynn unwirsch zurück.

      „Das kann nicht sein“, sagte Dan. Er mußte sich erst mal hinsetzen und ließ sich einfach in den Sand sinken.

      „Sei doch froh“, sagte Carberry grinsend. „Es

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