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      »Also, ich lad’ euch ein, heut’ abend«, sagte er. »Was ihr verzehrt, geht auf meine Rechnung. Sag das der Luise. Ich muß eh in den Bergerhof, dann würd’ ich’ begleichen.«

      »Dann werden wir mal richtig hinlangen…!« Lissi lachte.

      »Von wegen«, mahnte Moni, »wenn du zu narrisch sein willst, bleib’ ich lieber gleich zu Haus’.«

      »Jetzt hör aber auf…!« Max Tannhofer runzelte die Stirn. »Du stellst dich vielleicht an. Du bist ein attraktives junges Madel und du tust so, als wenn du dein Leben schon hinter dir hättest. Jetzt geht schon und amüsiert euch ein bisserl. Wie gesagt, ich lad’ euch ein.«

      Eine Viertelstunde später waren die beiden unterwegs. Lissi fuhr und Moni saß daneben.

      Nach einer Weile räusperte sie sich und fragte: »Wer wird denn noch da sein? Ich mein’, so gar viel Leut’ gehen ja net mitten in der Woch’ ins Gasthaus.«

      »Oje, Moni«, erwiderte Lissi, »du wirst dich wundern, wieviel Leut’ wochentags unterwegs sind. Alle mögen net vor dem Fernseher hocken, einigen ist halt die Geselligkeit lieber. Und darüber regt sich niemand mehr auf.«

      Dann fuhren sie schweigend weiter.

      »Ich hab’ das Gefühl, daß ich irgendwie hinterm Mond leb’«, sagte Moni, als sie fast schon beim Bergerhof waren. »Ich hock’ allweil zu Haus’ und das Leben geht an mir vorüber, ich spür’ schon die ganze Zeit, daß mir was fehlt. Aber ich weiß halt net was und wenn ich’s wüßt’, ich hätt’ keine Ahnung, wie ich damit umgehen sollt’.«

      »Jetzt grübel net so viel, sondern freu dich, daß du mal herauskommst«, antwortete Lissi.

      Da atmete Monika tief durch. »Ist schon recht. Und wenn’s mir gar net zusagt, dann fahr’ ich halt wieder nach Haus’!«

      *

      »Wieso fragst du denn schon wieder nach der Lissi?« Der Karner-Hans lächelte Michl erstaunt an. »Sie scheint dich mehr zu interessieren, als du zugibst. Also, was ist? Stehst du jetzt auf sie oder warum fragst andauernd?« Die beiden standen auf dem Parkplatz des Bergerhofs, waren eben gerade angekommen.

      Michl winkte ab. »Schmarrn, ich frag’ doch net andauernd. Und wenn ein Madel, das von einem Bauernhof stammt, der ziemlich abgelegen liegt und wo noch nicht unbedingt die große Welt Einzug gehalten hat, nach München will, um Jura zu studieren, dann ist das schon die eine oder andere Frage wert.«

      »Ich sag’ ja nix dagegen«, erwiderte Hans, »aber du solltest mal in deine Überlegungen mit einbeziehen, ob du net auch Gefallen an der Lissi hast, anstatt dauernd ein, wie auch immer gearbeitetes Interesse zu bekunden.«

      Michl grinste. »Irgendwie hört sich’s komisch an, wenn du fein reden willst.«

      Hans grinste zurück. »Es ist auch sonst net meine Art.« Dann sah er Michl von der Seite an. »Also, was ist jetzt, gibt’s einen ganz und gar persönlichen Grund, daß du immer wieder nach der Lissi fragst?«

      »Herrschaftseiten«, erwiderte Michl, »du läßt dich net abschütteln, oder?«

      »Nur ungern…!«

      »Ja, zum Kuckuck noch einmal, sie gefällt mir…!«

      »Na also.«

      »Das heißt aber noch lange net, daß ich das ihr gegenüber auch zu erkennen geb’.«

      »Bist du schüchtern?« wollte Hans daraufhin wissen. »Den Eindruck machst du gar net.«

      »Bin ich auch net«, antwortete Michl, »das heißt, bisher war ich es net.«

      Hans grinste. »Du meinst, bei der Lissi könntest es werden?«

      Michl atmete tief durch. »Ich spür’ so gewisse Hemmnisse.«

      »Da schau her.«

      »Ja, sie ist ein blutjunges Mädchen.«

      »Das ist kein Grund«, erwiderte der Karner-Hans.

      »Außerdem wird sie einen Freund haben…!«

      Hans schüttelte den Kopf. »Nein, hat sie nicht.«

      »Woher weißt du das?«

      »Ich hab’ ein bisserl herumgefragt.«

      »Was hast du?« Michl sah Hans mit großen Augen überaus erstaunt an.

      »Herumgefragt«, antwortete der. »Sie hatte jede Menge Avancen, aber sie hat sie alle ganz cool abgewiesen. Sie ist solo, ganz sicher.«

      »Tja«, Michl zuckte mit den Schultern, »da hab’ ich auch nix von…!«

      »Na klar hast was davon«, erwiderte Hans, »du hast…!«

      »Jetzt paß mal auf«, ließ Michl den Hans nicht aussprechen, »ich denk’, jetzt haben wir lang’ genug darüber geredet. Ich frag’ dir ja auch keine Löcher in den Bauch.«

      »Bitt’ schön«, Hans hob beide Arme, »es gibt da keinerlei Geheimnisse.«

      »Das mag ja sein«, erwiderte Michl, »aber ich will jetzt nimmer über die Lissi reden. Punkt und aus…!«

      »Ist ja schon recht…!« Hans reagierte ein wenig brummelig. »Ich sag’ gar nix mehr.«

      Dann betraten sie den Bergerhof und wurden von Christl schon empfangen.

      »Stellt euch vor«, sagte sie, »die Moni kommt heut’ abend.«

      »Hierher?« Hans sah sie fast ein wenig erschrocken an.

      Christl lächelte. »Freust du dich net?«

      »Doch, schon«, erwiderte Hans, wobei er versuchte, sich seine Verlegenheit nicht anmerken zu lassen.

      Christl sah auf die Uhr. »Eigentlich müßten die beiden jeden Moment hier sein.«

      »Die beiden…?« fragte Hans.

      »Ja«, Christl nickte, »die Lissi kommt auch mit.«

      Hans grinste, vermied es aber, Michl dabei anzusehen.

      Der tat so, als gehe ihn das alles gar nichts an, fragte schließlich, wo man sich hinsetzen solle. »Ist’s auf der Terrasse zu frisch?«

      »Drinnen ist’s gemütlicher«, sagte Christl, »und gar so viel ist heut’ net los. In der alten Gaststub’ sitzen nur ein paar Einheimische.«

      Sie hatten gerade Platz genommen, als Monika und Lissi hinzu kamen.

      »Ja, das ist aber eine Überraschung…!« Hans stand auf und ging auf die beiden Mädchen zu, schließlich blieb er bei Monika stehen.

      »Wieso überrascht dich, wenn ich mal ins Gasthaus geh’?« erwiderte die.

      »Weil du dich sonst total rar machst«, antwortete Hans.

      »Das wird sich vielleicht ändern«, Monika zuckte lächelnd mit den Schultern. »Wer weiß das schon?«

      Hans zeigte auf den Stuhl neben seinem, doch Monika nahm einen Stuhl daneben Platz.

      Derweil war Lissi zu Michl gegangen und begrüßte ihn mit einem Hallo…!

      »Hallo«, erwiderte der. Er stand auf, gab Lissi die Hand und sagte: »Ich bin übrigens Michl.«

      »Ich weiß«, sagte Lissi, »wie ich heiß, wirst ja inzwischen wissen.« Dann nahm sie bei ihm Platz. »Und… und du bist jetzt tatsächlich beim Kemptener Amtsgericht als Referendar?«

      Michl nickte. »Ja, seit einer Woche.«

      »Und studiert hast in München…?«

      »So ist es«, antwortete Michl. Dann lächelte er. »Wenn ich daran denk’, daß du bald in München mit dem Studium beginnen wirst, dann könnt’ ich mir gut vorstellen, das eine oder andere Semester noch drangehangen zu haben.«

      Lissi grinste. »Ist

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