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Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans Kneifel
Читать онлайн.Название Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2)
Год выпуска 0
isbn 9783845347400
Автор произведения Hans Kneifel
Жанр Языкознание
Серия Atlan classics Paket
Издательство Bookwire
Die Anzeigen der Ortung sagten mir nicht viel, deshalb sah ich auf die optischen Sichtschirme. Darauf erblickte ich jedoch nur den Planeten und die ruhig dahintreibenden Wracks; ich lauschte auf einen Kommentar meines Extrahirns, aber dieses schwieg dazu. Auch Mrothyr sah nicht mehr als ich, und trotzdem änderte die STERNSCHNUPPE schon nach wenigen Sekunden erneut abrupt den Kurs.
Diesmal so scharf, dass wir wirklich fielen, der Andruck presste uns hart zu Boden und wir bekamen kaum noch Luft. Diesmal hielt er länger an, und als wir uns endlich wieder aufrappeln konnten, erklärte das Schiff verstört:
»Tut mir leid, Atlan, ich konnte wirklich nicht anders. Diese zwölf Kampfraumer der Ligriden haben es auf uns abgesehen – nun kurven sie schon wieder ein! Und jetzt taucht noch eine weitere Flotte von oben her auf ...«
Ich schaltete schnell, gab Mrothyr einen Wink und warf mich selbst in den Sitz vor dem Instrumentenpult. Neutralfelder bauten sich um uns auf, so dass wir gegen den Druck geschützt waren. Ich beugte mich vor und strengte erneut meine Augen an.
Doch auch jetzt sah ich immer noch keine fremden Schiffe auf den Sichtschirmen, und nun meldete sich endlich auch wieder der Extrasinn.
Das Schiff wird ebenso vom Planeten her beeinflusst wie Chipol! Seine Ortungsanlagen werden gestört und zeigen Geisterbilder, die Initiatoren wollen euch mit allen Mitteln an einer Annäherung an Cirgro hindern. Bereite dich auf weitere Zwischenfälle vor!
»Da, sie kommen schon, um uns zu fangen!«, schrie der Junge im gleichen Augenblick auf, als der Andruck endlich wieder nachließ. »Drei Stahlmänner mit feuerbereiten Waffen dringen in die Zentrale ein – los doch, schießt sie ab ... oh, ich habe solche Angst!«
Ein rascher Blick zeigte mir, dass es diese Roboter nicht gab, der Eingang zum Steuerraum war nach wie vor geschlossen. Also existierten sie ebenso nur in der Einbildung Chipols, wie jene Geisterflotten auf den Instrumenten der STERNSCHNUPPE, und ich atmete auf.
»Kümmere dich um den Jungen«, wies ich den Zyrpher an, »gib ihm notfalls ein Betäubungsmittel. Es gibt keine echten Gefahren, unsere Kontrahenten arbeiten wieder nur mit Illusionen, und das kennen wir nun schon. Wenn sie nicht mehr einzusetzen haben, geben wir keinesfalls auf.«
Mrothyr nickte und ging zu dem wieder jammernden Chipol, und im selben Augenblick erkannte ich eine neue, diesmal aber sehr reale Gefahr.
Das Schiff hatte seinen Kurs inzwischen mehrmals geändert, um den nicht vorhandenen Ligridenraumern auszuweichen, seitdem aber noch nicht wieder korrigiert. Seine Funktionen schienen also noch immer irgendwie beeinträchtigt zu sein – und nun rasten wir mit hoher Fahrt genau auf einen Pulk von Wracks und Trümmern zu!
»Sofort ausweichen, STERNSCHNUPPE!«, schrie ich entsetzt. »Die Unbekannten haben dich hereingelegt, ihre Geisterschiffe hatten nur den Zweck, dich in den Trümmerring zu treiben. Bist du nun wieder soweit klar, dass du ihn erkennen kannst?«
Das Schiff reagierte wider Erwarten sofort, der Antrieb setzte ein. Wieder schlugen mehrere Gravos durch, aber wenige Sekunden später hielten wir wieder auf die freie Stelle zu.
»Lass dich in Zukunft nicht mehr beirren, ganz gleich, was deine Ortungen anzeigen«, wies ich unser Fahrzeug nun kategorisch an. »Es gibt keine fremden Schiffe hier im System, klar? Wären es wirklich Kampfraumer der Ligriden gewesen, hätten sie sofort auf uns geschossen, aber Phantome können das natürlich nicht.«
»Die Logik sagt mir, dass du Recht hast, Atlan«, kam es nach kurzem Zögern fast kleinlaut zurück. »Gut, ich gehorche also, obwohl meine Instrumente erneut den Anflug dieser Formationen anzeigen, auf deine Verantwortung hin.«
»Ich werde sie zu tragen wissen«, entgegnete ich, und nur zehn Sekunden danach passierten wir die Lücke, kaum tausend Kilometer von einem halb zerrissenen Schiff der Hyptons entfernt.
»Das war knapp, wie?«, meinte Mrothyr, der nun wieder neben mir auftauchte. »Unsere ›Freunde‹ arbeiten mit wirklich miesen Tricks, aber nun haben wir die Sperrzone wohl hinter uns gebracht. Der Junge ist jetzt auch wieder ruhig, ich habe ihm ein Sedativum verabfolgt. Er sieht zwar immer noch Gespenster, doch nun hat er keine Angst mehr davor.«
Ich nickte nur, lehnte mich zurück – und im selben Augenblick wurde mir schwarz vor den Augen.
Ein starker psychischer Druck lastete plötzlich auf meinem Hirn und drohte mich zu überwältigen. Ich lehnte mich instinktiv mit aller Kraft dagegen auf, zugleich begann auch mein Zellaktivator zu pulsieren, und beides zusammen half. Mein Sehvermögen kehrte wieder, aber körperlich fühlte ich mich so schwach, als hätte ich gerade einen Marathonlauf absolviert.
»Noch ein Patient – anscheinend bin ich der einzige Normale hier an Bord«, beklagte sich der Rebell von Zyrph. Er öffnete das Fach in meiner rechten Armlehne, schob den Ärmel meiner Jacke hoch, und dann ergoss sich der Inhalt einer Spritzampulle unter leisem Zischen in meine Muskulatur.
Schon Sekunden später fühlte ich mich körperlich wieder viel besser, aber der fremde Druck in meinem Hirn blieb. Er schien auch meinen Extrasinn zu lähmen, denn dieser gab keinen Kommentar zu dem Geschehen, wie sonst üblich.
Immerhin konnte ich wieder klar sehen, ein Blick auf den Schirm vor mir bewies, dass wir dem Planeten Cirgro immer näher kamen. Die STERNSCHNUPPE schwieg zwar, aber sie hielt den geraden Kurs dorthin, und das beruhigte mich sehr.
Allerdings nicht für lange ...
Meiner Schätzung nach waren wir noch eine halbe Lichtsekunde von der fremden Welt entfernt. Sie füllte nun, zu einem Viertel von ihrer Sonne erleuchtet, fast den ganzen Sichtschirm aus, und in der erhellten Zone zeichneten sich inmitten eines großen Ozeans die Randgebiete eines Kontinents ab. Die STERNSCHNUPPE steuerte offenbar gerade darauf zu, wenn jetzt weiter alles glatt abging, konnten wir in einer Viertelstunde dort landen.
So schien es aber nur, mein Optimismus erwies sich als verfrüht.
Plötzlich peitschte ein lauter Knall durch die Schiffszentrale, und mein Kopf fuhr herum. Das Geräusch kam von dem Psi-Spürer der STERNSCHNUPPE, jenem Gerät also, auf das schon bisher nur bedingt Verlass gewesen war.
Es war nun förmlich explodiert, Splitter von Glas und Metall schwirrten durch die Luft. Sie erreichten jedoch keinen von uns, sondern prasselten unschädlich zu Boden, und ich stufte diesen Verlust als nur ausgesprochen unbedeutend ein.
Sehr zu Unrecht, das erwies sich gleich darauf, denn dieses Ereignis leitete nur den Anfang vom Ende ein ...
»Ich spüre etwas Fremdes!«, sagte das Schiff, und seine Stimme klang wie von regelrechter Panik erfüllt. »Ein unbekannter Einfluss greift nach mir, er lähmt meine Systeme, ich kann nicht mehr ...«
Dann brach die Stimme der STERNSCHNUPPE abrupt ab, und zugleich gingen in der Zentrale alle Lichter aus. Ein Geräusch wie von einem laut schmetternden Schlag drang noch an meine Ohren – dann verlor ich das Bewusstsein, sackte in meinem Sitz zusammen und erfasste nichts mehr davon, was danach noch mit uns und dem Schiff geschah.
2.
»Aufwachen, Atlan!«, forderte eine unbarmherzige Stimme.
Sie klang so schrill, dass sie eigentlich nur von Gucky stammen konnte, der anerkannt größten Nervensäge des Solaren Imperiums. Aus Erfahrung wusste ich, dass er mir keine Ruhe lassen würde, also gab ich nach und öffnete die Lider.
Das stieß jedoch auf Schwierigkeiten, denn die Wimpern waren mit einer zähen Masse verklebt. Ich hob die Hand, konnte einen Teil davon abstreifen, und nun bekam ich auch die Augen auf. Sicher hatte mir der Kleine einen seiner üblichen Streiche gespielt, und ich setzte zu einigen passenden Worten an.
Diese kamen jedoch nicht über meine Lippen, denn nun sah ich, dass die »Klebemasse« an meinen Fingern Blut war! Und nun kehrte plötzlich auch die Erinnerung zurück – ich befand mich an Bord der STERNSCHNUPPE, Gucky war weit weg, und der Extrasinn hatte mich aus meinem Blackout geweckt ...
Jetzt bemerkte ich auch, dass ich auf dem Boden lag, und dass