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Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans Kneifel
Читать онлайн.Название Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2)
Год выпуска 0
isbn 9783845347400
Автор произведения Hans Kneifel
Жанр Языкознание
Серия Atlan classics Paket
Издательство Bookwire
Sicher, die Fremden waren meist gleich zu Anfang geflohen, noch ehe das umfassende Chaos begann. Die plötzliche Panik hatte sie als erste erfasst, die Händler hatten ihre Waren im Stich gelassen und waren hinaus zum Raumhafen gerast. Von dort starteten dann die Raumschiffe in rascher Folge, die Daila blieben allein auf Cirgro zurück.
Nun aber war auch von ihnen nirgends mehr etwas zu entdecken, die Jäger hatten offenbar alle aufgespürt und verschleppt. Wohin, das wusste der einsame Mann nicht, doch eines stand für ihn fest:
Er war ganz allein zurückgeblieben – in Raybon gab es außer ihm kein intelligentes Lebewesen mehr ...!
Doch daran dachte der Alte jetzt nicht, er hatte andere Probleme. Um sein Asyl zu erreichen, musste er eine Strecke überwinden, die voll von den Trümmern zerschossener Häuser war. Einzige Alternative dazu war ein großer Umweg über zwar freie, aber breite Straßen ohne Deckungsmöglichkeit, und davor scheute er zurück.
Er rastete noch einmal, setzte sich wieder auf einen Behälter und versuchte, neue Kräfte zu sammeln. Doch die Sonne meinte es nach dem Regen in der Nacht etwas zu gut, die Luft war feucht und schwül, und das machte ihm zu schaffen.
Schon der erste Haufen von Trümmern überforderte seine müden Beine, die schwere Last zog ihn unbarmherzig zurück. Er schaffte den steilen Aufstieg trotz aller Anstrengung nicht, sein Herz begann wie wild zu rasen, und fast wäre er gestürzt. Das konnte er gerade noch vermeiden, er bewegte sich stolpernd wieder rückwärts und legte keuchend eine weitere Pause ein.
Dann erkannte er endgültig, dass es diesmal so nicht ging.
Er besaß zwar noch eine letzte Stärkungskapsel, doch die hatte er als eiserne Reserve in seiner Unterkunft gelassen. Die erste hatte ihm nur bis hierher geholfen, nun ebbte ihre Wirkung ab und sein Alter machte sich deutlich bemerkbar. Ihm blieb also nichts weiter übrig, als den längeren, dafür aber bequemen Weg zu nehmen, ungeachtet des möglichen Risikos.
Er wartete noch eine Weile, bis er sich wieder kräftig genug fühlte, nahm dann die Wasserbehälter wieder auf und begab sich auf den Weg zurück. Auf der Hauptstraße kam er dafür nun zügig vorwärts, bog bald darauf in eine andere ein und wechselte nach einer kurzen Rast nochmals die Richtung.
Dann hatte er es fast schon geschafft, nur zweihundert Meter trennten ihn noch von seinem Ziel. Er atmete auf, dann setzte er die Behälter nochmals ab und massierte die Druckstellen an seinen Händen. Nun war er sicher, dass ihm nichts mehr geschehen konnte, er lächelte flüchtig und setzte sich wieder in Bewegung.
Doch kaum zehn Sekunden später hörte er hinter sich ein fremdes Geräusch! Es war nicht besonders laut, aber die absolute Stille über der Stadt machte es weithin hörbar.
Der Alte fuhr panikerfüllt zusammen, sein Lächeln gefror zu einer Grimasse der Angst. Er blieb stehen und sah über die Schulter zurück, und dann begann er zu zittern.
Nein, er hatte sich nicht getäuscht – von dort her näherte sich ihm ein Fahrzeug! Es war zwar nicht besonders schnell, aber schnell genug, um ihn mit seiner Last bald einzuholen. Was sollte er nun tun?
Er zweifelte nicht daran, dass da die Jäger kamen, um auch ihn noch zu fangen und zu verschleppen, wenn nicht gar umzubringen. Gehetzt sah er sich nach einem Versteck um, aber gerade hier gab es keines. Die Straßenmitte war wohl frei, doch die Häuser auf beiden Seiten lagen in Trümmern, alle Eingänge waren blockiert ...
Er wählte den einzigen Ausweg, der ihm noch blieb, ließ beide Behälter fallen und lief los, so schnell ihn seine müden Beine trugen. Wenn es ihm gelang, rechtzeitig die nächste Querstraße zu erreichen, hatte er noch eine Chance.
Dort sah es zwar auch wüst genug aus, aber eben das war sein Vorteil. Das Fahrzeug der Jäger musste im Schutt steckenbleiben, und das würde sie gerade so lange aufhalten, dass er durch eine Lücke im Mauerwerk verschwinden konnte. In dieser Straße kannte er sich aus, hier hatte er einst gewohnt, ehe er in sein Versteck umgesiedelt war.
Die Angst trieb ihn voran, und er holte das letzte aus seinem ermatteten Körper heraus.
*
Mein Karren hielt wider Erwarten durch, der Elektromotor surrte ruhig vor sich hin. Bald lag der Raumhafen hinter mir, die Straße führte zunächst durch Ödland, und hinter diesem lagen beiderseits ausgedehnte Felder.
Von der Agrarwirtschaft auf Cirgro verstand ich natürlich nichts, aber trotzdem erkannte ich schnell, dass hier nichts so war, wie es eigentlich sein sollte. Die fremden Gewächse waren zum Teil wild ins Kraut geschossen, andere Kulturen wieder bereits verwelkt, alle Ordnung war dahin. In einiger Entfernung sah ich Maschinen stehen, deren Metallteile dick von Rost überzogen waren, und das ergänzte das trostlose Bild.
Um diese Felder hatte sich offenbar niemand mehr gekümmert, seit damals über dem Planeten das Chaos ausgebrochen war. Doch warum nur, wovon sollten sich die Daila jetzt ernähren – und wo waren sie überhaupt ...?
Außer Scharen von Vögeln bekam ich kein Lebewesen zu sehen, und daran änderte sich auch während der nächsten fünfzehn Minuten nichts. Dann hatte ich den Stadtrand erreicht, die ersten Häuser tauchten beiderseits der Straße auf, und ihr Anblick deprimierte mich erst recht.
Offenbar hatten hier einst die Upper Ten dieser Stadt gewohnt, das war unschwer zu erkennen. Im Gegensatz zu den verkommenen, aus vorgefertigten Elementen errichteten Bauwerken am Hafen hatte man hier Naturstein verwendet, die Gebäude waren durchweg Villen oder luxuriöse Bungalows.
Gewesen, musste ich mich sehr bald korrigieren, denn auch hier sah es aus, als hätten Attilas Hunnenscharen gewütet. Nicht ein Komplex war noch heil, die Fenster waren zersplittert, und die Mauern an vielen Stellen zerschossen. Und hier mussten ebenfalls Plünderer am Werk gewesen sein, davon zeugten viele herumliegende und teilweise kostbare Gegenstände.
Man hatte sie herausgeschleppt, um sich daran zu bereichern, aber das hatte wiederum anderen nicht gefallen. Vielleicht hatten sich die Besitzer gewehrt, vielleicht waren andere Banden gekommen und hatten den ersten die Beute wieder abjagen wollen?
Wie auch immer, das Resultat war niederschmetternd im wahrsten Sinn dieses Wortes. Und zum Schluss hatte niemand etwas davon gehabt, die Sachen lagen am Straßenrand oder in den verwilderten Vorgärten und waren inzwischen restlos vergammelt. Was mochte nur über die Daila gekommen sein – waren sie etwa kollektiv verrückt geworden?
Gar nicht so unmöglich, urteilte mein Extrasinn. Gerade hier auf Cirgro ist manches nicht so wie auf anderen Welten, hier ist der einzige bekannte Fundort der Glückssteine! Und dass diese unter bestimmten Umständen nicht unbedingt ihren Besitzern auch Glück bringen, hast du ja bereits erfahren.
»Sicher, das stimmt«, gab ich zu. »Andererseits sind es aber gerade diese Gebilde, denen es vor allem zu verdanken ist, dass sich die Lage auf Aklard stabilisiert hat. Einmal Glück und einmal nicht, wie reimt sich das zusammen?«
Ich sprach eben von bestimmten Umständen, erinnerte mich mein zweites Ich lakonisch, und diese sind bekanntlich nirgends im Universum auch nur annähernd gleich. Schon ein winziger, für deine Sinne überhaupt nicht erkennbarer Faktor kann die Dinge ins genaue Gegenteil verkehren, das weißt du doch.
Ich verzichtete auf eine Entgegnung und konzentrierte mich statt dessen darauf, die Umgebung weiter zu beobachten. Das Bild blieb jedoch immer annähernd gleich, auch in den inneren Bezirken der für mich noch namenlosen Stadt. Überall war gekämpft worden, es gab nur wenige Gebäude, die noch heil geblieben waren. Zuweilen blockierten Schutt und zerschossene Fahrzeuge selbst die breiten Straßen und zwangen mich zu Umwegen, aber ich behielt die Richtung zur Stadtmitte bei.
Mich tröstete allein die Tatsache, dass nirgends Leichen zu sehen waren.
Die Plünderer, Chaoten oder wie