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Die Rückkehr. Dulce Maria Cardoso
Читать онлайн.Название Die Rückkehr
Год выпуска 0
isbn 9783905951646
Автор произведения Dulce Maria Cardoso
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
2 Die trockene und kühlere Jahreszeit in Angola, sie dauert von Mai bis September.
3 Abkürzung für ›Todd Insecticidal Fog Applicator‹, eine auf einem Fahrzeug installierte Sprühmaschine für Pestizide. In Angola fuhr der »carro da TIFA« einmal im Jahr durch die Straßen der Hauptstadt und versprühte DDT.
4 Cuca ist eine angolanische Biermarke.
5 ›klein‹ im angolanischen Portugiesisch.
6 ›Riquita du bist schön, Riquita du bist bereits eine Königin, und Angola glaubt an dich.‹
7 Strandpromenade von Luanda.
8 ›dumm‹, ›unwissend‹, von ›mato‹ (›Busch‹) – ›der aus dem Busch kommt‹.
9 Kleinstadt im Südosten von Luanda.
10 Angolanisches Portugiesisch für ›merda‹ – ›Scheiße‹.
11 Erfolgreiche portugiesische Radionovela, die seit 1973 von Rádio Renascença ausgestrahlt wurde.
12 »estava à toa na vida, o meu amor me chamou, pra ver a banda passar cantando coisas de amor, a minha gente sofrida, despediu-se da dor, pra ver a banda passar cantando coisas de amor.« Aus: Chico Buarque de Hollanda: A Banda.
13 »mas para meu desencanto, o que era doce acabou, tudo tomou o seu lugar, depois que a banda passou, e cada qual no seu canto, em cada canto uma dor, depois de a bandar passar, cantando coisas de amor.« Aus: Chico Buarque de Hollanda: A Banda.
14 »maleita dos ciganos«.
15 Anspielung auf die europäische Aussprache des Portugiesischen.
16 eigtl. Largo Infante Dom Henrique, einer der zentralen Plätze der Altstadt von Luanda.
17 Ortschaft nordöstlich von Luanda.
18 Im Original »Trinitá«, Terence Hills Name in seinen Western-Komödien mit Bud Spencer. ›Der müde Joe‹ ist sein populärer Spitzname in der deutschen Synchronisation.
19 Afrikanische Feigenart: Ficus thonningii.
20 Von ›gingar‹ – ›sich hin und her bewegen‹, ›die Hüften schwingen beim Gehen‹, hier: Geschlechtsverkehr.
21 Umbundu für pg. ›aurora‹ (dt. ›Morgenröte‹).
22 ›Marihuana‹.
23 Titel eines populären Liedes des angolanischen Sängers und Diplomaten Ruy Mingas. »Monangambé« bedeutet ›Lastenträger‹, im übertragenen Sinn derjenige, auf dem die größte Last liegt; auch ›arme, in Lumpen gekleidete Person‹.
24 »naquela roça grande, não tem chuva, é o suor do meu rosto que rega as plantações, naquela roça grande tem café maduro, e aquele vermelho-cereja são gotas do meu sangue feitas seiva«.
25 Refrain eines Protestliedes des angolanischen Sängers Bonga Kuenda aus dem Jahr 1972. Die Sprache ist Kimbundu, zu dt.: ›Unseren jüngsten Sohn haben sie nach São Tomé geschickt‹. Das Lied beschreibt die Zwangsarbeit des Jungen, der nicht mehr zurückkehrt, weil er unter den Bedingungen in São Tomé stirbt. Der komplette Liedtext in Kimbundu und Portugiesisch findet sich auf https://lyricstranslate.com/pt-br/muimbo-ua-sabalu-canção-de-sabalu.html.
26 Gemeint ist die Ilha do Cabo oder Ilha de Luanda, ein Stadtteil von Luanda.
27 Grafanil war eine portugiesische Militärgarnison bei Luanda.
28 Kimbundu: angolanische Spezialität aus Mehl, siehe auch ›pirão‹. Anm.d. Ü.
Der Flughafen so anders als jener Flughafen an den Sonntagnachmittagen, wenn Vater uns herbrachte, damit wir die Flugzeuge sahen, es gibt Hunderte Menschen um uns, Hunderte oder Tausende, ich weiß nicht, noch nie habe ich so viele Menschen zusammen gesehen, noch nie habe ich ein so großes Durcheinander gesehen, so viele Koffer und Kisten, so viel Müll, Müll, Müll und noch mehr Müll, an jenen Sonntagen war der Flughafen still, der Boden so sauber, dass es einem fast leidtat, ihn zu betreten, es war gut, zum Flughafen zu fahren, es war sogar gut, das Geräusch der Flugzeuge zu hören, alle diese Leute waren nicht da, dieser Lärm, der nicht aufhört, es ist, als müsste mein Kopf explodieren. Der Jeep verschwindet hinter dem Haus von Editinha.
Ich bin müde, noch nie bin ich so müde gewesen, ich will mich nicht setzen, ich kann mich nicht setzen, das heißt, wenn ich wollte, könnte ich, ich kann mich auf den Boden setzen, Mutter würde es nicht stören, diesmal nicht, diesmal würde Mutter nicht sagen, das gehört sich nicht, du bist kein kleiner Junge mehr, sie würde nicht sagen, du machst dir deine Hose schmutzig, diese Flecken bekomme ich nie wieder raus, Mutter würde es nicht stören, so viele Menschen, die um uns herum auf dem Boden sitzen, die scheren sich nicht um Flecken in der Hose, die stört es nicht, mit Flecken im Mutterland anzukommen. Vaters Hände hinter dem Rücken gefesselt.
Mutter bemerkt nicht einmal, dass meine Schwester das hellblaue Kleid trägt, was für eine schlechte Idee, ein hellblaues Kleid anzuziehen, Mutter bemerkt nicht einmal, dass meine Schwester auf dem Boden sitzt, an die Wand gelehnt, die offenen blonden Locken an der Wand, ein Mädchen muss noch mehr achtgeben als ein Junge, sie muss sich anders benehmen, wenn über ein Mädchen geredet wird, will es niemand haben. Wi bringe di um mit deine Waffe und mit deine Kugel29.
Seit fast einem Tag sind wir hier, Mutter schaut immer hinüber zum Eingang des Flughafens, aber Vater kommt nicht, es gibt nichts anderes zu tun als zu warten, auf Vater zu warten und darauf, dass wir an der Reihe sind, das Flugzeug ins Mutterland zu besteigen.
Der Staub legt sich nur langsam.
Mir wäre es lieber, wenn Onkel Zé wegginge, doch Onkel Zé bleibt hier, er will sichergehen, dass wir einsteigen, bestimmt befürchtet er, dass wir nach Hause zurückfahren, bestimmt befürchtet er, dass die schwarzen Nachbarn sich an uns rächen wollen, weil sie denken, dass wir etwas über den Schlächter von Grafanil wissen, oder dass der Jeep mit den Soldaten zurückkommt, um uns zu holen, dass sie unseretwegen zurückkommen, Onkel Zé hat recht, ich will zurück nach Hause und dort auf Vater warten. Vaters weißes Hemd voller Blut.
Mutter klammert sich erneut an Onkel Zé, bring uns nach Hause, und Onkel Zé: Nein, das geht nicht, Schwesterchen, du musst das Flugzeug nehmen und mit deinen Kindern wegfliegen, Mutter will nicht begreifen, was Onkel Zé sagt, ständig wiederholt sie, bring uns nach Hause, oder, hol Mário her, du bist mit diesen Leuten befreundet, sprich mit ihnen und bring mir Mário. Das Feuerzeug Marke Ronson Varaflame, das neben das Blumenbeet gefallen ist.
Onkel Zé versucht, uns zu beruhigen, er versucht, Mutter zu beruhigen, er sagt, dass Nhé Nhé sich um alles kümmert, die Pretos werden merken, dass sie im Irrtum waren und dann werden sie Vater freilassen, die Pretos sind gerecht, manchmal irren sie sich, aber Irrtümer können korrigiert werden, Onkel Zé sagt, wir können unbesorgt sein. Mutter mit herunterhängenden Armen am Ende der Straße.
Auch Pretos gibt es hier, Pretos, die aus allen Ecken gekommen sind, barfüßig und schmutzig, Pretos, die aus Angst vor dem Krieg aus den Kimbos30 geflohen sind, sogar Pretos wollen ins Mutterland, ein Soldat ruft die Passagiere auf, die in das Flugzeug steigen dürfen, das gerade gelandet ist, es ist noch nicht unser Flug, aber Onkel Zé ermahnt uns, wenn ihr an der Reihe seid, müsst ihr gehen, mein Herz schlägt schneller und heftiger, als hätte Onkel Zé mich bedroht, wenn ihr an der Reihe seid, müsst ihr gehen. Vaters Blut auf dem Asphalt.
Wir müssen auf Mário warten, Mutter zu Onkel Zé, ich kann Mário nicht hierlassen, und zu uns gewandt, wir können Vater nicht hierlassen, Mutter, die die Augen nicht vom Flughafeneingang abwendet, sobald Vater hereinkommt, wird Mutter ihn bemerken, sogar in diesem Tumult hier wird sie ihn bemerken, sie entdeckte Vater auch damals, als sie mit der