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       Philipp zu Eulenburg

      Das Leben am Hofe

      Wiener Karneval, Millenium in Budapest, Skizzen aus dem Orient, Am Hofe von England…

      

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       [email protected] 2017 OK Publishing ISBN 978-80-7583-861-2

      Inhaltsverzeichnis

       Erlebnisse an deutschen und fremden Höfen

       Das Ende König Ludwigs II. und andere Erlebnisse

      Erlebnisse an deutschen und fremden Höfen

       Inhaltsverzeichnis

       Zwei Kaiser und ein König auf dem Wasser

       Ich trete meinen Botschafterposten in Wien an und besuche meine Kollegen

       Fürstin Gabi Hatzfeldt

       Frau Malwine von Dutschka

       Erzherzog Albrechts Tod und ein Kaiserbesuch

       Kaisergeburtstag und ein Duell

       Millenium in Budapest

       Wilhelmshöhe, Ischl und Zarenbesuch in Wien

       Fürstin Pauline Metternich

       Wiener Karneval

       Botschafter Graf Nigra

       Zum Tode des Kronprinzen Rudolf

       »Mord« (Kaiserin Elisabeth)

       »Die Schratt«

       Pest in Wien!

       Graf Tassilo Festetics

       Baden – Cumberland

       »Umsonst«

       Graf Hans Wilizek

       Kaiser Wilhelm II. und Houston Stuart Chamberain

      Zwei Kaiser und ein König auf dem Wasser

       Inhaltsverzeichnis

      Abbazia und Venedig 1894.

      Ich war im März 1894 zum deutschen Botschafter in Wien ernannt worden, hatte jedoch noch nicht meinen Posten angetreten, als ich von dem Ministerium in Berlin den Auftrag erhielt, die Regierung bei dem Kaiser während seines Aufenthaltes in Abbazia zu vertreten, wo sich die kaiserliche Familie eine Zeitlang zur Erholung aufhalten sollte.

      Kaiser Wilhelm wollte mich daselbst auch dem Kaiser Franz Joseph vorstellen, der einen Besuch der Kaiserin und seines Bundesgenossen in Aussicht genommen hatte, und so begab ich mich von meinem bisherigen Posten, München, nach Abbazia, wo ich am Ostermontag, am 26. März 1894, eintraf.

      Tagebuchnotizen.

      Abbazia, 26. März 1894.

      Meine Villa Laura liegt hoch, und ich sehe über die darunterliegenden Gebäude auf die große weite Bucht von Abbazia und auf Fiume in der Ferne. Der Charakter der Landschaft erinnert an die Riviera, doch ist es keineswegs so warm wie dort, es weht unaufhörlich ein kalter Wind.

      Ich ging gegen 10 Uhr hinunter in die Kaiser-Villa, wo Hofprediger Frommel Gottesdienst hielt. Er ist mein alter Freund von Straßburg her, 1870, da ich als Leutnant und Adjutant des Gouverneurs und er als Garnisonpfarrer nach Übergabe der Stadt amtierte. Ich meldete mich bei den Majestäten und begrüßte das Gefolge. Um 10 Uhr fuhren wir im Yachtanzug auf die »Cristable« (eine englische Privatyacht, die Senden mietete). Die Majestäten, Gräfin Keller, Plessen, Senden, Leuthold, Lippe und ich nahmen an der Fahrt teil. Es wehte ein recht frischer Wind, aber das Schiff machte keine schlimmen Bewegungen, und der Kaiser erzählte mir alles, was ihn in der letzten Zeit in Berlin geärgert und gequält hatte.

      Um 2 Uhr fand ein sehr heiteres Frühstück in dem Decksalon statt, das der englische Koch der Yacht bereitet hatte. Wir fuhren an den Küsten der Inseln entlang, die recht öde sind.

      Nach 2 Uhr trafen wir wieder in Abbazia ein. Um 5 Uhr hielt ich dienstlichen Vortrag beim Kaiser. Um 8 Uhr Souper im Frack und schwarzer Krawatte, die Damen halb dekolletiert. Die Kaiserin in hellgelber Seide mit Perlen.

      Nach dem Abendessen hatte ich à trois, mit dem Kaiser und Frommel, eine Unterhaltung von 1½ Stunden, die durch Frommels reizende poetische Art und durch des Kaisers lebhafte Klugheit außergewöhnlich interessant war.

      29. März 1894.

      Kaiser Franz Joseph traf früh um 9 Uhr in Matuglie ein, wo ihn der Kaiser mit den Adjutanten empfing. Um 10 Uhr kam er zum Besuch der Kaiserin nach Villa Amalie, und wir standen alle in »kleiner Uniform« zum Empfange bereit, die Prinzchen und das kleine Prinzeßchen mit Blumensträußen; die Kleine lief immer hin und her und gab jedem die Hand.

      Kaiser Wilhelm stellte mich vor, und Kaiser Franz Joseph sagte mir, »daß er sehr glücklich über meine Ernennung nach Wien sei, daß ich dort sehr gut aufgenommen werden würde und daß er mich bäte, in Aufrichtigkeit die Freundschaft zwischen den beiden Ländern zu pflegen«.

      Um 1 Uhr aßen die Majestäten allein, wozu Erzherzog Josephs, die bei Fiume eine Villa bewohnen, mit Tochter und Sohn Ladislaus kamen. (Die Mutter ist eine Schwester der Herzogin Max Emanuel von Bayern 1.) Das Gefolge aß mit den Prinzen in der Nebenvilla.

      Um ½3 Uhr fuhren die Kaiserin, die beiden Kaiser, Familie Erzherzog Joseph, Fräulein von Gersdorff, Admiral Senden, ich und die drei österreichischen Herren (Graf Paar, Oberst von Lonvay und von Buttlar) zur »Cristable«, mit der bei herrlichem Wetter und spiegelglatter See eine schöne

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