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Der rote Faden. Axel Rudolph
Читать онлайн.Название Der rote Faden
Год выпуска 0
isbn 9788711445259
Автор произведения Axel Rudolph
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
Ausser seinem Verdienst, der auf monatlich 500 RM. geschätzt wird, besitzt Hugo Nerger kein nachweisliches eigenes Vermögen. Dagegen verfügt seine Frau von ihren Eltern her über etwas Vermögen. Auch das Haus Kladow, Amselallee 14, ist im Grundbuch auf ihren Namen eingetragen. Die Ehegatten leben in Gütertrennung.
Nerger gilt als Lebemann. Er ist häufiger Gast auf den Rennplätzen und besucht ebenso häufig — ohne seine Frau — verschiedene Bars und Nachtlokale im Berliner Westen. Nachweisbare Schulden hat er jedoch in diesen Lokalen nicht. Seine häufigen grossen Geldausgaben in den Nachtlokalen werden durch gelegentliche Renngewinne erklärt. Nerger war 1928 in den Betrugsprozess gegen die Inhaber der Firma Kahn & Moosheim verwickelt, wurde jedoch nicht unter Anklage gestellt (siehe Prozessakten JI 77 291/28). Seit seiner zweiten Verheiratung ist über sein geschäftliches Gebaren nichts Unvorteilhaftes bekannt. Sein persönlicher Leumund dagegen ist schlecht. Er unterhielt in den letzten Jahren mehrere Liebschaften und stand u. a. in intimen Beziehungen zu einer als Barfrau tätigen ledigen Maria Sanders, genannt „Monna“. Nichtsdestoweniger scheint seine Ehe mit Jenny Holm glücklich zu sein. Stattgehabte Streitigkeiten der Eheleute sind nicht bekannt.
Die ermordete Graziella Holm stand zu Hugo Nerger nur in losen, verwandtschaftlichen Beziehungen. Sie ist nie mit ihm zusammen, ohne Beisein Frau Nergers, beobachtet worden.
Am Mordtage, dem 18. Juni, ist Hugo Nerger vormittags in seinem Büro gewesen. In der kritischen Zeit zwischen 14 und 16 Uhr hat er zusammen mit einem Geschäftsfreund namens Bauer im Berliner Kindl am Kurfürstendamm zu Mittag gegessen. Der Geschäftsführer und mehrere Angestellte, die Nerger persönlich kennen, bezeugen dies. Etwa um 17 Uhr ist Nerger dann nach Hause gekommen und den Abend über dort geblieben.
Frau Nerger, geborene Holm, entstammt einer angesehenen Hamburger Familie und erfreut sich sowohl in ihrer Heimatstadt wie an ihrem jetzigen Wohnort des besten Leumunds. Sie wird von ihren Bekannten als eine ruhige, vornehm denkende Frau bezeichnet. Zu ihrer Schwester Graziella stand sie in durchaus gutem Verhältnis.
Am 18. Juni hat Frau Nerger etwa gegen Mittag bei dem Kaufmann Junner in Kladow Einkäufe getätigt und ist, wie ihr Hausmädchen bestätigt, dann bis fünf Uhr zu Hause gewesen. Darauf ist sie mit ihrem Wagen nach Spandau gefahren, wo sie in der Zeit zwischen sechs und sieben Uhr in mehreren Geschäften Einkäufe gemacht hat. Kurz nach sieben Uhr war sie wieder zu Hause und hat dann mit Assessor König fernmündlich gesprochen.
Assessor König ist häufig Gast im Hause Nergers, scheint jedoch mehr Frau Nerger und deren Schwester freundschaftlich verbunden zu sein als Herrn Nerger selbst. Seine Bekanntschaft mit den Damen stammt aus dem Jahre 1926, wo er die damals noch unverheiratete Frau Nerger in Hamburg kennenlernte.
Berlin, den 30. Juni.
gez. Henneberg, Krim.-Ass.
*
Krim.-Insp. II.
Ermittlungsbericht.
In der Mordsache Holm
habe ich im Auftrag des Krim.-Komm. Dr. Dykke über den Verbleib des am 19. Juni aus Stralsund abgereisten Herrn J. H. Bodger aus Liverpool, England, Ermittlungen angestellt.
Ein J. H. Bodger, Liverpool, England, ist in Berlin polizeilich nicht gemeldet.
Die hier wohnenden Personen namens Bodger sind deutsche Staatsangehörige und mit ihm nicht identisch. Auch sind sie im Juni d. J. nicht in Stralsund gewesen.
Die Listen der Fremdenpolizei weisen ebenfalls keine Person dieses Namens auf. Die von mir im Verein mit Krim.-Wachtm. Bornewasser von der Fremdenpolizei in den Gasthöfen vorgenommenen Ermittlungen haben ergeben, dass ein J. H. Bodger am 19. Juni oder später nirgends in einem Berliner Gasthof abgestiegen ist.
Es steht zu vermuten, dass J. H. Bodger von Berlin aus ohne Aufenthalt weitergereist ist.
Berlin, den 30. Juni.
gez. Schild, Krim.-Wachtm.
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