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sah ihn erstaunt an.

      „Ja“, sagte er, „mir fiel da eben noch etwas anderes ein bei Blankas Frage. Beim Fischservieren sagte einmal eine etwas genierliche Dame auf die Frage ‚Kopf oder Schwanz?‘: ‚Wenn ich bitten darf, verlängerten Rücken!‘“

      „Gott, wie witzig — die Jenny kann darüber wirklich lachen! Soll ich dir also ein Stück verlängerten Rücken geben?“

      „Der Berliner nennt diesen Teil der Gans ‚Stietz‘ — er isst ihn, verlangt aber immer einen Kognak danach! Bei uns erhielt ihn stets unsere Köchin, weil sie eine Vorliebe dafür hatte. Die Damen trinken Mosel? — Kann ich einschenken? — Ich werde mich an diesen Macon halten — das einzig richtige Getränk zum fetten Gänsebraten!“

      Ein Abglanz des Sonnenscheins kam von draussen herein und liess das grosse Ölbild über der Kredenz — ein niederländisches Stilleben — in hellen Farben aufleuchten.

      „So würde es immer wirken, so frisch und schön, wenn es die richtige Beleuchtung hätte. Aber unsere Berliner Stuben sind für Ölbilder ungeeignet, sie führen darin ein so trauriges Dasein wie die Fächerpalmen, deren gelbe Spitzen man täglich abschneiden muss. Aber — gut, dass das Wetter noch einmal wieder schön geworden ist — habt ihr beide Lust zu einer Spazierfahrt durch den Tiergarten? Ich lade euch ein — wenn ihr euch warm anzieht, können wir eine offene Droschke nehmen. Den Kaffee trinken wir in Charlottenhof — oder im Türkischen Zelt!“

      „Ach nein, den Kaffee trinken wir hier, denn das ist kein Kaffee, was man in den Gasthäusern zu trinken bekommt, sondern Lorke in dicken Steinguttassen mit schwarzen Sprüngen. Das Mädchen hat schon die Anweisung, gleich nach Tisch die Maschine hereinzubringen — ich werde ihn selber bereiten. Und wenn wir dann Lust haben, können wir ja immer noch durch den Tiergarten fahren — hab’ ich nicht recht, Jenny? Gott, du erwachst ja wie aus einem Traum — an was denkst du?“

      Fräulein Erdösy sah verlegen von einem zum andern. „An meine Ehrenmitgliedschaft!“

      „Das ist doch kein Grund, rot zu werden!“

      „Ach ja — was mir da einfällt!“ sagte Hilken. „Sie haben eine Doppelgängerin in Berlin, Jenny!“

      „Wieso?“ Sie war plötzlich blass geworden und setzte das Glas, das sie eben zum Munde führen wollte, wieder auf den Tisch.

      „Wenigstens kam es mir so vor“, sagte der Justizrat. „Ich sah heute um die frühe Mittagsstunde eine Dame Unter den Linden, die Ihnen geradezu frappant ähnlich war!“

      „Das werde ich wohl selbst gewesen sein!“

      „Nein, nein — die Dame sprach mit einem jungen Dragoneroffizier.“

      Eine Sekunde des Schweigens. Dann sagte Fräulein Erdösy wiederum: „Das werde ich wohl selbst gewesen sein!“

      „Oh — da habe ich wohl eine Ungeschicklichkeit begangen“, sagte der Justizrat.

      „Nein, Herr von Hilken, es ist mir lieb so! Sie wissen ja auch ganz genau, dass es der Graf Storkow war, mit dem ich da gesprochen habe!“ Und sich an Fräulein Mertini wendend: „Als ich neulich mit Schweighofer im Café Bauer sass, kam er an unseren Tisch — die Herren kannten sich, und Felix stellte ihn mir vor!“

      „Na ja —“, sagte Fräulein Mertini, „da glaubt man immer, so etwas gibt’s bloss auf der Bühne. Aber — wie ist mir doch — wolltest du ihn nicht totschiessen, wenn er dich noch einmal belästigte!?“

      „Ich hab’ doch das Büchserl nicht bei mir, ’s hätte mir auch nachher leid getan, denn ich fand ihn reizend. Ich möchte auch gern wieder einmal reiten — und der Herr Graf hat mir eines seiner Rosse zur Verfügung gestellt! Will drum gleich mal schauen, ob denn mein Reitkleid überhaupt noch passt — —“

      Immer erregter und trotziger hatte sie unter den Blicken der beiden gesprochen. Jetzt stand sie auf. „Ich mag keinen Kaffee, danke schön, und mitfahren tue ich auch nicht. Bin doch kein Schulmädel mehr, das Beaufsichtigung durch den Herrn Lehrer braucht. Der Herr Justizrat kann sich ja sein Teil dabei denken — weiter sag’ ich nichts!“

      Hastig ging sie hinaus.

      „Da haben wir’s“, sagte Fräulein Mertini. „Na — nun werden wir ja sehen, wie die Geschichte ausgeht!“

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