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Liebt Euch!. E. Rudnick Martin
Читать онлайн.Название Liebt Euch!
Год выпуска 0
isbn 9783798610170
Автор произведения E. Rudnick Martin
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
Er lächelte sie freundlich an. „Ja, ich schreibe Liebesromane und Kurzgeschichten, wissen Sie? Na ja, erotische Liebesromane und Kurzgeschichten.“
Jetzt musste Rachel gegen ihren Willen schmunzeln. „So, und meine Kehrseite hat Sie auf, na ja Ideen gebracht?“
„Überrascht Sie das etwa?“
Jetzt lachte Rachel offen heraus. „Nun ja, nein, aber zu einem literarischen Erguss hat er meines Wissens noch niemanden animiert.“
Jetzt grinste Jan. „Nun, es gibt immer ein erstes Mal.“
Rachel blickte nach vorne, das Problem an der Kasse war wohl immer noch nicht gelöst. In einer Mischung aus Neugierde und Langeweile wandte sie sich nochmals an Jan. „Und was war das genau für eine Idee?“
„Nun, offen gesagt wäre das eine eher etwas schlüpfrige Stelle …“
„Oh, damit hätte ich nie gerechnet. Also, ich höre?“
Jetzt musste Tom schnell improvisieren. „Äh, nun, es wäre sozusagen das erste Mal der beiden, also die Premiere, wenn Sie so wollen. Ich stelle mir vor wie ich – ich meine, wie er hinter Ihnen kniet, als Sie gerade am Fenster stehen. Er stellt sich dicht an Sie, schmiegt seinen Unterkörper an den Ihren.“ Tom stockte.
Rachel grinste. Das Ganze begann langsam ihr Spaß zu machen. Es war herrlich, wie er sich plötzlich wand. „Und weiter? Ach, ich kann es mir schon denken, er wird groß.“
„Eh, ja, stimmt.“
„Und dann?“
Tom begann zu schwitzen. „Ähm, er wird groß, schmiegt sich zwischen Ihre Pobacken, bewegt sich ganz langsam auf und ab.“
„Ja, ganz nett. Und dann?“
Tom schluckte, überlegte fieberhaft. „Er kniet sich hin, legt seine Hände auf Ihre Pobacken, streichelt Sie. Dann schiebt er den Rock nach oben, und …“
„Nur weiter, ich bin erwachsen, ich vertrage das.“ Von Ertragen konnte keine Rede mehr sein, Rachel genoss es inzwischen förmlich. Die Röte seines Gesichtes, die Beule in seiner Hose. Der Anflug von Panik, weil er nicht wusste, wie er aus der Nummer, wieder heraus kommen sollte.
„Und dann? Er könnte mich doch schlecken, oder?“
„Ah ja, genau. Also, er schiebt den Rock nach oben, fährt mit der Zunge in sie hinein und …“
„Ach, und Höschen trage ich keines? Und statt der Strumpfhose natürlich Strapse, wie sich das für richtige Frauen gehört?“
Tom wurde jetzt blutrot, er wusste nicht mehr was er sagen sollte.
Doch inzwischen ging es an der Kasse nun doch weiter. „Ah endlich. Na dann viel Spaß noch mit Ihrem Kopfkino!“
Als Rachel ihre Einkäufe verstaut hatte, ging sie grinsend zu ihrem Wagen. Nun, das war zu guter Letzt doch lustig gewesen. Natürlich glaubte sie ihm kein Wort, von wegen Autor. Er war scharf auf sie gewesen, das war eindeutig. Aber es war wenigstens mal eine originelle Anmache gewesen, das musste sie ihm zu Gute halten. Dass er sich heute bestimmt noch auf ihre Kosten selbst befriedigen würde gönnte sie ihm von Herzen. Aber das war auch alles, was er von ihr bekäme.
Doch als sie abends im Bett lag, erschien er immer wieder vor ihrem geistigen Auge. Wie er da so ganz ertappt vor ihr stand, der Inbegriff des Schuldbewusstseins. Oh ja, natürlich war er geil auf sie gewesen, doch gleichzeitig war er so süß gewesen, wie er sich entschuldigt hatte. Immer wieder hatte sie das Bild vor Augen, das er beschworen hatte, langsam wanderte ihre Hand nach unten, streichelte sich selbst während sie das Szenario im Kopf durchspielte, das sie gemeinsam ins Leben gerufen hatten.
In der folgenden Woche ertappte sich Rachel mehrmals dabei, dass sie im Supermarkt nach ihm Ausschau hielt. Und jedes Mal war sie enttäuscht, wenn sie ihn nicht fand. Doch am folgenden Samstag sah sie ihn. Sie stand gerade an der Kasse, während er dabei war seine Einkäufe zusammen zu packen. Endlich. Von Weitem lächelte sie ihn an. Doch er schien sie nicht zu bemerken, obwohl er direkt in Ihre Richtung blickte. Während Rachel noch in der Schlange stand verließ er bereits den Laden. Enttäuscht schaute Rachel ihm nach. Nicht, dass sie scharf auf ihn wäre, bewahre. Aber unterhalten hätte sie sich doch gerne nochmals mit ihm. Vielleicht hätte sie ihn noch etwas mit der nicht vorhandenen Story ärgern können. Der war so süß, wenn er sich vor Verlegenheit wand.
„Der macht immer samstags seinen Großeinkauf.“
Rachel schreckte aus Ihren Gedanken hoch. „Bitte?“
„Der hübsche junge Mann. Der macht immer am Samstag seinen Wocheneinkauf. Meistens zwischen neun und zehn.“
„Ach so? Der interessiert mich nicht.“ Schnell bezahlte Rachel ihre Einkäufe und ging zu ihrem Wagen. Die Kassiererin grinste sich derweil eins. Von wegen kein Interesse, sie war ja schließlich nicht auf der Tütensuppe daher geschwommen, diesen Blick kannte sie doch.
Rachel verbrachte eine Woche, in der sie immer und immer wieder an den frechen Kerl aus dem Supermarkt denken musste. Was bildete sich der eigentlich ein. Glaubte er sie lief ihm nach, nur weil er ihr ein paar geile Gedanken in den Kopf gesetzt hatte? Wozu hatte ein Mädchen seine Hände? Nicht zu vergessen die Goodie-Schublade im Nachttisch! Aber sie so vollkommen zu ignorieren, nachdem er letzte Woche bei ihrem Anblick fast gesabbert hätte? Das ging nun gar nicht. Aber dem würde sie es schon zeigen! Mit! Ihr! Nicht! Oh nein, mein Freund. In der folgenden Woche schmiedete sie genüsslich ihren Schlachtplan. Als es dann endlich Samstag war, machte Rachel sich klar zum Gefecht, sie stellte sich sogar ihren Wecker, um mehr Zeit zu haben. Zuerst widmete sie sich ihrer Körperpflege, Achseln, Beine und Bikinizone wurden rasiert, sie duschte und stylte sich die Haare. Ein perfektes Make-up war ja sowieso Pflicht. Was sollte sie anziehen? Halterlose? Nun, warum nicht. Der Gedanke, so etwas zu tragen, ohne dass er es wusste oder geschweige denn je sehen würde machte ihre Rache an ihm komplett. Dazu der schwarze Spitzen-BH und eine leicht durchsichtige Bluse, sowie den neuen Rock. Nach kurzem Überlegen zog sie das Höschen wieder aus. Dann bückte sie sich vor dem Spiegel nach vorne, blickte über ihre Schultern hinter sich. Ja, das würde ihn fertigmachen. Er stand auf ihren Arsch? Sie würde ihm denselben präsentieren, sodass ihm das Blut in den Adern kochte. Und wenn er dann angreifen würde, würde sie ihn eiskalt abblitzen lassen. Oh ja, das würde sie!
Aufgeregt schob sie im Supermarkt ihren Einkaufswagen hin und her. Jetzt war sie schon eine halbe Stunde da und er immer noch nicht in Sicht. Doch halt, da betrat er den Laden. Jetzt ging es los. Zielstrebig schob sie den Einkaufswagen in seine Richtung und diesmal gab es keinen Zweifel, er sah sie. Die Kinnlade fiel ihm fast herunter bei ihrem Anblick. Sie war schon immer genau sein Typ gewesen, doch heute war sie ein Killer. Als sie erhobenen Hauptes an ihm vorbeiging, wartete sie geradezu darauf, dass er sie ansprechen würde, doch er ging nur stumm an ihr vorbei. Nun, er hatte Selbstbeherrschung, das musste man ihm lassen. Doch es war ja noch nicht aller Tage Abend. Als sie sah, dass er zur Kühltruhe ging, bot sich schon eine weitere Gelegenheit, ihn zu reizen. Schnell trat Rachel auf die andere Seite der Truhe, bückte sich tief hinein. Sie konnte seinen Blick förmlich in ihrem Ausschnitt spüren. Und sie genoss ihn, das musste sie sich selbst eingestehen.
Sie hob den Kopf und blickte ihn schelmisch lächelnd an, gerade so als wollte sie sagen: „Hol es Dir doch!“
Aber anstatt sie anzusprechen wendete er sich ab und ging nur wortlos weiter. Vor Zorn fast bebend blickte Rachel ihm nach. Also, das ging jetzt aber gar nicht. Sie zeigte ihm ihre Titten und er ignorierte sie? Frechheit! Entschlossen stieg sie ihm nach, wartete auf eine weitere Gelegenheit, fand sie am Kühlregal. Tief bückte sie sich zum Joghurt, suchte einen aus der hintersten Ecke heraus, dann drehte sie sich ruckartig herum. Volltreffer! Tom starrte mit brennenden Augen und schwellender Hose auf ihren nur von einer hauchdünnen Stoffschicht verdeckten Po. Rachel grinste wieder frech. Jetzt würde er sie bestimmt ansprechen. Doch nein, abermals wendete er sich von ihr ab, scheinbar gelangweilt und desinteressiert drehte er sich zum Regal um. Jetzt wurde es Rachel zu bunt. Dem würde sie es schon zeigen.