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Hoffnung bricht durch. Elisabeth Büchle
Читать онлайн.Название Hoffnung bricht durch
Год выпуска 0
isbn 9783955684075
Автор произведения Elisabeth Büchle
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
„Vielleicht ist er ja ausgesetzt worden, weil ihn sein Herrchen oder Frauchen nicht mehr mag“, überlegte Florian.
„Der arme Hund. Mama, der hat bestimmt Hunger und Durst.“ Sofia versuchte es auf die mitleidige Tour. Und Florian ergänzte: „Und kalt ist ihm bestimmt auch.“
„Der Hund hat ein dichtes Fell. Dem kann gar nicht kalt sein“, behauptete Marlene.
„Aber zu essen können wir ihm doch was geben. Was isst denn ein Hund?“, fragte Sofia.
„Das heißt fressen“, korrigierte sie der große Bruder.
„Du sollst mich nicht immer verbessern“, gab Sofia heftig zurück.
„Na, na, ihr beiden“, griff Thomas ein. „Ich denke, wir können dem Hund schon was zum Fressen geben. Nur dies eine Mal.“
Fragend sah er Marlene an. „Du weißt, was ich von Haustieren halte“, entgegnete sie ihm mit erhobener Stimme.
„Vielleicht ein Brötchen in Milch aufgeweicht?“, fuhr Thomas unbeirrt fort.
Die Kinder witterten ihre Chance.
„Aber nicht in der Wohnung. Der Hund kommt mir nicht ins Haus. Womöglich ist er gar nicht stubenrein“, rief Marlene, als die Kinder in die Küche stürmten.
Thomas wollte Marlene einen versöhnlichen Kuss auf die Wange geben. Aber sie wehrte ihn ab. Sie mochte nicht, wenn er ihr in den Rücken fiel. Das wusste er, und das sollte er auch spüren, selbst heute, an Heiligabend.
„Mama, der Hund hat alles aufgefressen. Können wir ihm noch ein Brötchen geben?“, fragte Florian.
„Ich glaub, der hat gaaanz viel Hunger“, ergänzte Sofia.
„Na gut, aber dann reicht’s!“
Wenig später tollten die Kinder mit dem Hund im Garten herum. Thomas und Marlene beobachteten sie vom Fenster aus.
„Reinrassig ist er ja nicht“, begann Thomas. „Wohl eher eine Promenadenmischung aus Yorkshire Terrier und Zwergpinscher oder Collie. Aber er sieht irgendwie besonders aus, findest du nicht auch?“
Marlene gab keine Antwort. Sie war verärgert: über den Hund, der den ganzen Heiligabend durcheinanderbrachte, über ihren Mann, der sich nicht auf ihre Seite stellte. Nun war sie wieder einmal die Spielverderberin.
„Den Hund hat uns Gott geschickt, weil doch Weihnachten ist“, behauptete Sofia beim Mittagessen unvermittelt. „Und weil wir uns schon so lange so doll einen Hund gewünscht haben“, ergänzte Florian. Marlene schüttelte den Kopf. Wie die beiden an einem Strang ziehen konnten, wenn sie sich nur einig waren. Laut sagte sie: „Ich glaube nicht, dass Gott solche Geschenke macht.“ Doch Sofia beharrte auf ihrer Logik.
Nach dem Mittagessen waren die Kinder damit beschäftigt, sich Namen für den Hund auszudenken. Dazwischen rannten sie bestimmt zwanzig Mal zur Haustür, um nach ihm zu sehen und kurz mit ihm zu sprechen.
„Ich finde, er könnte Jesus heißen“, schlug Sofia vor, gerade als Marlene in Florians Zimmer trat.
„Du spinnst! Kein Hund heißt Jesus“, antwortete Florian.
„Ich spinne nicht. Schließlich feiern wir heute den Geburtstag von Jesus. Da passt der Name“, rechtfertigte sie sich.
„Dann können wir den Hund ja auch Josef nennen“, brummelte Florian. „Außerdem wissen wir gar nicht, ob er ein Männchen oder ein Weibchen ist“, gab er zu bedenken.
„Da uns der Hund nicht gehört, braucht er auch keinen Namen und ihr braucht euch nicht zu streiten“, schloss Marlene die Debatte und befahl den Kindern, ihre Zimmer aufzuräumen.
Als es schließlich Zeit war, sich für den Weihnachts-Familiengottesdienst auf den Weg zu machen, lag der Hund auf einer alten Decke vor der Haustür. Marlene hatte nur einen in Verdacht, der dieses Bett herbeigezaubert hatte: ihr weichherziger, angetrauter Ehemann. Der sah jedoch geflissentlich an ihr vorbei.
„Bleib schön hier. Es dauert nicht lange, dann sind wir wieder da!“, redete Sofia beruhigend auf den Hund ein.
„Bloß nicht“, sagte Marlene an Thomas gewandt. Aber sie ahnte, dass sich ihre Hoffnung nicht erfüllen würde. Sie hatten dem Hund schon zu viel Fürsorge und Aufmerksamkeit geschenkt. Es sei denn, ein mitleidiger Nachbar entdeckte den Hund und hielt ihm eine dicke Wurst unter die Nase …
Nach dem Gottesdienst machten sie sich schnell auf den Heimweg. Waren die Kinder sonst kaum zu bändigen, so aufgeregt waren sie wegen der bevorstehenden Bescherung, war es diesmal anders. Natürlich waren sie gespannt auf die Geschenke. Aber die Frage, ob der Hund noch da sein würde, beschäftigte sie mehr. Und die Freude, ihn hoffentlich wiederzusehen, war groß.
So sollte es eigentlich an Weihnachten sein, schoss es Marlene plötzlich durch den Kopf. Dass sich alles um einen dreht: Jesus. Dass die Gedanken um dieses großartige Geschenk kreisen, das Gott allen Menschen gemacht hat. Dass die Freude einen von Kopf bis Fuß durchdringt, weil der Sohn Gottes Mensch geworden ist, um am eigenen Leib Durst, Hunger und Kälte zu spüren, eben alles, was das Leben an Schwerem, aber auch Schönem ausmacht. Dass man ihn in sein Leben hineinbittet, um immer, immer mit ihm zu leben.
Die Kinder rannten voraus, als sie in ihre Straße einbogen.
„Er ist da!“, hörten sie Florian rufen, der als Erster am Haus angelangt war.
„Mama, darf er nicht doch mit rein? Bitte!“, bettelte Sofia „Der friert doch heute Nacht hier draußen.“
Marlene atmete tief durch. „Na gut, weil heute Heiligabend ist. Aber nach den Feiertagen bringen wir ihn ins Tierheim.“
Die Kinder jubelten, der Hund ging Schwanz wedelnd auf Marlene zu. Er hatte die Veränderung in ihr gespürt. Thomas sah seine Frau ungläubig an. Dann nahm er sie in die Arme. Diesmal wehrte sie ihn nicht ab.
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